Quelle: stimme.de art363,511651.html

Eine Geisterhand hält die Seifenkisten auf Kurs
Von Reto Bosch
Der Balken donnert, die Mühlenflügel drehen sich, die Badewannen schießen wieder zu Tal: Am Samstag ist der Freizeitpark Tripsdrill in Cleebronn in die Saison gestartet. Am ersten Wochenende passierten 2500 Besucher die Kassenhäuschen. Zum ersten Mal erlebten sie das neue Seifenkisten-Rennen.

Gegen 11.15 Uhr geben die TüV-Experten die neue Attraktion frei. Zuvor haben sie gemessen, gestoppt, geprüft. Und der erste Sieger heißt Jonas. Der Sohn von Helmut Fischer, einer von drei Tripsdrill-Besitzern, gewinnt das Jungfernrennen in der Seifenkiste.

Bei seiner Siegesfahrt - es treten immer zwei Kisten auf zwei 260-Meter-Bahnen an - sind ihm scheinbar keine Grenzen gesetzt. Schienen oder Randsteine? Fehlanzeige. Trotzdem verhindert eine unsichtbare Hand den Ausflug in die Blumenrabatte. Froh darüber sind die neugierigen Flamingos. Sie beobachten das Geschehen von ihrem benachbarten Teich aus interessiert.

"Die Seifenkisten sind fahrende Computer", erläutert Helmut Fischer. Ein Magnetfeld hält die Holzkisten nachempfundenen Fahrzeuge auf der Bahn. Laut Fischer hat die Entwicklung der Seifenkisten-Attraktion zweieinhalb Jahre gedauert. Und das hat seinen Preis. Jedes der 20 Fahrzeuge koste in etwa so viel wie ein Mittelklassewagen. Genauere Zahlen lässt sich Helmut Fischer nicht entlocken - mit zwei Ausnahmen.

Das Seifenkisten-Rennen ist gedacht für Besucher ab vier Jahren, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 14 Stundenkilometer. Und wie sind die drei Fischer-Brüder auf die Idee gekommen? "Wir sind in unserer Jugend mit Seifenkisten die Weinberge hinuntergefahren."

Tripsdrill öffnet seine Türen traditionell eine Woche vor Ostern. Also dieses Jahr sehr früh. Und: Der Winter hielt sich am Fuße des Strombergs hartnäckig. Die rund 30 Mitarbeiter des Freizeitparks hatten gerade mal eine Woche Zeit, den Park aus Eis und Schnee wiederauferstehen zu lassen. "Bis Freitag hatten wir teilweise noch vereiste Anlagen." Ein Kraftakt sei nötig gewesen, um die Vorbereitungen, die sonst drei bis vier Wochen dauern, pünktlich abschließen zu können.

580 000 Gäste verbrachten im vergangenen Jahr einige Stunden in Tripsdrill. Das Ziel für 2005: "Wir wollen diese Zahl zumindest halten", erklärt Helmut Fischer. Er weist darauf hin, dass es allerdings im Jubiläumsjahr 2004 - 75 Jahre Tripsdrill - etwas mehr Sonderveranstaltungen gegeben habe als für dieses Jahr geplant.

Dennoch ist Fischer optimistisch. Schließlich ist der Cleebronner Park bei einer Internet-Abstimmung von 35 000 Teilnehmern erneut zum kinderfreundlichsten Park in Deutschland gewählt worden. Zudem landete Tripsdrill bei der Wahl des besten Parks deutschlandweit auf Platz drei.

Michael Ade aus Stuttgart jedenfalls hat seinen Teil für einen guten Saisonverlauf beigesteuert. Er verlegte die Geburtstagsfeier seines Sohnes nach Tripsdrill. "Wir sind mit sieben Kindern da."

Fotos von der Saisonneuheit 2005

Wie groß darf man den höchstens sein, dass man in die Wagen passt?

Naja ich glaube nicht, dass die Größe eine so große Rolle dabei spielt. Eher die Breite .

Ich finde mit dem Seifenkistenrennen zeigt Tripsdrill wieder mal seine Originalität. Es muss nicht immer eine spektakuläre Neuheit für zweistellige Millionenbeträge mit Höhen- und Geschwindigkeitsrekorden sein. Solch eine "kleine" aber originelle und toll gemachte Neuheit kann oft viel schöner sein, in der Praxis viel mehr Spaß machen und das Gesamtbild eines Park weiter verbessern.

Also ich muss sagen, in letzter Zeit begeistert mich Tripsdrill echt mit seinen originellen Neuheiten, wo wirklich viel Liebe drin steckt. Manch "krasser Checker" findet solche Sachen sicher uncool aber die sollen ruhig wegbleiben und wir anderen können auf solchen Fahrgeschäften wie der Spritztour und dem Seifenkistenrennen eine ganze Menge Spaß haben!