Hallo onride,
ich habe mal wieder Lust einen kleinen Reisebericht zu schreiben und mache das nun über meine Nacht in Paris am 09. März. Dank des Élysée-Vertrages kam die Bahn auf die Idee ein spezielles Angebot zu machen und somit habe ich meiner Freundin und mir ein Ticket nach Paris und zurück für je 50 Euro gegönnt. Gestartet wurde in Frankfurt morgens um sieben, um elf waren wir dann pünktlich am Gare de l’Est, wovon wir erst mal Richtung Hard Rock Café gelaufen sind inkl. dem Besichtigen von kleinen Passagen und Geschäften. Nach dem obligatorischen T-Shirt ging es weiter die Straße runter zur Galeries Lafayette. Beeindruckende Kuppel und, das war meine eigentliche Intention, coole und kostenlose Dachterasse mit Kunstrasen, Bänken und einem ersten Panoramablick über Paris. Statt den angekündigten Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt erwartete uns auf dem Dach die direkte Sonne bei knapp 15°C. Mit dicker Jacke und Gepäck für 2 Tage waren wir bereits jetzt ziemlich am Ende und ich mit meiner Weste, meiner Jacke, einer kleinen und einer großen Kamera in den Händen ziemlich überfordert. Da mittlerweile auch die Zeit zum Einchecken gekommen war, machten wir uns schon in Richtung Hotel, um ein bisschen Gepäck und ein paar Schichten der Zwiebel-Klamotten loszuwerden. Bei unserem Hotel handelte es sich um das „Home Moderne“ im 15. Arrondissement. Von der Metro-Station „Convention“ waren es noch 10 Minuten Fußweg, allerdings durch ein schönes, ruhiges Viertel mit Bars, Obstläden und Bäckereien. Das Hotel an sich war sehr empfehlenswert, nach 2 Minuten waren wir eingecheckt, die WiFi-Codes lagen schon bei der Zimmerkarte dabei. Das Zimmer war klein, aber nicht zu klein, dass man Platzangst hatte. Sauber, großes Bett, Fenster, die sich öffnen ließen und Bad mit allem was man braucht. Der Flat-TV hat mehrere deutsche Sender empfangen, alles in allem perfekt. Das lud bei fast sommerlichen Temperaturen zum Ausruhen ein, was wir dann auch taten bis zum zweiten Teil des Tages.
Erleichtert und ausgeruht ging es dann los um ein paar Sehenswürdigkeiten abzuhaken, war immerhin mein erstes Mal in Paris. Von den Metro-Stationen her bot sich Notre-Dame an, was dann auch abgehakt wurde. Leider ist so ein Tag sehr schnell rum, weswegen die Sonne auch langsam unterging. Es heißt ja in Paris ist man nie mehr als 500m von einer Metro-Station entfernt, wir scheinen diese 500m wohl voll ausgereizt zu haben, denn bis wir die nächste erreicht hatten war es schon fast dunkel. Das war ein bisschen schade, denn für eins der Highlights haben wir den Arc de Triomphe geplant. Bei Sonnenuntergang wäre das sicher der Hammer gewesen, aber Paris liegt ja nicht am anderen Ende der Welt, ich denke die Chance bekomme ich noch mal. Immerhin war der Aufstieg kostenlos (für EU Bürger bis 25) und die Zwischenetage nach etwa 2/3 der Treppe tat gut. Von oben gabs dann den erwarteten tollen Ausblick, besonders Richtung La Défense, Champs-Élysées und vor allem Tour Eiffel! Mit meinem Mini-Tripod wurde das aber ganz schön anstrengend, da die nächstmögliche Abstellfläche etwa 1m entfernt und durch Gitterstäbe abgetrennt war, die nach unten hin immer enger wurden. Aber ähnlich wie bei einem Tannenbaumtrichter habe ich es doch geschafft ein paar brauchbare Langzeitbelichtungen zu ergattern. Hier werde/n ich/wir auf jeden Fall nochmal herkommen, lohnt sich einfach. Das Geld was wir anschließend beim Window Shopping auf der Champs-Élysées gespart haben, konnten wir dann in eine gute Pizza bei einem Italiener auf dieser Prachtstraße investieren. Normalerweise bin ich eher ein Fan von kleineren Restaurants abseits des Massentourismus, aber den Punkt kann ich immerhin schonmal auf meiner To-Do-Liste abhaken. Außerdem hatten wir unglaublichen Huuunger, letztendlich war es eine Verzweiflungstat.
Nach der Stärkung ging es dann weiter die Straße runter um dann an das abschließende Ziel des Tages zu fahren. Den Eiffelturm. Wir haben uns dafür entschieden uns von der anderen Seite der Seine zu nähern, Station: Trocadéro. Wir wurden nicht enttäuscht, ich denke einen besseren Blick bekommt man nicht auf dieses Monstrum. Ich stand schon oft vor Sehenswürdigkeiten (Statue of Liberty, Palace of Westminster etc.) bei denen ich dachte, die wirken auf den Bildern größer, nicht so beim Eiffelturm. Ich war überrascht wie riesig das Teil ist, man läuft und läuft und das Teil kommt einfach nicht näher, weil es durch die Größe schon so nah erscheint. Direkt darunter realisiert man dann erst wirklich, wieso der Turm einen so fasziniert. Wegen der knappen Zeit haben wir uns gegen eine Fahrt bzw. einen Lauf zur Spitze entschieden, das werde ich aber irgendwann, wenn mal wieder Off-Season ist, nachholen. Auf dem Weg zum Turm haben wir noch eine Fahrt mit einem Karussell gemacht, was mir dann noch ein paar schöne Motive bereitet hat und besonders mit Blick auf den funkelnden Turm ziemlich cool war. Mit einem Spaziergang über die Marsfelder ließen wir den Abend dann ausklingen und machten uns auf den Weg Richtung Bett. Gummireifen bei U-Bahnzügen habe ich übrigens noch nie gesehen. Mein erster Eindruck von Paris war sehr positiv, auch wenn man das nach den paar Sehenswürdigkeiten noch nicht so genau festlegen kann. Trotzdem war es ein schöner Tag, der Lust auf den nächsten machte.
Am nächsten Morgen schien leider keine Sonne durch das Fenster, es war grau und nebelig. Das war schade, da wir morgens auf den Tour Montparnasse hoch wollten. Das war nun nicht mehr so dringend, also starteten wir mit einem gemütlichen Bummel über den Markt in unserem Viertel, das uns immer besser gefiel. So habe ich mir Paris seit Pixars Ratatouille vorgestellt. Ich wollte mir eigentlich bei einer Bäckerei, die mir am Tag vorher schon gut gefallen hat, ein Croissant gönnen, allerdings standen an genau dieser Bäckerei locker 50 Leute an, da muss was Besonderes gewesen sein. Somit wurde das Frühstück verschoben auf nach dem Wolkenkratzer (bzw. auf dem Wolkenkratzer). An der Theke stand schon ein Hinweisschild wegen schlechter Sicht, dafür gab es einen reduzierten Preis. Von oben war die Sicht dann wirklich sehr eingeschränkt, die Bilder dementsprechend nicht sehr kontrastreich, aber mit ein bisschen Bildbearbeitung sind noch akzeptable Bilder daraus geworden, die eben einen anderen Stil haben, nicht wieder den Schönwetter-Stil. Besonders lang waren wir nicht oben, nach einem kleinen Frühstück über (in) den Wolken haben wir uns dann auf den Weg Richtung Montmartre gemacht. Genauer gesagt Richtung "I love you - The Wall", einer Wand auf der in allen Sprachen der Welt dieser schöne Satz geschrieben ist. Die Wand befindet sich in dem kleinen Park "Square Rictus" direkt an der Station Abbesses. Von dort aus ging es dann durch die Gassen von Montmartre Richtung Funiculaire. Dort erwartete uns das einzig negative Erlebnis der Reise. Viele können es sich bestimmt schon denken, auch ich war vorgewarnt und wusste Bescheid, da es einem Freund ebenfalls passiert ist. Dieser hat mir von, sagen wir mal "unseriösen" Verkäufern erzählt, die einem überteuerte Armbändchen verkaufen möchten. Dem Freund sind sie auf den Treppen zur Sacré-C½ur begegnet, das wollten wir durch eine Fahrt mit dem Bähnchen eigentlich umgehen. Als ich gerade noch am Fotografieren und meine Freundin schon weiter vorne war, wurde ich bereits umzingelt. Ich habe versucht meine Arme zu verschränken und zügig vorbei zu gehen, doch mit knapp über 1,70 von mehreren locker 1,80 oder 1,90 großen Männern umzingelt zu sein, steigert nicht gerade das Selbstbewusstsein. Den Körperkontakt haben diese Männer leider auch nicht gescheut und schon wurde ich festgehalten und hatte einen Knoten an der Hand. Im Nachhinein hätte ich mich vielleicht aggressiver wehren, laut rufen oder einfach wegrennen sollen. Denn auch deutliche Worte konnten diese *** nicht davon überzeugen, mich in Ruhe zu lassen. Ich bin nicht unbedingt stolz drauf, aber da dort wirklich knapp 20 von den Typen rumgelungert haben, ich von 5 umzingelt war und meine Freundin bereits "hinter der Grenze" von diesen Leuten war, die die Bahn vom Rest abgrenzten, hielt ich es für das Vernünftigste, mein tolles Bändchen zu bezahlen. Seinen Preisvorschlag von 20$ pro Bändchen, wenn meine Freundin auch eins bekommt habe ich dann aber ziemlich genervt abgelehnt. Nach etlichen Diskussionen, die ihm wohl auch nicht gepasst haben, das hat man in seinen Augen gesehen, gab er sich dann mit 10 Euro für beide Bändchen "zufrieden", mehr Bargeld hatte ich nämlich nicht, jedenfalls blieb ihm nix anderes übrig als mir das zu glauben. Am schlimmsten an dem Ganzen war jedoch seine kackfreundliche Art, als er endlich knoten konnte und mir dann was von seinem schönen Senegal (nix gegen Senegal!) erzählt hat, ich solle doch mal Urlaub dort machen. Naja, vielleicht ist meine Reaktion auch übertrieben, immerhin gibt's solche Leute überall, aber so penetrant wie in Paris ist es mir in noch keiner Großstadt vorgekommen. Mich wundert, dass gerade an diesem Hotspot nichts dagegen unternommen wird, schließlich scheint das schon jahrelang bekannt zu sein und unseren Besuch der Kirche hat es ziemlich vermasselt. Aber gut, es blieb nix anderes übrig als das Ganze abzuhaken, falls jemand eins der Armbändchen möchte, unsere liegen irgendwo dort im Gras rum. Hakuna Matata!
Von der Kirche an sich habe ich nicht viel mitbekommen, ich habe ein paar Fotos gemacht, aber in Gedanken habe ich mir immer noch vorgestellt, was ich hätte besser machen können. Außerdem war das Wetter immer noch nicht besonders gut, bei schönem Wetter muss der Ausblick von den Treppen sicher toll sein. Da dort aber an jeder Ecke Hinweisschilder wegen Pickpockets standen, haben wir so schnell wie es geht das Weite gesucht. Beim Hinabsteigen der Treppen hatten wir mehr Glück. Die nächste Armband-Attacke konnte ich mit einem "Hab ich schon, danke" abwehren. Bei meinem Adrenalin im Blut wäre das auch sicher, trotz meiner eigentlich friedlichen Art, für einen von uns beiden unschön ausgegangen. Nach einem kleinen Snack in Montmartre stieg dann auch langsam wieder die Laune und der nächste Punkt auf der Liste wartete bereits darauf, abgehakt zu werden. Der Louvre. Wahnsinn, wie weitläufig das Teil ist. Ich mach mir nicht sehr viel aus Gemälden, weswegen wir uns das Ganze von außen angeschaut haben. Ein paar Bilder der Pyramide sollten nicht fehlen, außerdem ließ es sich am Wasser gut chillen. Über die Jardin des Tuileries haben wir dann die nächste Metro Station angepeilt, so langsam war es Zeit was Richtiges zu essen. Ich als Burger-Liebhaber wollte mal wissen was die Quick-Burger-Kette so drauf hat, denn die Bilder auf der Speisekarte haben mich schon gereizt. Ab zur Champs-Élysées. Das Bestellsystem hat mich schonmal überzeugt, sollte man in viel mehr Filialen bei allen Ketten einführen. Bestellt wird am Touchscreen, bis man dann bezahlt hat, ist das Essen fast schon fertig. Das Essen an sich war okay, nix Besonderes, aber es hat geschmeckt und ich war fast satt. Die Portion hätte etwas größer sein dürfen. Den Platz im Bauch habe ich aber später noch gebraucht für einen Eclair, den ich unbedingt noch essen wollte, seit meinem Aufenthalt an der französischen Atlantikküste 2008 liebe ich diese Dinger. Damit wären wir auch schon am Ende, die Eclairs und die obligatorische Tageszeitung waren das letzte, was wir in Paris gekauft haben, am Bahnhof. Obwohl wir uns rechtzeitig auf den Weg gemacht haben, wurde es nochmal ganz schön knapp. Wir mussten in Châtelet-Les Halles umsteigen, wir wären besser gelaufen. Erst in den 3. Zug konnten wir uns gerade so reinquetschen, als dann in der letzten Sekunde noch eine Gruppe korpulenter Jugendlicher mit Anlauf durch die sich schließenden Türen sprang, wurde es endgültig brutal im Zug. Es hat aber dann doch noch gereicht und wir konnten im pünktlich abfahrenden ICE gemütlich unsere Eclairs vernichten.
Fazit: Es war ein schöner 2 Tages-Trip, die Must-Sees sind weitestgehend abgehakt, das nächste Mal kann man alles etwas entspannter angehen und abseits von den Hauptattraktionen das wirkliche Paris kennenlernen. Es gibt sicher noch viel zu entdecken, Paris ist eine sehr schöne Stadt. Danke fürs Lesen, für die Faulen und Bilderliebhaber gibt es jetzt noch ein paar Impressionen, viel Spaß damit!
Bitte schreib bei allen Bildern die den Eiffelturm bei Nacht zeigen folgenden Text dazu. "Copyright Tour Eiffel - Illuminations Pierre Bideau".
Es ist verboten ohne diesen Zusatz Bilder zu veröffentlichen, und du kannst Probleme kriegen.
Okay, gut dass du das sagst, dankeschön, das werde ich nachholen.
@kmonster: Wenn du das erste meinst, das war am Gare de l'Est, das letzte mit der Geschwindigkeit war irgendwo zwischen Paris und Forbach in Frankreich.
312km/h sind auf der SFS Köln/Rhein-Main nicht zugelassen, sondern nur 300km/h während der ICE in Frankreich bis zu 320km/h fährt.
Die 4stelligen Zugnummern beginnend mit 9*** werden zudem nur auf der Strecke FFM - Paris, bzw. (M)-S-Paris verwendet.
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Stone
Mein erster Eindruck von Paris war sehr positiv, auch wenn man das nach den paar Sehenswürdigkeiten noch nicht so genau festlegen kann. Trotzdem war es ein schöner Tag, der Lust auf den nächsten machte.
Naja, vielleicht ist meine Reaktion auch übertrieben, immerhin gibt's solche Leute überall, aber so penetrant wie in Paris ist es mir in noch keiner Großstadt vorgekommen. Mich wundert, dass gerade an diesem Hotspot nichts dagegen unternommen wird, schließlich scheint das schon jahrelang bekannt zu sein und unseren Besuch der Kirche hat es ziemlich vermasselt. Aber gut, es blieb nix anderes übrig als das Ganze abzuhaken, falls jemand eins der Armbändchen möchte, unsere liegen irgendwo dort im Gras rum. Hakuna Matata!
Okay, gut dass du das sagst, dankeschön, das werde ich nachholen.
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