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USA 2013 - North Carolina, Florida, Bahamas
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sodapop
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Deutschland . NI
 
Avatar von sodapop
Link zum Beitrag #907713 Verfasst am Sonntag, 15. September 2013 14:41
2 mal bearbeitet, zuletzt am 20.09.2013 20:09
Themenersteller
Relax
Nach der Onride Orlando 2011 Tour und der NY & West Tour 2012, sollte es im Mai 2013 wieder in die USA gehen. Da ein sehr guter Freund von mir nun samt Frau, zwei Kindern, zwei Autos und zwei Garagen (ja, er hat wirklich nur eine Frau) in North Carolina lebt, wollten wir die Tour auf jeden Fall mit einem Besuch im wunderschönen und weltbekannten Raleigh kombinieren.
Und weiter?
Uns sehnte es nach Sonne, Meer und Freizeitspaß. Also wurde Florida gewählt und dieses einmal auch außerhalb von Orlando erkundet. Da der ein oder andere Freizeitpark auf der Strecke liegt - und was ein Glück ja sogar in North Carolina - wurde der dreiwöchige Trip mit vier Besuchen derartiger Einrichtungen bereichert. Und "How great was that, ha?" ging es am Ende noch auf eine Bootsfahrt.

Also, auf geht´s.

Teil 1 - Living in a neighbourhood
Oder: Von Pulled Pork und Hockey Time


Von London fliegen wir direkt nach Raleigh/Durham. Unser Bett befindet sich für die nächsten 3 Nächte in einem 9 Zimmer Haus einer schönen filmreifen Neighbourhood. Hier hat man nicht nur zwangsweise zwei Autos, sondern auch wöchentlich einen Zettel im Briefkasten, der einen darauf hinweist, dass man doch bitte die Ameisenstraße auf dem Gehweg entfernen lassen soll. Das Gras sollte auch dem gleichen Grünton wie dem der Nachbarn entsprechen. Verständlich.
Zum Verständnis: Es handelt sich hier weder um einen Luxusbezirk, noch um äußerst wohlhabende Bewohner. Normale US Mittelklasse in ländlicher Gegend. Uns soll es recht sein. So kommen wir in den Genuss von einem anderen American Way of Life, den man als Touri sonst nicht erlebt.

North und South Carolina teilen sich nicht nur den zweiten Teil ihres Namens, sondern auch ein NHL Team. Die Carolina Hurricanes. Dieses tragen ihre Heimspiele in der PNC Arena aus, nahe dem beschaulichem Raleigh. Gegen die New York Rangers verbauen sie aber mit einem 1:6 leider jede weitere Chance auf die bevorstehenden PlayOffs. Ist uns egal. NHL Hockey rockt und ist mit DEL nicht vergleichbar. Es sind fast zwei komplett andere Sportarten. Beide gut. Aber nicht vergleichbar.

"Vertraut mir" sagt er und geht als erstes in die Bretterbude am Straßenrand, in der ich höchstens Cletus Spuckler erwarte. Smokey´s BBQ Shack heißt der Laden und man riecht sofort, was einen jetzt erwartet. Nahezu alles ist tagelang tief in rauchiger BBQ Soße eingelegt, die Speisekarte ebenfalls. Ich nehme auf anraten meines Freundes den "Sampler" mit Beef Brisket, Pulled Pork, Wings, Rib & One side. Das Pulled Pork ist ein Traum. Der Rest auch, liegt aber den ganzen Tag schwer im Magen.






Unser erstes Heim






Neighbourhood von oben



North Carolina habe ich vor allem so erlebt



Hockey Time



It´s a Dodge


Teil 2 - Auf nach Carowinds
Oder: Bin ich zu alt für dieses Hobby?


Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder nach North Carolina kommen werde. Deshalb verlassen wir die friedliche Neighbourhood von Raleigh um 7 Uhr morgens und düsen im Dodge über die I-40 und die I-85 in die ehemalige Heimat der Hornissen und befahren gegen 10:30 den Parkplatz von Carowinds.

Praktischerweise hat man hier parallel zur Parkfläche eine schicke Skyline installiert.
Ich bin nicht der große Counter. Selbst auf der Orlando Tour bin ich an dem ein oder anderen kleinen Coaster seelenruhig vorbei gegangen. Nur auf der grandiosen Exkursion zu Wild Adventures nötigte mich meine Reisegruppe zum "All-In".
Aber heute habe ich 13 der 14 Coaster fest auf dem Plan. Mit dem roten 71 Meter hohen Einschüchterer geht es nach 10 min Wartezeit auch los. Grandios. Das Hirn setzt aus und der Körper will mehr. Tränen vom Fahrtwind und der Freude laufen durchs Gesicht.
Nach dem '75er Woodstock Express, dem B&M Inverter Afterburn und beiden teilweise renovierten Seiten der sehr überzeugenden Thunder Road geht es erstmal essen. Wartezeit bisher nie länger als 10 min.

Weiter geht es mit Fahrten auf dem Carolina Goldrusher und dem Carolina Cyclone und... nein die
Carolina Cobra lasse ich erstmal aus. Wartezeit 30min. Oder ist das schon ein Vorwand? Mäuse mag ich auch nicht. Kann ich ja später noch. Also vorbei am Ricochet zu Vortex, meinem ersten Stand-Up Coaster. Mich beeindruckt die Ingenieurskunst von 1990, aber mehr als ein "nice try" bleibt da nicht hängen. Ganz im Norden warten wir dann beim Hurler 20min, die sich aber durchaus lohnen. Ein seltsames Laylout, aber bis auf die unglaublich hässliche Stationshalle ein echt flotter Spaß.
Auf der Liste der nicht gefahrenen Coaster stehen jetzt auch noch die Flying Ace Aerial Chase, den ich schon zwei mal gefahren bin, und der Nighthawk aka BORG Assimilator. Ersterer wird wohl auch auf der Liste bleiben denke ich mir. Denn wenn der Flying Dutchman wirklich so ungemütlich ist, wie er aussieht, dann ist heute bei CC+10 Schluss. Dank unglaublich langsamer Abfertigung im zwei Zug Betrieb habe ich auch 45min Zeit, mir das mit dem Counten gründlich zu überlegen.

Und so soll es kommen. Die abgewetzten Bleiwesten angelegt, geht es auf ein Layout, das sich nur mit dem Beinamen "Prototype" entschuldigen lässt. Nach dem Drop und der ersten Kurve ist vom Fliegen nicht mehr viel zu spüren. Auch hier bleibt die Pionierkunst das einzig nennenswerte an dem Stahlgerüst. Falsch. Nennenswert oder besser meldenswert ist eigentlich die unzumutbare Lage und Zeit in der Schlussbremse. Stehen in diesem Park in jeder Station gefühlt 12 Ride Ops, die anscheinend alle "Check" oder "Clear" mit Vornamen heißen, so gibt es hier in der Bremse keine Menschenseele. Und so mache ich mir 2min kopfüberhängend neben meinem, seine eigene Kotze immer wieder runterschluckenden Nachbarn ernsthafte Sorgen um - nein, nicht meine Klamotten - sondern seine Sauerstoffzufuhr. Klingt witzig, ist aber durchaus dramatisch.
Er hat es überlebt, aber meine restlichen Counts bleiben auf der Strecke. Nach zehn Fahrten sagt der Körper für heute leider Ende. Nicht einmal eine Wiederholungsfahrt auf dem butterweichen Intimidator mag er mir noch gönnen.
Totmüde fallen wir in die Econo Lodge am Airport nachdem wir zuvor noch einer Warnung auf den Grund gehen: "Niemals in einem Waffle House essen". Ist richtig.


Zum Einschüchtern






Quark!



Chicken Time



Zu Pizza gibt es hier als Beilage... Brot



Lief wirklich gut.



Was tut wohl mehr weh? Der dünne Draht oder der dicke Stahl?



Teil 3 - Die Qual der Wahl
Oder: Welcome back, Major Blvd.


Eines vorweg: Meine Freundin hält mein Hobby für bekloppt, aber kam bisher in jeden Park und auf jede Bahn mit. Respekt. Disney und Universal an der Westküste konnten da schon überzeugen. Sie bestreitet auch keineswegs den Spaß, aber hält es trotzdem für relative Zeitverschwendung.
Doch drei weitere Parks sollten auf der restlichen Tour noch besucht werden. Soviel konnte ich aushandeln.
Nun ist es in der Umgebung von Orlando ja leider nicht so, dass es da nur drei Parks gäbe. Also hieß es im Vorfeld für mich schon eine Auswahl zu treffen, die beiden möglichst viel Spaß und Imposantes bietet.
Sofort raus fallen das Klötzchenland und Animal Kingdom. Als nächstes streiche ich Disney's Hollywood Studios und das Magic Kingdom. Einfach zu viele Attraktionen sind aus Anaheim schon bekannt. Bei Sea World verzichtet man zwar auch auf Manta, aber andere Parks haben da mehr zu bieten.
Und eigentlich war die Wahl dann doch garnicht so schwer. Denn schaut man von oben auf die Must-Haves dann sollten für uns gesetzt sein: Universal's Islands of Adventure, Busch Gardens und... EPCOT. Warum EPCOT? Verdammt, ich weiß es nicht. Seit zwei Jahren versuche ich herauszufinden, was ich an dem Park so faszinierend finde. Bisher ergebnislos. Aber: Wähle-schnell-einen-von-vier-Disney-Parks-in-Florida: EPCOT!
Schwierig war eigentlich nur die Wahl zwischen den Universal Studios und Busch Gardens. Ich entschied mich für den Halb-Coaster / Halb-Tierpark, was die richtige Wahl sein sollte.

Unser Domizil ist jetzt also das La Quinta Inn am bekannten Major Blvd. Vor dem Hotel steht zwar der Mietwagen (ja Tim, wieder ne Soccer-Mum-Karre), aber wir lassen uns vom Hotel Shuttle zum Park bringen, da Abends auf dem CityWalk noch Cocktails auf dem Plan stehen.

Erste Regel: Zuerst Spider Man. Denn Warten beim Potter macht ja durchaus Laune. Vor dem Besenritt nimmt uns auch noch der grüne Mann mit auf seine Tour und dann geht es in das Schneegebiet Floridas. Zwei mal vergeblich Hermine um einen Ritt auf meinem Besen gebeten, fällt mir bei der dritten Fahrt auf, dass die seitliche Bewegung der Robocoaster irgendwie ruppiger als 2011 geworden ist. Als würde das Transportsystem ständig über kleine Steine rollen. Vielleicht sind es auch nur die zahlreichen Smartphones.
Es ist jetzt 1pm. Die Sonne steht hoch. Gibt es drüben in den Studios mit den klimatisierten Indoor-Attraktionen genug ungesunde Abkühlung, so behilft man sich in den Islands mit dem Einsatz von Wasser. Viel Wasser. Jurassic Park als Vorspülung folgt mit den Bilge-Rat Barges der porentiefe Vollwaschgang. Was für ein kranker Spaß! Die Ripsaw Falls finde ich hingegen einfach nur enttäuschend schlecht.
Abends geht es zu Bubba Gump, wo neben den Früchten des Meeres noch ein paar Cocktails eingeworfen werden. Fertig taumeln wir zurück ins La Quinta.



Unsere Soccer Mum Karre. Würde ich sofort mitnehmen.



My Home is my Castle



Brrr... kalt.















Von Außen schön. Von innen etwas konzeptlos.



Life is...








Teil 4 - EPCOT
Oder: Every Person... Cries On TestTrack 2.0


Überzeugte im Herbst noch das "Food and Wine Festival" vor allem kulinarisch, so soll bei unserem Besuch im Mai das "Flower and Garden Festival" nicht weniger Gaumenfreude mit sich bringen. Doch zuerst gilt es, die Future World zu erkunden. Soarin', Nemo, Spaceship Earth und vor allem Ellen zeigen, was auch ohne Lifthill und Drop möglich ist. Da mich meine Motion Sickness nicht erneut zum beinahe dritten Todesopfer auf Mission: Space bringen soll, entscheide ich mich dieses mal für Pussy-Grün. Geht auch.
Was leider gar nicht geht und mir fast Tränen in die Augen fließen lässt ist die neue Test Track. Warum? WARUM?
Kurzweilig aufmuntern kann einen da nur das Essen im World Showcase. 12 Dollar Menüs mit Pizza, Burger und Pommes bekommt man ja überall. Deshalb genießen wir es hier, uns für 3-4 Dollar pro Happen durch die internationale Weltkarte zu schlemmen und in der Mittagssonne das ein oder andere Hopfen- und Traubengebräu in die Birne zu kippen. Großartiges Konzept. I love it.



EPCOT



Welcome to Deutschland



Yes, we eat that every day in Germany.






Merch in Germany















Nunja...









EPCOT at Night



Feuerwerk von Gegenüber. Geht.


Teil 5 - Blue Springs & Silver Springs
Oder: Schnorcheln in den Quellen


Wir verlassen Orlando Richtung Norden. Nach knapp 45min erreichen wir den Blue Springs Park in Orange City. Bis Ende März fühlen sich in den naturbelassenen Quellen Manatees zuhause. Danach darf man hier schnorcheln. Glasklares Wasser und eine wirkliche urige Umgebung. Dazu eine, im Gegensatz zum Marvel Bereich bei Universal, herrliche Totenstille. Ein wirklich schöner Park. Wir picknicken unsere Publix Einkäufe und fahren zur nächsten Quelle.
Nach Blau kommt Silber. Die Silver Springs liegen 2h weiter westlich. Hier kann man nicht schwimmen. Dafür über die faszinierend silbern glitzernden Quellen schippern und auf einer kleinen Jeep Safari Affen und James Bond Drehorte erkunden.
Auf der I-75 geht es am späten Nachmittag Richtung Tampa. Nach den letzten Tagen bei Disney und Universal war dieser Tag optimal. Abends parken wir unser Auto vor dem La Quinta neben Busch Gardens und fallen nach einem Besuch am Golden Corral Buffet erschöpft und vollgefressen ins Bett.


Blue Spring



Hier kann man herrlich schnorcheln





















"Lollipop, Lollipop..."


Teil 6 - Busch Gardens
Oder: Giraffen und B&M unter Drogen, dafür mit All-Inc.


Das Tauchen in der Quelle hat es dann doch geschafft und die bis dato so tapfere Freundin wacht heute mit dickem Kopf und verstopfter Nase auf. Zum Glück haben wir bis jetzt schon mehrmals Walgreens und CVS besucht und uns für die kommenden Jahre mit Drogen aller Art gut eingedeckt.
Also gibt es für Frauchen zu Bagel und Waffle heute Morgen die orangen non-drowsy Cold Multi Symptom Tabletten. Die blauen Drowsys stecke ich vorsichtshalber mit in den Rucksack, falls (s)ich die Dame irgendwo ablegen möchte, während ich im Coaster-Land einige Runden drehe.
Im Gegensatz zur Nahtoderfahrung einer männlichen Erkältung trotzt Madame aber jeglicher Schwäche und rockt einen Coaster nach dem anderen in der Front-Row mit. Irre. Walk-On bei jedem Coaster. Nur die Katze lässt uns vier Züge warten. Dann gibt es Giraffen hautnah. Und feucht. Wunderschöne Tiere und eine empfehlenswerte Tour.

Nicht nur Giraffen kommen uns nah. youtube.com watch

Was ich 2011 schon so empfand bestätigt sich auch heute:
1. Montu ist gut und macht Druck ohne Ende, keine Frage.
2. Sheikra ist ein grandioser Thrill und man denkt auch bei der X-ten Fahrt "Oh Fu**!"
3. Cheetah Hunt zeigt: Die Länge ist mitunter doch entscheidend. Ich mag die smoothe Jagd.
Aber: 4. Es ist Kumba, die rockt und rockt und rockt.
Ich liebe diesen Coaster. Meine heimliche #1. Zwanzig Jahre hat das Ding jetzt auf dem Buckel aber die Züge ballern ohne jegliche Trim Brake und ohne einen einzigen Schlag so dermaßen schnell durch den Track, dass es nur so eine Freude ist.





















Mein Held!






St. Petersburg



Den Laden sollte es öfter geben. Lecker


Teil 7 - Der Golf von Mexiko
Oder: Äh... war das grad ein Hai?


Nach dem La Quinta typischen Frühstück steigen wir in unseren Equinox und düsen nach St. Petersburg. Das Dali Museum und ein chilliger Tag am Pier werden mit dem Sonnenuntergang in Clearwater gekrönt.
Morgens verzichten wir auf den Bagel unseres Motels und gehen zu Lenny´s Restaurant in Clearwater. Hier wartet der Amerikaner Sonntags gerne mal 20min auf sein Frühstück zum Mitnehmen. Rosie bringt uns Kaffee bis zum abwinken. Wobei abwinken eigentlich auch nichts bringt. Hat jemals jemand einen Frühstücksdiner mit einer leeren Tasse verlassen?

Auf den 145 Meilen nach Fort Myers Beach machen wir Zwischenstopp im Ellenton Premium Outlet. Dank geschickter allabendlicher Kleiderentsorgung erspart man sich nicht nur das Herumtragen von Dreckwäsche, es ist auch Platz im Koffer, um neben der Beute aus Orlando noch hier und da etwas mit über den Teich zu nehmen.

In Fort Myers kommen wir spät an. Gebucht haben wir ein kleines Appartment im Dolphin Inn Resort. Es wird schon dunkel, als wir den Estero Blvd herunter fahren. Wie weit denn noch? Das Office ist bereits geschlossen. Aber an der Tür hängt ein Briefumschlag mit unserem Namen.
"Welcome to Paradise. Room 2A. Door Open. Key on your bed. Feel Home. Enjoy the night. See you tomorrow. - Travis!"
Was für ein traumhafter Ort. Das kleine Einzimmer Appartment ist für die nächsten drei Tage unsere Heimat. Travis begrüßt einen jeden Morgen mit "Another great day in paradise, ha?". Den ganzen Tag werden wir zwischen unendlich weißem Strand, blaugrün schimmerndem Meer und unserem Kühlschrank hin und her chillen. Ein SevenEleven, eine Herdplatte und ein Kühlschrank sind in diesen Tage der großte Thrill. Herrlich.
Sicher gibt es an der Westküste Floridas noch andere schöne Orte, aber wir haben hier einen Volltreffer gelandet. Urlaub im Urlaub. Abends spreche ich mit Travis und einem Vertreter für Bootlackierungen bei reichlich Dosenbier über die schönen und unschönen Seiten unserer beiden Nationen.
Morgens haben wir den ganzen Strand für uns alleine. Wir stehen bis zum Bauchnabel im Wasser. Es ist still. Eine graue Flosse schwimmt keine 20m an uns vorbei. Äh?
Hast du das gesehen? Ja? War das ein Hai? Weiß nicht.
Ich hatte mich im Vorfeld nicht wirklich schlau gemacht und bin mir auch garnicht sicher, ob sich die Viecher in die pisswarme Bucht des Golf von Mexiko überhaupt verirren, aber kurzzeitig war er wieder da, dieser Thrill. Das flache Wasser beobachten. Da! Diesmal zwei Flossen. Kurz hoch und wieder runter. =) Delphine haben die gleiche Idee wie wir und nutzen die frühen Stunden für Schwimmübungen. Sie sollten uns nun jeden Morgen besuchen.







Clearwater Beach



Frühstück






Dolphin Inn Resort









Wie Schnee



Like a Boss






Ein Hai?



Unser Apartment



Equinox


Teil 8 - Everglades
Oder: Die Antwort ist 42


Wir verlassen das Paradies nur ungern. Die I-75 führt uns direkt in die Everglades. Wir biegen auf die 29. und fahren gen Süden. 2011 haben wir leider nur zwei Krokodile erblicken können, auch weil die Loop Road gesperrt war. Dieses mal haben wir mehr Glück. Schon auf der sehr versteckten Wagon Wheel Road erblicken wir vier im Wasser herumdümpelnde Reptilien. Für die 16 Meilen brauchen wir mit Foto-Stopp etwa 45min.
Nun sind wir auf dem Tamiami Trail Richtung East und halten hier und da an den Aussichtspunkten. Auf dem Turner River Boardwalk erblicken wir ebenfalls zwei Brüder. Der Kirby Storter Roadside Park hat einen schönen 20min Walk, auf dem wir bunte Vögel, eine Schlange und erneut einige Baby-Krokos erblicken. An der Einfahrt zur Loop Road düsen wir beinahe vorbei. Doch was ein Glück: Sie ist geöffnet. Die Strecke darf man nicht unterschätzen. Es sind rund 23 Meilen (39 km) Schotterpiste, für die man ohne lange Stopps mindestens 1,5 Stunden einplanen sollte. Tank voll? Genug Kaltgetränke? Dann los. Wenn vor einem ein Wagen hält und der Fahrer mit dem Arm nach rechts deutet heißt das: Kroko! Wir freuen uns wie Kleinkinder über die seelenruhig am rechten Strassenrand liegenden Tiere. Noch eins. Und noch eins. Unglaublich. Nach der halben Loop Road haben wir bereits KC+30 und entschließen uns zügiger durchzufahren.
Was mich hier und auch schon am Grand Canyon extrem verwundert: Wird man sonst überall in den USA von einer Schaar an Mitarbeitern auf alles und jede Kleinigkeit hingewiesen ("watch your step"), so steht am Eingang der Loop Road kein einziger Mensch, geschweige denn ein Schild mit Verhaltensregeln gegenüber den Bewohnern oder Infos über Länge und Dauer der Strecke. Paradox.
Wir verlassen die Loop Road und fahren wieder auf dem Tamiami Trail. Wir heizen mit der bereits erprobten und für gut befundenen Cooper Town Airboat Tour durch das Schilf. Bevor wir die Ostküste erreichen, fahren wir über Homestead noch auf den Ingraham Highway, um noch ein paar Aussichtspunkte abzuklappern. Der Anhinga Trail ist zu empfehlen. Neben einer weiteren Schlange und seltsamen Schildkröten hören wir bei 42 Krokos auf zu zählen. Das hat sich gelohnt.
Unser Nachtquartier schlagen wir im Sleep Inn Miami International Airport auf. Zum Abendessen gibt es Frühstück bei Danny´s. Das geht schon. Ganz im Gegensatz zu Bacon auf Eis.


















































Nach der Loop Road.






Abendfrühstück bei Danny´s



Nein. Die meinen das nicht ernst oder?





Teil 9 - Bahama Mama, Baby
Oder: "How great was the food, ha?"


Am Miami Airport geben wir nach elf Tagen unseren liebgewonnenen Equinox ab. Wir steigen aber nicht in ein Flugzeug. Uns winkt ein netter Herr mit einer riesigen weißen Hand in einen Bus. Und nachdem unsere Gruppennummer im Cruise-Terminal aufgerufen wurde, betreten wir die Disney Wonder und wondern uns in den kommenden 5 Tagen über garnichts mehr. Das muss man erlebt haben.
Die FourNightCruise bringt uns nach Key West, nach Nassau und auf Castaway Cay. Als Kinderloses Paar setzt Disney uns die kommenden vier Abende zu 3 anderen kinderlosen Paaren. Allesamt Amis und so beantworten wir Abend für Abend amüsante Fragen über Germany und lernen gleichzeitig Wissenswertes über den American Way Of Life.
Während uns unsere beiden Kellner von Restaurant zu Restaurant verfolgen und einen extrem guten Job machen, reden wir also über Themen wie Plastiktüten und Klappboxen oder warum ein Leben ohne Auto möglich ist.
Als sie aber von der wohl sehr lustigen US-Show "Beat your Host" erzählen, wollen sie mir alle dann aber noch nicht glauben, dass das Konzept von einem deutschen Metzger stammt. Egal, im Zweifel haben alles Gute halt die Amerikaner erfunden.

Eine Cruise hat einen Vorteil, der gleichzeitig Nachteil ist: Ein Schiff ist ein Hotel, das dich jeden Morgen woanders aufwachen lässt. Doch nun stellt sich die Frage: Landgang und somit Orte besuchen, die man vielleicht nie wieder sieht. Oder das Schiff genießen, während die Menschenmasse auf Landgang ist.


Nie genutzt. Leider.


Nach wirklich vorzüglichen Menüs im Triton's, Parrot Cay und dem Animator's Palate begeben wir uns allabendlich ins Theatre und der Sektenführer aka Captain fragt die gesättigten Mäuler, wie geil denn bitte heute das Essen war. Wir applaudieren. Und habt ihr die Eiscreme auf Deck 9 schon getestet? Die Menge jubelt. Und sagt mal, sind Eure Kellner nicht die größten? Die Menge tobt.
Klar, dass der Captain stolz Umfrageergebnisse präsentieren kann, wonach die Disney Schiffe unter der Gästezufriedenheit ganz weit vorne liegen. Immerhin bekommt man ja jeden Abend gesagt, wie toll alles ist und vor allem, wie wichtig das positive Ausfüllen der Fragebögen am Ende sein wird.
Wir gehorchen.

Spaß beiseite. Die Amerikaner ticken halt nun mal so und wer Disney bestellt, der weiß was er bekommt: Eine Traumreise. Und die ist wirklich jeden Cent wert.


I´m on a boat.






Key West









=)






Fototapete


Teil 10 - Welcome to Mi... Fort Lauderdale.
Oder: "My best friend has a name: J-A-G-E-R-M-E-I-S-T-E-R"


So herzlich man auf dem Schiff empfangen wird, so schnell wird man auch wieder herunter gebeten. So sitzen wir wieder im Disney Shuttle zum Flughafen. Aber auch diesmal steigen wir noch nicht wieder in den Flieger. Der dritte Mietwagen während unsere Tour ist ein Nissan SUV mit dem wir zuerst in die Sawgrass Mills Mal fahren. Ein paar Tüten im Kofferraum mehr geht es zu unserer letzten Herberge dieser Tour. Wie auch schon in Fort Myers Beach, haben wir uns in Fort Lauderdale auch ein kleines Apartment gebucht. Im Ocean Holiday Motel, einem sehr kleinen, von einem jungen polnischem Auswanderer geführten Haus, beziehen wir für die letzten drei Tage ein Zimmer mit grandiosem Blick.
Abends soll es noch ein Absacker Bierchen geben. Wir landen im Elbo Room und es werden acht Bier. Der Grund ist 2 Meter groß, ca 160 Kilo schwer, kommt direkt vom Angeln und hat eine Gitarre auf dem Rücken. Er nennt sich Jeff-D , sein bester Freund heißt Jagermeister und seine Stimme paßt so perfekt zu dem handgemachten Südstaaten Country-Rock, dass wir recht angetüdelt am Strand nach Hause gehen.



Fort Lauderdale



Fort Lauderdale



Das kleine aber sehr feine Ocean Holiday Hotel






Jeff D












I like turtles



Finale


Am nächsten Tag fahren wir nach Miami. Ein Parkhaus mit 15$/Day Tarif finden wir direkt auf der NE 2nd Street, 200m vom Biscayne Bvld. Direkt hier liegt auch die Heimat der Miami Heat, die an diesem Abend noch in der ersten Playoff Runde die Milwaukee Bucks mit 98:86 schlagen werden. Aber ohne uns. Wir steigen am Bayfront Park in den roten Hop-on/Hop-off Bus und lassen uns Miami und Miami Beach im Cabrio zeigen. Der Ocean Drive wird natürlich zu Fuß erkundet. An den Art Deco Hotels hoch und am Strand wieder runter.
Auf dem Rückweg in unser Apartment geht es ein letztes Mal zum Drogendealer und in einen Publix, um am Abend auf unserer Herdplatte einige US Köstlichkeiten zu erwärmen.
Danach folgt der letzte sentimentale Blick auf den Strand.

Die drei Wochen sind um. Nochmal!

Update:


Wenn der Bericht jemandem zu viel Text hat:
Die Tour in 2:14min als Video [HD anklicken]
Mwiggi
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Aufsteiger
Bad Schwartau
Deutschland . SH
 
Avatar von Mwiggi
Link zum Beitrag #907721 Verfasst am Sonntag, 15. September 2013 15:23 Relax
Top! S
Snoop
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Operator Stefan Fliß
Herten
Deutschland . NW
 
Avatar von Snoop
Link zum Beitrag #907722 Mobil verfasst am Sonntag, 15. September 2013 15:25 Relax
Super Bericht. Danke dafür!
Sieghexe
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Aufsteiger Katrin

Deutschland . NW
 
Avatar von Sieghexe
Link zum Beitrag #907733 Verfasst am Sonntag, 15. September 2013 17:36 Relax
Toller Bericht! Und noch tollerere Bilder. S S S S
Da bekommt man gleich wieder Fernweh.

Den Part von der Disney Cruise hab ich natürlich besonders aufmerksam gelesen. *g* Wir haben dieses Jahr unsere zweite Disney Cruise gemacht und ich könnte durchweg davon schwärmen. S

S
My life is a roller coaster, and I love it!
ThorstenT
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Aufsteiger Thorsten Terschlü...
Escheburg
Deutschland . SH
 
Avatar von ThorstenT
Link zum Beitrag #907735 Verfasst am Sonntag, 15. September 2013 18:49 Relax
Toller Bericht. Da lassen sich sicher noch ein paar Ideen finden, was wir nächstes Jahr im April nicht verpassen sollten.
alon
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Mitglied Michael

Deutschland . NW
 
Avatar von alon
Link zum Beitrag #907739 Verfasst am Sonntag, 15. September 2013 19:52 Relax
Klasse Bericht.
Lacront
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Mitglied Daniel

Schweiz . ZH
 
Avatar von Lacront
Link zum Beitrag #907865 Verfasst am Montag, 16. September 2013 21:51 Relax
Fantastischer Bericht, den ich mit vielen schönen Erinnerungen und kopfnickend gelesen habe! S An diesen Stellen bin ich besonders hängen geblieben:

sodapop
"Lollipop, Lollipop..."

Jaaa!!! S Danke dafür! Durch erwiesene Gewissheit, aus Filmconnaisseur-Feder zu stammen, wird der Bericht gleich noch mehr aufgewertet! S

sodapop ...reden wir also über Themen wie Plastiktüten und Klappboxen oder warum ein Leben ohne Auto möglich ist.

Lustigerweise war das auch auf meinen USA-Trips fast immer Themengebiet Nr. 1 beim heiteren Kulturaustausch: Plastiktüten, Recycling, Abfalltrennung, ÖV - und grosse Augen, wenn ich ein paar kleine Sachen im Supermarkt in den mitgebrachten Strandsack oder den Rucksack gepackt habe! S

sodapop Unzufriedenheit mit Nighthawk und Waffle House!

Das hingegen geht gar nicht! Die Flying Dutchmen sind knorke und der nach wie vor angewandte "Diner-Speak" in den Waffle Houses ebenso!

Dankeschön aber trotzdem für die tollen Eindrücke! S
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
Tupaii
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Aufsteiger Fabian
Hamburg
Deutschland . HH
 
Avatar von Tupaii
Link zum Beitrag #907867 Verfasst am Montag, 16. September 2013 22:23 Relax
Toller Bericht S !
Voschi
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Aufsteiger Andreas Vogel

Deutschland . BW
 
Avatar von Voschi
Link zum Beitrag #907895 Verfasst am Dienstag, 17. September 2013 09:48 Relax
Sehr schöner Bericht! Vielen Dank! Smilie :25: - Dr. Weizenkeim - 2066519 Zugriffe
The Knowledge
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
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Link zum Beitrag #907899 Verfasst am Dienstag, 17. September 2013 10:27 Relax
Eine schöne Tamnophis sauritus und eine pottenhässliche Nerodia taxispilota hast du da gesichtet.

Aber wo bleiben eigentlich die Bikinifotos von Sophie??? S

Grüße,

Tim
Excess all areas!
sodapop
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Aufsteiger

Deutschland . NI
 
Avatar von sodapop
Link zum Beitrag #907910 Verfasst am Dienstag, 17. September 2013 13:53
Themenersteller
Relax
Ich denke, die Bilder mit Stahl, Holz, fettigem Essen und Reptilienhaut dürften für die breite Masse hier genügen.
Frigga
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Aufsteiger Katja Salentin

Deutschland . NW
 
Avatar von Frigga
Link zum Beitrag #907911 Verfasst am Dienstag, 17. September 2013 13:56 Relax
Ich habe noch nicht zu Ende gelesen (das ist zu schön und mühsam geschrieben um es per speedreading runterzurasseln) aber ich möchte schonmal auf das NHL-DEL Ding eingehen. Ich war in voller Erwartung beim Eishockey: Haie gegen DEG. Konfliktpotential also vorhanden. Und habe daruf gewartet, dass mal wer richtig gegen die Bande fliegt oder gar jemand die Handschuhe auszieht und es aufs Maul gibt. Eigentlich warte ich noch immer drauf obwohl ich inzwischen ein paar mehr Spiele gesehen hab.
Mein Bild von Eishockey war völlig US-verseucht und voller Klischees aber noch immer wäre ich gern dabei wenn beim Eishockey mal richtig jemand gecheckt wird und nicht nur so ein bisschen geschubst. Aber weil ein USA Trip bei mir nicht geplant ist, werde ich wohl lange warten müssen. Solange gucke ich weiter "Bully Beatdown", da gibt es auch aufs Maul. S
So dumm wie es kommt, kannst du gar nicht denken.
Bends
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
Avatar von Bends
Link zum Beitrag #908091 Verfasst am Donnerstag, 19. September 2013 23:41 Relax
Toller Bericht. Könnte da auch mal wieder hin.
Move your Car
Frigga
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Aufsteiger Katja Salentin

Deutschland . NW
 
Avatar von Frigga
Link zum Beitrag #908097 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 11:08 1 gefällt das Relax
Dann stecke ich mal Frau Bends, dass du eine Disney Cruise machen möchtest. S
Habe den Bericht jetzt zu Ende gelesen und es hat sich gelohnt sich Zeit zu nehmen. Schön geschrieben, tolle Bilder und ein Grund für mich mir einzureden, dass ich da nicht hinmuss. Schlangen in freier Wildbahn. *grusel*

LG
Frau Frigga
So dumm wie es kommt, kannst du gar nicht denken.
The Knowledge
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
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Link zum Beitrag #908098 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 11:29 Relax
Die dir absolut nix tun, wenn du nicht versuchst, nach ihnen zu greifen. Die Tamnophis vermutlich nicht einmal dann. Zicke!
Excess all areas!
sodapop
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Aufsteiger

Deutschland . NI
 
Avatar von sodapop
Link zum Beitrag #908116 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 20:09
Themenersteller
Relax
Danke für das Feedback.
Niemand mit Kritik zum Count-Schwächeln in Carowinds? S


Wenn der Bericht jemandem zu viel Text hat:
Die Tour in 2:14min als Video [HD anklicken]
Snoop
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Operator Stefan Fliß
Herten
Deutschland . NW
 
Avatar von Snoop
Link zum Beitrag #908117 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 20:12 Relax
Tolles Video.
The Knowledge
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
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Link zum Beitrag #908118 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 20:33
1 mal bearbeitet, zuletzt am 20.09.2013 20:38
Relax
Für den Anfang gar nicht so schlecht. Üb noch ein bisschen, dann kannst du das irgendwann auch mal beruflich machen. S

Und das Count-Schwächeln ... naja, du hattest die Olle dabei, wat willste machen? Kannste nix machen!

Grüße,

Tim
Excess all areas!
Der Der Dongt
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Aufsteiger

Deutschland . BY
 
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Link zum Beitrag #908124 Verfasst am Freitag, 20. September 2013 21:22 Relax
Schöner Bericht und ne kleine Frage:

Warum steht auf eurem "Equinox" hinten "Captiva" ? S
sodapop
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Aufsteiger

Deutschland . NI
 
Avatar von sodapop
Link zum Beitrag #908153 Verfasst am Samstag, 21. September 2013 12:47
1 mal bearbeitet, zuletzt am 21.09.2013 12:47
Themenersteller
Relax
Smilie :551: - Mr. Shake - 17749 Zugriffe Weil du auf einem Bild mehr herausgefunden hast, als ich in 20min googeln. Ich konnte mich echt nicht mehr an den Namen erinnern.
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