Bereits am Freitag Abend habe ich mich in Port Aventura gut eine Stunde vor Parkschluss von den anderen vier verabschiedet (nachdem wir Jan und Tobias ja gerade erst getroffen hatten), um Richtung Barcelona aufzubrechen. Denn für den nächsten Tag war sowieso Barcelona City als Programmpunkt vorgesehen, die Unterkunft hier war natürlich deutlich günstiger, als das Parkhotel (den Eintritt nutzen wir eh nicht an dem Tag) und von dort wollte ich dann auch am nächsten Tag alleine zu meiner weiteren Tour starten.
Am Hauptbahnhof in Barcelona angekommen ging es schnell rüber ins Parkhaus zum Schalter von Sixt, um meinen Mietwagen abzuholen. Die Mitarbeiterin dort war auch recht froh über meine fast 2 Stunden gegenüber der Buchungsangabe verfrühten Ankunft: Denn meiner war der letzte für heute gebuchte Wagen und auch der wirklich letzte, den sie hier noch hatten. Nach mir konnte sie also Feierabend machen.
Für mich fing dann der Stress aber erst an
Seid ihr schon mal in Barcelona City Auto gefahren? Macht Spaß, wenn man mit dem bisher unbeschädigten Mietwagen mitten in der City aus dem Parkhaus fährt und dann direkt mitten drin ist. Fahrspuren, die nur so breit sind wie Kleinwagen ohne Außenspiegel, dazwischen quetschen sich noch Motorräder durch alle sind zügig und ziemlich freestylemäßig unterwegs und auf der Kreuzung hört plötzlich die Markierung auf und geht dann einfach mit 3 Spuren weniger auf der anderen Seite weiter...
Etwas verschwitzt aber unbeschadet erreichte ich dann doch noch mein Hostel, das quasi auf der Rückseite des Tibidabo am Rande eines Naturgebietes liegt:
Das Ganze ist eine integrative Einrichtung, bei der fast 90 Prozent Behinderte angestellt sind. Trotzdem oder gerade deswegen hat man sich hier aber wirklich gut aufgehoben gefühlt, das war kein Unternehmen, sondern alles etwas menschlicher.
Eine kleine Überraschung gab es aber direkt bei der Ankunft: Kaum war ich aus dem Auto gestiegen, begann es neben mit im Gebüsch zu rascheln. Und Sekunden später war ich von zahlreichen Wildschweinen umringt. Gut, so ganz wild sind die hier offenbar nicht mehr, aber etwas ungewohnt ist das schon...
Blick ins Hostel:
Die Zimmer sind auch ganz praktisch eingerichtet, jedes Stockbett bildet hier quasi ein Zimmer im Zimmer, jeder hat seinen Schrank und am Bett angebaut noch einen Nachttisch und eine eigene Lampe. Kann man die Einrichtung nicht in jedem Hostel so einbauen?
Blick aus dem Fenster auf die Hügel im Hinterland von Barcelona:
In die andere Richtung konnte man den Torre de Collserola und die Spitze des „Propellers“ im Tibidabo erkennen. Aber irgendwie habe ich davon kein Foto.
Nach dem Einchecken bin ich nochmal kurz in die Stadt gefahren, um für den nächsten Tag etwas auszukundschaften. Außerdem habe ich von einer Telefonzelle aus versucht nocheinmal Kontakt mit Markus und Julian aufzunehmen, was aber gelinde gesagt schwierig war... Also musste ich am nächsten Tag das Programm nach unserem ungefähren Plan durchziehen und hoffen, dass die anderen Beiden das genauso tun und wir uns treffen...
Am nächsten Morgen habe ich einen Parkplatz in der Nähe des Tibidabo gesucht und in der Nähe der Standseilbahn-Talstation auch gefunden und mich mit der Metro auf den Weg hinein in die Stadt gemacht:
Am Hauptbahnhof waren Markus und Julian schon kurz vor mir eingetroffen und gemeinsam ging es noch zu einer Sightseeing-Station (Hafen und Ramblas hatten Markus und Julian schon während der Umsteigezeit auf dem Weg vom Flughafen nach Port Aventura erledigt):
Eigentlich wollte Julian auch rein, aber angesichts der Schlangen dort wurde dieser Plan wieder verworfen.
Anschließend brachte uns die Metro wieder Richtung Tibidabo.
Sehr seltsam: An manchen Stationen gibt es Bahnsteigtüren, das kennt man auch aus anderen Städten. Aber hier gehen diese nur über eine Teil des Bahnsteigs und sind nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb und den restlichen Tag dauerhaft offen...
Für die Anreise zum Tibidabo haben wir uns ein ganz besonderes Verkehrsmittel ausgesucht. Doch zunächst heißt es erstmal anstehen...
Und da kommt sie auch schon, die Tramvia Blau:
In die erste Bahn kamen wir nicht mehr rein, standen nun aber schon recht weit vorne für die nächste Bahn, die ca eine Viertelstunde später kommen sollte.
So konnten wir dann als einer der ersten Einsteigen und bekamen sogar Sitzplätze:
Diese historische, 112 Jahre alte, Straßenbahn verbindet die Endstation der Metro mit der Standseilbahn auf den Tibidabo. Dabei durchfährt sie immer weiter bergauf ein nettes Villenviertel:
Angekommen an der Bergstation:
In diesen historischen Bahnen gelten natürlich nicht die normalen ÖPNV-Tickets. Wer billiger und uncooler anreisen möchte, kann auch einfach die parallele Buslinie nutzen:
An der Endstation der Straßenbahn kann man nun in die Standseilbahn umsteigen:
Die Tickets gibt es am Automaten. Wer oben den Vergnügungspark besucht, bekommt die Karten dort angerechnet.
Durch die elektronischen Sperren kann man dann den Bahnsteig und damit den Zug betreten:
Der Zug besteht jeweils aus zwei miteinander gekuppelten Wagen auf jeder Seite des Zugseils:
Rustikale Technik
Der Warteraum in der Bergstation:
Schnell noch einen Blick auf den Antrieb werfen:
Weiter geht es demnächst in einem weiteren Bericht... Womit könnt ihr euch wohl denken...