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Lacront Neu 01.08.2015 Samstag, 01. August 2015 15:04 4 gefällt das | ||||
![]() Daniel Schweiz . ZH |
Im Anschluss an die Reisetraumerfüllung Silverwood und den reibungslosen Grenzübertritt nach Kanada sollte der diesjährige Trip nun in den Banff National Park führen. Genau wie beim ein paar Tage zuvor besuchten Yellowstone-Park handelt es sich um ein recht epochemachendes Ziel: bereits 1885 wurde der Park eingeweiht, was ihn zum ersten und ältesten kanadischen Nationalpark macht. Während ihres Sprachaufenthalts in Vancouver hat meine Schwester einen Wochenendausflug hierhin gemacht und davon Bilder und Erzählungen mitgebracht, die Bände sprachen - so dass für mich eigentlich auch sehr klar war, diesem wunderschönen Fleckchen Erde irgendwann einmal einen Besuch abstatten zu müssen. Dass dafür nur ein Tag Zeit blieb war prinzipiell den Öffnungszeiten von Lagoon zu verdanken, wo sich die täglichen Werktagsöffnungen noch während der Planungsphase klammheimlich um eine Woche nach hinten korrigiert hatten, so dass ich also gezwungen war, die erste Woche programmtechnisch ein wenig zu strecken und die zweite ein bisschen zu stauchen. Denn das Playland in Vancouver wollte ja auch noch besucht sein, und auch dies musste öffnungszeitentechnisch noch am Sonntag der zweiten Reisewoche geschehen. Mal wieder ganz schweizerisch ausgedrückt: die huere Vorsaisons-Ziite mached äim ja stigelisinnig! Das bedeutete an diesem Reisetag vor allem eins: früh aufstehen und lange Fahrstrecken meistern. Direkt nach dem Frühstück, dem Zusammenpacken und dem Auschecken ging es dann auch schon wieder los. Bis nach Banff, dem Hauptort des Nationalparks sozusagen, waren es offiziell knapp 280 km und etwas mehr als drei Fahrstunden. Nur musste ich irgendwann den in Missoula ja mit vollem Tank bezogenen und zwischenzeitlich durstigen Ford mal auffüllen, und das ist in dieser grossmehrheitlich naturbelassenen Gegend gar nicht so einfach - Tankstellen sind nämlich relativ rar gesät. Als die Warnanzeige schliesslich zum letzten Mal Signal gab, hätte das Benzin laut Bordcomputer noch für 24 km gereicht - und die nächste Tanke in meiner Fahrtrichtung befand sich gemäss Navi erst in 27 Meilen Entfernung. Da wollte ich mein Glück dann doch nicht herausfordern, so dass mir eigentlich nicht viel anderes übrig blieb als wieder umzudrehen und die zuvor passierte und geschätzt zwölf Minuten zurückliegende, im Navi nicht verzeichnete Campingplatz-Tankstelle anzusteuern. Nachdem ich an diesem abgeschiedenen Ort mit dem klangvollen Namen Skookumchuck also zum ersten Mal seit fast zwei Wochen in Litern abgemessen vollgetankt hatte, ging es mit einer halben Stunde Zeitverlust dann wieder weiter. ![]() Die herrlichen Highways liessen trotz eher kurzer Nacht und straffem Tagesprogramm dann aber wunderbares Ferien-Feeling aufkommen. Wenn nicht gerade eine hier ja öfters mal auftauchende Camperhorde alles verstopfte, konnte ich einfach den Tempomat reinknallen und die irrsinnig schönen Landschaften mit türkisblauen Flüssen, funkelnden Seen, imposanten Bergen, Campingplätzen, Wäldern und Weiden geniessen. Eine wirklich ausgesprochen schöne Region! ![]() Zusätzlich interessant: Man kommt an einer ganzen Vielzahl von State Parks vorbei. Und die heissen in Kanada Provincial Parks. Irgendwie ja noch logisch! ![]() Bald war Radium Hot Springs erreicht, wo ich den mich seit Cœur d'Alène begleitenden und länderübergreifenden Highway 95 verliess und in nördöstlicher Richtung nach Banff abzweigte. Der nunmehr erreichte Highway 93 führt direkt durch den Kootenay National Park durch. Im Vorfeld hatte ich mich gefragt, wie das mit der Eintrittsgebühr hier wohl genau funktionieren würde - auf allen Websites der kanadischen Nationalparks heisst es nämlich schlicht, dass diese fällig wird, sobald man in einem Nationalpark irgendwo anhält - bei simplem Durchfahren müsse man nichts bezahlen. Auch hatte ich auf Luftbildern und auf Karten nie irgendwelche Bezahlstationen oder so entdeckt, wie man es sonst von Nationalparks mit Eintrittsgebühr kennt. Ich reimte es mir so zusammen, dass man den Eintritt überall da bezahlen kann, wo man innerhalb der Nationalparkgrenzen sein Fahrzeug abstellen kann und die Quittung dann einfach als eine Art Parkierschein gilt, den man auf dem Dashboard lassen muss. Und genau so war es dann auch. Gegen Mittag bin ich dann also in Banff eingetroffen. Da ich hier seit Cranbrook zum ersten Mal anhielt, hab ich in einem Touristenbüro also die Eintrittsgebühr beglichen. Ein extrem fairer Preis übrigens: eine Tagesgebühr kostet 9.80 CA$ und ist in allen Nationalparks im westlichen Kanada gültig: Banff, Jasper, Kootenay, Yoho, Mt. Revelstoke und auch Glacier (also in der kanadischen Ausgabe, nicht bei den künftigen Draggy-Cheffes ![]() Den Ort selbst hab ich mir dann auch noch ganz kurz angeschaut. Viele sehr gepflegte Blockbauten und Chalets, Nobelhotels, Edelboutiquen und französische Restaurants findet man hier - entsprechend gut betuchte Klientel und standesgemässe Fahrzeuge erblickt man auf Schritt und Tritt. Irgendwie hab ich mir so immer Aspen vorgestellt. In direkter Umgebung kann man hier meines Wissens aber nicht skifahren, da muss man noch etwas weiterziehen. Selbiges tat ich jetzt auch, und zwar in ungefähr nordöstlicher Richtung aus dem Städtchen hinaus. Dabei traf ich auf eine Strassenkontrolle, wo zweisprachig sichergestellt wurde, dass ich den Nationalparkeintritt bezahlt und die Quittung auf dem Armaturenbrett hatte. ![]() Etwa zehn Kilometer Fahrstrecke von Banff entfernt und knapp hundert Meter oberhalb des Städtchens auf etwa 1500 Metern über Meer liegt der wunderschöne Lake Minnewanka. Dieser atemberaubende Gletschersee inmitten der kanadischen Rockies strahlt und glitzert bei schönem Wetter in Blautönen, die einem schlicht die Sprache verschlagen! Kein Wunder ist er eins der beliebtesten Ziele im Banff National Park - v.a. der westlichste Teil ist mit Picknickarealen und Bootablegestellen für diverse Wassersportarten nur so gesäumt. Kurioserweise zählt Scuba-Tauchen zu den beliebtesten Aktivitäten hier. 1912 und 1941 wurden Staudämme zur Stromversorgung von Banff errichtet. Die zweite Aufstauung hatte einen Wasserspiegelanstieg von 30 Metern und die damit einhergehende Überflutung des kleinen Feriendorfs Minnewanka Landing zur Folge. Und dessen Ruinen werden heute gerne tauchend erkundet. Zwar fragt man sich, wo in dieser ganzen Geschichte denn der ursprüngliche Sinn eines Nationalparks geblieben ist, aber interessant ist sie trotzdem. ![]() Einer der grösseren Bootstouren-Startpunkte in der Nähe des Damms. Ohne gross zu wissen, bis wie weit die vom Parkplatz aus startende Uferpromenade führt, bin ich einfach drauflos marschiert und habe dieses wahrhaft überwältigende Naturspektakel aus immer neuen Blickwinkeln betrachtet, bestaunt und fotografiert. Dafür hatte sich der komplett mit Fahren verbrachte Morgen wirklich vollends gelohnt. Dieses in immer neuen Blaunoten schimmernde Wasser! Die majestätischen Felswände und Berggipfel! Das friedliche Rauschen des Winds über die Seeoberfläche und durch die Baumwipfel der Uferwälder... Unfassbar schön und sagenhaft idyllisch. Stets gab es neue Seitenarme zu entdecken. Im Sommer wird dies bestimmt ein toller Ort zum Baden und Picknicken sein - bei meinem Besuch hatten vor allem Entenfamilien und Zugvögel das Wasser vereinnahmt, den Menschen war es wohl noch etwas zu kalt. ![]() Die zahlreichen offenbar reservations- und kostenfrei nutzbaren Picknick-Pavillons sind überdacht und mit verschiedenen Grillmöglichkeiten ausgestattet. Oft findet man, wie hier zu sehen, eine Einzäunung mit Brennholz und irgendwie schräg in den Boden hineinversenkte Müll- und Recyclingtonnen. ![]() Aaah... Mit voranschreitender Distanz wurde die anfänglich noch bekieste Uferpromenade stets etwas wanderwegmässiger. ![]() Nach etwa 20 Minuten Marsch oder so war ich bei der Mündung des Cascade Rivers angelangt. Hier hätte man den Pfad noch weiter fortsetzen und den Fluss per Brücke ein gutes Stück stromaufwärts überqueren können - allerdings wollte ich noch ein paar andere Programmpunkte in diesen eh schon knappen Tag quetschen, so dass ich hier einfach eine Zeitlang das lauschige Voranplätschern des kristallklaren Wassers in den See genossen habe und dann wieder umgekehrt bin. Ein letzter Blick auf den über ganz Banff thronenden Cascade Mountain, von dem sich auch der den Lake Minnewanka speisende Cascade River runterschlängelt. Über die Dammstrasse fuhr ich dann über eine etwas andere Route als bei der Hochfahrt wieder talwärts. Nur ein kurzes Stück unterhalb liegt der Two Jack Lake, der entweder einen separat benamsten Seitenarm des Lake Minnewanka darstellt oder schlicht mit dessen Auslaufwassern gespiesen wird, das ist der Karte leider nicht genauer zu entnehmen. Schön ist dieser Abschnitt natürlich alleweil. Hier fand bei meinem Fotostopp gerade eine Tauchlektion statt. Auffällig ist, dass es hier weit weniger Kiesufer und Steinstrand gibt - der See ist fast vollständig von dichtem Wald und Wiesen eingerahmt. Kurz nach dem Two Jack Lake kann man eine Abzweigung nehmen und etwa sieben Fahrminuten später ist man am Johnson Lake angelangt. Hier führt ein knapp 3 km langer Uferweg einmal rundherum. Zahlreiche Fischer haben hier ihr Glück versucht. Das Wasser weist bei diesem See nicht dieselbe fast türkise Farbe wie bei den oberen beiden auf, sondern schimmert eher klassisch grünlich. Auch dies ein absolut wunderbares Fleckchen Erde, wo man total mit der Natur eins wird. Die gute Luft, das herrliche Panorama, das malerische Wasser... Sensationell schön. Als nächstes fuhr ich wieder ins Tal und in den Ort runter und dann gesamthaft schlappe 70 km in Richtung Nordwesten. Dabei fuhr ich aber nicht über den hier als vierspurige Autobahn ausgeführten Trans-Canada Highway, sondern über den Bow Valley Parkway, eine parallel dazu führende Seitenstrasse durch den tiefen Wald. Diese Scenic Route führt an vielen Ausgangspunkten für weiterführende Wanderungen vorbei, zum Beispiel an demjenigen zum Johnston Canyon Hike. Diese Strasse ist insofern interessant, als dass sie sich drei- oder viermal in extrem kurvige und hügelige einspurige Abschnitte aufteilt, die dann überhaupt nicht mehr die gleiche Streckenführung wie die andere Seite aufweisen. Und in den Waldabschnitten zwischen den beiden Strassenhälften tummelt sich auch so manch interessantes Lebewesen: als ich wieder einmal auf eine grössere stehende Fahrzeugmenge traf, stand am linken Strassenrand tatsächlich ein prachtvoller und neugieriger Grizzlybär! ![]() ![]() Nebst dem Bären gab es auch zahlreiche Reh- und Hirschsichtungen, so dass diese insgesamt 50 km lange Strecke dann doch eine volle Stunde in Anspruch nahm. Die zahlreichen Camper können auf so einer Strecke naturgemäss halt auch nicht allzu schnell unterwegs sein. Im letzten Abschnitt des Bow Valley Parkways gab es dann noch einen zweiten Wyoming-Flashback: auch hier führt die Strasse kerzengeradeaus durch eine enorm dichte Nadelbaum-Allee, so dass es auf einen Schlag sehr dunkel wird. Schon mächtig imposant. ![]() Am nordwestlichen Ende des Bow Canyon Parkways angekommen, befindet man sich bereits auf dem Gemeindegebiet von Lake Louise. Zu beiden Seiten dieses berühmten Orts in der Talsohle findet man weltbekannte Anziehungspunkte. Zum einen das Lake Louise Ski Resort im Norden, prominenter Austragungsort von manchem Skiereignis. Und zum anderen den berühmten Gletschersee auf der Südseite, 150 Höhenmeter über dem Ort gelegen,... ...den eigentlichen Lake Louise! ![]() Hier muss man glaube ich schlicht Bilder sprechen lassen. Die "rock flour" (Felsenmehl) genannten Sedimente im Seewasser, die von den Schmelzbächen der dahinter liegenden Gletscher reingebracht werden, verpassen diesem atemberaubenden Naturspektakel solch eine märchenhafte türkise Farbe, dass einem schlicht die Kinnlade runterklappt. So etwas Magisches und Schönes habe ich in solchen Ausbreitungsdimensionen glaube ich noch nie gesehen. Eine wahre Pracht und das absolute Highlight meiner Stationen im Banff National Park. ![]() Hier am Ausfluss in Richtung Tal befindet sich die obligate Anti-Brändli-Touristeninfrastruktur. ![]() ...das ikonische und alles überragende Fairmont Château Lake Louise! ![]() ![]() ![]() Vom Hotel- und Parkplatzgebiet aus führt ein einfacher und mehrheitlich flacher Weg am gesamten Nordufer des Sees entlang. Von diesem zweigen noch weitere, in die Berge hochführende Trails ab, wie z.B. der Wanderweg zum Lake Agnes oder derjenige zur Plain of Six Glaciers. Da der Nachmittag aber schon recht weit vorangeschritten und das Wetter eh nicht das beste war, begnügte ich mich hier mit einem Ufermarsch zu den Einmündungen der Gletscherbäche auf der anderen Seeseite und wieder zurück, was mit Fotostopps ein klein wenig mehr als eine runde Stunde dauerte. Hier auf 1750 Meter über Meer war ich an diesem Tag froh darüber, den Pulli mitgenommen zu haben - mit sporadischen Windstössen war es manchmal doch empfindlich frisch. In windstillen Momenten konnte man sehen, wie sich die Umgebung auf der glatten Wasseroberfläche spiegelt. Das ist mit Worten kaum mehr zu beschreiben - einfach traumhaft schön. Man stelle sich nur vor, wie das hier bei gutem Wetter aussehen würde! ![]() Mit jedem Wegmeter entdeckt man immer neue Perspektiven auf den wirklich zauberhaften See - und auch viele Mündungsbächlein mit glasklarem Wasser. Als Wasserfan kommt man hier ganz ähnlich wie in Yellowstone vollumfänglich auf seine Kosten! ![]() Schon noch speziell. ![]() Je weiter man nach hinten gelangt, desto trüber und aufgewühlter wird das Wasser. Wir nähern uns dem Mündungspunkt der Gletscherbäche. Zuerst will aber noch ein etwa zwanzig Meter steil ansteigender und vom Ufer wegführender Felsflanken-Anstieg überwunden sein - auch hier ist man wieder froh um seine Wanderschuhe, wenn man an den dank Turnschuhen zwangspausierenden Mit-Touris hier trittsicher vorbeizieht. ![]() Nun hatte ich also den auf Stegen erkundbaren Zusammenfluss der milchig-trüben Schmelzwasserbäche erreicht, die sich ab hier vereinen und dann nach und nach in den Lake Louise fliessen. Farblich eine gänzlich andere Szenerie. Die meisten Besucher kehrten mit mir hier wieder um, da die aktuelle Wetterlage wirklich nicht zu einer Bergwanderung weiter hoch einlud - stets hörte man entferntes Donnergrollen und nahe der Gipfel brauten sich auch dunkle Regenwolken zusammen. Ein Blick zurücks aufs Fairmont Château. Gut zu sehen sind hier auch die Pisten des Lake Louise Ski Resorts auf der anderen Talseite. Einfliessgrenze - bizarr schön, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass das "dreckig" wirkende Wasser ja durch die Natur so daherkommt und dem See ja das Strahlen in diesem bezaubernd schönen Farbton überhaupt ermöglicht. ![]() Nach etwas mehr als einer halben Stunde Rückmarsch bin ich also am Parkplatz angekommen und verabschiede mich mit einem letzten ergreifenden Blick zurück nun wieder vom Lake Louise. Das rasche Erkundungsflanieren hatte sich trotz nicht übermässig prickelndem Wetter wirklich gelohnt - dieser unfassbar schöne See wird mir mit seiner Farbgebung noch ein Leben lang in fantastischer Erinnerung bleiben. ![]() Tja, und leider war es das auch schon vom Banff National Park. Viele andere Attraktionen hätten noch auf meiner To-Do-Liste gestanden - der Johnston Canyon, die Vermillon Lakes, ein paar weitere Gletscherseen wie der Emerald und der Moraine Lake, vielleicht auch noch eine grössere Wanderung - aber an diesem Tag blieb leider wirklich nur für die absoluten Highlights Zeit und auch die oft suboptimale Wetterlage verhinderte eingehenderes Erkunden. Auch wenn der Tag schlussendlich gesehen bloss aus Fahren und Seen angucken bestand, hätte ich ihn keinesfalls missen wollen. Das, was ich vom Banff National Park gesehen habe, hat mich bis auf die Grundfesten begeistert - eine wirklich absolut malerische Gegend. Nach dieser Stippvisite ist es eh schon beschlossene Sache, eines Tages zu besseren Witterungsverhältnissen und mit mehr Zeit hierher zurück zu kehren und dann hoffentlich auch dem ebenso berühmten und etwas weiter nördlich liegenden Jasper National Park einen Besuch abzustatten. ![]() Nun stieg ich also wieder in meinen Ford, steuerte ihn ins Tal runter und hernach auf den Trans-Canada Highway. Obschon heute ja schon einige Stündchen Autofahrt absolviert wurden, mussten zum nächsten reservierten Hotel in Golden noch einmal knapp 90 km zurückgelegt werden. Nach dem zwar nicht unbedingt viele Einzelstationen beinhaltenden, dafür aber umso eindruck- und distanzenreicheren Tagesprogramm kam es auf die paar dutzend Kilometerchen zwar nun auch nicht mehr drauf an, aber sie verliefen noch zähflüssiger als ich befürchtet hatte. Die oft nur einspurige Strasse war nur so vollgestopft mit sichtversperrenden Trucks und Campern, und etwa auf Höhe der kleinen Ortschaft Field - Abzweigepunkt zu einem weiteren Gletschersee, dem Emerald Lake - wurde der Verkehr wegen Belagsarbeiten für etwa 20 Minuten auch ganz angehalten. Ich hab die Etappe jetzt nicht mehr sooo schlimm in Erinnerung, aber dem Tourtagebuch nach muss ich da wohl ziemlich gelitten haben: ![]() ![]() ![]() Aber irgendwann - ich konnte es selbst kaum glauben - war abends dann endlich mein tolles nächstes Hotel erreicht: eine Travelodge, wie sie klassischer fast nicht sein könnte. Hier aber in die kanadischen Rockies eingebettet statt in irgendwelchen Resort Towns stehend - was dem Bärenmaskottchen und der allgemeinen Aufmachung dieser Kette irgendwie gleich einen ganz neuen "Sinn" verpasst hat. ![]() Das typische Ami-Motelzimmer-Layout, absolut archetypisch für Travelodges und auf meinen USA-Reisen in exakt den gleichen Farbtönen schon tausendmal gesehen - auf dieser Reise allerdings zum ersten Mal genau so und mit dem schönen Zusatz, so ein Zimmer mal ganz für mich allein zu haben. Und dann noch zu dem Preis! ![]() Ein tolles Hallenbad samt flotter Wasserrutsche gab es auch noch - nach kurzer Dinner-Beschaffung im Ort bin ich da natürlich gern noch reingehüpft, um den Kopf nach den heute absolvierten Fahrkilometern etwas freizukriegen. Bald schlief ich völlig gerädert vom heutigen Mammutprogramm dann auch schon ein. Tags drauf wurde gut gefrühstückt, gepackt und ausgecheckt und weiter ging die Reise in Richtung Vancouver. Die ab hier ziemlich genau 700 zu absolvierenden Kilometer teilte ich mir exakt in zwei Tranchen à 350 km auf - das heutige Ziel sollte also das in dieser Entfernung liegende Städtchen Kamloops sein. Die erste Streckenetappe führte direkt durch den kanadischen Glacier National Park durch. Obwohl ich hier ein Fahrfoto im sonnigen Zustand vom Tal herauf zustande gebracht hatte, war es bei meiner Ankunft an den Viewpoints oben dann aber so neblig und bewölkt, dass absolut nichts von den Gletschern zu sehen war. Daher blieb nicht wahnsinnig viel anderes übrig als fotolos weiter westwärts und wieder ins Tal hinunter zu fahren. Auch hier setzte sich die zuvor schon angetroffene, "trogmässige" Strassenbeschaffenheit leider fort, so dass man gerade bei den Abwärtspassagen unglaublich aufpassen musste. Bei einer kurzen Pause am Three Valley Lake ist mir dann dieses Spiegelfoto samt Zug gelungen. Hier in der Nähe gibt es übrigens zwei interessante Touristenattraktionen: einerseits die Three Valley Gap Heritage Ghost Town samt imposantem Erlebnishotel etwas weiter östlich, und andererseits einen an Brunitas 2011er-Trip erinnernden Enchanted Forest in westlicher Richtung von meinem Standort aus. Obgleich in ähnlicher Märchenwald-Manier aufgezogen, kommt dieser verzauberte Forst jedoch anscheinend völlig countlos daher. ![]() Gute hundert Kilometer weiter: kleine Stadtbesichtigung von Salmon Arm, Picknickpause und Aussicht auf einen der zahlreichen Arme des Shuswap Lakes. Und langsam aber sicher nähern wir uns dem heutigen Ziel. Da die Zeitzonenüberquerung nach dem Glacier National Park dieses Mal gut angeschrieben war und sich sowohl das Navi als auch die Uhr im Ford automatisch nach hinten korrigiert hatten, kam ich ein gutes halbes Stündchen zu früh bei meinem nächsten Übernachtungsdomizil an, dem Ramada in Kamloops. Ich schlug mir die Zeit noch in einer Mall und in der nahe gelegenen Real Canadian Superstore tot, danach stand ich pünktlich zum Check-in auch schon an der Rezeption, wo die junge mich bedienende Dame verblüfft feststellte, dass wir denselben Nachnamen haben und so natürlich ins Gespräch über ihre Swiss Ancestry kamen. ![]() Apropos Schweiz: hier in Kamloops konnte ich zum ersten Mal nach dem Grenzübertritt ein für mich als Helvetier natürlich zwangsläufig auf der Liste stehendes kulinarisches Must-do abhaken - Swiss Chalet. ![]() ![]() Nach einer sehr angenehmen Nacht steuerte ich tags darauf dann einen weiteren sehr kanadischen und bislang noch nie besuchten Durchfütterungsort an: Tim Hortons! War aber schon ganz praktisch, da mir das nicht-inkludierte Frühstück im Hotel etwas teuer erschien (man zahlte wohl vor allem auch die grandiose Aussicht vom Turmrestaurant auf die Stadt hinunter mit) und da das WLAN im Zimmer lieb ausgedrückt etwas willkürlich funktionierte, hier jedoch super. ![]() Kurz darauf war ich auch schon wieder on the road, um die verbleibenden 350 km nach Vancouver zu meistern. Dank der Tatsache, dass ich ab hier auf dem jetzt durchgängig mindestens zweispurigen Highway 5 fahren konnte, war das im Vergleich zur gestrigen Etappe das reinste Zuckerschlecken. Und um die Mittagszeit auch schon reibungslos vor Vancouver angekommen bekam ich kurz Panik, da die Port Mann Bridge als Toll-Brücke ausgeschildert war. Ich war nach meiner Vorrecherche eigentlich überzeugt davon, auf meiner ganzen diesjährigen Reiseroute nirgends Maut zahlen zu müssen, so dass ich mich bei Alamo entsprechend auch null darüber informiert hatte und schon Angst bekam, hier in eine Kostenfalle zu tappen. Glücklicherweise funktionierte das schrankenlose Bezahlschema jedoch ganz ähnlich, wie es Anita und Bruno auf ihrer Mausreise in Australien angetroffen haben: auf grossen Schildern wird die Website der Betreibergesellschaft aufgeführt, wo man nach Passieren der Brücke ganz einfach sein Nummernschild mit einer entsprechenden Kreditkartenzahlung der Maut registrieren kann. Tut man dies innerhalb einer Woche kostet einen das nur die eigentliche Toll-Gebühr, danach wird ein geringes Administrationsentgelt für den Postweg fällig. Mein US-Nummernschild wurde abends im Hotel problemlos erkannt und es wurde mir sogar vorgeschlagen, ob ich es nicht über Alamo abrechnen lassen möchte, da für Mietgesellschaften generell eine Art Sammeltopf-Konto für die ganze Flotte angelegt ist. Da dies jedoch mit Zusatzkosten verbunden gewesen wäre, bezahlte ich die Maut fürs zweimalige Passieren der Brücke aber gleich so - vortrefflich einfach und stressfrei. An dieser Stelle vielen Dank an Anita und Bruno, die mir mit der Schilderung ihres Erlebnisäquivalents in Australien gleich einen grossen Schreck erspart haben. ![]() Damit wären wir am Ende dieses Reviews angelangt. Das nächste handelt dann von meiner Stadtbesichtigung in Vancouver. Bis dahin: dankeschön fürs Lesen! ![]() |
4 gefällt das | ||
DragonKhan Neu 22.08.2015 Samstag, 22. August 2015 12:19 | ||||
![]() Niederlande |
Oh, da war ja noch was! ![]() Wunderschöne Fotos aus einem mir bis jetzt eher unbekannten Nationalparks (bis auf ein paar Erzählungen von der Liebsten welche bereits mal war)! Gerade Lake Louise scheint wahrlich ein absolut beeindruckender Flecken Erde (bzw. Wasser) zu sein! Aber ... DAS geht ja mal gar nicht! Wie kann man in so eine wunderschöne Natur solch einen "Block" hinsetzten?! Parkplätze, Souvenirstände, Ruderbootverleih, Picknickareale und so würden ja nicht mal stören, aber solch ein 10 Stockwerke Monstrum macht ja wirklich alles kaputt! ![]() Trotzdem danke. Wenn ich mal dort bin muss ich einfach drauf achten in die andere Richtung zu gucken. ![]() |
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