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Parc d'Atraccions del Tibidabo in Spanien
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Fünf Tage in Spanien: Part 1 - Tibidabo
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Tejay
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Assistent Thorsten Janke
Bochum
Deutschland . NW
 
Avatar von Tejay
Link zum Beitrag #92886 Verfasst am Freitag, 01. Oktober 2004 20:40
Themenersteller
Relax
Am Sonntag, den 19.09.04 hob um 6.00 Uhr früh der Flieger mit mir und Siemchen gen Barcelona von Düsseldorf ab. Kurz nach halb 8 landeten wir bei aufgehender Sonne in Barcelona. Noch bevor wir unseren Mietwagen in Empfang nahmen trafen wir auf Antonio (Parsons), der uns in den ersten Tagen begleiten würde. Nach einem großen Holá holten wir unseren Europcar-Mietwagen ab und fuhren Richtung Olympiastadion. An diesem Sonntag morgen gab es einen Marathonlauf, so dass es von Läufern um den Montjuic nur so wimmelte. Der Montjuic ist mit dem Tibidabo einer der Hausberge von Barcelona. Auf beiden Bergen gab es Freizeitparks, die zur Zeit der Olympischen Sommerspiele 1992 ausgebaut worden waren. Auf dem Montjuic befand sich der Parque de Atrecciones, der aber Ende 90er Jahre geschlossen wurde. Der Boomerang, der einst hoch über der Stadt als Wahrzeichen des Parks die Besucher lockte, hat nun in den USA sein neues Domizil gefunden. Auf dem Berg befinden sich aber noch ein Großteil der Olympia-Sportstätten.
Wir stellten den Mietwagen in der Nähe des Nationalpalastes ab und statteten erst einmal den Läufern einen Besuch ab, die sich im Bereich des grossen Brunnens unterhalb des Nationalpalstes versammelten und sich zu Technoklängen warmliefen. Wir nahmen unter der Regie von Antonio erst einmal ein spanisches Frühstück zu uns in einer nahe der Stierkampfarena gelegenen Tapasbar zu uns: Espresso und ein Omelett. Lecker.
Danach ging es zurück auf den Berg, vorbei am Nachbau des Mies van der Rohe Deutschen Pavillons, hin zum Olympiastadion. Hier gab es für Antonio das zweite spanisch-deutsche Frühstück: eine kühle Cervezza. Für Nichtautofahrer optimal, zumal die Temperaturen nun am Vormittag schon wieder über 20 Grad gestiegen waren.

Anschließend fuhren wir mit dem Wagen runter in den Hafen der Stadt, wo wir in einem Parkhaus unter dem neuen Hafen-Shopping-Komplex parkten. Wir machten einen Spaziergang vom Hafen über die Ramblas bis hin zum Placa de Catalunya und zurück über die Altstadt. Im Hafen kaufte ich mir dann noch einen Einweg-Fotoapparat für 11 Euro. Neben den 39 Fotoaufnahmen erhielt ich mit der Kamera auch einen 2 für 1-Gutschein für den Freizeitpark Port Aventura, der für den nächsten Tag geplant war.

Mit dem neuen Fotoapparat und etwas Orientierungslosigkeit ging es dann über die Stadtautobahnen in den Norden der Stadt - rauf auf die Zufahrtstraße zum Tibidabo. Wir parkten den Wagen etwas unterhalb der Zugangsstation zum Funicular und nahmen dann dieses altmodische Beförderungsmittel, um auf den 500 Meter hohen Berg hinaufzufahren. Berg- und Talfahrt kosten 3 Euro zusammen. Oben angekommen erwartete uns neben dem grandiosen Ausblick auf die Stadt auch der Eingang zum Vergnügungspark hoch über der Stadt.

Der Name Tibidabo (so heisst der Berg auf dem sich der Freizeitpark befindet - und somit auch der Park) stammt aus dem Lateinischen. Er bezieht sich auf die im Lukas-Evangelium beschriebene Versuchung Christi durch den Teufel: Jener führte ihn auf einen Berg, zeigte ihm die Reichtümer der Welt und versprach sie ihm, falls er sich von Gott abwende "Haec omnia tibi dabo, si caderes adoraberis me" - "Dies alles werde ich dir geben, wenn du mich anbestest."

Der Eintritt inklusive Wristband liegt bei 22 Euro. Nach dem Eingang galt es erst einmal die Horrorfahrgeschäfte mitzunehmen: gleich am Eingang liegt das höchste Fahrgeschäft des Parks: Talaia aus dem Jahre 1927 ist eine Art Riesenrad mit jedoch nur einer Speiche an deren zwei Enden sich jeweils eine kleine Gondel befindet, die für vier stehende Personen Platz bietet. Eine ganz schön luftige Angelegenheit für die man Mut zur Höhe besitzen sollte.

Gleich danach besuchten wir das Riesenrad Panoràmic, welches recht flott am Berghang seine Runden dreht. Es stammt vom spanischen Hersteller Berrai Toledano, hat Sicherheitsgurte und wurde 1983 eröffnet.

Danach gingen wir in den Keller. Dort erwartete uns der Zugang zu einer weiteren einzigartigen Fahrt. Aeromàgic In Gondeln, für je 4 mal 2 Personen ging es in einer Art Schwebebahn auf eine Outdoor-/ Indoorstrecke entlang des Berghangs. Im Innern erwartete uns kurz vor dem Bahnhof ein Live-Erschrecker. Also trotz toller Aussicht keine Anlage für Herrn von Bödefeld. Passiert man den Ausgang ist man schon auf dem Niveau einer tieferen Terasse angelangt. Der ganze Park schmiegt sich in mehreren Terassen an den Berghang. Vor uns liegt nun Spielhalle, Simulator und der Zugang zur Achterbahn La Muntanya Russa. Hierbei handelt es sich um eine ältere italienische Anlage mit Vierersitzen im Stil einer verkleinerten Wildcat. Die Anlage aus dem Jahre 1961 steht unter Denkmalschutz. Sie wurde 1992 komplett überholt. Recht flott geht es da über die Strecke. Im Anschluss besuchten wir den Glasirrgarten und das Spiegelkabinett, wo wir wahlweise unsere schlanken oder fetten Körper belachten.

Eine Etage tiefer gibt es einen Bereich, der direkt unter der Achterbahn angelegt wurde. Hier erwartet die Besucher ein grosser und ein kleiner Autoskooter sowie der Zugang zur Grusel-Live-Attraktion Krüeger-Hotel. Wir passieren den Bereich nur und gehen zu den tiefer liegenden Ebenen. Da es schon später Nachmittag ist, beschließen wir zuerst die Reverchon-Wildwasserbahn Mina d'Or aus dem Jahre 1997 zu testen. Im Wartebereich, in dem wir uns ca. 20 Minuten anstellen müssen, werden wir mit Countrymusik beschallt. Dafür erwartet uns dann auch eine relativ spritzige Wildwasserfahrt mit zwei Schüssen.

In diesem Bereich des Parks findet man ebenfalls eine kleine Eisenbahn für Kinder, ein Zierer Wikingerbootskarussell und eine Zamperla-Schiffschaukel Pirata. Nix für uns wir gehen zur nächsttieferen Ebene.
Vorbei am Wellenflug wartet die Action-Ecke des Parks auf uns. Hier findet man den Huss Top Spin Hurracan, der hier 1992 im Maya-Design angelegt wurde. Direkt gegenüber lockt ein Freifallturm von Fabbri die Besucher zum Fallen. Die Aussicht vom Turm ist genial. Der Blick strieift vom 500 Meter hohen Berg auf das Häusermeer, welches sich im Tal bis zum Mittelmeer am Horizont zieht. Atemberaubend. Und schwupps - nach einer relativ langen Wartezeit - gehts zügig abwärts. Die Anlage ist baugleich mit dem Detonator im Thorpe Park und bietet zwölf Gästen Platz. Wir lassen uns einmal fallen und gehen tiefer zur nächsten Ebene.

Hier befindet sich der Einstieg zum Zamperla-Powered Coaster Tibidabo Express, den wir aufgrund der langen Warteschlange links liegen lassen und gehen weiter in Richtung Castell Mistirios, welches ein tolles Funhouse beinhaltet. Nun sind wir am tiefsten Punkt des Parks und der Aufstieg beginnt wieder.
Erster Zwischenstop ist der Grill über dem Eingang zum Powered Coaster. Dort konsumiert Antonio einen Burger, der auch noch am Abend übel beschäftigen wird.

Frisch gestärkt mache ich mich nach einem kleinen Anstieg auf zu einer Diavolo-Wellenflieger-Tour. Dies war bislang meine beste Fahrt in so einem Zierer-Wellenflieger. Das Fahrgeschäft selbst steht auf einem Plafond, der sich mehrere Meter über einem Parkweg befindet und bei vollem Ausschwung scheint man unaufhaltsam durch die Luft Richtung Meer am fernen Horizont zu fliegen. Es sollte der erste von drei Zierer-Wellenflieger dieser Tour werden (später noch Fumanchu im Port Aventura und Los Icaros im Terra Mitica) aber dies sollte der beste aus dem Trio bleiben.

Nachdem wir die nächste Ebene wieder erklommen hatten, besuchten Antonio und ich den Aladino, einen Fliegenden Teppich von einem italienischen Hersteller, der aber absolut kindertauglich lahm seine Ausflugsrunden drehte. Atemberaubend dennoch der Blick wieder Richtung Tal. Den ganzen Tag lachten wir noch über den Aladino extremo

Den restlichen Teil legten wir mit einem Glasfahrstuhl zurück, um wieder auf die höheren Parkterassen zu gelangen. Wir stellten uns erst für das Krueger-Hotel an, aber die Wartezeit schien mir unwartbar, weshalb wir eine Etage höher uns das alte Automatenmuseum anschauten. Hier kann man mittels Knopfdruck Automatenmodelle in Bewegung versetzen, u.a. zum Beispiel Miniaturen der Fahrgeschäfte aus dem Park.
Anschließend wollten wir eine Runde mit dem Propeller-Flugzeug aus dem Jahre 1928 drehen. Jedoch verließ mich auch hier schon nach ein paar Minuten die Warteschlangen-Geduld und wir beschlossen aufgrund der vorgerückten Stunde (es war so gegen 19 Uhr) den Park wieder zu verlassen, zumal wir auch noch eine Stunde weiter gen Süden zu unserem Hotel fahren mussten. Ich machte noch kurz einen Fotoabstecher in den abseits gelegenen Kinderbereich des Parks, wo die kleinen ein paar Fahrgeschäfte nach ihrer Facon vorfinden.

Die Attraktionen, die Richard Veldhuis in seinem 1998 erschienen Bericht anführt, eine Dinosaurier-Show (1996) und den Apollo 2000 (1997) (eine Art Century 2000 vom spanischen Hersteller Robles Bouso) fand ich nicht mehr im Park.
Abschließend noch für mich und Herrn von Bödefeld ein paar nostalgisch wirkende Postkarten zum Horrorpreis von je einem Euro gekauft und dann hiess es auch schon Adios Tibidabo.

Runter gings noch einmal mit spektakulären Blicken gen Tal mit dem Funicular und anschließend machten wir uns auf den Weg über die gebührenpflichtige Autobahn nach Hospitalet de l'infant, wo wir Zimmer im Hotel Vistamar gebucht hatten. gegen kurz nach 21 Uhr sassen wir frische geduscht in der Hotelbar und tranken noch jeder ein Glas Cervezza, bevor uns kurze Zeit und ein paar Holzmichel später der wohlverdiente Schlaf übermannte. Ich habe diese Nacht sehr gut geschlafen, zumal ich die kindliche Vorfreude auf den morgigen Tag im Port Aventura deutlich spürte. Doch von diesem Tag ein andermal mehr.

Weitere Quellen:
Veldhuis, Richard: Tibidabo Barcelona, in: Kirmes & Park Revue 1+2/1998, S. 79.
Kagelmann, H. Jürgen: Der Tibidabo-Park, in: Kirmes & Park Revue (3+4/2000), S. 56-58.

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Link zum Beitrag #93247 Verfasst am Sonntag, 03. Oktober 2004 16:11 Relax
Zitat Im Innern erwartete uns kurz vor dem Bahnhof ein Live-Erschrecker.

Wo du es einmal erwaehnst: Verdammt ist das scary wenn man in der letzten Reihe sitzt S

Danke euch beiden fuer den Bericht und die Bilder in dem anderen Thread aus dem tollen Park.
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