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Runner Neu 04.07.2024 Donnerstag, 04. Juli 2024 01:54 1 gefällt das | ||||
![]() Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Hinweis: Zum eigentlichen IMA-Besuch gebe ich hier nicht allzu viel wieder. Zum Einen, weil man einfach selbst dabei gewesen sein muss - das meiste könnte ich aus den verschiedensten Gründen gar nicht wiedergeben - und zum Anderen wollen wir ja, dass sich auch beim nächsten Mal noch ausreichend Interessierte finden. ![]() Stattdessen gibt es vorwiegend ein paar Eindrücke aus der Stadt Paderborn. Am Samstag, dem 04. Mai 2024 war es endlich wieder so weit: Der FKF stattete seinem Mitglied IMAscore in Paderborn einen Besuch ab und blickte hinter die Kulissen der Soundtrack- und Medienentstehung. Nachdem ich vor einigen Jahren von der Warteliste hätte nachrücken können, wenn ich bis dahin nicht verhindert gewesen wäre, hatte ich diesmal direkt einen der exklusiven Plätze ergattern können. Da ich am Folgetag allerdings auch noch zu einer kleinen Tour gen Bayern starten wollte, schied eine Anreise mit dem eigenen Auto eher aus. Und eine Mitfahrgelegenheit ergab sich leider auch nicht. Blieb nur die Anreise per Bahn, auch wenn das ebenfalls nicht wirklich optimal war. So startete ich bereits am Freitagabend, mein Bruder nahm mich auf dem Weg zur Nachtschicht mit nach Wittlich, wo ich um 21:18 Uhr in die Regionalbahn nach Koblenz stieg. Dort kam ich um 22:36 Uhr an und gönnte mir beim goldenen M erstmal ein Abendessen. Um 23:26 Uhr ging es mit der MittelrheinBahn weiter nach Köln, wo ich kurz nach 1 Uhr in der Früh vergeblich eine Sitzgelegenheit suchte. In der Bahnhofspassage ist ein Aufenthalt offenbar nicht erwünscht, einzig auf den logischerweise etwas zugigeren Bahnsteigen sind Sitzbänke zu finden. Zum Glück war es nicht besonders kalt, sodass ich dort verweilen und das Sprint-Qualifying der Formel 1 in Miami nachschauen konnte. Weiter ging es um 2:49 Uhr mit dem RRX von National Express bis Hamm und nach einer weiteren Stunde Aufenthalt samt belegtem Brötchen als Frühstück mit der eurobahn schließlich nach Paderborn mit Ankunft um 6:40 Uhr. An dieser Stelle dann auch mal ein Hoch auf das Deutschlandticket. Das war meine erste Reise mit gleich vier verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen, wobei zwei davon die Freifahrten meines Arbeitgebers natürlich nicht anerkannt hätten. Überhaupt hält in Paderborn nicht ein Zug, in dem ich diese hätte nutzen können. Aber das soll hier ja eigentlich nicht Thema sein. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07136.jpg Nun war ich also in Paderborn. Allerdings viel zu früh, bis zum Beginn des Events waren es noch rund drei Stunden. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07139.jpg Also fragte ich einfach mal die Jungs von Google, was es in Paderborn denn an Sehenswürdigkeiten gäbe, und plante einen kleinen Rundgang durch die Stadt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07137.jpg Unweit des Bahnhofs stieß ich auf ein Friedensmahnmal des Verbands der Heimkehrer gleich neben der 1897/98 erbauten Herz-Jesu-Kirche. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07141.jpg Die Westernstraße führte mich vorbei am 1658 gegründeten Franziskanerkloster. Ein Kloster an anderer Stelle war zuvor durch die Reformation untergegangen. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07142.jpg Mein eigentliches Ziel war aber das historische Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Erbaut wurde es von 1613 bis 1620, wobei Teile des Vorgängerbaus aus dem Jahre 1473 in den Neubau integriert wurden. Über die Jahre erfolgten natürlich mehrfach kleinere Umbauten und Erneuerungen, im zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus jedoch fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1947-1958, wobei zur Finanzierung eine eigene Lotterie in Paderborn veranstaltet wurde. Wie man sieht, störte eine der Bühnen des von Freitag bis Sonntag stattfindenden Frühlingsfests das Bild und die Stadtreinigung war dabei, die Spuren des Eröffnungsabends zu beseitigen. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07143.jpg Auf dem benachbarten Marienplatz ließ der bischöfliche Stuhl 1861 eine Mariensäule samt Brunnen errichten. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07144.jpg Ein weiterer Standort der Stadtverwaltung befindet sich anstelle des ehemaligen Abdinghofklosters. Das benediktinische Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Nachdem preußische Truppen 1802 Paderborn besetzten, wurde das Abdinghofkloster konfisziert und zu einer Kaserne umgewidmet. Zwischenzeitlich kamen auch noch die Franzosen und nutzten die Kirche als Futtermagazin und Stallung für ihre Pferde, später diente die Kirche den Paderborner Bürgern als Steinbruch. 1863 übernahm die evangelische Kirchengemeinde Paderborn die Überreste der Abdinghofkirche und ließ sie als erste protestantische Kirche im katholischen Paderborn bis 1871 wieder aufbauen. Eine Luftmine und Brandbomben zerstörten im zweiten Weltkrieg die ehemaligen Klostergebäude, welche 1952 abgerissen und durch die neue Stadtverwaltung mit Städtischer Galerie ersetzt wurden. Als 2015 das historische Museum der Stadt wegen konservatorischer Mängel geschlossen werden musste, wurde am Standort des Abdinghofklosters das neue Stadtmuseum eingerichtet, welches 2017 unter Einbeziehung des früheren Klostergartens und des Kreuzgangs eröffnet wurde. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07151.jpg Die Abdinghofkirche war bereits 1951 wieder geweiht worden und ist heute die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde Paderborn. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07147.jpg Und gleich daneben wird die Pader geborn. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07154.jpg Also genau genommen verteilen sich über 200 (Karst-)Quellen im Stadtgebiet, aus denen zusammen im Schnitt rund 5.000 Liter pro Sekunde entspringen. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07145.jpg Sechs ummauerte Quellbecken bilden den Ursprung der größten Flussarme. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07150.jpg Unterhalb der Abdinghofkirche findet sich beispielsweise das Quellbecken der Börnepader. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07161.jpg Quasi gleich daneben quillt die Dammpader und dahinter nicht mehr zu erkennen die Warme Pader (wegen des gleichbleibend 15°C warmen Wassers). ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07146.jpg Vom späten Mittelalter bis ins 20.Jahrhundert wurde das Quellgebiet überbaut und das Wasser durch diverse Einleitungen verschmutzt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07153.jpg Nach der Zerstörung der Siedlungen im zweiten Weltkrieg wurden die Paderquellen wieder von Bebauung freigehalten. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07160.jpg Stattdessen entstand eine idyllische Parkanlage mitten in der Stadt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07159.jpg Da fühlen sich nicht nur die Enten wohl. ![]() ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07163.jpg Angetrieben durch Wasserräder förderten einst Pumpen das Quellwasser durch Rohrleitungen zu Kümpen (Speicherbecken) und Brunnen in der Stadt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07162.jpg 2017 wurde an der Börnepader ein 2,9 Tonnen schweres Wasserrad installiert, um die Funktionsweise dieser Wasserkunst zu verdeutlichen. Das Edelstahl-Rad treibt eine Kolbenpumpe an, welche das Wasser über teils durchsichtige Rohre unter einer Plexiglas-Abdeckung im Boden zu einem Modell-Kump und dann wieder zurück in die Pader befördert. So sollte es jedenfalls sein, die eigentlich durchsichtigen Teile waren allerdings schon ziemlich verdreckt. Abgesehen davon, dass das Rad sich zwar bewegte, aber nicht wirklich drehte. Also grundsätzlich eine schöne Idee, aber man hat womöglich die Pflegebedürftigkeit etwas unterschätzt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07164.jpg Von den westlichen Quellen bog ich entlang der Rothobornpader ab zu den östlichen Quellen in Richtung Dom. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07165.jpg Vorbei an der Ende des 17. Jahrhunderts erbauten Kirche des Michaelsklosters. 1658 kamen die ersten Augustiner Chorfrauen nach Paderborn, um auf Wunsch des damaligen Fürstbischofs kostenlos Mädchen aller sozialen Schichten zu unterrichten. Bis heute ist das Kloster (wenn auch mit Unterbrechung in der Zeit des Nationalsozialismus) daher eine Schule. Nach der Wiederaufnahme des Unterrichts zunächst als Mädchengymnasium, ab 1950 kam noch eine Realschule hinzu. Das Gymnasium nahm 2013 erstmals auch Jungen auf, bis zur 9. Jahrgangsstufe allerdings in einer getrennten Klasse. Seit 2020 gibt es nun die erste gemischte Klasse. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07166.jpg Und da ragte auch schon der 93 Meter hohe Westturm des Hohen Doms zu Paderborn hervor. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07168.jpg Ich wandte mich allerdings nochmal kurz ab und überquerte zunächst die Dielenpader gen Norden. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07170.jpg Denn dort findet sich mit dem Adam-und-Eva-Haus das älteste noch erhaltenen Bürgerhaus in Paderborn. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07171.jpg Seinen Namen verdankt das Fachwerkhaus den kunstvollen Schnitzereien an der Giebelfront. Erbaut wurde das Haus mit den drei Schnittfriesen um 1560, wobei das untere Fries eben die Geschichte von Adam und Eva mit der Vertreibung aus dem Paradies zeigt. Über die Jahre wurde natürlich auch dieses Haus immer wieder umgebaut und erweitert. Die Zerstörung Paderborns im zweiten Weltkriegs überstand es zwar unversehrt, als die Stadt das Gebäude zum Schutz vor dem Verfall kaufen wollte, wurden 1972 allerdings der Dachstuhl und der hintere Teil durch ein Feuer zerstört. Die Fassade mit den Schnitzereien konnte jedoch gerettet werden. Der Wiederaufbau erfolgte im Originalzustand und 1977 konnte in dem Haus das bereits erwähnte historische Museum der Stadt eröffnet werden, welches 2015 geschlossen wurde. Seit 2023 beherbergt das sanierte Adam-und-Eva-Haus nun einen Standort der Stadtbibliothek als reine Open-Library. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07172.jpg Durch eine schmale Gasse ging es nun hinauf zum kleinen Domplatz. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07169.jpg Im Schatten des Doms findet sich noch die rekonstruierte Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert, welche heute ein Museum beinhaltet. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07192.jpg Von der 776 unter Karl dem Großen errichteten ersten Pfalz können nur noch die Grundmauern begutachtet werden. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07191.jpg Sie war nach kurzer Zeit zerstört, aber wieder aufgebaut worden. Nach dem Stadtbrand im Jahr 1000 wurde die neue Pfalz leicht versetzt gebaut. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07194.jpg Ruinen unmittelbar neben dem Dom hielt man zunächst für einen Thron Karls des Großen. Es war aber wohl doch nur eine Treppe. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07190.jpg Schon mit der ersten Pfalz wurde auch eine Kirche gebaut. Immer wieder gab es jedoch Brände und Wiederaufbauten. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07195.jpg 1068 wurde schließlich ein Dom geweiht, der bereits weitestgehend dem heutigen Grundriss entsprach. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07197.jpg Im 13. Jahrhundert erfolgte schließlich ein kompletter Neubau des Doms, der mit Um- und Anbauten bis heute besteht. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07173.jpg Eine offene Tür führte mich in den Kreuzgang des ehemaligen Domklosters. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07175.jpg Der Innenhof dient als Kapitelsfriedhof, hat aber auch ein weiteres Wahrzeichen Paderborns zu bieten. Auch wenn es sich nur um eine Kopie handelt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07176.jpg Das Original des die göttliche Dreifaltigkeit symbolisierenden Drei-Hasen-Fensters vom Anfang des 16. Jahrhunderts findet sich im Diözesanmuseum. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07177.jpg Außerdem ist ein Bruchstück der Luftmine ausgestellt, welche 1945 in den Kreuzgang einschlug und 14 Menschen tötete. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07179.jpg Blick in einen weiteren Teil des Kreuzgangs. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07181.jpg Durch eine kleinere Halle ging es weiter in den eigentlichen Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07183.jpg Am Ende des nördlichen Seitenschiffs findet sich heute das 1616 bis 1622 geschaffene Grabmal des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07182.jpg Als Hallenkirche besitzt der Dom drei 19 Meter hohe Kirchenschiffe. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07185.jpg Das Hauptschiff erstreckt sich über eine Länge von 104 Metern. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07184.jpg Daher wurde die Orgel dreiteilig ausgeführt. Hier zu sehen die Turmorgel, welche mit 83 Registern das größte Teilwerk bildet. Daneben gibt es eine Chororgel mit 53 und die Kryptaorgel mit nur 15 Registern. Macht insgesamt 151 Register, womit es sich um eine der größten Orgelanlagen in Deutschland handeln soll. Die Chororgel wurde zunächst 1948 als Behelfsinstrument errichtet und jeweils 1950, sowie 1952 durch Anton Feith erweitert. 1958/59 folgte die Turmorgel, ebenfalls von Feith. Die originale Feith-Orgel in der Krypta von 1926 hatte den zweiten Weltkrieg weitgehend überstanden und wurde erst 1971 durch ein neues Instrument des gleichen Herstellers in zwei Kammern links und rechts des südlichen Treppenaufganges ersetzt. 1979/81 erfolgte der Bau der heutigen Orgelanlage durch die Firma Siegfried Sauer, wobei die Chororgel weitestgehend auf das Vorgängermodell zurückgeht. Auch bei der Turmorgel wurden gut die Hälfte der Pfeifen des Vorgängerinstruments wiederverwendet, die Kryptaorgel wurde wohl nicht verändert. 2004/05 erfolgte nochmals eine Erweiterung der Chororgel. Alle drei Orgeln können von einem Generalspieltisch zusammen gespielt werden, dieser wurde 2018 modernisiert. Alternativ können Turm- und Kryptaorgel aber auch von eigenen Spieltischen als separate Instrumente gespielt werden. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07186.jpg Das im Sonnenlicht wunderschön strahlende Fenster am Ostende der Kirche konnte die Kamera leider nur bedingt einfangen. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07188.jpg Die frisch renovierte Krypta, in der gerade eine Messe begann, schmückt eine aus einem Baumstamm geschnitzte Statue des heiligen Liborius. Der Pfau zu seinen Füßen geht auf eine Sage zurück. Demnach soll der Prozession, welche die Gebeine des Bischofs von Le Mans nach Paderborn brachte, ein Pfau vorausgeflogen sein. Jene Gebeine finden sich heute in einem Ebenholzkasten im neuen Altar der Krypta, welche im wesentlichen seit dem Jahr 1100 besteht. Im Zuge des Neubaus des Doms wurde auch die bestehende Krypta erneuert. In den vergangenen Jahren erfolgte eine umfangreiche Neugestaltung, welche 2023 abgeschlossen werden konnte. An die Krypta angeschlossen ist die Bischofsgruft, wo die bisher drei verstorbenen Erzbischöfe Paderborns Kaspar Klein (1920-1941), Lorenz Jaeger (1941-1973) und Johannes Joachim Kardinal Degenhardt (1974-2002) in den Seitenwänden begraben sind. Die früheren Bischöfe ruhen in einem Sammelgrab am Boden. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07189.jpg Im Vorraum der Gruft befindet sich zudem eine Grabplatte mit Reliquien des Bischofs Meinwerk, der unter anderem das Abdinghofkloster gründete. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07196.jpg Über den Domplatz mit Wochenmarkt ging ich weiter in Richtung der Gaukirche St. Ulrich, die Ende des 12. Jahrhunderts entstand. ![]() Quelle: i.ibb.co IMG-20240504-081822-147.jpg Nein, das ist nicht Bonifatius, sondern nochmal der heilige Liborius, nach dem übrigens auch das örtliche Volksfest später im Jahr benannt ist. Er thront auf dem Liborius-Kump, einem von drei erhaltenen Brunnen der historischen Wasserkunst Paderborns. Das barocke Portal der Buchhandlung dahinter wurde wohl 1735 am einstigen Gerichtsgefängnis errichtet. Als das Gefängnis wegen der Kriegszerstörungen abgerissen wurde, erhielt man das Portal und versetzte es an die 1980 gebaute Buchhandlung. Für mein letztes Ziel ging ich nochmals ein Stück zurück in Richtung Rathaus. Vor der Marktkirche standen jedoch mehrere Imbisswagen - oder Neudeutsch Food Trucks - am Straßenrand und der eigentliche Kirchenvorplatz war mit Gittertoren abgesperrt. Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg (selbe Familie, aber ein anderer als der mit dem Grabmal im Dom) hatte 1682 den Grundstein gelegt, geweiht wurde die Jesuiten- und Universitätskirche Sankt Franz Xaver 1692. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07199.jpg Vor der Kirche machte ich auf einer Bank zwischen den Imbisswagen kurz Pause, dann wanderte ich die gut 2 Kilometer in Richtung des Industriegebiets. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07200.jpg Auf dem Parkplatz eines unscheinbaren Industriebaus hatte Stefan Hesse vom Event-Team bereits Stellung bezogen. ![]() Quelle: i.ibb.co IMG-20240504-094829-171.jpg Nach und nach trudelten auch die weiteren Teilnehmer ein, wurden auf der Liste abgehakt, erhielten ihr Eventbändchen und wurden in vier Gruppen eingeteilt. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07202.jpg Pünktlich um 10 Uhr öffnete sich das Tor der Halle und Xaver Willebrand hieß uns als Gründer von IMAscore und IMAmotion Willkommen. Bevor es richtig losgehen konnte, verlangten die ersten allerdings schon nach einer Führung zu den sanitären Anlagen. Dieser schloss ich mich ebenfalls an, daher kann ich leider nichts dazu sagen, wie die weitere Begrüßung ablief. In der Halle, welche eigentlich einem ebenfalls dort ansässigen Fotografen als Studio dient, standen jedenfalls Kaffee und weitere Getränke, sowie Muffins für uns parat. Kaum von der Toilette zurück, wurde ich dann auch schon mit meiner Gruppe von Xaver zur ersten Station der Besichtigung entführt. Einmal um das Gebäude herum ging es zu einer größeren, etwas abseits stehenden, ehemaligen Wohnmobilgarage. Die hat man umfunktioniert zu einer Werkstatt für IMAmotion, in der man zahlreiche Thematisierungselemente zusammenklöppelt. So konnten wir einige bereits (fast) fertige Holzkisten an der Seite begutachten. Oder auch neue Austrittstrichter für die Nebelmaschine der Achterbahn FirleFranz im Bayern-Park. Die bisherigen seien nur Provisorien, die neuen sollten in der Woche nach unserem Besuch ausgeliefert werden. Ich wollte schon fragen, ob ich sie zur Einsparung der Versandkosten nicht einfach mitnehmen sollte, schließlich würde ich den Park im Rahmen meiner Bayern-Tour dann eh besuchen. ![]() ![]() Quelle: i.ibb.co IMG-20240504-105245-794.jpg Er führte uns durch die eigentlichen Räumlichkeiten von IMAscore und IMAmotion im dritten Stock des Gebäudes. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07204.jpg Die meisten Mitarbeiter müssen sich mit einem gemeinsamen Büro arrangieren - so sie denn vor Ort und nicht im Home Office arbeiten. Patrick als Designer-Chef hat den Luxus eines eigenen Büros, sicherlich auch der wirklich coolen Sammlung von Modellen, Figuren und anderen Teilen aus diversen Freizeitparks geschuldet. ![]() ![]() Quelle: i.ibb.co IMG-20240504-104725-192.jpg Vielleicht ein Vorschlag fürs nächste Mal: So ne kleine Demo, wie man eine Melodie aus dem Kopf in den Computer bekommt, hätte ich noch cool gefunden. Nachdem alle Gruppen mit beiden Führungen durch waren, versammelten wir uns wieder im Fotostudio, welches kurzerhand zum Hörsaal umfunktioniert wurde. Wir nahmen also Platz, während Xaver in einer putzig-positiven Power-Point-Präsentation einmal sehr unterhaltsam zusammenfasste, wie IMAscore entstand, wie man sich über die Telefonwarteschleife des Heide Parks zu einem der bekanntesten Unternehmen für Soundtracks im Themenparkbereich entwickelte und wie man sich mit IMAmotion vom reinen Musikanbieter zum Entwickler und Ersteller ganzer Theming-Konzepte erweitern möchte. Ich persönlich hätte es übrigens begrüßt, wenn diese Präsentation den Auftakt gebildet hätte. Zwar kennen wir natürlich alle IMAscore und IMAmotion, aber so ein kleiner Überblick über die Geschichte und die Arbeit hätte als Einführung sicherlich nicht geschadet, um besser zu verstehen, was da nun in den einzelnen Räumlichkeiten passiert. Anschließend wurden uns einige Soundtrack-Demos vorgespielt, von der ersten Version bis zur finalen Umsetzung. Und wir sollten dann erraten, um welchen Soundtrack es sich handelte. Interessant war, wie sich mal nur Kleinigkeiten änderten und mal die erste Version in eine komplett andere Richtung ging als die endgültige Komposition. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07205.jpg Danach war es an der Zeit fürs Mittagessen, das bei einer für Sandwiches bekannten Franchisekette geordert worden war. Untypischerweise war das Buffett leicht größer als der Hunger der Teilnehmer. ![]() Quelle: i.ibb.co DSC07208.jpg Bevor es mit dem Programm weiter ging, wurde noch das obligatorische Gruppenfoto geschossen. Hier das Making-Of. ![]() Im zweiten Teil der Vortragsreihe erzählten uns noch Patrick Jansen und der stimmlich etwas angeschlagene Tim Hommer (Creative Director), wie sie zu IMAmotion kamen, wie sie verschiedene Filme und Animationen für bestimmte Projekte realisiert haben und wie Konzepte für Bahnen, Themenbereiche und Parks entstehen. Und zu guter Letzt konnten wir die äußerst sympathische Truppe noch über eine Stunde lang mit unseren Fragen löchern, wobei die ein oder andere sensible Antwort hochprofessionell mit einem Augenzwinkern umschifft wurde. Mit einem epischen Applaus bedankten wir uns schließlich für die interessanten Einblicke in die Arbeit von IMAscore und IMAmotion, ehe sich jeder noch eine (oder mehr) der übrig gebliebenen Soundtrack-CDs aus dem Fundus mitnehmen konnte. Ein bisschen wurde noch gequatscht, dann löste sich die Gruppe nach und nach auf. Während die meisten die Heimfahrt mit dem Auto antraten, ging es zu dritt zur nahen Bushaltestelle und von dort mit dem Bus zurück zum Bahnhof, wo wir uns auf die verschiedenen Züge aufteilten. Ich fuhr wieder mit der eurobahn nach Hamm und mit dem zunächst nur leicht verspäteten aber immer mehr zusetzenden RRX nach Köln. Dort erwartete mich mko1994, der mich auf meiner Bayern-Tour am Folgetag begleiten wollte. Damit es nicht allzu spät werden würde, hatte er sich bereiterklärt, schon am Samstagabend zu mir zu fahren und mich von Köln aus mitzunehmen. Aber das ist dann schon wieder der Beginn einer anderen Geschichte... Fazit: Die Jungs von IMA zeigten sich wirklich sehr sympathisch und wenn dort immer eine solch lockere Atmosphäre herrscht, kann man eigentlich nur Spaß an der Arbeit haben. Die Einblicke in die verschiedensten Bereiche und Projekte waren sehr interessant, die Räumlichkeiten an sich waren dagegen recht unterwältigend. Wer da top-thematisierte Arbeitszimmer in einem repräsentativen Bürogebäude erwartet, wird mächtig enttäuscht. Von außen deutet tatsächlich nicht das Geringste darauf hin, dass sich dort einer der bekanntesten Soundtrack-Produzenten im Freizeitparkbereich niedergelassen hat. Ok, angesichts der bisherigen Umzugs-Historie wäre ein entsprechender Schriftzug am Gebäude auch eher vergebene Müh. ![]() P.S.: Paderborn an sich ist tatsächlich auch so einen Besuch wert, insbesondere das Padergebiet ist wirklich sehr schön. ![]() |
1 gefällt das | ||
MonsieurMatou Neu 04.07.2024 Donnerstag, 04. Juli 2024 09:45 | ||||
![]() Deutschland . BW |
Richtig spannend, danke!
Schon witzig, ich dachte auch die haben voll die Büros. Aber dann gucke ich mir das Loch an in dem ich sitze und denke mir auch „ist letztendlich halt ein Büro“. ![]() |
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