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Wilster/Holstein 30.07. - 03.08.2004
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SH-Kirmes
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Einsteiger Dennis Nastedt
Hanerau-Hadem...
Deutschland . SH
 
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Link zum Beitrag #66419 Verfasst am Mittwoch, 07. Juli 2004 23:36
Themenersteller
Relax
Hansla - Geisterbahn (spuckschloss)
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Klingt zwar komisch, ist aber so..
SH-Kirmes
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Link zum Beitrag #73624 Verfasst am Freitag, 30. Juli 2004 09:18
Themenersteller
Relax
Die Gespenster baut er per Hand
[30.07.2004]
Wilster (Jochen Schwarck) - Geister, Gespenster, blutrünstige Monster, sich öffnende Särge mit blutverschmierten Leichenteilen, aufblitzende Augen und Blut lechzende Vampire - all dieses verbindet der Jahrmarkt-Besucher mit einer Geisterbahn. Sie gehört auch in diesem Jahr wieder zum Wilster-Jahrmarkt. Mit einem grundlegend neu gestalteten Exemplar eines derartigen Fahrgeschäftes ist der 36 Jahre alte Schausteller Harry Hansla aus Oldenburg in Wilster zu Gast. Mit seiner Ehefrau Melanie (32) setzt er eine alte Familientradition fort, nachdem er die Geisterbahn von seinem Vater Gerhard Hansla vor zwölf Jahren übernommen hatte.

"Die Zeiten sind schlechter geworden", sehen Harry und Melanie Hansla angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung wenig zuversichtlich nach vorn. Mit ihrer Geisterbahn sind sie über 450 Kilometer weit von ihrem letzten Standplatz in der Nähe von Kassel nach Wilster angereist. "Da flossen schon mal 500 Euro in die Tanks unserer Trucks", listet Harry Hansla einen Teil der Kosten auf. Dazu gehören auch steigende Investitionskosten, Standgelder, Stromanschluss- und Energiekosten sowie Werbungskosten. Und von Wilster geht es weiter nach Neumünster, ehe es wieder zurück nach Warendorf ins Oldenburger Land geht.

Umbauten und Erneuerungen in seiner Geisterbahn erledigt der 36-Jährige größtenteils selbst, um Kosten zu sparen. Zur Zeit arbeitet er an einem neuen Gespenst, das sich per Luftdruck aus seinem Styroporstuhl erheben und die Fahrgäste erschrecken soll.

Harry Hansla hat sich in der dritten Generation der Schaustellerei verschrieben. Sein Großvater war schon in Schlesien mit einem "Groschenroulette" unterwegs. Vater Gerhard Hansla begann mit einer Schieß- und Mandelbude und kaufte vor 37 Jahren seine erste Geisterbahn, mit der er auch schon in Wilster zu Gast war.

Seine Ehefrau Melanie kommt ebenfalls aus dem Schaustellergewerbe. Ihre Familie Reinecke-Emde reist mit einem Imbissbetrieb über die niedersächsischen Jahrmärkte. In ihrem Familienunternehmen erledigt sie die Büroarbeiten, schreibt Bewerbungen für die nächste Saison, kocht für Familie und drei Mitarbeiter - sie sind zeitweise auch als lebende Gespenster in der Geisterbahn aktiv - und sitzt während des Marktbetriebes im Kassenhäuschen. Sohn Harry, jetzt fünf Jahre alt, ist zum Helfen noch zu klein und findet auf allen Jahrmärkten stets unternehmungslustige Spielkameraden.

Wenn er im nächsten Jahr zur Schule kommt, wird er wohl die ersten Jahre bei den Großeltern zu Hause bleiben. "Dann aber geht er mit uns auf Reisen und besucht jede Woche eine andere Schule", erinnert sich Vater Harry an seine eigene Kindheit. "Ich habe in einem Jahr wohl an die 20 verschiedene Schulen besucht, und nach drei Monaten Winterpause war ich jedes Mal froh, wenn es wieder mit der Saison los ging."

Die Tage sind ausgefüllt mit Arbeit - egal ob Werk- oder Sonntag. Nach dem Frühstück geht es sofort los mit Reinigungs- und Wartungsarbeiten, Fahrzeugpflege und Büroarbeiten. Nach dem Mittag folgt das Tagesgeschäft auf dem Jahrmarkt, an einigen Orten bis nachts um 3 Uhr. Und dann ist um 8 Uhr die Nacht zu Ende. Dazwischen heißt es Aufbauen - dafür werden eineinhalb bis zwei Tage gerechnet - und wieder Abbauen. Diese Arbeit ist mit acht Stunden schneller erledigt. Und für jede Saison muss eine andere Tour zusammengestellt werden. "Man kann nicht jedes Jahr die gleichen Plätze bedienen", schränkt Hansla ein und vergleicht dies mit einem Kino, das immer den selben Film spielt. "Da gehen Sie auch nicht mehr hin."



Quelle shz.de

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