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Ein echt sicherer Job!
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Teliuss
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Moderator Liam Kreutschmann

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Link zum Beitrag #902630 Verfasst am Montag, 01. Juli 2013 00:11
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Relax
Lübecker Nachrichten Ein echt sicherer Job!
Als Sicherheitschef des Hansa-Parks in Sierksdorf ist Henrik Kazanczuk dafür zuständig, dass die 35 Fahrgeschäfte einwandfrei funktionieren.

Sierksdorf. Henrik Kazanczuk sitzt neben mir im ersten Wagen der Achterbahn „Nessie“. Während das Fahrzeug nach oben gezogen wird, spricht er in sein Funkgerät. Als Sicherheitschef und technischer Leiter im Hansa-Park trägt der 60-Jährige eine große Verantwortung. Er ist dafür zuständig, dass die 35 Fahrgeschäfte jederzeit einwandfrei funktionieren. So wie es die Besucher erwarten.

Heute darf ich ihm einen Tag lang bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Es ist 8.30 Uhr. Wir sind die einzigen Fahrgäste, denn offiziell hat der Park noch gar nicht geöffnet. Bevor die Attraktionen um 10 Uhr in Betrieb genommen werden, müssen sie überprüft werden. Zehn Wartungsarbeiter sind dafür täglich ab 6 Uhr morgens im Einsatz, ausgestattet mit einer Checkliste, die Punkt für Punkt abgearbeitet werden muss.

Henrik Kazanczuk kontrolliert anschließend stichprobenartig die Bögen. Bei einigen Attraktionen macht er auch Testfahrten. „Ich merke sofort, wenn ein Geräusch anders ist als sonst“, sagt er. „Ich höre zum Beispiel, wenn sich ein Rad nicht so bewegt, wie es eigentlich sollte.“

Bei der Achterbahn „Nessie“ stellt er keine Unregelmäßigkeiten fest. Auch bei der „Crazy Mine“ und der „Schlange von Midgard“ ist alles in Ordnung, zumindest laut Henrik Kazanczuk. Ich versuche zwar auch, den Geräuschen der Achterbahnen zu lauschen, aber ich komme nicht weiter. Klingt das Rattern der Aufzugsketten so wie immer? Oder ist es lauter als sonst? Keine Ahnung — ich genieße einfach nur die Fahrt und vertraue dem Urteil meines heutigen Chefs. Schließlich fährt er jeden Tag Achterbahn. Am liebsten steigt er in den „Fluch von Novgorod“ ein, den er mitentwickelt hat. „Ich kann mich gut an die erste Testfahrt erinnern“, sagt er. „Ich bin um Mitternacht gefahren — ein tolles Gefühl.“ Auch heute noch habe er bei den Fahrten immer wieder großen Spaß, obwohl er jede Kurve und Neigung kenne und auch genau wisse, wie die Kräfte wirken.

Als nächstes schauen wir kurz in der Reperaturwerkstatt vorbei. Dort werden die Fahrzeuge der Attraktionen regelmäßig einer Inspektion unterzogen. Zurzeit tauscht ein Mechaniker gerade einige Räder bei den Wagen der „Crazy Mine“ aus. Ansonsten ist die Halle leer. „Das ist immer ein gutes Zeichen“, erklärt Kazanczuk mir. „Dann ist alles in Ordnung. Der 60-Jährige muss auch sicherstellen, dass jederzeit genügend Ersatzteile im Lager sind. „Einige haben lange Lieferzeiten“, sagt er. „Wir müssen sie rechtzeitig nachbestellen.“ Bei der Aufzugskette der Achterbahn betrage die Wartezeit zum Beispiel mehr als ein Jahr.

Nächste Station auf unserem Rundgang ist die Informationszentrale im Verwaltungsgebäude. „Hier werden Fehlermeldungen aus den Fahrgeschäften angezeigt“, sagt Kazanczuk und weist auf die vielen Bildschirme an den Wänden. „Die Mitarbeiter leiten alles sofort an mich weiter.“ 500 bis 600 Sensoren gebe es in den neuen Achterbahnen, die jede kleinste Abweichung vom Normalzustand meldeten.

Ganz schön viel, was der Mann alles wissen muss. Während ich mich verabschiede, klingelt sein Handy. Es geht um die Entwicklung eines neuen Bremssystems für die „Crazy Mine“ — auch darum muss sich der Sicherheits- chef kümmern.

Quelle: Lübecker Nachrichten
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