Gestern Abend postete eine Freundin ein Video von ihrer Band, die am selben Abend einen Auftritt in einem Bierzelt auf dem Talmarkt in Bad Wimpfen hatte. Im Hintergrund erblickte ich dabei einen Booster Maxxx und wurde etwas stutzig, weswegen ich ein wenig durch onride surfte und herausfand, dass es sich dabei um das neueste Modell handelt, das Premiere feiert. Noch schnell nachgeschaut, ob der Ort im Einzugsbereich meines Semestertickets liegt und ob der Markt auch heute noch stattfindet. Zur Freude bewahrheitete sich beides und so stieg ich heute Mittag in den Zug vom einen Ende zum anderen Ende des Verkehrsverbund Rhein-Neckars.


Nach einigen nachbereiteten Vorlesungen und knapp zwei Stunden Fahrzeit erreichte ich dann den Kurort Bad Wimpfen.


Ein sehr schönes Fleckchen Erde. Wenn nicht sogar der schönste Ort den ich bislang besuchen durfte.


Ein wenig Sightseeing darf nie fehlen. Hier das Rathaus und das Wahrzeichen der Stadt: „Der Blaue Turm“.


Direkt am Neckar gelegen, …


… war aber etwas anderes der eigentliche Grund des Kommens.


Heute war der letzte Tag des Talmarkts, der bis 18:00 Uhr mit einem Familientag einlud.


Gleich zu Beginn hat es mich zur Neuheit getrieben, die ihre Premiere in Bad Wimpfen feiert. Noch geschlossen, also erstmal eine Runde drehen.


Und die war lang. Der blaue Turm ist dabei auf dem Berg gut zu sehen.


In viele Seitenstraßen wurden Kinderattraktionen gestopft.


Darf auch auf keinem Markt/keiner Kirmes fehlen.


Mich zog es erstmal zum Free Style von Agtsch. Ein äußerst hübsches Modell und gleichzeitig der erste Afterburner der in Deutschland auf Reisen ging.


Für drei Euro mit einer erstaunlich langen Fahrt. KMG Afterburner sind aber auch einfach lustig.


Dann mal wieder beim XXL Racer vorbeigeschaut. Niemand zu sehen. Nachdem ich einen Mitarbeiter erblickte, fragte ich mal vorsichtig, ob die überhaupt noch öffnen. Mit gebrochenen und kaum verständlichen Deutsch sagte er mir dann, dass sie nur zur vollen Stunde fahren.

Oke, machen wir halt was anderes (auch wenn ich das erste mal stutzig wurde, da ich ihn zu der vorherigen vollen Stunde nicht fahren gesehen habe).

Ein weiterer Grund zur Anreise ist ein Attraktionstyp, der mir bisher immer gefallen hat und auch weiterhin gefallen wird. Ohne sie ist eine Kirmes für mich auch nicht komplett. Von was spreche ich wohl?

Sebi581

Wir reden hier aber von ner Wilden Maus, nicht wahr?

Wieder richtig! Und auch hier tut sich nichts. Die Mitarbeiter saßen um einen Wagen herum ohne großen Arbeitseifer.

Um es mit Ronnys Worten auszudrücken: „Jetzt komm ich hier hoch (bzw. runter), jetzt gug dir die Scheiße an. Ham die Leute einfach keine Lust hier oder wat?“ Bei beiden Gründen für die Anreise unmotivierte Mitarbeiter und erstmal keine Möglichkeit zur Mitfahrt. Also nochmal eine Runde …


Bei zwei Euro Fahrpreis darf man zu einem Breakdance einfach nicht nein sagen.


Als ich die Lackierung sah grübelte es tief im Denkapparat.


Wo habe ich das Ding nur schon einmal gesehen? Jetzt wusste ich auch, woran mich der Name Goetzke erinnerte.


Nun weiß ich auch, wie der Breakdance des Eifelparks mit Rückwand aussieht.

Als ich dann noch den Mitarbeiter hinter dem Steuerpult sah, wusste ich dass die Fahrt nur gut werden konnte. Es war nämlich der, der damals mit drei Leuten an Bord zig Minuten lang das Ding auf höchster Stufe laufen ließ. Die Fahrt hier war ähnlich toll und für den Fahrpreis auch sehr lang. Dazu noch eine tolle Reko, wodurch an diesem Ort während meines Besuchs immer die beste Stimmung war, da die Fahrgäste total auf ihn angesprungen sind. So ging es ordentlich gepusht wieder zur Wilden Maus.


Es wird gearbeitet! Und der Kranplatz dahinter ist auch schon verdichtet.


Eine Maurer Maus (mit leider sehr unfreundlichen Mitarbeitern).


Daher besonderes Augenmerk auf die Bremsen. Neben mir saß ein kleines Mädchen, weswegen ich den Bügel nicht ganz so weit offen ließ. Es wurde immer nur ein Wagen auf die Strecke geschickt.


Noch ein wenig Ölen für mehr Speed in den rabiaten Kurven. Da war selbst Holly sanft dagegen. Hätte nicht gedacht, dass ich mal eine Maus finde, deren Kurven noch krasser sind, daher auch ein ziemlich fettes Grinsen im Gesicht.


Die Bremsen reduzierten danach aber die Geschwindigkeit fast auf 0, wodurch bei den Abfahrten wenig Stimmung aufkam.


Die Mauskurven waren mir die drei Euro aber locker wert. Bei anderen Fahrgästen war die Meinung dazu wohl nicht ganz so klar.


Am Voodoo Jumper vorbei ging es dann zum letzten Mal zur Premierenattraktion.


Nicht nur meine Wenigkeit wollte fahren. Aber leider wurden die Fahrwilligen enttäuscht.


Jetzt hieß es auf einmal, dass schon seit Mittag eine Störung (Stromausfall) vorliegt und daher nicht gesagt werden kann, ob sie heute überhaupt nochmal fahren können. Warum konnte man mir das aber nicht schon zwei Stunden vorher mitteilen, die ich mehr oder weniger damit verbracht habe über den Platz zu laufen und zu hoffen, dass das Ding mal aufmacht?


Der Mitarbeiter aß auch lieber erstmal einen Mittagsteller. Kurz vor meiner Abreise schaute zumindest mal jemand unters Fahrgeschäft und es wurde so nebenbei mal im Handbuch geblättert.


Ich habe ja kein Problem damit, wenn ich wegen eines Defekts nicht fahren kann, aber dieses unprofessionelle Verhalten den Gästen gegenüber (man ließ sie einfach unwissend minutenlang vor der Kabine warten), nervte mich extrem.


Um es mit einem Slipknot Songtext auszudrücken: „I've felt the hate rise up in me“. Daher zog es mich dann leider ohne Fahrt und ziemlich enttäuscht von dannen. (Also nixx Racer heute). Aber wenigstens noch kurz am hübschen Kloster vorbeischauen.

Leider das absolute Kontrastprogramm zum super gelaunten Mitarbeiter beim Breakdance der gleichen Betreiberfamilie. Aber die Fahrt hätte am Familientag auch weiterhin sechs Euro gekostet und nachdem ich mir ein Offride angeschaut habe, investiere ich die wohl sowieso besser in Frankreich. Aber einen Versuch hätte ich denen immerhin gegönnt.


Zum Schluss noch: Als Neuerung ggü. den älteren Modellen steigen die Fahrgäste nun auf der Rückseite aus, um das Beladungsprozedere etwas zu verkürzen.


Am alten Bahnhof von 1868 sagte ich dann Bad Wimpfen Adios und machte mich wieder auf den langen Heimweg.

Vielen Dank fürs Lesen!

Viele Grüße
Nicolas