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Paultons Park in GB
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[Full English] Paultons Park
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Stormrunn3r
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Redakteur Tobias Kathke
Hamburg Harburg
Deutschland . HH
 
Avatar von Stormrunn3r
Link zum Beitrag #1000963 Verfasst am Sonntag, 27. Mai 2018 20:52
1 mal bearbeitet, zuletzt am 27.05.2018 21:14
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Der überregional als Peppa Pig World bekannte Tier- und Freizeitpark Paultons Park befindet sich auf dem Land der ehemaligen Paulton’s Estate bei Southampton. Im Jahr 1979 kaufte die Familie Mancey das Gelände, befreite es von Gestrüpp und Unrat und errichtete die heutigen Gärten, samt kleinen Vogelpark und Abenteuerspielplatz. Im Jahr 1983 eröffnete der Park als Paultons Park and Bird Gardens zum ersten Mal seine Pforten den Besuchern.

Drei Jahre später zogen die ersten Fahrgeschäfte in den Park. Im Jahr 1993 gesellte sich dann die erste Achterbahn hinzu. Seit dem Millennium wächst der Park beständig. Doch seine wichtigste Investition erfolgte im Jahr 2011 mit der Eröffnung des ersten Peppa Pig Landes, der Peppa Pig World. Innerhalb eines Jahres konnte der Park seine Besucherzahlen verdoppeln. Ein Erfolg sondergleichen, der eine ganze Reihe anderer Kleinkinderthemenbereiche in diversen Freizeitparks innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs mit sich zog. Ob eine solche Markenbindung außerhalb Großbritanniens jedoch überhaupt funktioniert, sei dahingestellt.

Betritt man den Park findet man sich sogleich in den wunderschönen Gärten des Parks wieder. Von hier aus kann man entweder nach rechts direkt in die Peppa Pig World gehen oder nach links in den Themenbereich Lost Kingdom. Im Grunde also eine Entscheidung gegen oder mit dem Besucherstrom. Als Achterbahnfan ist die Wahl hingegen noch einfacher, aus erzählerischen Gründen hingegen fange ich mit dem Besucherbooster an.


Weit im Süden, unweit der Stadt Southampton und des New Forests liegt der Paultons Park.



Seinen Ursprung hat der Freizeitpark als Gartenanlage



auf dem Gelände der ehemaligen Paulton's Estate.



Die Gärten können sich auch heutzutage immer noch sehen lassen



und sind teilweise echt toll gestaltet.



Gleiches gilt auch bei den Fahrgeschäften,



wobei es auch Ausnahmen gibt.



So manche Anlage ist bislang nämlich noch nicht thematisch eingebunden.


Vorbei an einem 3D Kino, in der der Film Sammys großes Abenteuer gezeigt wurde, sowie einer im Eintrittspreis inkludierten Adventure Golf Anlage, der Parkeisenbahn, einer Schlauchbootrutsche, einer wunderschön ausgelegten Traktorfahrt und einem Karussell, geht es in Richtung des Themenbereichs Peppa Pig World. Hier befinden sich einige Fahrgeschäfte aus dem Hause Metallbau Emmeln und Zamperla, darunter eine elektrische Pferdereitbahn im Spielzeugdino-Design, ein Entenkarussell im Bötchendesign und ein Flying Wheel (eine Art Teetassen-Riesenrad). Komplementiert wird das ganze durch aus der Serie bekannte Figuren, passende Spielplätze und das Haus der Familie Wutz. Im Jahr 2018 wird der Themenbereich zudem durch eine Rundboot- und eine Aussichtsfahrt erweitert.


Mit Peppa Wutz können wir wohl allesamt nichts anfangen, die Serie wird von den kleinen aber genauso gehyped wie beispielsweise die Nickelodeon-Sendung Paw Patrol.



Zumindest in England, ob es in der Heide auf Anklang stößt weiß ich nicht.



Der Themenbereich hier ist eigentlich ganz nett, aber mir persönlich viel zu einfach gehalten.



Plastik, keine Bäume und ein paar Figuren. Das reicht wohl, um Kinder zu begeistern.


Mehr gibt es dort eigentlich nicht zu erzählen. Während der restliche Park teilweise verwaist war, war hier sehr viel Betrieb. Das alles spricht für die seit 2004 produzierte Serie, die seit dem Jahr 2005 auch bei uns im KiKa ausgestrahlt wird. Ich selber halte solche Brandings für bedenklich, denn sie beeinflussen Kleinkinder im großen Maße. Leider muss man hier sagen, dass die Zeit allgemein gestalteter Kleinkinderbereiche (z.B. ein Bauernhofbereich) vorbei zu sein scheint.

Interessanter Weise bietet der Paultons Park selbst die Ausnahme zur eben erstellten Regel und lockert sein Angebot in dieser Richtung gehörig auf. Denn statt nur aus Peppa Wutz zu setzen, macht er im Themenbereich Critter Creek sein eigenes Ding. Neben der Achterbahn Cat-o-pillar, einem Zierer Tivoli in der mittelgroßen Ausführung, überzeugt der Themenbereich vor allem durch seine abgedrehte Gestaltung und der Einbindung eines Insekten- und Amphibienhauses.


Miau!


Entlang des Flusses erstrecken sich zudem einige Tiergehege, die im Jahr 2018 durch den Themenbereich Little Afrika erweitert wurden. Ebenfalls besteht hier ein großes Pinguingehege, in dem mehrmals täglich Showfütterungen stattfinden. Direkt angrenzend befinden sich mehrere kleinere Fahrgeschäfte, darunter eine Schiffschaukel, eine Teetassenbahn, ein Kontiki, sowie gleich zwei unterschiedlich hohe Familienfreifalltürme, die direkt nebeneinander platziert wurden.

Auf der anderen Seite der Gärten befindet sich der Themenbereich Lost Kingdom, der durch geschickte Erweiterungen des Portfolios und der Einbindung einst nur lose thematisierter Fahrgeschäfte ein ganz besonderes Flair erschaffen hat. Hier zeigt sich, wie man mit gut überlegten Maßnahmen einen rundum stimmigen Themenbereich entstehen lassen kann.

Um uns einen besseren Überblick über den Bereich zu verschaffen steigen wir sogleich in die Achterbahn Flight of the Pterosaur. Nach einer kurzen Kurve aus der Station heraus erklimmen wir den 20m hohen Lifthügel. Oben angekommen stürzen wir sogleich in einer weiten Linkskurve in Richtung Boden. Weit oberhalb des angrenzenden Demolition Derbys steigen wir in gleicher Weise wieder hinauf. Eine geradlinige Kuppe schließt sich an. Mit Schwung geht es nun durch eine kurze Senke, woraufhin sich ein Labyrinth aus engen Helices anfügt. Im Wechsel flitzen wir nun durch rechts- und linksführende Helices, passieren während dessen eine Höhle und werden dabei kontinuierlich immer schneller, ehe wir mit Höchstgeschwindigkeit in die Station schießen. Dort werden wir dann sanft abgebremst und kommen anschließend zum Halt.


Das Layout dieses FSC dürfte vielen bekannt vorkommen,



denn es ist das selbe wie bei Kvasten.



Wie auch in Gröna Lund interagiert die Anlage ein wenig mit ihrem Umgebung



und kann dementsprechend auch von vielen Seiten eingesehen werden.



Die Gestaltung ist darüber hinaus sehr gelungen



und wertet die Anlage insgesamt ein wenig auf,



wobei man so viel gar nicht aufwerten müsste,



denn der...


... Flight of the Pterosaur ist eine spitzenmäßige Anlage. Das Layout macht Spaß und kann gerade die jungen Parkgäste voll zufrieden stellen. Als erste große Achterbahn kann ich mir zumindest kaum eine bessere Anlage vorstellen, obgleich der Park ja noch zwei ähnliche Kaliber aufbieten kann. Das Pacing und die Fahreigenschaften überzeugen auf diesem modernen Familienachterbahnklassiker ungemein.

Direkt nebenan befindet sich die kleine Shuttle-Achterbahn Velociraptor. Als erste Rebound-Variante des Family Boomerang der Firma Vekoma besticht die Anlage vor allem durch ihre bodennahen Kurven und dem kleinen Hügel über der Station. Das Layout selbst gleicht dabei einer Acht, wobei die beiden Enden über die Schlaufen verlaufen.

Nachdem man rückwärts den Lifthügel hinaufgefahren wurde, geht es sogleich rasant hinab und dann mit Vollgas durch die Station hindurch. Es folgt eine bodennahe Linkskurve, sowie der bereits genannte Hügel über die Station, auf dem leichte Airtime einsetzt. Nach einer Rechtskurve unter den Lifthügel hindurch folgt ein Hügel über die erste Kurve, der mittendrin einen kleinen Buckel aufweisen kann. Hier kommt man dann zum Stillstand, woraufhin sich die Rückwärtsfahrt anbahnt. Etwas gemächlicher als zuvor bahnt man sich nun den Weg zurück zur Station.


Erst geht es hinauf,



dann hinab und durch die Station.



Nach einer Kurve folgt dann dieser Hügel



und nach dieser Kurve



dieser hier.



Ohne Andrang, eine astreine Anlage zum Sitzenbleiben.


Im Vergleich zum Standardmodell besticht diese Anlage vor allem durch ihr ausgeprägtes Geschwindigkeitsprofil. Die bodennahen Kurven überzeugen auf ganzer Linie und auch der Hügel inmitten der Fahrstrecke weiß auf der Vorwärtsfahrt durchaus zu gefallen. Dank generell geringeren Besucheranspruchs kann man auf der Anlage wunderbar sitzenbleiben und somit eine Fahrt nach der anderen wagen. Für den Coasterfan also eine optimale Achterbahn, die wirklich sehr viel Spaß macht, wahrscheinlich jedoch durch ihre Rückwärtsfahrt viele Kinder von der Fahrt abhält.

Anders sieht es bei den restlichen Anlagen in diesem Bereich aus. Der kleine fliegende Teppich Temple Highs und die Jeep Safari The Dinosaur Tour Co. wissen dabei genauso gut zu gefallen, wie die Kinderachterbahn Dino Chase, einem Zierer Tivoli in der kleinsten Bauart mit überaus putzigen Zug-Design und einer rundum gelungenen Gestaltung.


Was man so alles aus so einen kleinen Tivoli alles herausholen kann



ist einfach unglaublich.



Dino Chase ist bis auf den letzten Millimeter



eine wirklich todschicke kleine Anlage,



die zudem auch wirklich Spaß macht.


Vorbei an einem Drachenkarussell des Hersteller Zierer, der hier sowohl eine Vorwärts- wie auch eine Rückwärtsfahrt bot und einer Gokart-Bahn geht es nun in Richtung der letzten Achterbahn des Parks. Vorher jedoch stellen wir uns beim interessanten Freifallturm Magma an und genießen erst einmal die aufwendig gestaltete Warteschlange, ehe wir auf dem SBF Visa Turm recht belanglos immer wieder auf und ab fahren. Würde der Park eine andere Hardware bieten, so wäre der Turm wahrscheinlich gut.

Angekommen an der Cobra heißt es erst einmal den erdrückenden und überaus sterilen Wartebereich hinter sich zu lassen. Ist auch dies geschafft, gilt es sich in die bekannten Gerstlauer-Schlitten zu setzen, woraufhin die Fahrt auch schon losgehen kann. Nachdem einem der Lifthügel recht zügig auf die Ausgangshöhe von 16,5 m gebracht hat, stürzt sich der Wagen sogleich in einer sehr steilen Rechtskurve hinab, woraufhin im selben Drehsinn eine Aufwärtshelix absolviert wird. Nach einem kurzen Blockbereich schließen sich gleich vier Haarnadelkurven in bester Wilden-Maus-Manier an. In einer rasanten Kombination zweier Helices geht es nun überaus flott hinab und anschließend wieder einige Meter hinauf. Über mehrere Camelbacks bahnt man sich nun seinen Weg auf die andere Seite der Anlage, doch ein großzügiges Abheben bleibt leider aus. Nach einer weiteren Abwärtshelix wird dann auch bereits die Bremsstrecke der Anlage erreicht.


Cobra bietet das selbe Layout wie die G'sengte Sau aus dem Erlebnispark Tripsdrill



mit dem kleinen, aber feinen Unterschied,



dass am Ende eine der beiden Helices fehlt



und sich die Gestaltung sehr zurückhält.



Wobei, bis auf einen Buchsbaum in Schlangenform



und den bunten Buchstaben hinter den Chaisen



gibt es schlichtweg keine Gestaltung.



Blöderweise gibt es bei der Anlage auch keine Airtime,



wodurch sie irgendwie nicht so wirklich überzeugen kann.



Man hinkt leider hinterher.



Immerhin ist die Anlage überaus fotogen,



was auch daran liegt, dass man sie von so vielen Seiten einfach ablichten kann.



Die Gartenarbeit in diesem Park ist einfach nur überwältigend.


Cobra ist eine gute Achterbahn, die jedoch ihren Schwesteranlagen ein wenig hinterherhinkt. Mir kommt die Anlage zumindest insgesamt ein wenig kraftloser vor, was sich vor allem an den überaus laschen Camelbacks zeigte. Das Layout selbst unterscheidet sich bis auf dem verkürzten Ende nur wenig von der G’sengten Sau aus dem Erlebnispark Tripsdrill oder der grandiosen Achterbahn Thor’s Hammer aus dem dänischen Freizeitpark Djurs Sommerland und doch fällt der Funke während der Fahrt einfach nicht über. Vielleicht fehlt der Anlage auch einfach nur eine ansprechende Gestaltung, so richtig erklären konnte ich es mir nicht. Richtig Lust mich öfters an der Anlage anzustellen hatte ich dementsprechend auch nicht.

Direkt hinter der Achterbahn Cobra erstreckt sich der Disk’o Coaster The Edge, der eine grundsolide Fahrt bot. Durch die gelungene Thematisierung des nahen Themenbereichs Lost Kingdom jedoch wirkt die Anlage, wie auch die Schlittenachterbahn Cobra, mittlerweile einfach nur noch lieblos dahingeklatscht. Ganz ähnlich wirkt der Bereich rund um die Reverchon Wildwasserbahn des Parks. Hier besteht derzeit Handlungsbedarf; doch auch hier ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Park einen weiteren tollen Themenbereich ins Leben ruft. Zumindest ist es nicht unwahrscheinlich.


Grundsolider Fahrspaß erwartet einem auf The Edge.



Ansonsten steht die Anlage sehr nackt in der Gegend herum,



noch schlimmer sieht es in dieser Hinsicht bei der Wildwasserbahn aus.


Der Paultons Park ist ein überaus sympathischer Vergnügungspark, der sich nicht zu Unrecht als UK’s number one family park bezeichnet. Der Park bietet eine große Anzahl an Familienfahrgeschäften, darunter gleich fünf Familienachterbahnen, sowie zahlreiche Spielplätze. Darüber hinaus bietet er eine wirklich schöne Gartenlandschaft, sowie zahlreiche Tiergehege und ein im Eintrittspreis inkludierten Minigolfplatz. Wäre hier noch ein Wasserpark vorhanden, so könnte man denken man befände sich in einem skandinavischen Sommerland. Das ist durchaus ansprechend, würde der gemeine Besucher nicht nur wegen Peppa Wutz kommen. Der Park bietet mehr und könnte nun noch einmal eine Schippe drauflegen. In dieser Hinsicht darf man gespannt auf die Zukunft schauen.
Hell Yeah! Schnabelteah!
martinspies
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Leiter Martin Spies
Nackenheim
Deutschland . RP
 
Avatar von martinspies
Link zum Beitrag #1001368 Verfasst am Mittwoch, 06. Juni 2018 10:12 Relax
Schon lustig, ausgerechnet bei Einzelwagen auf ein Schlangen-Design zu setzen...

Und vielen Dank für den Bericht!
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