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Efteling in Niederlande
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Kurzbericht zum Zweitbesuch (16.07.18)
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RickLip
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Aufsteiger Patrick

Deutschland . HE
 
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Link zum Beitrag #1003056 Verfasst am Mittwoch, 18. Juli 2018 10:23
Themenersteller
2 gefällt das Relax

Die Urlaubsplanung wurde mehrmals über den Haufen geworfen, der Urlaub gekürzt, mit Kurztrips nach Barcelona oder Paris geliebäugelt und letztendlich doch wieder verworfen. Heraus kam am Ende ein kleiner Sommer-Energizer in Holland: ein Tag Efteling und ein Tag Toverland.

Über Efteling habe ich bereits 2012 in ausführlicher, „akademischer“ Kleinstarbeit berichtet. Ich möchte an dieser Stelle einige kurze Schnappschüsse bieten und zu einzelnen Bahnen ein paar Worte verlieren. Der Park als Ganzes hatte uns von der ersten Minute an völlig im Bann. Überall fallen kleine Details auf, die Fassaden und Gebäude imponieren meist stilsicher und die Illusion fernab des Alltags ist absolut gelungen. Hier und da verirren wir uns auch in die abgelegenen Teile des Parks am großen See, wo sogar ich anerkennend zugeben muss: „Das sind ein paar beeindruckende Blumen.“











Unsere erste Runde drehten wir auf dem Baron, der einzigen Achterbahn, die seit meinem letzten Besuch dazugekommen ist. Optisch ist die Bahn ein wahrer Kracher, abwechselnd fällt der Blick auf das backsteinrote Stationsgebäude und den grün lackierten Stahlturm. Im Wartebereich wird auch sofort deutlich, dass Efteling auch bei einem Major Ride von B&M auf eine gute Story setzt, welche wir leider nur in Bruchstücken verstehen. Während der Fahrt tauchen einige Elemente der Pre-Show erneut auf: Hier entlockt mir die Interaktion aus Projektionen und „harter Szenerie“ bei jeder Fahrt ein kleines Lächeln. Am höchsten Punkt angekommen, ertönt eine Glocke und der First Drop mündet in einem typisch kleinformatigen europäischen Dive Coaster. Die ersten Fahrelemente machen auch trotz der niedrigen Höhe und allgemein entschärften Intensität ordentlich Spaß. Ab der anschließenden Helix plätschert die Bahn dann allerdings etwas ziellos aus. Das Layout sucht sich seinen Weg in die Schlussbremse ohne große einwirkende Kräfte. Leider gleitet der Zug dabei etwas unruhig über die Schienen, sodass mein Fazit in der Schlussbremse nicht mehr als ein „ganz nett“ ist. Dennoch ist Baron optisch sicherlich einer der schönsten Dive Coaster, die ich kenne.
























Ein weiterer neu hinzugekommener Ride ist für mich die Themenfahrt Symbolica. Ich war in den letzten Monaten (Jahren?) etwas hinterher, mich über neue Attraktionen zu informieren und wusste somit wirklich nichts über diese Attraktion. Keine Ahnung vom Ride System, keine Ahnung bezüglich des Themas. Ich wusste noch nicht mal, dass das große Schloss „Symbolica“ heißt. Die Pre-Show stimmt uns gut ein auf das, was folgen soll: Ein bisschen Magie, sich nicht zu ernst nehmender Humor und ein echter Wow-Moment. Wir nehmen Platz in den pompösen Chaisen und bin sofort – ich kann es gar nicht anders nennen – entzückt. Keine Schiene? Warum fährt der vordere Wagen ganz wo anders hin? Nein, wie geil ist das denn! Parken wir hier?

Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus, während wir die ersten Szenen des Rides durchfahren. Schwer zu sagen, ob mich nun die Technik oder die Gestaltung mehr anspricht. Das fette Lächeln kommt sicher aus dem Zusammenspielt von beiden. Es gibt immer wieder schöne kleine Details zu entdecken, pompöse Szenen und den ein oder anderen „Das haben sie nicht wirklich gemacht!“-Moment. Unterbrochen wird das Ganze von ein, vielleicht zwei Momenten, die ein klein wenig unterwältigend bleiben, insbesondere das touren-spezifische „Highlight“ ist bei jeder unserer Fahrten ernüchternd. Dennoch steigen wir vollends begeistert aus und stellen uns für zwei weitere Fahrten an. Für mich ist Symbolica eine der schönsten Themenfahrten, die ich je gefahren bin. Klar, so fesselnd und „einsaugend“ wie Transformers, Harry Potter und Co. kann ein Ride, der auf handfeste Szenerie setzt, nicht sein. Für mich als uninformierten Parkbesucher ist es aber schlichtweg bezaubernd, die einzelnen Chaisen ihre Bahnen durch die schienenlosen Räume ziehen zu sehen.



















Neben den neuen Rides tätigen wir natürlich jeder Menge Wiederholungsfahrten. Die beiden Joris-Coaster machen noch mindestens genau so viel Spaß wie vor sechs Jahren, Vogel Rok ist ein netter smoother Ritt durchs Schwarze und der Holländer bleibt – ähnlich wie der Baron – als Watercoaster auf halber Strecke liegen, als Themenfahrt jedoch imposant und schaurig. Allein bei der Fahrt durch den suppendichten Nebel bin ich mir noch unschlüssig, ob ich den Effekt faul oder stimmungsvoll finden soll.

Einen kleinen Absatz möchte ich noch Python widmen, welche ja augenscheinlich in den Genuss eines Retrackings kam – und das hat sich auch gelohnt! Die Schlange verteilt keinen einzigen richtig fiesen Haken mehr – selbst die Schlusshelix fährt sich einigermaßen weich. Dafür macht das Teil im Jahr 2018 jedoch ordentlich Druck: Die aufeinanderfolgenden Loopings kommen derart intensiv daher, dass der anschließende Richtungswechsel eine sehr willkommene Verschnaufpause bietet. Selbst die Korkenzieher werden druckvoll durchfahren. Dabei hat die Bahn viel: Power, Inversionen, eine Reihe netter Fahrfiguren und passable Fahreigenschaften. Dennoch wirkt die Fahrt eher wie ein bunter Mix unwillkürlich auftretender Kräfte. Es ist einfach nicht rund und zusammengehörig, die Kräfte kommen und gehen zu schnell und es gibt keinen Moment, den ich aufrichtig genieße. In der Nachschau gab es dennoch ein merkliches Upgrade im Vergleich zu meiner Erinnerung von 2012.
















Ich spare mir an dieser Stelle weitere Ausschweifungen. Dass Efteling ein toller Park mit einem runden Portfolio ist, wissen wir so weit alle. Bei einzelnen Major Rides wünsche ich mir durchaus mehr „Achterbahn“ und weniger „Themenfahrt“ (vor allem der Baron und Holländer), dennoch ist das Gesamtpaket des Parks gut abgerundet.
Stormrunn3r
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Redakteur Tobias Kathke
Hamburg Harburg
Deutschland . HH
 
Avatar von Stormrunn3r
Link zum Beitrag #1003075 Verfasst am Mittwoch, 18. Juli 2018 13:18 1 gefällt das Relax
Da liest man drei Jahre lang keinen Bericht von dir und dann kommen aus dem Nichts gleich zwei Knaller. Vielen Dank dafür.
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