Im Zuge unserer Planungen hatten wir schon recht detailliert alles festgehalten. Die Aufteilung der einzelnen Tage war meistens auch recht klar und ein nachträgliches Tauschen sollte ebenfalls möglich sein (dies bestätigte sich im Verlaufe der Tour noch). Die Tage in Nagoya bereiteten uns allerdings größeres Kopfzerbrechen. Natürlich wären wir am liebsten direkt zum Hauptgrund unseres Aufenthalts hier gefahren, um genügend Reserve für alle Fälle zu haben. Aber laut Wartungskalender sollte der Steel Dragon 2000 natürlich genau am 12.04. geschlossen bleiben. Somit wurden die Parkbesuche im Nagashima Spa Land auf die Folgetage verlegt und der Donnerstag stand für Sightseeing zur Verfügung. Oder doch noch ein weiterer Freizeitparkbesuch? Letztlich hatten wir glaube ich mehr Varianten für den Tag ausgearbeitet als wir Teilnehmer hatten...
Also eigentlich war Sightseeing klar, nur was gibt es in Nagoya zu sehen? Mich (und im Grunde auch Alron) hätte das Eisenbahnmuseum SCMAGLEV and Railway Park interessiert. Das befindet sich allerdings im Hafenbereich und wäre nur per Privatbahn direkt zu erreichen gewesen. Das hätte sich wiederum nur in Kombination mit dem 2016 eröffneten Legoland Japan quasi gegenüber gelohnt (wenn man eh schonmal da ist...). Dort war uns der Eintritt aber deutlich zu hoch für das Gebotene (fast 7000 Yen für zwei Kiddie-Counts und eine kleine Auswahl der übrigen Standard-Attraktionen) und 2für1-Gutscheine haben wir auch nicht gefunden. Ich hatte mir die Option zwar dennoch offengehalten (falls es vor Ort irgendeine Rabattaktion gegeben hätte), hatte mich ansonsten aber mit einem anderen Sightseeing-Programm abgefunden. Lediglich Maliboy hatte sich nach dem Verzicht auf Lego einen anderen Park herausgesucht. Er brach am Morgen also zum Japan Monkey Park auf, der ihm wohl auch recht gut gefallen hat. Wir drei anderen zogen stattdessen zunächst gemeinsam los, um die Stadt zu erkunden.
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Zu Fuß ging es an der Hauptstraße gen Westen entlang, dann bogen wir nach Süden ab und hielten auf eine große, schwebende Kugel zu.
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Diese gehört zum Nagoya City Science Museum, welches Alron und mico am Vormittag besuchen wollten.
Das Museum - genauer gesagt das Astronomy Building - wurde bereits 1962 eröffnet. Zwei Jahre später folgte das Science and Technology Building. Das 1989 ergänzte Life Sciences Building ist jedoch als einziges bis heute erhalten geblieben. Die beiden erstgenannten Teile des Museums wurden im Zuge einer großen Erneuerung des Museums für 2011 neu gebaut. Im Zuge dessen wurde auch die gigantische Kugel integriert, die mit ihren 35 Metern Durchmesser das größte Planetarium der Welt beheimatete. Seit 2017 liegt es allerdings nur noch auf Platz zwei, da in Sankt Petersburg eines mit zwei Meter größerem Durchmesser eröffnet wurde.
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Ich fand das Science Museum zwar ebenfalls äußerst interessant, hätte für einen Besuch dort aber eher mehr Zeit eingeplant.
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Daher beließ ich es bei einem Blick von Außen und setzte mich für ein eigenes Sightseeing-Programm ab.
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Vielleicht können die beiden anderen ja kurz ihre Eindrücke aus dem Inneren wiedergeben?
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Ich ging jedenfalls am Gebäude vorbei und folgte diesem Wasserlauf in den Shirakawa Park, der sich hinter dem Museum erstreckt.
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Von dort kann man auch ein paar Ausstellungsstücke des Science Museum bewundern. Darunter die erste Tiefsee-Sonde Japans (1987), Dolphin 3K.
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Außerdem eine H-IIB Rakete. Größtenteils aus originalen (Test-)Teilen. Der Rest wurde originalgetreu nachgebaut.
Das japanische Modul Kibo der ISS dahinter sieht man auf dem Bild jetzt nicht, aber das hatte ich ja schon im Space Center in Houston bewundern dürfen. Und übersehen habe ich auch den Ableger des wohl berühmtesten Apfelbaums der Welt. Ein herunterfallender Apfel soll Isaac Newton ja zur Entdeckung der Schwerkraft gebracht haben. Von eben jenem Apfelbaum wurden offenbar schon dutzende Ableger auf der ganzen Welt gepflanzt, unter anderem eben auch hier im Nagoya City Science Museum, wohl gleich neben der Tiefsee-Sonde.
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An der Seite findet sich ein alter Straßenbahnwagen aus Nagoya von 1936. Die 1904 in Deutschland gebaute Dampflokomotive daneben glänzte durch Abwesenheit.
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Obendrein findet sich im Park auch eine Sonnenuhr.
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Aber auch etwas Kunst ist im Shirakawa Park zu finden.
Es handelt sich um "Hare on Ball and Claw" vom walisischen Künstler Barry Flanagan (1941-2009). Der hat wohl seit den 80er-Jahren lauter solche komischen Hasen gebastelt. Von dieser Skulptur hat er gleich 5 Exemplare (plus 3 Probeversionen) gemacht. Welche davon nun hier in Nagoya steht, oder ob es sich gar nur um eine Kopie handelt, konnte ich leider nicht herausfinden. Aber ich könnte mir durchaus ein Original vorstellen, denn neben dem Science Museum an der Nordseite grenzt an der Ostseite auch das Nagoya Art Museum an den Park.
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Hier nochmal das Science Museum in seiner Gesamtheit inklusive "Grüner Wand". Rechts vom Bildrand wäre das Nagoya Art Museum gewesen.
Ich verließ den Park schließlich in südlicher Richtung, wo ich über eine große Fußgängerbrücke auf einen Parkplatz gelangte. Der war allerdings komplett eingezäunt und an die Ausfahrt schloss sich direkt eine große Straße an. Ohne Bürgersteig und ohne Fußgängerüberweg. An der Seite gab es aber glücklicherweise noch einen Durchgang für Fußgänger zum Bürgersteig. Mein nächstes Ziel lag nur wenige Blocks (noch etwa 400 Meter) entfernt.
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Zwar nicht mehr im Zentrum mit den modernen Wolkenkratzern aber dennoch mitten in der Stadt versteckt sich der buddhistische Osu Kannon Tempel.
Der ursprüngliche Tempel war um 1333 in Osu-go erbaut worden und dem Buddha der Barmherzigkeit gewidmet, der auch als Kannon bezeichnet wird. Daher die gebräuchliche Bezeichnung Osu Kannon, denn offiziell heißt der Tempel eigentlich Kitanosan Shinpuku-ji Hosho-in. Ein uns bereits bestens bekannter Tokugawa Ieyasu - der begegnet einem in Japan echt fast an jeder Ecke - ließ den Tempel 1612 an den heutigen Standort versetzen, da er am alten Platz bereits mehrfach Opfer von schweren Überflutungen geworden war. Leider überlebte er auch dort nicht bis heute, ein Feuer zerstörte große Teile in den 1820er Jahren. Die heutigen Gebäude sind Rekonstruktionen aus den 1970er Jahren.
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So auch die Haupthalle, welche zudem eine Bibliothek mit 15.000 historischen Manuskripten und Büchern beherbergt.
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Darunter auch die älteste Kopie des Kojiki, welches die Mythologie und Frühgeschichte Japans beschreibt.
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Ansonsten ist das Gelände recht überschaubar im Vergleich zu den in Kyoto besuchten Tempeln und Schreinen.
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Einzig der hölzerne Glockenturm erschien mir noch sehenswert.
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Da ich mir nicht sicher war, ob man den "Hinterhof" auch besuchen darf, beließ ich es lieber bei einem kurzen Blick hinein samt Bild.
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Die Innenstadtlage hat leider auch einen etwas unschönen Nebeneffekt.
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Neben all den Touristen fühlen sich auch die Ratten der Lüfte sehr wohl auf dem Tempelgelände.
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Ob Alfred Hitchcock auch mal hier war?
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Eingeplant hatte ich für den Osu Kannon Tempel eine gute Stunde. Fertig war ich schon nach einer Viertelstunde.
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Die benachbarte Osu Shopping Arcade besuchte ich aber dennoch nicht.
Mein nächstes Ziel lag nun etwas weiter entfernt, weshalb ich die U-Bahn nutzen wollte. In der direkt neben dem Tempel gelegenen Osu Kannon Station fand ich allerdings nicht die laut Planung vorgesehene Meijo Line. Und ohne Internetverbindung (das Pocket WiFi hatte mico) dauerte es etwas, bis ich meinen Fehler bemerkte. In der Planung war die etwa einen Kilometer entfernte Kamimaezu Station als Start vorgesehen. So fuhr ich die eine Station also mit der Tsurumai Line und stieg dann in die gesuchte Meijo Line um, die mich bis zur Jingunishi Station brachte. Von dort waren es noch etwa 300 Meter Fußmarsch am Wald entlang, der bereits mein Ziel verbarg.
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An einem kleinen Parkplatz markiert ein Torii den Eingang zum Atsuta Schrein. Einem der wichtigsten Shinto-Schreine des Landes.
Gegründet wurde er wohl im Jahr 113, als das Schwert des Kusanagis hier eingeschreint wurde. Es handelt sich dabei um einen der drei heiligen Schätze, die als Throninsignien Japans dienen. Die beiden anderen sind ein Krummjuwel und ein Spiegel. Leider werden diese vom Kaiserhaus derart vor der Öffentlichkeit abgeschirmt, dass es keinerlei genaue Beschreibungen oder gar Abbildungen der Insignien gibt - da könnte das Phantasialand noch einiges lernen. Daher kann auch niemand bestätigen, dass sich das Schwert tatsächlich im Atsuta Schrein befindet, oder ob es überhaupt existiert. Im Laufe der Jahre wurden die Gebäude mehrfach umgebaut und anderen Architekturstilen angepasst, im zweiten Weltkrieg wurden sie durch Bombenangriffe und Feuer weitestgehend zerstört. Die Hauptgebäude wurden bis 1955 wieder neu aufgebaut. Seit 1950 werden in einer eigenen Hochschule zudem Shinto-Priester ausgebildet.
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Im weitläufigen Park geben einige Tafeln Auskunft über die Historie des Schreins. Leider nur in japanischer Schrift.
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Auf der anderen Seite führt ein kleiner Wasserlauf zum eigentlichen Schrein.
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Dahinter verdeckt ein großer Kampferbaum (links zu erahnen) einen Nebenschrein und mehrere Teehäuser.
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An einen größeren Platz grenzt schließlich der eigentliche Atsuta Schrein. Also zumindest die Front, der Teil dahinter schien nicht zugänglich.
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Japanische Architektur mit Frühlingsrollen auf dem Dach.
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In einer Art Shop kann man wohl die benötigten Gebetsutensilien erwerben.
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Leider habe ich keine vernünftige Übersicht gefunden, welche Bedeutung die einzelnen Gebäude nun haben.
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Beeindruckend waren die teils gigantischen Holzbauten aber natürlich dennoch.
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Man beachte auch den mitten durchs Vordach wachsenden Baum.
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Diese recht unscheinbare Mauer wurde von Oda Nobunaga gespendet, nachdem sein Gebet vor einem Krieg offenbar erfolgreich war und er gesiegt hatte.
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Die Schatzkammer des Schreins ist leider in einem ziemlich hässlichen Betonklotz untergebracht.
Genau genommen handelt es sich dabei eher um eine Ausstellungshalle, die als Museum verkauft wird. Für 300 Yen kann man dort über 4.000 weitere Artefakte wie Schwerter, Masken oder antike Malereien bewundern. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, mir das anzusehen, aber mein Interesse war letztlich doch nicht groß genug. So hatte ich von den geplanten zwei Stunden auch hier nur etwa eine halbe Stunde gebraucht. Wobei ich zugegebenermaßen etwas oberflächlich war, den südlichen Teil des Parks hatte ich gar nicht weiter beachtet. Das Gelände war einfach zu weitläufig, dort hatte ich nichts Interessantes mehr vermutet.
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Höchstens vielleicht einen Bauernhof, nachdem mir ein Hühnchen über den Weg lief.
Um halb zwölf war ich mit meinem Solo-Programm also bereits fertig. Zum weiteren gemeinsamen Sightseeing wollten wir uns allerdings erst um 14:30 Uhr treffen. Ich hatte also noch drei Stunden zu überbrücken. Beim nahen 7-Eleven klinkte ich mich kurz ins WLan ein, fand auf die Schnelle aber auch kein lohnenswertes Ziel für diese Zeit. Also entschloss ich mich dazu, zurück zum Hotel zu fahren und mich nochmal kurz auszuruhen. Direkt an der Westseite des Parks befindet sich die Jingu-Mae Station der Meitetsu Line. Ich bevorzugte allerdings die parallel verlaufende Tokaido Line von JR, die einige Meter weiter an der Atsuta Station hält. Von dort fuhr ich nach einiger Zeit (es halten dort offenbar nicht so viele Züge) wieder zurück zur Nagoya Station.
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Auf dem Weg zum Hotel konnte ich so auch erstmals die Hochhäuser rund um den Bahnhof bei Tageslicht bewundern.
Im Hotel legte ich mich nochmal ein wenig hin. Auch Maliboy war nach seinem Parkbesuch kurz ins Hotel gekommen, sodass wir gemeinsam zum Nachmittagsprogramm aufbrechen konnten. Etwa zwei Kilometer Fußmarsch entfernt wollten wir uns wieder mit den beiden Besuchern des Science Museum treffen.
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Die warteten bereits auf uns und so konnte es direkt losgehen.
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Gemeinsam investierten wir die jeweils 500 Yen für die Besichtigung der Burg Nagoya.
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Hätte auf den ersten Blick auch die Burg Osaka sein können. Und dreimal dürft ihr erraten, wer die Burg erbauen ließ?
Richtig, natürlich Tokugawa Ieyasu! Allerdings gab es schon zuvor eine Burg, welche wohl in den 1520er Jahren erbaut worden war. Im Jahr 1532 wurde sie von Oda Nobuhide eingenommen, weshalb es Annahmen gibt, dass dessen Sohn Oda Nobunaga hier geboren wurde. Das lässt sich aber leider nicht belegen, sodass es Spekulationen bleiben. Um 1582 wurde die alte Burg aufgegeben und zerstört, bis Ieyasu eben seine neue Burg 1612 fertigstellen ließ. Bewohnt wurde sie allerdings von einer Zweigfamilie der Tokugawas. Tatsächlich überdauerte sie die Jahre bis zum zweiten Weltkrieg, wo weite Teile nach Bombenangriffen in einem Flammeninferno zerstört wurden.
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Das Omote-Ninomon Tor gehört zu den Teilen, die auch den Krieg überlebten.
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Ebenso wie der Wachturm an der Südöstlichen Ecke der Burg.
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Der abgebrannte Hauptturm wurde 1959 recht schnell wieder aufgebaut.
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Am Inneren Burggraben war man offenbar noch dran.
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Statt Wasser sollen dort aber wohl wilde Tiere die Feinde abhalten.
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Auch der 1615 fertiggestellte Honmaru Palast wurde ein Raub der Flammen.
Hier begann die Rekonstruktion erst 2009, wobei man komplett auf traditionelle Materialien und Baumethoden zurückgegriffen hat. Deshalb wurde zu Beginn eine riesige Halle um die Baustelle errichtet. Der Wiederaufbau sollte 2018 abgeschlossen werden, man lag also in den letzten Zügen. Den größten Teil des Palast konnten wir aber bereits besichtigen.
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Im Inneren ähnelte der Palast sehr dem Ninomaru Palast der Burg Nijo.
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Mit dem Unterschied, dass die prächtigen Wandmalereien hier keine Originale sind und somit - ohne Blitz - fotografiert werden durften.
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Aber ein Großteil der Originalgemälde hat das Inferno ebenfalls überlebt. Doch dazu später mehr.
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Gut, der ein oder andere Tiger hat eine etwas ungewöhnliche Form.
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Aber selbst die Rekonstruktionen sind eben komplett handgemalt!
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In einem Raum wurden auch ein paar "normale" Bilder ausgestellt.
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Und das dürfte dann wohl entweder das Wohnzimmer oder die Küche gewesen sein.
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Ich finde diese geschwungenen Dächer ja wirklich toll.
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Vorbei am Palast ging es nun allmählich in Richtung Hauptturm.
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Unterwegs trafen wir auf zwei Krieger, die einer kleinen Menschenansammlung etwas erklärte. (©mico)
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Der Hauptturm wurde wie gesagt 1959 wiederaufgebaut.
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Allerdings wie in Osaka aus Beton statt der traditionellen Holzbauweise.
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Die Steinmauern darunter sind mit Messpunkten versehen, um Verschiebungen nach Erdbeben feststellen zu können.
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Seit 2017 sammelte man erneut Spenden, im Mai 2018 wurde der Hauptturm für ein ambitioniertes Projekt geschlossen.
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Er wird nun ausgeräumt und dann abgerissen. Anschließend soll er bis 2022 nach Original-Plänen aus Holz erneut aufgebaut werden.
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Wir kamen aber noch rechtzeitig, um uns das Innenleben des Turms anzuschauen.
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Oder besser gesagt der Türme, der Zugang befindet sich im kleineren.
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Über einen Wehrgang gelangt man zum eigentlichen Hauptturm.
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Im Hauptturm hatte man ein Museum eingerichtet.
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Unter anderem mit einem Modell des damaligen Nagoya mit der Burg.
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Außerdem verschiedene Modelle des Honmaru Palasts.
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Auch mit einem Querschnitt, der die aufwändige Dachkonstruktion zeigte.
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Außerdem wurden ein paar der originalen Wandmalereien gezeigt, welche den Krieg wie gesagt überlebt hatten.
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Man hatte sie rechtzeitig in ein Lagerhaus gebracht, welches von Bomben und Feuern verschont blieb.
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Auch hübsche Deckenverzierungen wurden ausgestellt.
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Fotografie ist ein Hobby, welches vollen Körpereinsatz erfordert!
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Außerdem hatte man ein paar der Räume samt Ausstattung nachgebaut.
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So konnte man sich das Alles etwas besser vorstellen, als wenn man nur die leeren Räume sah.
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Eine Sänfte gab es ebenfalls zu bewundern.
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Die Konstruktion des Hauptturms wird dann nach der neuerlichen Rekonstruktion in etwa so aussehen.
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Und nochmal detaillierter mit "Haut".
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Aber auch ein paar Waffen wurden gezeigt. Beispielsweise Schwerter.
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Oder Kanonen.
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Und Gewehre, die sicherlich nicht für einen schnellen Stellungswechsel geeignet waren.
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Zu Waffen gehören natürlich auch Rüstungen.
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Wer einmal wissen wollte, wie anstrengend der Aufbau einer solchen Burg war, der konnte sich hier selbst als Steinezieher versuchen.
Nicht schlecht, Herr
Specht Maliboy! (©Alron)
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Eines der Hauptmerkmale der Burg sind die beiden Kinshachi an den Enden des obersten Dachfirsts.
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Shachihoko oder kurz Shachi ist ein mythologisches Wesen. Es hat den Körper eines Fischs aber den Kopf eines Tigers.
Das kin steht für golden, denn die ursprünglichen Kinshachi waren wohl mit 320kg Gold überzogen. Heute sind es angeblich nur noch 88kg. Man findet Shachis häufiger auf den Dächern japanischer Gebäude, da sie als Regenbringer galten und so vor Feuer schützen sollten. Das hatte im Fall der Burg Nagoya ja immerhin bis zum Krieg funktioniert.
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Die verbrannten Überreste der Kinshachi waren natürlich alles andere als golden.
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Hatte man schließlich die sieben Stockwerke mit ihren Ausstellungsräumen erklommen...
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fand man sich in der Spitze der Burg wieder, welche als Aussichtsplattform diente.
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Blick von oben auf den Honmaru Palast und den kleineren Turm.
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Der Park um die Burg und das östliche Nagoya.
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Blick Richtung Norden.
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Und die Westseite mit den Wolkenkratzern rund um den Bahnhof.
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Da unten wurde auch noch gebaut.
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Schließlich ging es wieder nach unten, denn nach einer kurzen Verschnaufpause sollte es gleich weitergehen.
Mal wieder etwas vor unserem Plan ging es zur etwa 1 Kilometer entfernten Marunouchi Station der U-Bahn. Die mir bereits vom Morgen bekannte Tsurumai Line brachte uns - auch wieder an der Osu Kannon Station vorbei - bis zur Tsurumai Station. Dort aus dem Untergrund kommend, standen wir auch schon direkt vor unserem Ziel, welches mico ausgesucht hatte.
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Nämlich der Tsurumai (oder auch nur Tsuruma) Park, dessen Geschichte wohl bis 1909 zurückreicht.
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Er entstand zur Ausrichtung der zehnten Annual Kansai Prefectural Convention, die im Jahr darauf stattfand.
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Man mischte dabei japanische Elemente mit den damals "modernen" westlichen Einflüssen. Zu letzteren gehört ein großer Brunnen.
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Aus dem oberen mit Felsen verzierten Becken ragt ein Turm aus romanischen Säulen empor.
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Eine leichte Brise zerstäubte das von dort oben herabrieselnde Wasser in der Umgebung und bescherte uns eine angenehme Erfrischung.
Rechts im Hintergrund ist noch die eingerüstete Nagoya Civic Assembly Hall zu sehen, welche 1930 zum Gedenken an die Hochzeit des damaligen Kaisers Hirohito eröffnet wurde und schon diversen bekannten Bands eine Bühne bot. Die Bombenangriffe des zweiten Weltkriegs überstand die Mehrzweckhalle im Gegensatz zu zwei anderen als Nationalschätze deklarierten Gebäuden im Park, und so wurde sie von den Alliierten als Militärstützpunkt verwendet. 1956 wurde sie wieder an die Stadt zurückgegeben. Zerstört wurde auch die 1923 erbaute Tsuruma Central Library, welche 1952 als größte öffentliche Bücherei in Nagoya wieder aufgebaut wurde.
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Die Bedeutung der Freilichtbühne auf der anderen Seite des Brunnens war uns vor Ort leider überhaupt nicht bewusst.
Sie wurde nämlich 1928 als Denkmal von der Zeitung Chunichi Shimbun gespendet. Diese hatte sich für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer eingesetzt, welches 1925 tatsächlich kam. Von der (parlamentarischen) Monarchie hat man sich in Japan aber bis heute nicht trennen können, wobei der Kaiser heute rechtlich betrachtet kein Staatsoberhaupt mehr ist, sondern ohne politische Macht nur noch als "Symbol des Staates und der Einheit des Volkes" dient.
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Des Weiteren findet sich im Park noch ein hübscher Pavillon.
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Ein paar Tierskulpturen weisen auf die weitere Geschichte des Parks hin. Im Tsurumai Park entstand nämlich einst Nagoyas erster Zoo.
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Die verschiedenen Seen waren Teil einiger Gehege, bis der Zoo zu groß wurde und nach Higashiyama umzog.
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Das könnt ihr euch schonmal für einen späteren Bericht merken. Hier verblieb nur eine üppige Botanik.
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Für die Kirschblüte waren wir hier allerdings etwas zu spät dran, nur vereinzelt standen noch Bäume in voller Blüte.
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Der Großteil der Blüten lag schon auf dem Boden.
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Der hintere Teil des Parks entsprach dann eher einem japanischen Garten, nachdem im Eingangsbereich ja der europäische Stil vorherrschte.
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Am hintersten See mit kleinem Wasserfall legten wir nochmals eine kurze Verschnaufpause ein, dann machten wir uns auf den Rückweg.
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Wir verzichteten aber für die erste Etappe auf die öffentlichen Verkehrsmittel und legten die etwa zweieinhalb Kilometer zu Fuß zurück.
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Nein, das ist nicht Osu Kannon. Direkt an der Hauptstraße liefen wir am Manpukuin Tempel vorbei. Infos dazu fand ich leider nur auf Japanisch.
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Schließlich erreichten wir die Kreuzung der beiden "100m-Straßen" Nagoyas.
Nach der Zerstörung der Stadt im zweiten Weltkrieg hatte man beim Wiederaufbau mit Wakamiya Odori (Ost-West) und Hisaya Odori (Nord-Süd) zwei extrabreite Straßen eingeplant, um für eine mögliche Zunahme des Verkehrs gerüstet zu sein. Die jeweils bis zu vier Fahrspuren pro Richtung befinden sich an den Seiten der 100 Meter breiten Korridore. Den Platz dazwischen hat man (zumindest vorläufig) mit Parks ausgefüllt, sodass eine immer gern gesehene grüne Lunge entstanden ist. Bei Wakamiya Odori hat man dort bereits einen Expressway drübergebaut, der Hisaya Odori Park ist nach wie vor oben ohne und war unser nächstes Ziel.
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Also genau genommen wollten wir zum Nagoya TV Tower.
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Ein bisschen ließen wir uns aber noch von den Wasserspielen hier ablenken - und von einem Apple Store, den Kai unbedingt aufsuchen musste.
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Durch die Querstraßen ist der Park in einzelne Plätze unterteilt. Auf die Angel Plaza mit den Wasserspielen folgt die Plaza of Love.
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Bevor man dann am großen Brunnen der Plaza of Hope angelangt, muss man noch einen Busbahnhof passieren.
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Dahinter folgen die Mochinoki Plaza und schließlich die Tower Plaza mit dem 180 Meter hohen Nagoya TV Tower.
Der Turm wurde 1954 vollendet und war damals der erste Fernsehturm des Landes. Sein Design orientiert sich recht grob am Pariser Eiffelturm, für den Bau wurden 1.000 Tonnen Stahl verwendet. Auf einer Höhe von 90 Metern befindet sich eine Aussichtsplattform, deren Dach ist für eine glasfreie Aussicht ebenfalls begehbar. Mit der Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen 2011 stellte auch der Nagoya TV Tower den Sendebetrieb ein. Das digitale Fernsehen wird seither vom Fernsehturm in Seto ausgestrahlt, während in Nagoya nur noch "Multimedia-Ausstrahlungen" stattfinden - was auch immer das nun sein soll.
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Auf die Aussicht von oben für 600 Yen verzichteten wir. Der Blick von unten genügte uns.
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Westlich befindet sich eines der allseits beliebten Riesenräder am Einkaufszentrum Sunshine Sakae.
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Direkt neben dem Tower im Osten scheint dagegen ein Ufo gelandet zu sein.
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Tatsächlich ist es "nur" das Einkaufszentrum Oasis 21, welches 2002 eröffnet wurde.
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Das eigentliche Einkaufszentrum befindet sich mit der Galaxy Platform unter der Erde.
Die große blaue Fläche in der Mitte kann für verschiedene Events genutzt werden, die Shops und Restaurants verteilen sich außenherum. Dank einer leicht ansteigenden Konstruktion konnte auf der von der Straße abgewandten Seite noch ein weiterer Busbahnhof über der Shopping-Ebene integriert werden. Das Erdgeschoss fungiert also als leicht schräges Flachdach, welches mit viel Grün einen weiteren Park zum Erholen darstellt. Offen bleibt nur das vom Ufo überragte Oval.
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Auch das Glasdach dieser gewaltigen Konstruktion kann man per Treppe oder Aufzug erklimmen.
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Nein, man hat kein Ornamentglas mit eingearbeiteten Wellen verbaut...
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In einem 1700m² großen Pool steht das Wasser etwa 6-10cm hoch, um das Einkaufszentrum darunter im Sommer auf natürliche Weise zu kühlen.
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Außerdem sieht das bei Sonnenschein von unten bestimmt richtig cool aus.
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Im Dunkeln hat man dafür tolle Spiegelungen der Lichter von den umgebenden Gebäuden.
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Und vom Fernsehturm.
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Einen besseren Blick auf den bekommt man sonst wohl auch nicht.
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Zum gemütlichen Spazieren in 14 Metern Höhe gibt es außenrum einen leider nicht ganz so transparenten Fußweg.
Unten suchten wir uns noch ein Restaurant, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, dann ging es durch einen längeren Gang zur angeschlossenen Hisayaodori Station. Von dort brachte uns die Sakuradori Line zur Station Kokusai Center direkt bei unserem Hotel. Unter der gesamten Straße bis zur Nagoya Station erstreckt sich dort eine weitere Einkaufspassage. Die hatten wir am Abend zuvor schon fürs Abendessen erkundet. Dass man dort ohne den lästigen Straßenlärm zum Bahnhof kommen könnte, fanden wir aber erst am nächsten Abend heraus.
Fazit: Ein weiterer Parkbesuch hatte mich bis zum Morgen noch gereizt, aber auf das Sightseeing in Nagoya wollte ich nicht verzichten. Osu Kannon Tempel und Atsuta Schrein konnten mich am Morgen leider nicht so richtig vom Hocker hauen, da hätte ich mich vielleicht doch lieber beim Science Museum anschließen sollen. Aber so bekam ich wenigstens die Gelegenheit, mich nochmal ein wenig besser zu akklimatisieren, bevor es wieder gemeinsam zur Burg Nagoya ging. Dort beeindruckte vor allem der originalgetreu wiedererrichtete Honmaru Palast und das Museum im Hauptturm. Der Tsuruma Park konnte die Erwartungen wegen der bereits weitestgehend beendeten Kirschblüte nicht ganz erfüllen, ist aber dennoch ein durchaus sehenswerter Park. Der Hisaya Odori Park war dagegen die Überraschung des Tages, damit hatte ich mitten in der Stadt einfach nicht gerechnet. Einen Blick wert ist natürlich auch der Fernsehturm, aber das benachbarte Oasis 21 stielt ihm fast schon ein wenig die Show. Ein Wasserbecken auf dem Glasdach als natürliche Klimaanlage findet man schließlich nicht so häufig. Nagoya hat mir insgesamt wirklich gut gefallen, dabei hatte ich von der Stadt eigentlich nicht viel erwartet. Aber man hat die Zerstörung durch den Krieg bestmöglich genutzt und beim Neustart einiges richtig gemacht.