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It's Corona Time - Effekte auf die Freizeitparkwelt Gehe zu Seite Zurück  
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schrubber
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Avatar von schrubber
Link zum Beitrag #1028863 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 10:33
2 mal bearbeitet, zuletzt am 01.09.2020 10:34
Relax
Wir müssen auch keine Masken tragen, haben auch Gesichtsschilde. Aber angesichts der vorherrschenden Einstellung auf Elternseite, ein Kind mit Fieber und Husten könne ja abgefüllt mit genügend Fiebersaft weiter die Schule besuchen, trage ich die inzwischen gestellte FFP2- Maske zum Selbstschutz. Erst gestern wieder habe ich einen Drittklässler heimgeschickt, der hustete und schon glühte, als er die Schule betrat. Nach einer Nachfrage wurde klar, das Kind hatte die Symptome schon am Wochenende...
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
Frossi
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Avatar von Frossi
Link zum Beitrag #1028864 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 12:14 5 gefällt das Relax
Ohne jemanden angreifen zu wollen, da ich auch das Thema "Corona an Schulen" interessiert mitverfolge - wie wäre es einen separaten Thread mit Effekten auf die Allgemeinheit zu eröffnen und hier thematisch bei Freizeitparks zu bleiben?

Finde es langsam ein bisschen unübersichtlich nach 67 Seiten. S
benbender
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Redakteur Torsten Bender

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Avatar von benbender
Link zum Beitrag #1028865 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 12:23
1 mal bearbeitet, zuletzt am 01.09.2020 12:24
1 gefällt das Relax
schrubber Aber angesichts der vorherrschenden Einstellung auf Elternseite, ein Kind mit Fieber und Husten könne ja abgefüllt mit genügend Fiebersaft weiter die Schule besuchen, trage ich die inzwischen gestellte FFP2- Maske zum Selbstschutz.


Eventuell wäre da eine Klarstellung seitens der Politik notwendig. Rotznase ist kein Grund der Schule fernzubleiben, so war es aus Berlin zu vernehmen. Fieber ja, aber selbst Rotznase ist unter Virologen nach den neuesten Studien ein Grund nicht die Schule zu betreten.

schrubber Veränderungen im Schulsystem dauern einfach... Ich warte schon seit Monaten auf die Installation eines Videokonferenzsystems auf unserem Schulserver, um beim nächsten Lockdown direkt handlungsfähig zu sein. Fehlanzeige, wir bekommen nichts. Tablets an die Hand der Kinder fürs Homeschooling haben wir jetzt von Sponsoren eingeworben (unser Sponsor hat nicht nur ein Herz für die Bundesliga). Ebenso unser Zugang zum Landesbildungsserver. Das dauert einfach ewig und wird der dynamischen Entwicklung einer Pandemie in keinster Weise gerecht. Die sollten unserer Schule einfach 200.000€ an die Hand geben, dann läuft das Ding in zwei Wochen.


Da bin ich anderer Meinung. Liegt es eventuell nicht auch an festgefahrenen Strukturen in denen man es sich zurecht gemacht hat? Warum kann die jeweilige Schule selbst nicht für mehr Schutz sorgen? Selbst Obermeckerer Lauterbach hat konstruktive Vorschläge unterbreitet. Wie sieht es mit Änderungen der Schulzeiten aus? Statt 45 Minuten 30 Minuten und dann jeweils 10-15 Minuten Lüften (sofern vor Ort technisch möglich). Warum kann das die Schule nicht umsetzen? Wie sieht es mit Trennung der Klassen aus, Unterricht zeitversetzt morgens und nachmittags? Ja, dass wäre eine Mehrbelastung der Lehrer. Aber hier geht es um die Sicherheit aller (alternativ jeden zweiten Tag Schule ausschließlich in den Kernfächern, dann wäre das Problem der Mehrbelastung auch nicht mehr so gewichtig).
Warum können Schulen schon kurz nach Lockdown Ende wieder vollen Unterricht in den Kernfächern anbieten, andere Schulen wie in Hessen nicht. In Rheinland Pfalz haben Schulen die Eltern abgefragt, ob Tablets und Co im Haushalt vorhanden sind. Wenn nicht, wurden welche zur Verfügung gestellt (sofern von den Eltern nicht selbst stemmbar). Unterricht fand dann dort täglich 6 Schulstunden statt, dreimal die Woche per Videoschalte über gänge Plattformen. Zweimal die Woche Präsenzunterricht. Montags wurden zudem Aufgaben verteilt und Freitags dann wieder abgeliefert.
Warum können das andere Schulen nicht?
Für mich ist die Antwort klar, man will sich nicht verändern. Die These, dass ältere Lehrer das nicht auf die Reihe bekommen kann ich nicht nachvollziehen. Es war inzwischen ausreichend Zeit, diese Lehrer nachzuschulen. 6 Wochen Sommerferien und das Ergebnis ist, Maskenzwang für Kinder und Jugendliche.

Wenn es an finanzielle Mittel fehlt, warum fragt man nicht einfach mal die Eltern? Vor jedem Schuljahr legen wir Geld auf den Tisch, damit die Kinder überhaupt Schulunterlagen erhalten können. Ich lege da gerne für die Sicherheit meines Kindes und all den anderen Mitbürgern außerhalb der Schulen ein paar Euro mehr auf den Tisch. Aber man wird überhaupt nicht befragt, stattdessen ständiges zeigen auf andere. 500 Euro laut Virologen für technische Lösungen pro Klassenraum, 25 € pro Haushalt bei einer Klassenstärke von 20 Schülern.
Für mich bleibt der Eindruck, man will keine Veränderungen sondern an den alten bekannten Stukturen festhalten. Ich ordne dich da anders ein, aber du gehörst ziemlich offensichtlich noch einer ganz kleinen Minderheit an. Unabhängig von der Pandemie, dass komplette Schulsystem gehört endlich aus der Steinzeit in die Gegenwart geholt.
schrubber
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Avatar von schrubber
Link zum Beitrag #1028866 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 14:06
1 mal bearbeitet, zuletzt am 01.09.2020 14:06
Relax
Wenn ich heute in der Klasse sage, ich hätte morgen gerne insgesamt 500€ für Medienausstattung eingesammelt, steht hier übermorgen der erste Anwalt vor der Tür. Zurecht. Denn das ist Aufgabe des Landkreises!

Wir haben uns einen potenten Sponsor gesucht, der nicht nur ein Herz für Bundesligafußball hat. Der hat uns mal eben drei Klassensätze Tablets spendiert. Diese habe ich dann in zwei Wochen Arbeit startklar gemacht. Die Abfrage nach Medienausstattung Zuhause ist ebenfalls schon durch. Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt, jetzt muss uns noch ein Videokonferenzsystem, welches DSGVO konform ist, zur Verfügung gestellt werden sowie WLAN. Das übersteigt unsere Möglichkeiten.
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
Old Chatter Hand
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Avatar von Old Chatter Hand
Link zum Beitrag #1028867 Smartphone verfasst am Dienstag, 01. September 2020 14:14 1 gefällt das Relax
@Schrubber:

Das hört sich echt gut und nach sehr viel (undankbarer) Arbeit an.

Wenn die Tablets Simkarten nutzen können solltest du mal bei der Telekom nachsehen. Die bieten (meine ab heute?) für Schüler einen kostenlosen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen für "Schulinhalte".
Vielleicht hilft das solange es noch kein Wlan gibt.
schrubber
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Avatar von schrubber
Link zum Beitrag #1028869 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 14:32 Relax
Oh, danke für den Tipp! Ich wundere mich, dass uns die Telekom noch nicht dazu angeschrieben hat, normalerweise tun sie das.
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
benbender
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Redakteur Torsten Bender

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Avatar von benbender
Link zum Beitrag #1028870 Verfasst am Dienstag, 01. September 2020 14:34 Relax
schrubber Wenn ich heute in der Klasse sage, ich hätte morgen gerne insgesamt 500€ für Medienausstattung eingesammelt, steht hier übermorgen der erste Anwalt vor der Tür. Zurecht. Denn das ist Aufgabe des Landkreises!


500 € waren auf Schutzsysteme bezogen. Ist es aber nicht vornehmlich die Aufgabe für Landkreise/Sonstiges Kinder, Jugendliche und Lehrer genauso wie den Rest der Bevölkerung zu schützen?
Silverstar258
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Aufsteiger Florian

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Avatar von Silverstar258
Link zum Beitrag #1028876 Verfasst am Mittwoch, 02. September 2020 06:28 Relax
benbender
Für mich ist die Antwort klar, man will sich nicht verändern. Die These, dass ältere Lehrer das nicht auf die Reihe bekommen kann ich nicht nachvollziehen. Es war inzwischen ausreichend Zeit, diese Lehrer nachzuschulen. 6 Wochen Sommerferien und das Ergebnis ist, Maskenzwang für Kinder und Jugendliche.


Ich denke das sind verschiedene Probleme, zum einen die Trägheit der Kultusministerien und zum anderen die zum Teil nicht vorhandene Veränderungsbereitschaft bei manchen Lehrern.

In meinem Bekanntenkreis habe ich einen Berufsschullehrer, der klagt auch ständig über einzelne Kolleginnen und Kollegen wegen mangelnder Veränderungsbereitschaft hinsichtlich Fachaufteilung und Stundenplanung. Zum Boykott wird dann auch gerne mal ein Schein vom Arzt geholt und erst einmal krank gemacht.

Das sind sicherlich Einzelfälle, aber tatsächlich habe ich auch den Eindruck das manche Lehrer gerne auf die "Beständigkeit" des Bildungssystems setzen und Veränderungen nicht gewohnt sind.

Arm dran sind dann die anderen, welche etwas verändern möchten und durch diese Leute und Ministerien ausgebremst und zermürbt werden.
Bends
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Avatar von Bends
Link zum Beitrag #1028877 Smartphone verfasst am Mittwoch, 02. September 2020 07:13 Relax
Vielleicht liegt es daran, dass viele Lehrer neben der Schule noch sowas wie ein Privatleben haben. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass die flexible Unterrichtsregelung bis zum Nachmittag mit Betreuungszeiten von eigenen Kindern kollidieren.

Und der Karl hat in der Tat manchmal gute Idee. Der selbe Karl bzw. seine Partei hat aber auch dafür gesorgt, dass es Schulen gibt, wie die Fenster nicht mehr zu öffnen sind sondern zugeschraubt wurden, wegen der Unfallgefahr, weil die komplette Bude völlig marode ist.
schrubber
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Link zum Beitrag #1028879 Verfasst am Mittwoch, 02. September 2020 08:34
2 mal bearbeitet, zuletzt am 02.09.2020 08:36
Relax
Viele KollegInnen haben sich da auch eine Schutzhaltung aufgebaut, jahrelang wurde eine bildungspolitische Sau nach der anderen dich die Schulen getrieben, ständig müsste alles umgeworfen werden, dokumentiert usw. Es wurden Berge von Papier produziert und am interessiert es wieder doch keinen... Am Ende kam bislang immer ein Haufen Mehrarbeit dabei heraus (siehe Inklusion), ohne dass diese auf irgendeine Art und Weise vergütet wurde. Im Gegenteil sogar, es wurde gespart ohne Ende (ich mache mittlerweile die Arbeit einer Förderschullehrkraft für das Gehalt eines Grundschullehrers). Irgendwann hat dann auch der engagierteste Pädagoge die Nase voll.
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
Sebi581
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Avatar von Sebi581
Link zum Beitrag #1028901 Verfasst am Donnerstag, 03. September 2020 22:52 Relax
Weil hier der Vorschlag gemacht wurde, Unterricht morgens und nachmittags zeitversetzt.
In NRW (und vermutlich auch in vielen anderen Bundesländern) ist Nachmittagsunterricht eigentlich eher die Regel als die Ausnahme. Schüler haben je nach Fächerwahl in der Oberstufe teilweise über 40 Stunden pro Woche, da lässt sich einfach nicht viel entzerren (ohne Fächer/Stunden zu streichen, was vielleicht sinnvoll wäre, aber das ist ein anderes Thema).
Dass viele Schulen marode sind, ist bekannt. Aber können die Lehrer nix für.
Und ja, auch mir ist der Typ Lehrer bekannt, der seit 30 Jahren denselben (teilweise schlechten) Unterricht macht und bereits mit der Bedienung des OHP überfordert ist. Aber es gibt auch viele, die engagiert sind, und gerne etwas verändern würden, nur sind die Möglichkeiten, die ein einzelner Lehrer da hat, natürlich teilweise limitiert.
Und zum Thema „Online-Unterricht“: Selbst mit einem funktionierenden Videokonferenzsystem usw. kann dieser den Präsenzunterricht meines Erachtens nicht adäquat ersetzen. Denn Unterricht in der Schule ist eben (in der Regel) keine Vorlesung an der Uni, bei der sowieso nur der Dozent redet und die man deshalb recht problemlos streamen kann, sondern mit viel mehr Interaktion, Gruppenarbeit und persönlicher Unterstützung einzelner Schüler verbunden.
Gewinner des Fotowettbewerbs "Deine besten Achterbahnbilder 1/3" 2023Maliboy
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Administrator Kai Dietrich
Bad Neuenahr-A...
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Avatar von Maliboy
Link zum Beitrag #1028902 Verfasst am Freitag, 04. September 2020 07:24 Relax
Ich glaube, diese Diskussion könnte man Endlos Weiterführen. Und bei Lehrern ist es NICHT anders wie bei allen anderen Berufen auch. Auch da gibt es Typ 1, der Morgens ins Büro geht, Dienst nach Vorschrift macht und pünktlich zum Feierabend an der Stempeluhr steht und Typ 2 der Noch Motiviert ist, Ideen rein bringt, versucht abläufe zu verbessern und auch bereit ist, mal ein wenig Mehr zu machen.
Und die Lehrer sind ja nur ein Teil des Problems. Wie hier ja schon festgestellt wurde, ist unser Unterricht auf Präsenzunterricht ausgelegt. Alternativen gab und gibt es aber definitiv. In Bestimmten Ländern (Australien ist da ein gutes Beispiel) ist Homeschooling ja eher die norm als die Regel. Und ich kann mich dran erinnern, das zu meiner Schulzeit (und die war in den 80ern) wenigstens ein paar der Bekannten die in Höhere Klassen gingen via Fernschule unterrichtet wurden (einfach weil die Schule vor Ort entweder gar nicht die Klassen angeboten hat oder aber weil die Eltern mit den Lehrern nicht zufrieden waren).
Und was das Thema: Es ist nichts passiert angeht. Leider ist IT nicht immer so einfach, wie sich das einige hier vor stellen. Vieles was man mal eben zu Hause macht, kann (und darf) man in Öffentlichen Umfeld nicht machen.
Das Fängt mit dem Datenschutz an. Darum ist z.B. MS Teams bzw. Generell Microsoft auch so ein Problem, auch wenn die Software gut ist. Aber auch vermeintlich freie Software ist es nicht immer. Ich habe da ein gutes Beispiel aus der Firma. Da der Integrierte Bildbetrachter von Windows ja nicht gerade der beste ist/war (den von Windows 10 kenne ich noch nicht), suchten wir eine Alternative (bzw. hatten auch eine im Einsatz, die aber in die Jahre gekommen ist/war). Da kamen dann einige und meinten, nehmen wir doch IrvanViewer (Techniker haben den sogar einfach auf Ihren Notebooks installiert). Der ist doch 'FREI'. Von Wegen. Lesst euch mal die Lizenzbestimmungen durch. Frei in Privaten Umfeld, bei Einsatz in Kommerziellen Umfeld kostet der auf einmal 10 EUR pro Arbeitsplatz. Und so ist das bei sehr vielen Programmen. Privat recht günstig (auch MS Office) aber im Kommerziellen Umfeld kostet es dann richtig schotter. Und der Bildungsbereich ist dann wieder anders Smilie :508: - Chucky - 51415 Zugriffe .

Das das Thema HomeSchooling aber durchaus auch eine Marktlücke ist, sieht man daran, das Cisco nun WebEx in einer ClassRoom Variante auf den Markt bringt. Aber wieder: Ein US Unternehmen wo man nicht weiß, was die mit den Daten wirklich machen (es sind halt nicht immer die Chinesen die Bösen, auch wenn Trump das behauptet).

Tschau Kai
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tobbele
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Link zum Beitrag #1028905 Verfasst am Freitag, 04. September 2020 23:53 Relax
Hallo Kai,
Mit den Lizenzen sehe ich weniger ein Problem, viele für Privatleute kostenlose Programme sind das auch für Bildungseinrichtungen, z.B. das von dir angesprochene IrfanView.

Viel problematischer sind da die Bedenken zum Datenschutz, denn wenn man sich mal die Seiten der Landesdatenschützer anschaut, dann erübrigt sich im Grunde alles, was in den letzten 6 Monaten irgendwie die Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern/Schülern aufrecht erhalten hat, von Zoom über Teams und erst recht WhatsApp. Dann kommt noch dazu, dass die Lehrer keine dienstlichen Laptops haben, sondern alles von privaten Geräten machen müssen.

Das soll sich in NRW jetzt zwar ändern, aber wie ich unsere Schulleitung verstanden habe wird das auch wieder nur halbherzig umgesetzt. Zwar soll jeder Lehrer in NRW 500€ für ein Dienstlaptop/Tablet bekommen, aber gerade bei einem Laptop kommt man damit auch nicht weit. Und dann ist da keinerlei Software oder Wartung, geschweige denn Support bei. Normalerweise müsste es eine zentrale Stelle geben, die sich um Updates, Softwarelizenzen und Support kümmert, das scheint es aber wohl mal wieder nicht zu geben. An weiterführenden Schulen mit vielen Lehrern, im Idealfall noch Informatiklehrer, bekommen sie das vielleicht selber hin, aber bei vielen Grundschulen dürfte da jeder auf sich alleine gestellt sein, mit den zu erwartenden Problemen.

Aber selbst wenn alle Lehrer und Schüler ausreichende Hardware zur Verfügung hätten, kommt das Problem der unzureichenden Internetanschlüsse hinzu. Natürlich kann man genau wie (früher?) in Australien Unterricht über CB-Funk machen, ob das aber so effektiv ist wage ich zu bezweifeln. Wir haben auf Arbeit teilweise schon Probleme Videotelefonate ohne Aussetzer zu führen, weil das Netz zu Hause nicht ausreicht, wie soll so etwas selbst nur mit einer Drittel Grundschulklasse funktionieren. Und selbst die Schulen sind oft nicht besser angebunden, alle Lehrer in die Klassenräume zu setzen würde das Problem nicht lösen sondern nur noch verschärfen.

Auch wenn der Unterricht sich von der Präsentation in den letzten 100 Jahren wenig verändert hat (vom Inhalt ja zum Glück schon), sehe ich bis Klasse 10 im Grunde gar keine Möglichkeiten das in den nächsten Jahren zu ändern. Bei der Oberstufe könnte dies an einigen wenigen Stellen anders aussehen, aber auch hier wird der Präsensunterricht in großen Teilen nicht ersetzt werden können. Die Universitäten sind da ganz anders aufgestellt. Neben deutlich besserer finanzieller Ausstattung gibt es im Normalfall große Fachabteilungen, die sich mit diesen Dingen beschäftigen, z.B. die Hochschulrechenzentren. Außerdem gibt es schon seit Jahren die Tendenz Vorlesungen oder sonstige Lehrinhalte auf eigenen Videoplattformen anzubieten. Die Technik stand also vielfach schon zur Verfügung und konnte nun von allen genutzt werden. Mit schnellen Datennetzen innerhalb der Hochschule und Außenanbindungen im Bereich von mehreren GBit/s tut es das dann auch für die Studenten von zu Hause, insbesondere da im Gegensatz zu einer Videokonferenz der Upstream wegfällt.

Das ist aber leider ein Luxus, den die Schulen nicht haben, mal abgesehen davon, dass man so einem Grundschüler nicht lesen, schreiben und rechnen beibringen kann…
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1028906 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 01:19
1 mal bearbeitet, zuletzt am 05.09.2020 01:20
Relax
Das Thema Distance Learning haben wir gerade nur bedingt durch Corona. Irgendwann (hoffentlich in naher Zukunft) ist aber auch dieser Außnahmezustand vorbei. Daher finde ich die Diskussion über eine dsgvo-konforme Lösung irrelevant. In der aktuellen Situation geht es aus meiner Sicht mehr um eine Quick&Dirty Lösung um das Gröbste abzufangen. Das Hauptproblem dabei ist jedoch, dass jedes Kind(!) seinen eigenen Rechner haben müsste. In vielen Haushalten gibt es nicht mal einen gemeinsamen Familienrechner sondern nur noch Smartphones, womit schlicht das Arbeitsgerät fehlt. Solange kein Umdenken in der Gesellschaft (insb. bei den Eltern) stattfindet, ist und bleibt das Thema digitale Schule ein Luftnummer.
Abschließend sollte man eine Sache nicht vergessen: sobald die Corona Pandemie unter Kontrolle ist, werden die Kinder wieder in überfüllten und maroden Klassenräumen lernen - so wie vor dieser Krise. Dieser Frontaluntericht ist durch die Schulpflicht politisch so gewollt.
UP87
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Avatar von UP87
Link zum Beitrag #1028908 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 08:10 Relax
Auch bei einer Quick&Dirty-Lösung darfst du nicht gegen Gesetze verstoßen. Die DSGVO beruht auf einer Verordnung der Europäischen Union - also lässt die sich auch nicht so einfach aussetzen. Besonders kritisch ist, dass die betroffenen Schüler auf Grund der Schulpflicht in diese Verletzung ihrer Rechte gezwungen würden. Die DSGVO zu ignorieren ist meiner Meinung nach daher absolut keine Option.
schrubber
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Avatar von schrubber
Link zum Beitrag #1028909 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 09:49
3 mal bearbeitet, zuletzt am 05.09.2020 09:54
Relax
Die Sache mit dem Anschlüssen ist in der Tat auch ein großes Problem. Nicht nur auf Lehrerseite! Ich komme mit meinem 50k- Anschluss einigermaßen hin, sofern nicht die Nachbarn auch gerade im HomeOffice arbeiten. Aber bei den Kindern gibt es einige, welche die Videoübertragung abschalten mussten. Das ist hochgradig diskriminierend, ich warte schon auf die ersten Klagen gegen KollegInnen. Hardwaremäßig stehen wir auf Schülerseite inzwischen durch Eigeninitiative sehr gut da, auf Lehrerseite gibt es da noch heftigen Nachholbedarf. Das Problem ist, niemand sponsert dir mal eben 20 Lehrertablets, das lässt sich öffentlich nicht so gut verkaufen. Zumal die Lehrer sich das ja von ihrem Geld selbst kaufen könnten. Ich habe bspw. noch einen uralten Desktop-PC (12 Jahre) am Start, den ich mit einer Webcam nachgerüstet habe.
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1028910 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 09:54
1 mal bearbeitet, zuletzt am 05.09.2020 09:55
1 gefällt das Relax
In der Theorie habt ihr mit dem DSGVO Argument vollkommen Recht, nur sieht die Realität komplett anders aus als die heile Welt. Durch die Corona Pandemie wurde mal eben das Recht auf Bildung ausgesetzt - aus nachvollziehbaren Gründen. Das wiegt meiner Meinung nach schwerer als Datenschutzverordnungen für die sich Otto-Normal-Verbaucher eh nicht interessiert. Zur Erinnerung: die Pandemie traf uns alle vollkommen unvorbereitet. Es galt zu retten was zu retten ist. Wenn man alle Regeln in Bezug auf DSGVO eingehalten hätte, hätte seit Anfang diesen Jahres keinerlei Unterricht mehr stattfinden dürfen. Hinzu kommt dabei auch noch erschwerend, dass in sehr vielen Familien eh die passenden Endgeräte fehlen und somit etliche Kinder in ihrer Endwicklung komplett abgehangen werden.

Hier gibt es genügend Admintratoren im Forum die ein Liedchen davon singen können was es bedeutet ein Tool großflächlich einzuführen. Das ist nicht mal eben über Nacht gemacht. Hinzu kommt noch das Genehmigungsverfahren für etwaige Lizenzkosten, was ja im öffentlichen Raum besonders lange dauert. Die Krise ist aber endlich. Folglich ist so ein Tool in absehbarer Zeit irrelevant. Es sei denn man geht davon aus, dass die Pandemie noch 5 Jahre dauert. In dem Fall haben wir in Deutschland aber ganz andere Probleme....
TopHat
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Brasilien
 
Avatar von TopHat
Link zum Beitrag #1028911 Smartphone verfasst am Samstag, 05. September 2020 10:03 1 gefällt das Relax
Entschuldigt, aber ich muss im Restaurant irgendeinen Wisch ausfüllen, wo kein Mensch tatsächlich weiß wer das nachher in die Hände bekommt. Mir ist das ziemlich egal, ich bin auch einer der gläsernen Bürger der alles mit Karte zahlt.

Aber wenn die DSGVO schon bei solchen Dingen ignoriert wird und bspw. die Polizei schon Zugriff auf die Gastro-Daten wollte, erübrigt sich die Diskussion bei den Schulen doch sowieso.
schrubber
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Avatar von schrubber
Link zum Beitrag #1028918 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 19:33
1 mal bearbeitet, zuletzt am 05.09.2020 19:38
Relax
Wenn mir in eins/zwei Jahren ein schwerwiegender Verstoß gegen die DSGVO angehängt wird, bezweifle ich, dass der Richter "meine Schüler haben doch ein Recht auf Bildung!" zählen lässt. Das gibt dann zusätzlich noch dienstrechtliche Konsequenzen. Im Schulbereich wird so viel geklagt, da brauchst du nur ein paar Eltern, deren Überfliegerkind du eine 3 in Englisch gegeben hast und die jetzt noch eine Rechnung mit dir offen haben...
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.
michael86
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Avatar von michael86
Link zum Beitrag #1028919 Verfasst am Samstag, 05. September 2020 20:32 Relax
Um jetzt mal zu den Freizeitparks zurückzukehren. Wir waren die Woche in Tripsdrill und Rust, beide haben ein hervorragendes System inkl. Überwachung. Ravensburger Spieleland ist jetzt nicht so Konsequent, die schließen lieber 80% des Angebotes und kassieren trotzdem voll.

Was aber erschrekend war: Rulantica! Kein Abstand, Keine Kontrollen, also dort war es wirklich sehr unangenehm, keine EPSecurity wie im Park, an den Treppen war ein schupsen und streifen ohne Abstand.... Smilie :171: - Maxi - 247430 Zugriffe
Einfachheit ist das Resultat der Reife
michael86
michael86
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Österreich . S
 
Avatar von michael86
Link zum Beitrag #1028978 Verfasst am Sonntag, 13. September 2020 09:34 Relax
Die Zahlen steigen wieder, bei uns in Österreich, ziemlich schnell, der R Wert ist wieder bei 1,25. Sehr interessant, ist das wiedermal von ServusTV ausgestrahlte Interview mit Prof. Bhakdi. Servus TV
Auch wenn alles unbug ist was er erzählt, ein funken Wahrheit ist da sicherlich irgendwo versteckt, lt. seiner Vita hat er schon Ahnung?. Spannende Dinge sind, die fehlende Diagnostische Zulassung des PCR Tests - nur für Laborzwecke, die Impfstofftests mit Schmerzmittel. Smilie :171: - Maxi - 247430 Zugriffe
@Multimueller: Gibt es für diese Dinge wirklich Studien? Dr. google ist ja bei Corona sehr zensiert uns spuckt nichts aus.
Außerdem wurde Schweden von der WHO mittlerweile "für den Sonderweg gelobt" also irgendwie ist alles zurzeit sehr wiedersprüchlich.
Einfachheit ist das Resultat der Reife
michael86
Lipton
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Deutschland . RP
 
Avatar von Lipton
Link zum Beitrag #1028979 Smartphone verfasst am Sonntag, 13. September 2020 09:55 1 gefällt das Relax
Ich verstehe deinen Beitrag nicht.
Platz 1 der Top Bilder 2023 + Gewinner der Fotowettbewerbe "Vorgeschlagene Bilder 1/2" und "Vorgeschlagene Bilder 2/2" 2023multimueller
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Aufsteiger Tom

Deutschland . NW
 
Avatar von multimueller
Link zum Beitrag #1028981 Verfasst am Sonntag, 13. September 2020 12:18 1 gefällt das Relax
Vorweg: ich habe das Servus TV Interview nicht angesehen, weil meine bisherigen Erfahrungen mit dem Sender in die Kategorie „Lebenszeitverlust in Reinkultur“ fielen, ich vermute aber - schon allein wegen des Titels der Sendung - dass Herr Bhakdi hier die Thesen seines Aufregers „Corona - Fehlalarm“ (immerhin Platz 1 der Spiegel Bestseller Liste Taschenbuch) ausbreitet.

Auch, wenn Herr Bhakdi zum Teil haarsträubende Ansichten vertritt, hat sein - durchaus prominenter und offensichtlich auch nicht minder lukrativer - Beitrag in der gegenwärtigen Diskussion einen gewissen Wert: Dass viele Mainstream-„Fakten“ gar nicht so faktisch sind, sondern zu gewissen Prozentsätzen auch aus Bauchgefühl und nicht hinterfragten Thesen bestehen. Solange man mit R-Wert, Infektionszahlen und Co. krtitisch umgeht, ist das aber aus meiner Sicht unproblematisch.
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
crazyx
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Mitglied Robin
Dortmund
Deutschland . NW
 
Avatar von crazyx
Dabei!
Link zum Beitrag #1029008 Verfasst am Sonntag, 13. September 2020 21:53 2 gefällt das Relax
Bhakdi? Ernsthaft?? Ich dachte, der wäre schon seit nem halben Jahr echt kein Thema mehr...

Grob zusammengefasst: Es muss schon einiges an Unfug zusammenkommen, wenn sogar der eigene Uni-Fachbereich (ok: der seiner Frau und Mitautorin) sich genötigt sieht, sich in einer öffentlichen schriftlichen Stellungnahme in selten deutlicher Form von den Ergüssen eines Mitglieds zu distanzieren.
"Jeder Tag, an dem Du nicht hechelst, ist ein verlorener Tag!" (Bonzaii! Inc. 2004)
Platz 1 der Top Bilder 2023 + Gewinner der Fotowettbewerbe "Vorgeschlagene Bilder 1/2" und "Vorgeschlagene Bilder 2/2" 2023multimueller
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Aufsteiger Tom

Deutschland . NW
 
Avatar von multimueller
Link zum Beitrag #1029019 Verfasst am Montag, 14. September 2020 17:45 Relax
Es war nicht der Fachbereich sondern die Fachschaft. Erregung über und Distanzierung von etwas ist deren Tagwerk.

Akademische Grüße
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
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