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Axel Springer vs. Phantasialand Gehe zu Seite Zurück  1, 2
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1030667 Verfasst am Montag, 14. Dezember 2020 22:18
1 mal bearbeitet, zuletzt am 14.12.2020 22:29
Themenersteller
Relax
Es ist gravierender Unterschied ob ich etwas als private Person äußere oder als Journalist. Letzerer trägt eine besondere Verantwortung in der Gesellschaft, muss daher entsprechend recherchieren und seine Meinung mit Fakten belegen. Dies ist bei diesem literarischen "Meiterwerk" deffinitv nicht der Fall. Es gilt dabei der alte Grundsatz: aus Macht wächst Verantwortung. Medienmacht und Reichweite fällt da ganz eindeutig darunter.

Zum Thema Rasissmus und Dikriminierung aller Art muss es zumindest jeder versuchen sich in die Lage der potentiell Betroffenen hinein zu versetzen. Sollte das nicht gelingen, dann muss man zumindest für einen Dialog offen stehen. Im Idealfall ist jeder soweit sensibilisiert, dass es nie soweit kommen wird.

Um nochmal meine Meinung zum Thema "Deep in Africa" und Rasissmus zu verdeutlichen: denkt man sich die Achterbahn sowie das Phantasialand Logo weg, könnte das auch ein Werbematerial von einer Touristikbehörde eines afrikanischen Landes sein. Daher kann ich mir beim besten Willen das nicht vorstellen, dass das rasisstisch wäre. Sollte ich mit meiner Einschätzung jedoch falsch liegen, kann mir das gerne jemand sachlich und begründet widerlegen. Vorzugsweise natürlich jemand der weiß wovon er redet und nicht geil auf Provokation oder Hysterie ist.
Colorado-Fan
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Link zum Beitrag #1030668 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 00:17 Relax
Ich würde immer noch von Stereotypen statt Rassismus sprechen. Die Argumentation mit den Reisebüros greift für mich aber nicht, denn es könnte ja durchaus sein, dass auch Reisbüros diese Stereotypen bedienen, um positive Emotionen in den Köpfen der Leute zu triggern. Das würde dann höchstens dafür sprechen, dass wir am Ende eben strukturell in unserer Gesellschaft Stereotypen oder Rassismus reproduzieren.
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1030669 Smartphone verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 01:07
2 mal bearbeitet, zuletzt am 15.12.2020 01:10
Themenersteller
Relax
Stereotypen sind erst mal nichts weiter als die Verallgemeinerung einer Personengruppe. Der Mensch neigt nun mal zum Denken in Schubladen. Das kann positiv sein wie, z.B. Die Deutschen haben zwar keinen Humor, aber sind immer pünktlich und effizient. Hier schwingt eine gewisse Bewunderung mit. Ein anderes Beispiel ist es allerdings wenn jemand sagt: Bewohner aus XYZ-Land sind faul, dumm und stinken. Bei letzteren schwingt eine Überheblichkeit mit und kann daher ganz schnell in Rassismus enden.

Daher: es kommt darauf an wie man Stereotype bzw. Klischees mit welcher Intention einsetzt.
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Aufsteiger Tom

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Link zum Beitrag #1030670 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 07:13 2 gefällt das Relax
olli_power Das (geistige) Alter des Autors ist dabei irrelevant, da der Verantwortlich[e] in der Redaktion das so abgenickt hat.


Es zeugt von einem gehörigen Schuss Naivität, anzunehmen, dass es in News-Outlets für die „Generation Instagram“, egal aus welchem Verlag, tatsächlich noch „Verantwortliche“ gäbe, die irgendwas „abnicken“.

Du forderst hier von der Presse eine Verantwortung ein, die sie - seit man mit echtem Journalismus kaum noch Geld verdienen kann - durch die Bank nicht mehr bringen will. Und stattdessen neidvoll auf die ganzen Bibis und Rezos blickt, die mit unreflektierter Nabelschau obszöne Reichweiten generieren.
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Bends
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Avatar von Bends
Link zum Beitrag #1030671 Smartphone verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 09:07 2 gefällt das Relax
Und ich finde, dass man Rezo mit Bibi in keinster Weise in einen Topf werfen sollte.

Man kann die Wortwahl von ihm kritisieren, inhaltlich arbeitet er aus meiner Sicht sauberer als ein Großteil als viele Journalisten. Bestes Beispiel ist die Replik auf die hanebüchene Antwort der FAZ, welche letztlich seine Kritik nur bestätigt hat.
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1030672 Smartphone verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 10:19
2 mal bearbeitet, zuletzt am 15.12.2020 10:28
Themenersteller
Relax
multimueller Es zeugt von einem gehörigen Schuss Naivität, anzunehmen, dass es in News-Outlets für die „Generation Instagram“, egal aus welchem Verlag, tatsächlich noch „Verantwortliche“ gäbe, die irgendwas „abnicken“.

Selbst eine Duldung oder bewusstes Wegschauen ist eine Form des Abnickens. Das entsprechende Medienunternehmen steht in diesem Fall trotzdem in der Verantwortung. Ich kann es mir beispielsweise nur sehr schwer vorstellen, dass du es in deiner Firma als Chef zulassen würdest wenn deine Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit etwas tun was nicht in deinem Sinne ist.

Was die ganzen Youtuber angeht: selbstverständlich stehen diese auch in der Verantwortung wie und wofür diese ihre Reichweite nutzen. Ein positives Beispiel ist dabei sicherlich Rezo, der gerade für seine "Zerstörung"-Videos journalistisch sehr gut arbeitet und dabei so etwas "revolutionäres" wie Quellenangaben benutzt.
mico
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Administrator Michael Coslar

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Avatar von mico
Link zum Beitrag #1030673 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 10:31 Relax
olli_power [...] dass du es in deiner Firma als Chef zulassen würdest wenn deine Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit etwas tun was nicht in deinem Sinne ist.


Passiert das nicht laufend? S
Carpe omnia!
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Aufsteiger Tom

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Link zum Beitrag #1030674 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 11:28 Relax
Bends Und ich finde, dass man Rezo mit Bibi in keinster Weise in einen Topf werfen sollte.


Für das, worum es hier geht, ist das durchaus legitim. Denn beide verfahren - mehr oder minder ausgeprägt - nach dem gleichen Prinzip: sie transportieren in einem (von den algorithmisch scharf gefilterten Kommentarspalten abgesehen) unidirektionalen Medium ihre Meinung. Und sie haben ihre enorme Reichweite nicht einer knüppelharten journalistischen Ausbildung zu verdanken, sondern einem glücklichen Hauptgewinn im selbstverstärkenden Aufmerksamkeits-Algorithmen-Lotto der großen Socials.

Ich kann der Frustration der schreibenden Zunft nachvollziehen. Ebenso wie den Versuch, es in der Arbeitsweise den Socials gleichzutun, wie im gegenständlichen Artikel.
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TopHat
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Brasilien
 
Avatar von TopHat
Link zum Beitrag #1030675 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 16:48 1 gefällt das Relax
olli_power Daher kann ich mir beim besten Willen das nicht vorstellen, dass das rasisstisch wäre. Sollte ich mit meiner Einschätzung jedoch falsch liegen, kann mir das gerne jemand sachlich und begründet widerlegen. Vorzugsweise natürlich jemand der weiß wovon er redet und nicht geil auf Provokation oder Hysterie ist.


Aus meiner Sicht befindet man sich hier in einer rassistischen Dunkelgrauzone. Auch wenn das Phantasialand ganz sicher keine xenophoben Absichten mit seiner Einteilung der Mitarbeiter hat kann ich mir wiederum kaum vorstellen, dass dies auf Zufall basiert.
Im Magic Kingdom sind afro-amerikanische Cast Member ja auch nicht vermehrt im Adventureland zu finden.

Deep in Africa passt natürlich toll, weil die Menschen mit einer afrikanischen Ethnie besonders geeignet für eine ausufernde Rassismus-Debatte sind, das hat auch der Böttcher erkannt. Mir persönlich sind auch Mitarbeiter mit asiatischer Ethnie in Chinatown aufgefallen oder ausschließlich weiße Mitarbeiter im Street-Entertainment in Berlin.

Nach meiner bzw. der allgemeingültigen Definition handelt es sich somit schon um eine Art von Rassismus, da den Menschen nach ihrer Hautfarbe ihr Arbeitsplatz zugewiesen wird. Ob das nun wirklich so ist lässt sich natürlich schwer nachzuvollziehen, als Gast sieht man natürlich nur dann den Arbeiter in der Position.

Es stört sich daran aber wahrscheinlich niemand, da die Mitarbeiter des Parks durch das Verhalten nicht wirklich benachteiligt werden und anders als in anderen Parks die Themenwelten rein dekorativ sind und keinen Bezug zu realen oder historischen Themen nimmt. In einem Europapark mit Bootsfahrten zur niederländischen Kolonialzeit müsste man entsprechend noch einmal feinfühliger sein. Die von Herrn Böttcher so kritisierte Generalisierung Afrikas finde ich dementsprechend passend und richtig, denn damit nagelt man sich nicht auf bestimmte Regionen und deren eventuelle kulturelle und politische Probleme fest.
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Onrider Oliver

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Link zum Beitrag #1030676 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 18:35
Themenersteller
Relax
Bei dem vermerten Einsatz von weißen Mitarbeitern in "Deep in Africa" läuft der Park allerdings sehr schnell in die Blackfacing bzw. Whitewashing Problematik rein. Im Klartext: Weiße spielen Schwarze. Dies ist auch eine Form von Rasissmus und sorgt gerade in den USA für regelmäßige Shitstorms.
TopHat
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Brasilien
 
Avatar von TopHat
Link zum Beitrag #1030677 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 20:18 Relax
Das unterliegt doch ganz dem Anspruch des Parks. In Orlando oder Rust werden die Mitarbeiter auch nicht ihren Ethnien oder Aussehen nach eingeteilt. Gegenbeispiel ist der World Showcase, wobei es hier auch nicht um äußere Merkmale, sondern um das Land geht in dem man aufgewachsen ist. Selbst eine Person, die beispielsweise in Ghana geboren und in den ersten Lebensjahren nach Deutschland gezogen ist qualifiziert sich für den Job im deutschen Pavillon.

Wenn das Phantasialand offen sagen würde: 'Unsere Mitarbeiter in den länderspezifischen Themenbereichen wie Deep in Africa, Mexico oder China erzählen ihnen auf Nachfrage gerne etwas über ihre Herkunft.', dies allerdings nur eine Rolle ist, welche die Mitarbeiter spielen und jemand ohne Verwandschaft im jeweiligen Land extra in diese Rolle schlüpft würde ich deine Argumentation verstehen. Der Fakt, dass die Mitarbeiter ihrem Aussehen nach für die Themenbereiche eingesetzt werden spielt aber eben genau nur visuell eine Rolle. Ob der Mitarbeiter an der Mamba nun gebürtig aus dem Kongo oder aus Wuppertal kommt ist doch völlig latte.

In Epcot tritt das Problem, Amerikaner mit Franzosen oder Deutschen zu verwechseln eben deswegen nicht auf, weil die Internationals (bunte Kostüme) und die Flagshirt tragenden Einheimischen (bunte Hemden) durch die Uniform direkt visuell auseinander gehalten werden können.
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Onrider Oliver

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Avatar von olli_power
Link zum Beitrag #1030678 Verfasst am Dienstag, 15. Dezember 2020 23:35
5 mal bearbeitet, zuletzt am 15.12.2020 23:59
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Jeder Themenpark spielt mit den Erwartungshaltungen der Besucher bzw. Stereotypen. Beispielsweise der Auftritt der Miji African Dancers im Themenbereich Deep in Africa erzählt alleine schon eine authentische Geschichte. Dem Besucher ist es dabei egal ob die Künstler aus Bochum oder aus Ghana stammt, denn es wird ein (künstliches) Lebensgefühl vermittelt. So wie halt in jeder Freizeitpark Show welche den Gast in eine neue Welt entführen möchte. Das ist an sich noch kein Rasissmus. Man stelle sich aber mal den Shitstorm vor, wenn bei einem trationellen afrikanischen Tanz in einem deutschen Park auf einmal Weiße mittanzen würden...

Es geht auch nicht darum ob ein Mitarbeiter eine (auswendig gelernte) Geschichte rezitieren kann. Das Rasissmus Problem ist alles andere als trivial sondern vielschichtig. Viel zu oft unterhalten wir uns über vermeitliche Nebenkriegsschauplätze statt über die wahren Probleme der Diskriminierung. Man gilt beispielsweise schon als Rassist sobald man in Hollywood zu einer Halloween Party im Indianerkostüm erscheint (siehe Blackfacing bzw. Whitewashing). Auf der anderen Seite ist es der breiten Masse gleichgültig wenn Minderheiten Altagsrasisssmus erdulten müssen.

Da mir gerade bei Taron öfters Mitarbeiter verschiedener Ethnien begegnen, kann ich die Behauptung das Phantasialand würde in solchen Kathegorien denken übrigens nicht nachvollziehen.
Dorian
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Avatar von Dorian
Link zum Beitrag #1030929 Verfasst am Mittwoch, 23. Dezember 2020 23:01
1 mal bearbeitet, zuletzt am 23.12.2020 23:08
Relax
Ich wollte eigentlich keinen Senf dazu geben, aber es juckte dann doch in den Fingern...

Colorado-Fan Ich würde immer noch von Stereotypen statt Rassismus sprechen. Die Argumentation mit den Reisebüros greift für mich aber nicht, denn es könnte ja durchaus sein, dass auch Reisbüros diese Stereotypen bedienen, um positive Emotionen in den Köpfen der Leute zu triggern. Das würde dann höchstens dafür sprechen, dass wir am Ende eben strukturell in unserer Gesellschaft Stereotypen oder Rassismus reproduzieren.


Die typisch erregte "Jugend von heute" wieder, die in allem und überall Rassismus sieht. Nur um sich am Ende besser und/oder als Moralritter zu fühlen.

Worüber wird sich denn nochmal aufgeregt?

Weil in einem afrikanischen Themenbereich - aufgrund der Immersion - hauptsächlich dunkelhäutige Menschen samt passender Kleidung gezeigt werden? Und dann wird auch noch getrommelt? Unerhört. Das kann doch nicht zur Kultur gehören und in 2020 schon gar nicht positiv aufgenommen werden. Es soll Menschen geben, die genau deshalb fremde Kulturen besuchen. Ja, das bedient gewisse, aber doch durchaus positive Klischees, was ist daran schlimm? Wir Deutschen werden ja auch überall als saufende und humorlose Bayern dargestellt. Jeder mit etwas Hirn kann da aber differenzieren, dass das eben nicht für das ganze Land gelten kann.

In einem Italienbereich würde ich jetzt auch Italiener mit Schnauzbart und z.B. Mafia erwarten, statt Wikinger oder Samurai. Klischees ja, aber so ist das nunmal. Es können nicht alle gleich sein, das wäre ja auch viel zu langweilig.

Möglicherweise bin ich da in meiner Denke zu altmodisch, keine Ahnung.
Colorado-Fan
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Link zum Beitrag #1030931 Smartphone verfasst am Donnerstag, 24. Dezember 2020 01:45 3 gefällt das Relax
Vielleicht darf das auch jeder anders sehen. Ich sehe mich jedenfalls nicht als moralisch überlegen oder irgendetwas anderes. Ich nehme das Thema trotzdem ernst und bin schon der Ansicht, dass sich unsere Gesellschaft noch sehr verändern wird.
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