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Lacront Neu 22.05.2014 Donnerstag, 22. Mai 2014 15:43 7 gefällt das | ||||
![]() Daniel Schweiz . ZH |
![]() ![]() In der Nähe vom Eiffelturm angelangt habe ich mich zum Glück noch an einen inzwischen etwas aufgeweichten Notizzettel mit einem konkreten Souvenirwunsch für einen Kollegen erinnern können. Da das Geschäft, wo es den gewünschten Artikel zu kaufen gibt, auch sonntags geöffnet ist und damit auch an diesem 1. Mai offen hatte, konnte ich wenigstens das mal abhaken. Nur Schirme hat man dort leider auch keine verkauft - immerhin hat man mir aber zwei Blatt Haushaltspapier offeriert, um die zwischenzeitlich schon triefend nassen Haare etwas zu trocknen. Wie lieb! ![]() ![]() ![]() Das einzige gemachte Bild dieses Tages - leider ein bisschen zu nass heute. Ein weiterer Grund für eine baldige Rückkehr! Ganz beabsichtigterweise im Zeichen des nassen Elements stand dagegen der Programmpunkt des nächsten Tages und Hauptgegenstand des nun folgenden Berichts! Nach weiteren Wandertouren durch drei ganz besonders ausgefallene Hypermarchés im Pariser Umland ging es abends dann ins berühmte Plauschbad Aquaboulevard, im Südwesten von Paris im Quartier Balard und verkehrsgünstig in der Nähe verschiedener ÖV-Stationen sowie der Ringautobahn gelegen. Dieses Bad war mir seit jeher ein Begriff - und zwar nicht nur durch meine generelle Begeisterung für Rutschen und Schwimmbäder, sondern auch durch mein Französischbuch in der ersten Klasse der Oberstufe! ![]() ![]() Der grosse Komplex beherbergt neben dem Wasserpark auch ein Multiplex-Kino sowie einen separat Eintritt verlangenden Fitness- und Wellnessbereich der in Frankreich ja recht namhaften Forest Hill-Kette. Soweit erkennbar ist sie seit einigen Jahren auch Besitzer- und Betreibergesellschaft vom Aquaboulevard. Alle neuen grünen Rutschen im Aussenbereich sind meines Wissens erst unter ihr hinzugekommen, so dass das Bad mittlerweile stolze elf Stück aufweisen kann. Weiterhin finden sich im Komplex noch mehrere Restaurants sowie ein für die meisten männlichen Touristen taktisch ausgesprochen günstig gelegenes Décathlon-Geschäft. ![]() ![]() Die Spannung steigt! Sieht doch schon einmal ganz anständig aus! Über diese Rolltreppe gelangt man schliesslich zum Hauptzugang in den Wasserpark, wo man dann aber über recht provisorisch aussehende Gänge zu einem draussen liegenden Kassen- und Empfangsbereich geführt wird. Soweit ich das nachrecherchiert habe, sind dies die «Sommerkassen» - am ganzjährig zugänglichen Haupteingang wurde offenbar gerade gewerkelt. Die Preispolitik hat mich im Voraus schon etwas stutzig gemacht, aber da kam man leider nicht drum herum: Es wird ein Tageseintrittspreis von mittlerweile 28 € erhoben und zwar egal, wie lange man bleibt. Stundentarife, Abendvergünstigungen, Kombiangebote mit anderen Touristenattraktionen oder sonstige ähnliche Standard-Rabatte für Plauschbäder - Fehlanzeige. Ich bin gegen 18.45 Uhr oder so eingetroffen und habe wegen der Kombination aus Ferien- und Brückentag mit etwas grösserem Andrang gerechnet. Da das Bad immer bis 23.00 Uhr offen hat und freitags und samstags sogar bis Mitternacht geöffnet ist, dachte ich mir, dass ich da stundenmässig durchaus was rausholen kann und sicher alle Rutschen gut schaffen würde. Personal und Schilder machen die Herren noch einmal eindringlich auf den Dresscode aufmerksam - auch mit ganz tollen Übersetzungen. ![]() ![]() Und dieses Bild zeigt den zwar sauberen und ansprechend eingerichteten, für ein Bad dieser Grössenordnung aber ziemlich unterdimensionierten Umkleidebereich. Im 90°-Winkel zu meinem Standort gibt es noch einmal eine identische Reihe mit Einzelkabinen - and that's it. 20 Stück für mehrere tausend Badegäste pro Tag. Und dann sind sie nicht einmal abschliessbar! Wie von anderen Plauschbädern her auch bekannt, handelt es sich hier um Modelle, wo man durch die eine Tür reingeht und, sobald umgezogen, durch eine zweite auf der anderen Seite dann in den Barfussbereich tritt. Normalerweise gibt es ja meistens Schlösser bei beiden Türen oder dann ein System mit im offenen Zustand leicht angewinkelten Türwänden und einer runterklappbaren Bank, die die Türen dann auch fest und sichtbar verriegelt. Dies alles ist hier nicht der Fall. Obwohl durch den geringen Andrang sicherlich nicht alle Kabinen besetzt sein können, scheinen alle Türen verschlossen zu sein und man kann nur raten, welche Kabinen frei und besetzt sind. Ernsthaft! Wenn man die sich umziehenden Badegäste nicht mit versuchsweisem Tür-Anstossen oder yoyeurmässigem Untendurchgucken belästigen will, bleibt einem gar nichts anderes übrig als zu warten, bis sich jemand fertig umgezogen hat und die Kabine gegen den Ausgang hin verlässt. Da bei meinem Besuch ja nicht viel los war, ging es ja noch, aber man kann das an vollen Tagen hier entstehende und sicherlich sehr unangenehme Komplettchaos nur erahnen. ![]() Endlich eine freie Kabine erschnappt, beeile ich mich natürlich mit dem Umziehen und lasse die Sporttasche zur einen und die Schuhe zur anderen Seite leicht unter den Türen durch rausragen, um allfälligen Anwärtern auf meine Kabine... Öhm... Besatzung zu signalisieren? ![]() ![]() ![]() Schreitet man also den vorgegebenen Pfad entlang, landet man dann zwangsläufig am grossen Hauptbecken mit flachem Auslauf, wo jede Stunde Wellen erzeugt werden. Das Ambiente in der grossen lichtdurchfluteten Halle ist klasse und lässt richtig Ferienstimmung aufkommen! Hier wurde dann auch klar, dass die Sorgen um grossen Andrang heute Abend völlig unbegründet waren - überall hatte man genügend Platz und bei allen Rutschen war Walk-on angesagt. Auch bei diesem Bericht bitte ich darum, die Qualität der wenigen gemachten Fotos zu entschuldigen. Entweder wurden sie durch die fast schon milchig trübe Panoramascheibe beim Eingangsbereich oder dann in aller Hast gemacht - Fotografieren ist wie in vielen Bädern natürlich verboten, aber doch wollte ich den Daheimgebliebenen ja einen groben Eindruck mitbringen können. Seid euch also bewusst, dass keine Zeit für eine gute Ausrichtung blieb und sämtliche Schnappschüsse aus Angst vor dem Personal blitzschnell gemacht werden mussten. ![]() Jetzt aber endlich zu dem, wozu wir ja da sind - zu den Wasserrutschen! Elf sind es an der Zahl, drei in der Halle selbst und weitere acht, die von einem grossen angebauten Rutschenturm aus starten. Alle haben ein «Aqua» im Namen, wodurch man sie natürlich ungeheuer leicht auseinanderhalten kann. ![]() Wir starten die Reviews zunächst mit den Innenrutschen. Bei den nun eingebetteten Xtremerides-Videos empfehle ich unbedingt, den Ton auszuschalten - der grässliche, verzerrte «It's number one»-Jingle am Anfang der Videos geht mit der Zeit gehörig auf den Sack! ![]() Aqua Jonas Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Eine typische, unspektakuläre Wellenbadseiten-Rutsche, wie man sie z.B. auch im Säntispark in der Schweiz findet. Das eigentliche Highlight: der Start befindet sich direkt im über dem Bassin aufgehängten Wal. Die Beleuchtung da drin ist wunderschön und auch die «Innereien» des Wals wurden überraschend detailliert nachgebildet. Die eigentliche Rutschpartie ist dann aber nichts sonderlich Aufregendes - eine kontinuierliche flache Rampe, die durch einige S-Kurven unterbrochen wird und an einer Stelle noch durch einen kleinen Wasservorhang führt. In der Schlusswanne sollte man auf den Kopf aufpassen - gleich zwei in die Rutsche reinragende Schutzwälle machen den Bereich zum Aufstehen etwas gar eng. ![]() Aquarium Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Hierbei handelt es sich um eine Bodyslide in der Halle selbst, die sich einen geschätzt etwa 12 Meter hohen Turm mit der benachbarten Aqua Glisse teilt und mehr oder weniger direkt vor der Besuchergalerie im Eingangsbereich durchführt. Was hier zum ersten Mal auffällt und sich bei fast allen Bodyslides im Park so fortsetzt: der «Startblock», von dem man sich sitzend in die Rutsche schwingen kann, ist einen guten halben Meter hoch - und kann damit fast schon als zusätzliche Schussfahrt durchgehen! Astrein! ![]() ![]() Aqua Glisse Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Diese vom selben Punkt wie Aquarium aus startende Reifenrutsche wird ausschliesslich mit weissen Einzelringen berutscht und weist eine überraschend breite Fahrrinne auf. Der Aufstieg steht im kompletten Kontrast dazu: es ist eine kleine Herausforderung, die Reifen über die steilen und engen Treppen da hinauf zu schleppen - manchmal muss man sie über dem Kopf tragen, um nirgends anzustossen. ![]() Hier sieht man die aufgestockte Schutzwand noch einmal im Detail. Als Finale folgt dann ein wahrlich aussergewöhnlicher Endbereich! Im Prinzip kann man sich dabei einen als sehr weite Kurve ausgeführten «Sofa-Auslauf» vorstellen, der einen nach und nach seitlich ins Becken daneben gleiten lässt. Sofern die zu zweit in einem Einzelring rutschenden Balgen vor einem die Fläche nicht blockieren und man auf der rauen Unterlage mit den Händen abbremsen muss, um eine Kollision zu vermeiden. ![]() Nun marschieren wir wieder in die Nähe von Aqua Jonas, wo sich der Aufgang in den Rutschenturm befindet, ganz links im obigen Bild mit blauen Neonröhren beleuchtet zu erkennen. Die Treppen sind mit dunklem, gerilltem Holz ausgekleidet! Ob das in so einem Spassbad pflegetechnisch eine gute Idee ist? Wie auch immer: Auf ganz grob geschätzten zwölf Metern Höhe teilt sich das Treppenhaus dann auf. Nach links geht es zum Startpunkt von fünf Rutschen, und nach rechts kann man über ein paar weitere Stufen den Einstieg zu drei weiteren Bahnen erreichen. Wir beginnen mit denjenigen auf der rechten Seite. Aqua Rafting Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Dies ist eine vollständig draussen verlaufende und breite Wasserrutsche, auf der man in kleinen runden Rafting-Booten für zwei bis drei Personen rutscht. Erinnert stark an die gelbe Nesquik-Rutsche im Aquaparc Le Bouveret. Der Start ist auch ganz ähnlich: man positioniert sich mit seinem Bötchen auf einem Rollband und wenn die Ampel auf grün springt, drückt man rechts auf einen Buzzer, der das Band in Gang setzt - dadurch wird man dann ziemlich holperig in die eigentliche Rutsche befördert. Bei meinem Besuch herrschten ja eher kühle Temperaturen vor, so dass das Warten auf den Start eine ziemliche Kälteprobe war. Den im Video erkennbaren Plastikvorhang hat man entweder bereits für die Sommermonate demontiert oder es gibt ihn schlicht nicht mehr - wodurch es in diesem ganzen Teil des Turms doch ziemlich frisch und zügig wurde. Ich als winterlicher Alpamare-Fan und eingefleischte Wasserratte bin da ja weiss Gott nicht zimperlich, aber hier ist das schrankenlose Loch nach draussen dermassen gross, dass man wirklich ins Schlottern kam. Nun ja, einmal Fahrt aufgenommen rauscht man dann durch einige schöne Kurven und Spiralen, wobei man durch aktive Mitarbeit natürlich versucht, möglichst viel Spritzwasserwellen zum Aufwärmen zu erzeugen. ![]() Aqua Tube Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Die Aqua Tube ist eine transluzente grüne Röhrenrutsche, die mit Doppelreifen bezwungen wird. Im Video sieht man ganz deutlich das, was bei mir bei allen Fahrten der Fall war: Wegen des engen Übergangs von der Startwanne in die Röhre wird durch die breiten Reifen das ganze Wasser zurück gestaut, wodurch man nur ein kleines Rinnsal vor und gleichzeitig einen deftigen Wasserschub hinter sich hat! ![]() Ein absolutes Hammer-Teil! Hier bin ich oft gerutscht, auch wenn der Schlussbereich wieder mal etwas gar doof konzipiert ist. Im Wesentlichen kann man nämlich nur direkt durch die Endwanne vom Aqua Rafting wieder raus. Ich will mir nicht vorstellen, wie gefährlich das bei viel Andrang wird, wenn - wie im Video gezeigt - die nächsten Rutscher auf Boote und Ringe dort warten müssen. ![]() Aqua Mikaze Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Die mit Abstand mit dem lustigsten Namen versehene Rutsche im Aquaboulevard! Ganz grosses Kino! ![]() ![]() ![]() Aqua Plouf & Aqua Splash Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Diese zwei fast identischen, parallel zueinander verlaufenden und sich eigentlich nur je durch eine anders verlaufende Helix unterscheidenden Röhrenrutschen waren meine absoluten Lieblinge im Bad! Der Durchmesser beträgt hier bei beiden Spuren 140 Zentimeter, was eigentlich das Standardmass für Reifenrutschen ist. Wenn solche aber wie hier als reine Bodyslides genutzt werden, entsteht - wie ihr euch ja sicher vorstellen könnt - ungemein viel Spielraum zum Schaukeln, Schaukeln, Schaukeln! Teilweise liegt man hier so hoch in Schräglage, dass man vorm Zurückschwingen richtig Schiss bekommen kann und man sich beinahe überschlägt - einfach grandios geil und ein Riesengaudi! Schon von Anfang an hat man auch hier durch die völlig überdimensionierten Startblöcke so viel Schwung, dass es eine wahre Freude ist! Die rechte der beiden Spuren - ich könnte jetzt beim besten Willen nicht mehr sagen, ob das die Plouf oder die Splash ist - hat mir ein klein wenig besser gefallen, da sie dasselbe Kurvenfinale zurück ins Halleninnere hat, aber durch die Lage bedingt einfach viel enger als die Nachbarin. Mit den eingebauten Jumps und dem genialen hohen Plumpsauslauf (wo gibt es solche heute überhaupt noch?) wird das Ganze zu einem airtimereichen und ausgesprochen einfahrenden Nervenkitzel! Mit einem breiten Grinsen taucht man auf und hat nur noch einen Wunsch: encore une fois! Et une fois de plus! Und bis zum Abwinken! ![]() ![]() Aqua Turbo Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Die Aqua Turbo startet direkt zwischen den oben vorgestellten Bodyslides auf einem separaten Podest und ist, wie der Name es bereits vermuten lässt, eine Turborutsche mit entsprechend engem 80-Zentimeter-Durchmesser. Ich bin zwar kein Klaustrophobiker, aber solche Rutschen haben mir noch nie richtig zugesagt - obwohl sie natürlich ein Wahnsinnsthrill sind, ist mir in solchen Röhren einfach nicht wohl. Die Aqua Turbo bildet da keine Ausnahme. In einer geschätzt 45° steilen Schussfahrt flitzt man die gesamten Höhenmeter des Rutschenturms runter und wird auf ein geradezu unmenschliches Tempo beschleunigt - und mit diesem wird man dann durch eine ungeheuer abrupte S-Kurve nur so durchgeprügelt, bevor man dann mit einer deftigen Nasenspülung per Plumpsauslauf (!) in einem recht kleinen Becken landet. Je nach Rutschposition schlittern hier einige Badegäste so unglücklich über die Wasseroberfläche, dass an der Beckenfront nicht ohne Grund ein weiches Fangkissen installiert werden musste. Ein ungeheurer Adrenalinschub - aufgrund persönlicher Abneigung gegen diesen Rutschentyp für mich jedoch nur Pflichtprogramm. ![]() Aqua Looping Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Auch die abwechselnd als Aqua Looping oder Aqua Loop bezeichnete Rutsche auf der anderen Seite des Turmdecks ist eine Turbo. Sie führt in einer grossen abfallenden Helix direkt ins Tal und wartet in deren unteren Teil zudem noch mit einer absurden und ungesunden Kombination aus zusätzlichem Jump und Kurvenverengung auf. Das Ganze rutscht sich genauso wie es sich anhört: man wird immer schneller werdend unfassbar stark in die enge Röhre gepresst, bis man sich in diesem einen richtig kuriosen Abschnitt fast überwirft und in dieser zwangsweise eingenommenen Schräglage dann ins Auffangbecken neben einem der Aussenbecken schiesst. Auch hier lautet mein Urteil: ein Adrenalinschub par excellence, aber einfach nichts für mich. Obwohl auch diese Rutsche draussen endet ist der Weg zurück in die warme Halle oder ins gleich nebenan liegende Aussenbecken nur paar Schritte weit. Aqua Piste Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Und die letzte Rutschanlage im Bunde: die Aqua Piste, eine sechsspurige Racing-Wellenrutsche, die man durch eine absolut unscheinbar aussehende kleine Tür neben den anderen Rutschen erreichen kann. Ich machs hier so kurz wie die Rutschpartie an sich ist: Aua. Hier können die Masochisten unter uns ausprobieren, wie es ist, wenn man einen Proslide Mattenracer ohne Matte rutscht. Sämtliche Fugen zwicken einen auf unsanfteste Art und Weise in den Rücken, das dünne Wasserfilmchen verursacht bei 12°C geradezu stechende Gischt und Airtime gab es auch keine - allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob ich die Landung auf so einer Rutsche überhaupt hätte erleben wollen. Da sie gleich neben der Aqua Mikaze endet, kommt auch noch der frostige Rückweg in die warme Halle hinzu. ![]() Was kann man sonst noch so machen im Aquaboulevard? Nun, nebst dem schon vorgestellten Wellenbecken mit seinen zahlreichen Nebenbuchten und Kanalecken gibt es noch ein dahinter liegendes separates Erlebnisbassin mit allerlei Wasserfällen, Sprudlern, Grotten und so weiter, sowie das schon abgebildete Aussenbecken neben dem Aqua Looping. Im Sommer steht draussen noch ein grosses Outdoor-Wellenbad samt Liegewiese zur Verfügung, das war bei meinem Besuch selbstredend verwaist, da man es ja nur knapp auf den Aussenrutschen ausgehalten hat. ![]() Was die Temperaturen in all diesen Becken anbelangt: obwohl ich als regelmässiger Schwimmer diesbezüglich nun wirklich nicht empfindlich bin, fand ich das Wasser sowohl drinnen als auch draussen deutlich zu frisch für einen längeren Aufenthalt. Das waren vielleicht knappe 25-26°C - für solche Becken wären deren 28 aber sicherlich ein angenehmerer Standard, denn hier kam man ziemlich bald schon ein wenig ins Frösteln. Gerade im Vergleich zur deutlich wärmeren Hallenluft oder wenn man von den Aussen-Ankunftsbecken wieder reingekommen ist, hat man doch recht deutlich gemerkt, dass da von warmem Wasser nicht die Rede sein kann. Entsprechend überlaufen waren die drei grossen Whirlpools (zwei innen, einer draussen), die aber auch nur geschätzte 28-29°C oder so hatten. Regelwidrig haben sich auch zahlreiche Kinder darin getummelt, aber selbst die Bademeister hatten da wohl Erbarmen. ![]() Ein Thema, das unbedingt auch erwähnt werden muss, ist die furchtbare Bodenbeschaffenheit im ganzen Bad. Der durchgängig sehr raue weisse Boden in der ganzen Halle, die profilbehafteten Metalltreppen auf den Innen-Rutschaufgängen, die wie ein Brotschneidebrett wirkenden Treppenstufen im grossen Rutschenturm sowie natürlich die kalten Steinwege in die Halle zurück ziehen die Latschen hier ganz schön in Mitleidenschaft. Bei meinem Rutschmarathon hab ich mir so grausam alles aufgeschürft, dass ich am Schluss echt das Gefühl hatte, nur noch auf den blossen Knochen zu laufen. Wie gut es tat, als ich gegen 21.15 Uhr dann langsam wieder aufgebrochen bin und nach dem Duschen und Umziehen endlich wieder in meine Bata-Ledersneaker schlüpfen konnte, die wie eine zweite Haut sitzen! Eigentlich wären hier wohl Sandalen oder Flip-Flops angebracht gewesen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die aufgrund Verlustgefahr wohl zumindest auf den Bodyslides verboten sind. In den extremst funktional mit weissen Industriekacheln verkleideten und wirklich Gefängnisduschen-mässig wirkenden Unisex-Bereichen habe ich dann also in Badehosen geduscht. Auch so eine französische Eigenheit - im Stamm-Hallenbad gab es ebenfalls nur offene Duschen für beide Geschlechter. Im Anschluss hab ich noch ein eigentlich recht gutes Feature im Bad entdeckt: eine «zone de séchage», also ein Raum, wo man mit auf verschiedenen Höhen angebrachten Blowdryern die Füsse und die Haare trocknen soll, bevor es zurück in den Spindbereich geht. Die Idee an sich ist ja gut, nur sind die meisten Badegäste hier einfach durchgelatscht, so dass der Spindbereich trotzdem feucht, sumpfig und rutschig war - und zum Trocknen langer Haare sind die hier vorhandenen Handtrockner-Modelle halt auch eher nur bedingt geeignet, so dass viele der Pfützen vor den Spinden sicherlich auch durch triefende Haare entstehen. Ein zweites Mal also ab durch die idiotische Umziehkabinen-Wand - wiederum mit dem bewährten Okkupations-Signalisier-System - und nach knappen zweieinhalb Stunden verlasse ich das Bad auch schon wieder, um noch ein richtiges touristisches Highlight nachzuholen, für das auf der ersten Reise leider auch die Zeit gefehlt hat. Ein irgendwie positives Gesamturteil über dieses Bad zu fällen ist wahrlich nicht leicht. Die völlig beknackten Garderoben- und Sanitäranlagen sind für einen dermassen bekannten Wasserpark so unpraktisch und kleindimensioniert eingerichtet, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Recht frische Wassertemperaturen, unangenehme Laufwege, Unsicherheit darüber welche Freiluft-Attraktionen offen sind... Keine Discounts bei geschlossenen Attraktionen, überhaupt eine ausserordentlich seltsame Eintrittspreis-Politik. Die meisten Rutschen haben zwar durchaus was getaugt und haben enorm grossen Spass bereitet, aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich die 28 € jetzt noch einmal bloss dafür investieren würde. Denn das ganze Drumherum, auch die restlichen Wasserangebote, kann einfach nicht so recht überzeugen. Ein Besuch hier ist bei mir zwar Pflicht gewesen und hat völlig zurecht auf der To-Do-Liste gestanden - wie gesagt schon aufgrund der Erwähnung im Franzbuch und meiner allgemeinen Begeisterung für solche Anlagen. Einmal hat aber offen gesagt dann auch gereicht. In Paris kann man für meinen Geschmack einfach viel zu viel andere lustige Sachen unternehmen. Unterm Strich: nur für wirklich eingefleischte Wasserratten und hartgesottene Rutschen-Cracks zu empfehlen - für den Normal-Badegast wohl einfach zu teuer und in vielen Aspekten verbesserungswürdig. Hier noch ein Bild der Kino-Anlage im Komplex... ...und eins vom gleich angegliederten Restaurant Hippopotamus Grill, wo sich viele Gruppen nach dem Bade verköstigten, da die Gastronomie im Wasserpark selber bereits zu hatte. Die Burger sahen selbst im Vorbeigehen unglaublich lecker aus und sind rein vom Betrachten her schon eine Empfehlung wert! Ich bin nicht auf direktestem Wege nach Hause gefahren, sondern habe noch den Trocadéro-Platz angesteuert, wo man bekanntlich das beste Panorama auf den Eiffelturm hat. Kurz bevor die Touristen so richtig scharenweise auftauchten, konnte ich mir einen recht guten Platz vorne am Geländer angeln und verteidigte ihn noch ein Weilchen, bevor dann um punkt 22.00 Uhr unter grossen allgemeinen Aaahs und Ooohs die Blinklichter eingeschaltet wurden. ![]() Wie schon in joachims Paris-Bericht thematisiert, sollten nächtliche Eiffelturm-Bilder zur Absicherung einen Copyright-Hinweis auf den Künstler enthalten. Wobei die Bilder meiner Billigknipse wie die restlichen im Bericht halt auch mehr zum ungefähren Eindruckmachen als zum Profitmachen geeignet sind. ![]() ![]() Nach einer mühsamen und dicht gedrängten Heimfahrt mit der RER hab ich zu Hause dann das nasse Schwimmzeug zum Trocknen aufgehängt und mir noch mein ganz eigenes Burger-Mahl zum Tagesausklang gegönnt. Für reines Mikrowellen-Junkfood sind die Bacon Cheeseburger mit Barbecuesauce der Marke Charal absolute Spitzenklasse - da hab ich zwei Abende ganz wunderbar von gezehrt. Und die Mikrowellen-Pommes (jawohl!) von McCain waren - ich darfs fast nicht sagen - die besten, die ich in Frankreich je verspachtelt hab. ![]() Obwohl ich auf dieser Reise ja auch sehr gerne auswärts essen gegangen bin, habe ich mich wieder einmal in das Convenience-Food-Angebot der Grandes Surfaces verliebt. Mehr dazu dann im nächsten und letzten Bericht, der die beiden Trips zusammenfassende Berichterstattung über verschiedene Attraktionen in und um Paris beinhalten wird. Bis dahin: danke fürs Lesen! ![]() |
7 gefällt das | ||
Bends Neu 22.05.2014 Donnerstag, 22. Mai 2014 18:52 | ||||
![]() Deutschland . NW |
Das Bad hatte ich auch erst für meinen kommenden Trip geplant, werde das aber aus Zeitgründen canceln. Wie immer sehr interessant zu lesen. | |||
Tupaii Neu 22.05.2014 Donnerstag, 22. Mai 2014 22:27 | ||||
![]() Fabian Hamburg Deutschland . HH |
Danke für den Bericht!
Bei Hippotamamus kann man durchaus essen gehen! Preiswert und lecker Fleisch! |
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The Knowledge Neu 23.05.2014 Freitag, 23. Mai 2014 09:14 | ||||
![]() Deutschland . NW |
Wir waren 2005 im Rahmen unserer Frankreich-Tour mit dem FKF da. Es war soooo geil ... aber ich als Reiseleiter war heilfroh, als alle wieder heil im Bus saßen, das ist schon ein wenig ausgeartet. Spätestens beim Wettbewerb "Wer hebt bei der Kamikaze-Rutsche am krassesten ab?"
Grüße, Tim P.S.: Aquaboulevard-konforme, eng anliegende Badehosen kann man übrigens für nur 5 Euro am Eingang kaufen. |
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Nordisc Neu 24.05.2014 Samstag, 24. Mai 2014 10:32 | ||||
![]() Deutschland . NW |
Lachshosen? Eierkneifer? Ist das grundsätzlich in Frankreich so üblich oder nur in dem speziellen Bad? |
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martinspies Neu 24.05.2014 Samstag, 24. Mai 2014 10:57 | ||||
![]() Martin Spies Nackenheim Deutschland . RP |
Grundsätzlich. Uch in anderen französischsprachigen bereichen wie belgien. | |||
Nordisc Neu 24.05.2014 Samstag, 24. Mai 2014 11:32 | ||||
![]() Deutschland . NW |
Wieder was dazugelernt. | |||
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