Allgemeine Zeitung, 24. 02. 05

Immer mit dem Herzen dabei
Schaustellerin Marliese Barth gestorben


Vom 24.02.2005

mer. HECHTSHEIM Marliese Barth ist am Dienstag nach langer Krankheit gestorben. Die 72-Jährige war bis zur ihrem Tod Erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller und eine der herausragenden Persönlichkeiten des Mainzer Marktlebens. Der Name Barth steht auf vielen Karussells oder Autoscootern, mit denen der Hechtsheimer Familienbetrieb auf den Volksfesten in Mainz und Umgebung seit vielen Jahrzehnten vertreten ist.
Die Schaustellerei wurde ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt, wurde sie doch 1932 in Planig bei Bad Kreuznach in die Familie Rosskopf hineingeboren, die diesen Beruf damals schon in der fünften Generation betrieb. 1951 heiratete sie Rudolf Barth, ebenfalls aus einer Schaustellerfamilie. Auch die beiden aus dieser Ehe hervorgegangenen Kinder sind diesem Beruf treu geblieben. Seit 1962 war sie mit ihren Autoscootern auf den Mainzer Märkten Zuhause, beschickte Johannis- und Fastnacht, Herbst- und Frühjahrsmesse und die Stadtteilfeste. Unterstützung erfuhr sie dabei vor allem durch ihre Kinder und deren Ehepartner, die den Betrieb weiterführen. Mit ihrer zupackenden und herzlichen Art hat sie sich für die Belange der Marktbeschicker eingesetzt.

1997 zeichnete die Stadt Oppenheim, in der sie seit 1958 regelmässig die Wäldcheskerb und den Katharienmarkt organisiert hatte und wo sie 1972 zur Marktmeisterin ernannt wurde, mit dem Titel "edle Weinfrau von Stadt und Burg Oppenheim" aus.

Im Dezember 2004 versteigerte sie ein Karussellpferd aus Dankbarkeit dafür, dass sie nach 13-monatigem Krankenhausaufenthalt aufgrund ihrer Diabetes-Krankheit wieder nach Haus durfte. Den Erlös von 6000 Euro spendete Marliese Barth dem Dombauverein.

Mein Beileid an die Angehörigen

Gruß Dirk

liebe Grüße,
Dirk