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Wie ein Streetfighter zusammengeklappt wird (Virus-Abbau Wi)
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martinspies
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Leiter Martin Spies
Nackenheim
Deutschland . RP
 
Avatar von martinspies
Link zum Beitrag #142929 Verfasst am Samstag, 16. April 2005 23:03
Themenersteller
Relax
Der erste Abbau des Virus in Wiesbaden ist zwar schon zwei Wochen her und das Geschäft steht schon auf seinem dritten Platz, aber ich denke die Technik des Streetfighters ist immer noch interessant.


Nun zum Abbau, der sich über den gesamten Dienstag erstreckte. Man ließ sich mit dem neuen Geschäft richtig Zeit, um alle Tricks kennen zu lernen un alle Gelenke zu finden S


Als ich Vormittags auf dem Platz ankam, war bereits das Podium demontiert und man rückte langsam der Gondel zu Leibe:
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So viel zum Thema, dass nur ein Transport nötig ist:
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In dem LKW wird die ganze Zusatzausrüstung wie die ganzen Lichtleisten, Schilder etc transportiert. Auch einige zum Betrieb nötige Streben wurden darin verstaut, weil es einfacher ist, sie in den großen LKW zu legen, als am Ende irgendwo noch im Mittelbau zu verstecken. Soweit ich informiert bin, war das aber nur auf dem ersten Platz der Fall, um dann später den einen Transport nach eigenem Geschmack zu packen.

Die erste Gondel wird demontiert: Dazu wird zuerst eine Umlenkrolle an der Öse des Gondelarms befestigt, über die das Seil der oben am Turm montierten Winde läuft:
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Dann wird ein Seil rechts und eins links um den Arm gelegt und an der Innenseite in der Gondelverschraubungsplatte eingehakt. Dann können die Schrauben gelöst, die Gondel zu Boden gelassen und auf den kleinen Wägelchen abgesetzt werden:
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Gleiches wir anschließend mit den anderen drei Gndeln gemacht. Danach wird das Seil direkt in der Öse der Gondelarme befestigt und deren oberer Bolzen entfernt. Auf diesem Foto ist am oberen Bildrand auch die große Öse links am Pendelarm zu erkennen, die später zum Kippen des Turms benötigt wird.
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Um den den Bolzen an der Unterseite wird der Arm dann nach unten geklappt:
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Eine Gondel in Nahaufnahme:
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An dem abgeklappten Arm wird dann ein Teil montiert, mit dem am ende alle vier arme zusammengehalten werden. Auch zum Klappen des ganzen Turms ist dieses Teil später wichtig:
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Die anderen Gondelarme werden abgeklappt:
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Leider musste ich dann zu einem Termin, ich kann aber das Vorgehen während dieser Zeit trotzdem mal beschreiben:

Mit einer am hinteren Ende des Mittelbaus (also rechts) montierten Seilwinde wird der Pendelarm nach rechts gezogen und dort mit Bolzen an einem Gestell befestigt. Diese beiden Bolzen bilden zusammen mit den Gelenken in den beiden rechten Pfeilern die Drehachse, um die später der ganzee Turm umgelegt wird. Zuerst wird aber an der großen Öse des Pendelarms (auf dem 5. Bild am oberen Rand) ein Hydraulikzylinder befestigt. Während der Spielzeit wird dieser einfach in die Waagerechte geklappt und liegt unter den Bodenplatten auf dem Mittelbau. Jetzt wird er wieder hochgeklappt, bis zu der genannten Öse ausgefahren und dort mit einem Bolzen gesichert. Mit der Hydraulik wird dann der ganze Turm etwas weiter nach rechts gekippt, also angehoben. Dadurch heben sich die linken Pfeiler von dem untersten Teil (das seitlich am Mittelbau befestigt ist) ab und können mit den Hydraulikzylindern oben am Turm zwischen den linken und rechten Pfeilern an den rechten herangezogen werden. Anschließend wird der nicht mehr "breitbeinige" Turm mit dem zentralen Zylinder am Pendel vorsichtig abgelassen. Die Drehachse des Turms kommt dann auf einer Halterung vorne am Mittelbau zum Liegen.

An dieser Stelle des Abbaus traf ich wieder auf dem Platz ein und kann alles Weitere wieder mit Fotos dokumentieren.

Hier sieht man die Halterung vorne am Mittelbau, an der das Pendel mit Bolzen gesichert ist, um die der ganze Turm gekippt wurde. Das über Kreuz verstrebte blanke Metallteil zwischen dieser Halterung wird später noch wichtig.
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Das ist der zentrale Hydraulikzylinder, mit dem der ganze Turm aufgestellt bzw wieder eingeklappt werden kann:
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Das folgende Foto wurde von der Rückseite des Fahrgeschäfts aus gemacht. Es zeigt die Auflage der Pendelachse vorne auf dem Mittelbau. Außerdem ist das Drehgelenk oben am linken (hier der untere) Pfeiler und ein teil des roten Zylinders zwicshen den beiden Pfeilern zu erkennen:
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Das ganze Geschäft nach dem Absenken des Turms. Vorne steht noch der untere Teil der linken Pfeiler, von dem der Rest ja beim Anheben des Turms abgehoben wurde.
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Auch die unteren Enden der Pfeiler finde ich ziemlich genial: In diese Platte mit der Kugelausformung drückt wie in einem Kugelgelenk eine entsprechende Kugel, die mit einem Gewinde von unten in den Pfeiler geschraubt ist. Mit diesem Gewinde lassen sich kleinere Bodenunebenheiten prima ausgleichen und beim abbau wird das Gewinde einfach wieder ien Stück weiter eingeschraubt und die pfeiler sind wieder frei und machen alle Klappbewegungen mit.
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Hinten wird das untere Ende des Pfeilers anschließend nach Lösen der Verschraubung eingeklappt:
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Auch vorne wird das untere Pfeilerende, das mit einem Ausleger am Mittelbau befestigt ist, an diesen angeklappt:
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Vorne sind auch ähnliche Ausleger vorhanden, an denen der rechte Pfeiler befestigt ist. Diese Ausleger werden mit einem Hydraulikzylinder angeklappt, da zum Anklappen der ganze Pfeiler an den Mittelbau entsprechender Kraftaufwand nötig ist:
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Eigentlich sollten sich dann die Pfeiler von einer Schiene (im vorherigen Bild das Goldene unter dem roten Ausleger) anklappen lassen.
Da war aber der Punkt erreicht, an dem die "Bauanleitung", eigentlich ein Bilderbuch mit wenigen italienischen und englischen Beschriftungen, zu Rate gezogen werden musste:
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Auf diesen beiden Fotos sieht man recht gut die Schiene und den Zylinder, der den Ausleger heranziehen soll:
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Endlich geschafft, die Pfeiler liegen seitlich am Mittelbau an:
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Der Trick bei der Sache war, dass sich die Spitze des Turms und das Pendel beim Anklappen der Pfeiler entlang der zum Mittelbau nekrechten Schiene nach vorne bewegen müsste. Das geht natürlich nur, wenn die Auflagepunkte der Pendelachse und des Pendels mit nach vorne schwenken können. Dazu muss man den Pendelarm Umbolzen: Die Halterung der vier Gondelarme muss dazu mit Bolzen an dem weiter oben schon erwähnten über Kreuz verstärkten Metallteil befestigt werden (das nicht Steif, sondern mit einem Gelenk am Mittelbau befestigt ist) und der Bolzen, der als Drehachse zum Absenken des Turms diente muss entfernt (!!) werden. Die Auflage der Pendelachse ist ebenfalss nur mit Gelenken am Mittelbau befestigt und kann so mit nach vorne schwenken.

Nochmal von der anderen Seite der zusammengeklappte Virus:
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Jetzt kann Auf einer Schiene der Elktrokasten an das zusammengeklappte geschäft geschoben werden, um dahinter Platz für die Kasse zu machen:
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Vorne an den Mittelbau wird noch das Schild angesteckt:
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Die Gondeln in der Mitte des Mittelbaus:
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Die Kasse wird hinter den Elektrokasten gesetzt:
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Die Seitlichen Bodenbleche werden mit einer Seilwinde (die auch im Spielbetrieb an den Pfeilern hängt) hochgezogen:
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(fast) fertig verpackt zur Afahrt:
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Für mich war das ein sehr interessanter Tag.
Außerdem möchte ich noch der Familie Lagerin und Team danken, dass ich ständig zwischen ihnen rumlaufen und so viele Fotos schießen durfte. Bei solchen netten Betreibern macht das Hobby doppelt so viel Spaß!

Ich hoffe meine Ausführungen waren einigermaßen verständlich. Sollte etwas unklar sein, fragt einfach nach!
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