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Aus der Presse - Fläming Resort
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JUK
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Aufsteiger Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
 
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Link zum Beitrag #35274 Verfasst am Montag, 08. März 2004 22:51
Themenersteller
Relax
Zitat Berliner Zeitung, 09. 03. 04

Unbezahlte Rechnungen und kein Finanzierungsnachweis

Bei Behörden wächst Skepsis über das "Fläming Resort"
Jürgen Schwenkenbecher

SPERENBERG. Das Projekt einer gewaltigen Freizeitanlage in Sperenberg südlich von Berlin ist ins Stocken geraten. Dem holländischen Projektentwickler Ensis BV, der das so genannte Fläming-Resort auf dem früheren russischen Militärgelände errichten will, fehlt offenbar das Geld. "Wir warten auf einen Finanzierungsplan der Investoren", sagt der Bürgermeister der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Winand Jansen. Der Planungsverband, dem er vorsteht, soll die rechtlichen Voraussetzungen in der Region für das Vorhaben schaffen. Jansen: "Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht. Doch bevor wir nun weiter Geld ausgeben, möchten wir sicher sein, dass das Projekt auch klappt."
Daran haben Jansen und auch der zuständige Baudezernent des Landkreises Teltow-Fläming, Detlef Gärtner, inzwischen Zweifel. "Wir treten auf der Stelle", sagt Gärtner.

Rund 800 Millionen Euro will Ensis BV in den Freizeitpark der Superlative stecken. Dargestellt werden soll die Geschichte der Erde, vom Urknall bis ins neue Jahrtausend. Auch ein Abenteuerpark, ein Golfplatz und ein Urlauberdorf sind geplant. Mit 5,2 Millionen Besuchern pro Jahr rechnet der Investor - so viel wie kein anderer Freizeitpark in Deutschland.

Vordergründig geht es zunächst um die schwierige Übertragung des 46 Quadratkilometer großen, mit Altlasten verseuchten Areals, das sich noch im Bundesbesitz befindet. Eine "Standortsicherungsvereinbarung", die Ensis BV im vorigen Herbst vorlegte, wiesen die Kommunalbehörden sofort zurück. "Da wurden die Aufgaben des Bundes, des Landes und der Kommunen total vermengt", sagt Bürgermeister Jansen. Streitpunkt ist vor allem, wer die auf 92 Millionen Euro geschätzte Entsorgung der Altlasten bezahlt. Inoffiziell sträubt sich Ensis, die Kosten zunächst zu übernehmen. Erst nach Eröffnung des Freizeitparadieses 2008 könne das Land die Summe erstatten, heißt es.

Tatsächlich bereitet es Ensis Probleme, selbst kleine Rechnungen zu begleichen. Der Planungsverband wartet seit Monaten auf 2 500 Euro für Vorleistungen, die Ensis in Rechnung gestellt wurden. Und das Hotel Spreewald-Park bei Lübben, wo Ensis seit mehr als sechs Jahren ein Büro unterhält, hat dem Dauermieter fristlos gekündigt. "Seit August haben wir kein Geld mehr erhalten", sagt Hoteldirektor Dirk Sorbe. Er geht inzwischen gerichtlich gegen Ensis vor.

Im August 2003 hatte Ensis nach Zwist mit den Behörden seinen ursprünglichen Plan aufgegeben, den Freizeitpark bei Lübben zu errichten. In Teltow-Fläming startete das Unternehmen einen neuen Versuch. "Jetzt beginnen auch wir uns Gedanken zu machen", sagt Baudezernent Gärtner.

Ensis-Vertreter halten sich mit Äußerungen zurück. Sie sind seit Tagen nicht zu erreichen.
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