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Unterwasser Erlebniswelt
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JUK
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Aufsteiger Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
 
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Link zum Beitrag #37436 Verfasst am Donnerstag, 18. März 2004 16:19
Themenersteller
Relax
Zitat © Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 18. März 2004

Erlebniswelt: Italiener beißt nicht an




Borna. Neuer Rückschlag für die am Hainer See angedachte Unterwasser-Erlebniswelt. Ein italienischer Firmenverband, der als Investor anbeißen sollte, steigt nicht ein.




Die Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH (Will), die das Gebiet rund um den Hainer See federführend entwickelt, will aber die Flinte nicht ins Korn werfen. "Wir lassen uns nicht entmutigen", sagt Will-Projektleiter Rolf Müller-Syring. Er ist fest davon überzeugt, dass die Region touristisch nur dann eine Chance hat, wenn die "interessante, neue Natur mit künstlichen Erlebniswelten kombiniert" wird.


Für die Unterwasserwelt, bei der die Will GmbH ein Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro schätzt, gab es bislang drei potenzielle Geldgeber, die als seriös einzustufen waren. Der Baukonzern Holzmann musste durch seine Pleite das Projekt fallen lassen. Eine große amerikanische Firma wollte eine Garantie für die Wasserqualität, erklärt Müller-Syring, "die vom Bergbauverwalter LMBV nicht gegeben werden konnte." Auch der Irak-Krieg soll für den Rückzug der Amerikaner eine Rolle gespielt haben. Und Ende vergangenen Jahres schließlich zerplatzte die Hoffnung wie eine Seifenblase, die ein italienischer Firmenverband schürte. Der Präsident dieses Konsortiums, der Verhandlungspartner der Bornaer war, sei nach internen Verwerfungen abgewählt worden.


Was bleibt, sind zwei notariell beglaubigte Vorverträge mit einer kalifornischen und einer englischen Firma. Sie würden die Unterwasser-Erlebniswelt im Neuseenland betreiben.


Schon im Jahr 2006 erreicht der zwischen Kahnsdorf und Espenhain gelegene Hainer Tagebausee seine endgültige Wasserhöhe. Deshalb ist für das Projekt auf dem Seegrund der Zug längst abgefahren. "Wir haben jetzt eine Schwimmlösung", verdeutlicht Müller-Syring. Seit der Ursprungsidee seien Niveau und Kosten der Unterwasser-Erlebniswelt deutlich abgespeckt worden.


Der Will-Projektleiter glaubt, "dass wir nicht verkehrt liegen" und, obwohl es ein "mühsames Geschäft" ist, die Zeit für das Vorhaben in Ostdeutschland reif sei. So titelte "Die Welt" Ende 2003: "Der Aquarien-Boom kommt." Das Blatt verheißt: "Private Unterwasserwelten entpuppen sich als lukrative Investments." In Konstanz am Bodensee habe sich ein Unterwassermuseum zum Anziehungspunkt entwickelt, ließ "Die Welt" ebenfalls wissen. Im deutschen Markt investieren will der Ferienparkbetreiber Center Parcs Europe, Tochter der französischen Tourismusgruppe Pierre & Vacances. Er schaue sich vor allem in Ostdeutschland um, heißt es. Müller-Syring: "An die gehen wir auch ran."

Frank Prenzel
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