Mitglied wählen
Freunde
Suche
[Konnichi waaah!] Tag 2.1: Sightseeing in Kyoto
Autor Nachricht
Platz 1 und 2 der besten Berichte 2023 "Orlando 20+2" (Tag 6, 5, und 3) + Platz 3 der Top Bilder 2023Runner
nach oben
Redakteur Dominik Leinen
Beilingen
Deutschland . RP
 
Avatar von Runner
Link zum Beitrag #1003710 Verfasst am Donnerstag, 02. August 2018 20:15
1 mal bearbeitet, zuletzt am 04.08.2018 21:48
Themenersteller
4 gefällt das Relax
Nach dem kurzen Sightseeing-Auftakt mit der Burg Osaka am Abend des Anreisetages war unser zweiter vollständiger Tag in Japan sogar komplett der Kultur gewidmet. Hätte unser Besuch in den Universal Studios Japan aus welchem Grund auch immer eine Wiederholung erfordert, so wäre das Sightseeing-Programm entsprechend geopfert worden, aber dazu kam es ja glücklicherweise nicht. So konnten wir uns wieder in aller Frühe zum Bahnhof Shin-Osaka begeben, wo wir zur Abwechslung mal nicht zum anderen Bahnhof Osaka mussten. Stattdessen suchten wir uns einen Schnellzug raus, der uns nach Kyoto brachte. Denn glücklicherweise wusste der einstige US-Kriegsminister Henry L. Stimson die kulturelle Bedeutung der Stadt zu schätzen und ließ sie von der Liste der potentiellen Ziele für die Atombombe streichen. Auch sonst blieb Kyoto im zweiten Weltkrieg weitestgehend von schweren Luftangriffen verschont, sodass die zahlreichen Touristen hier eine der besterhaltenen Städte Japans mit 1600 buddhistischen Tempeln, 400 Shinto-Schreinen, sowie Palästen und Gärten vorfinden. Viele davon wurden zudem von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Perfekt also für den kulturellen Teil unserer Reise, wobei wir uns natürlich auf einige wenige Sehenswürdigkeiten beschränken mussten. Vom Hauptbahnhof Kyoto ging es daher zunächst mit der Nara Line weiter zur Station Inari.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 2yfjakaf.jpg

Quasi auf der anderen Straßenseite fanden wir auch schon das Eingangs-Torii unseres ersten Ziels.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net d9kvaotu.jpg

Der meistbesuchte Shinto-Schrein Japans, Fushimi Inari Taisha.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net fkwzbwre.jpg

Gegründet im 8. Jahrhundert, als Kyoto zur japanischen Hauptstadt ernannt wurde, ist er dem Reisgott Inari gewidmet.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 4nafi5uj.jpg

Als dessen Nachrichtenübermittler dient der Fuchs, weshalb auf dem Gelände diverse Fuchs-Statuen zu finden sind.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 4ezouaza.jpg

Das große Haupttor des Schreins wurde 1589 nach einer großzügigen Spende des Herrschers Toyotomi Hideyoshi (Burg Osaka) erbaut.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net y6anivzv.jpg

Links davor steht eine Art Brunnen, der zur symbolischen Reinigung vor dem Betreten des Geländes genutzt werden sollte. (Dieses und voriges Bild von Alron.)

Mit einer kleinen Schöpfkelle gießt man sich zunächst Wasser über die linke Hand, dann über die rechte Hand. Anschließend füllt man seine linke Hand mit Wasser und wäscht damit den Mund. Zum Abschluss lässt man noch Wasser aus der Kelle über deren Griff laufen, um diese selbst zu reinigen.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net mtkfg9db.jpg

Dann geht es an den Wächtern vorbei durch das Tor.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 6lau25y2.jpg

Dahinter trafen wir auf eine Bühne oder so, deren Zweck mir leider unbekannt ist.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net b2pm43ep.jpg

Ein paar Stufen weiter oben befindet sich der Honden, also das Hauptgebäude des Schreins. (Bild von mico.)

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 679lkevb.jpg

An der Front besteht die Möglichkeit für ein Gebet. Mit dem Läuten der Glocke erregt man dabei die Aufmerksamkeit der Götter.


Beim Fotografieren hielten wir uns dort aus Respekt etwas zurück.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net kbqlui66.jpg

An der Seite des großen Platzes führte uns ein Treppenaufgang zur eigentlichen Besonderheit dieses Schreins.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net iyyjsk7u.jpg

Nämlich die sogenannten Senbon Torii - also Tausend Torii (in Wirklichkeit sollen es inzwischen sogar schon 10.000 sein!).

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net pes9vqje.jpg

Diese stehen so dicht aneinander, dass sie regelrechte Torii-Tunnel bilden.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 62we6k9e.jpg

An einer Stelle auch mal parallel auf zwei Wegen nebeneinander.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net vljfdud9.jpg

Jedes Torii wurde von einer Person oder einem Unternehmen gespendet, auf der Rückseite findet sich jeweils der Name des Spenders.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 3ppkgmfw.jpg

Die Senbon Torii säumen einen Großteil der Wege auf dem riesigen Areal. Die vereinfachte Karte ließ uns den Aufstieg etwas unterschätzen...

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net uta7njbr.jpg

Nach dem ersten Reigen an Torii trafen wir auf den Okusha Schrein.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net td8nvnck.jpg

An Leinen hängen zahlreiche Papierstücke mit Gebeten. Zum Teil findet man diese auch an den Bäumen rundherum.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net aofa9hxs.jpg

Wahlweise kann man auch ein Mini-Torii mit seinen Wünschen aufstellen.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net sphne22q.jpg

Wir folgten aber weiter den großen Torii.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net n6vaysf3.jpg

Mittendrin folgten wir einem kleinen Wegweiser, der einen weiteren Schrein etwas abseits der mit Platten befestigten Wege versprach.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net yh2zsiij.jpg

Hier sieht man am besten die Größenunterschiede zwischen den einzelnen Torii.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net hclnovfl.jpg

Nach einigen Metern durch den ruhigen Wald erreichten wir den Fushimi Kandakara Schrein.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 3u5qf485.jpg

Dieser gehört offiziell gar nicht zum Fushimi Inari Taisha, obwohl er auf dessen Gelände zu finden ist. Die meisten Touristen übersehen auch den kleinen Wegweiser.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net m57nocqe.jpg

Trotzdem bittet man die wenigen, die kommen, die Kugel im Drachenmaul in Ruhe zu lassen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 6gpttl6u.jpg

Hier die besagte Kugel in Nahaufnahme.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net cvx5d44t.jpg

Zurück am Hauptweg findet sich auf der anderen Seite ein Altar und daneben ein offenbar heiliger Baumstumpf. Smilie :282: - soundmachine - 484536 Zugriffe

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net htuurqgz.jpg

Noch mehr Torii.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 3vp7o74l.jpg

Einen der Tunnel mal ganz ohne Besucher zu fotografieren ist quasi unmöglich. Das durch die Bäume fallende Licht erzeugt aber trotzdem eine tolle Atmosphäre.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 35ludinv.jpg

Hin und wieder müssen die Wege natürlich auch instand gesetzt werden.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 9g33t57d.jpg

Wir wichen über den anderen Weg vorbei an weiteren Altären vorbei aus.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net gthk3xua.jpg

Hier oben trifft man auf einen kleinen See, den Shin-Ike oder Kodamagaike See.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net lc99pbu7.jpg

Der schmale Weg an diesem vorbei ist wiederum gesäumt von zahlreichen Altären.

Übrigens soll der See helfen können, wenn man jemanden verloren hat. Man stellt sich vor den See und klatscht in die Hände. Das Echo des Klatschens soll dann aus der Richtung kommen, in der die gesuchte Person zu finden ist. Da wir außer unserer Puste niemanden vermissten, konnten wir das leider nicht ausprobieren. Wir waren nun schon eine ganze Stunde auf dem Gelände des Schreins, welches sich im Grunde über den gesamten Berg Inari erstreckt. Es besteht kein Zweifel, dass sich auch der Weg bis zu den drei Gipfeln in einer Höhe von 233 Metern lohnen würde, aber dafür braucht man entsprechend Zeit. Und etwas mehr Ausdauer. Auf der vorhin gezeigten "Karte" war der See ziemlich oben zu sehen. Man sah aber auch noch Wege nach oben weggehen, am See hat man nämlich nichtmal die Hälfte des Aufstiegs hinter sich gebracht. Den großen Rundweg hatten wir zwar eh nicht geplant, aber die Karten versprachen einen "Nice View" noch etwas weiter den Berg hinauf. Von dort hätte man wohl einen tollen Blick auf Kyoto gehabt. Aber nachdem wir den bisher zurückgelegten Weg und das noch fehlende Stück in Relation gesetzt hatten, verzichteten wir. Für uns untrainierte war das einfach zu viel, wir leiteten den Abstieg ein.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net nevoxph2.jpg

Vorbei an einem Lagerplatz für die Mini-Torii.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net x34u4bks.jpg

Hier wurde entweder ein neues Torii gebaut oder ein altes renoviert.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net adcgff67.jpg

Auf dem Gelände des Fushimi Inari Taisha leben außerdem auch zahlreiche Katzen.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 2euz7zvh.jpg

Unser Weg nach unten hatte einen leichten Hinterhof-Charakter und war gar nicht mehr so überlaufen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net qvdre3ff.jpg

Und einen netten Blick auf Kyoto hatten wir auch von hier.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net t2azhgfe.jpg

Auch aus Bambus kann man Torii bauen.


Nach anderthalb Stunden näherten wir uns langsam wieder der Stadt.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 9fhtvliw.jpg

Mitten zwischen den Wohnhäusern finden sich weitere Schreine und Altäre.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 7bhim6fd.jpg

Auch ein Buddhistischer Tempel mit einer goldenen Statue findet sich in den Gassen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net abmib7dh.jpg

Etwas nördlich der Inari Station passierten wir die Gleise der Nara Line und einen Kanal.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 6ymengtl.jpg

Hier ein kurzer Überblick unserer Route.

Zur Weiterfahrt nutzten wir nun nämlich erstmals eine Privatbahn, die Keihan Main Line. Anders als bei uns in Europa hat hier tatsächlich jede Eisenbahngesellschaft ihre eigenen Gleise, nur selten nutzt man "fremde" Gleise. Oftmals verlaufen zwei Strecken ein Stück parallel, fahren sogar die gleichen Bahnhöfe an. In den Bahnhöfen selbst sind die Bereiche der einzelnen Bahnen natürlich separiert, man kann also nicht versehentlich in den falschen Zug einsteigen. Mit dem JR-Pass kann man diese Privatbahnen, wie schon geschrieben, nicht nutzen. Den kann man nämlich nicht scannen, sondern muss ihn stets den JR-Mitarbeitern an den Zugängen zum Bahnhof vorzeigen. Für die übrigen Fahrten hatten wir uns zusätzlich eine Suica-Card zugelegt. Diese sogenannten IC-Karten sind Prepaid-Karten mit NFC-Chip, es gibt sie von verschiedenen Anbietern. Die Suica wird beispielsweise von JR East im Großraum Tokio ausgegeben, die übrigen Bahnen haben sich mit der Pasmo-Card zusammengeschlossen. Rund um Osaka wäre eigentlich das Gebiet der Icoca, die meisten Karten lassen sich aber auch in den anderen Gebieten nutzen. Nur eine Fahrt von einem Gebiet in ein anderes ist damit wohl nicht möglich. Außerdem kann man die Karten nur in ihrem Gebiet zurückgeben und so die 500 Yen Pfand (und das noch enthaltene Guthaben abzüglich einer Bearbeitungsgebühr) zurückbekommen, weshalb wir uns eben für die Suica aus Tokio entschieden hatten (Spoiler-Alarm: Da die Karten im Grunde nie verfallen haben wir sie fürs nächste Mal einfach behalten). Größter Vorteil dieser Karten ist die Zeitersparnis, man braucht nämlich nicht jedes mal ein Ticket kaufen, sondern hält beim Betreten des Bahnhofs einfach die Karte ans Ticketgate und geht durch. Beim Verlassen des Zielbahnhofs ebenso und schon werden die angefallenen Fahrtkosten einfach abgebucht. Man muss halt nur vorher gucken, dass genügend Guthaben drauf ist und die Karte ggf. an den Automaten aufladen. Vor allem in Tokio zahlt man mit der Suica zudem ein paar Yen weniger als wenn man sich ein normales Ticket kaufen würde. Und wenn man mal grade nicht im Portemonnaie rumkramen will, kann man in vielen Geschäften und an den diversen Getränkeautomaten auch mit der Suica bezahlen. Ein super System, welches ohne Probleme funktionierte und von uns daher absolut empfohlen wird.
Doch zurück zur Keihan Main Line, die hier in Kyoto mal näher mal weiter entfernt neben der Nara Line verläuft. Die Fushimi-Inari Station befindet sich unweit der Inari Station auf der anderen Seite des Kanals. Von dort fuhren wir vier Station gen Norden, wo wir zunächst die Nara Line kreuzten, die bald nach Westen wegschwenkte, bis hin zur Station Kiyomizu-Gojo.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net ximhht5f.jpg

Von dort liefen wir noch über 700 Meter an einer Hauptstraße entlang.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net us3a5jb3.jpg

Bis zu unserem eigentlichen Ziel war es noch ein gutes Stück weiter, aber über eine hübsche alte Steinbrücke war noch ein anderes interessantes Gebäude zu erkennen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 9vl8xykd.jpg

So manche Touristen steuern diesen buddhistischen Tempel fälschlicherweise an, darunter auch Nicolas und Tobias. S

Obwohl ich ihren Bericht schon lange vorher gelesen hatte, fiel mir erst jetzt im Nachhinein auf, dass wir doch eine ziemliche ähnliche Route an diesem Sightseeing-Tag gewählt hatten. Nur dass wir den Fushimi Inari etwas ausführlicher erkundet hatten und dafür eben ohne Umweg direkt hierher zum Nishi Otani Mausoleum (Otani Honbyo) gefahren waren. Es handelt sich hierbei um eine Andachtsstätte, welche dem Gründer des Shin-Buddhismus - Shinran Shonin, wie die Leser des Berichts zur Burg Osaka bereits wissen - gewidmet ist.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net ruvtxt3k.jpg

Wir betraten das Gelände durch das prächtige Eingangsportal.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 389i7chq.jpg

Rund um den sich anschließenden großen Platz finden sich die verschiedenen Gebäude des Tempels.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 38fkall7.jpg

Mit güldenen Lampen.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 7rta2pf9.jpg

Außerdem ein etwas krummes Bäumchen.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net k4wpovfm.jpg

Am anderen Ende des Platzes war gerade eine Zeremonie im Gange.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net nrne6y3r.jpg

Und auch dieser recht moderne Klotz gehört zum Mausoleum. In über 20.000 Altären ist dort drin die Asche von zahlreichen Buddhisten beigesetzt.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net sk7zeob3.jpg

Hinter dem eigentlichen Mausoleum erstreckt sich zudem noch ein buddhistischer Friedhof.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net avultaxz.jpg

Unmengen von "Grabsteinen" stehen dort dicht an dicht.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net hfi33sao.jpg

Das wollte gar nicht mehr aufhören! S

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net k2ef4jvx.jpg

Selbst vom Gelände ließ man sich nicht aufhalten.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 9qc82rzd.jpg

Ein unfassbar riesiges Areal, echt beeindruckend. Alleine die Grabsteine belegen eine Fläche von über viereinhalb Hektar (gemäß eigener grober Messung)!

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 6fj589al.jpg

Aber unser eigentliches Ziel lag noch weiter den Berg hinauf.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net b3myxogq.jpg

Der buddhistische Tempel Kiyomizu-dera.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 4ok3hen3.jpg

Seine Ursprünge reichen wohl bis ins Jahr 778 zurück, aber wie bei den meisten Tempeln sind auch hier die Gebäude mehrfach abgebrannt.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net oxicrp8q.jpg

Die meisten der aktuellen Gebäude wurden immerhin in den 1630er Jahren errichtet.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 3jnamptz.jpg

Darunter auch die dreistöckige Pagode, welche für uns der erste Blickfang hier war.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net fmnnt3xx.jpg

Leider war es nahezu unmöglich, sie in Gänze ohne andere Gebäude auf ein Foto zu bekommen. Also außer mit einem Fisheye...

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net hvakzhz4.jpg

Die eigentliche Haupthalle ist seit Februar 2017 (planmäßig noch bis März 2020) zwecks Renovierungsarbeiten komplett eingerüstet.


Wir rätselten daher lange, ob wir den Eintritt investieren wollten, entschieden uns schließlich aber dagegen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 2hec28wx.jpg

Stattdessen erkundeten wir zunächst nur ein wenig das umliegende Gelände.

Einen Durchgang hinter die Haupthalle fanden wir dabei leider nicht - außer einem abgesperrten unter dem Baugerüst hindurch. Unten im Tal sollte es aber noch einen Wasserfall geben, von dem der Tempel seinen Namen hat (Kiyoi mizu heißt reines Wasser). Diesen wollten wir noch besuchen, wozu wir nochmals zurück an der Pagode vorbei und einige Treppen nach unten gehen mussten. Von dort führte ein Weg unterhalb des Tempelkomplexes weiter hinab zu besagtem Wasserfall.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net smzis6a6.jpg

Wobei der Otowa no taki kein klassischer Wasserfall ist, wie wir ihn erwartet hatten.

Stattdessen fließt das Wasser einfach aus drei Kanälen in ein Becken. Die Besucher können das herabprasselnde Wasser mit Schöpfkellen auffangen und trinken, um ihre sechs Sinne zu reinigen und ihre Wünsche wahr werden zu lassen. Dabei hat jeder Kanal eine anderen Nutzen, der eine bringt ein langes Leben, der zweite Erfolg in der Schule und der dritte ein glückliches Liebesleben. Wobei anscheinend nicht wirklich festgelegt ist, welcher Kanal was bringt. Man entscheidet das wohl einfach für sich selbst. Aber Obacht, von allen drei Wassern zu trinken gilt als gierig und hebt alles wieder auf. Zwei ist noch ok, halbiert aber jeweils die Wirkung.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 3hafxftl.jpg

Von hier unten sieht man aber auch sehr schön, warum der Kiyomizu-dera unter den 21 Finalisten zur Wahl der neuen sieben Weltwunder war.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net fwpxdqrl.jpg

Die Haupthalle ragt nämlich auf einer gewaltigen Holzkonstruktion (hier ist allerdings "nur" das Gerüst zu sehen) über den steilen Abhang hinaus.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 49vtj6yy.jpg

13 Meter über dem Boden hat man von einer Terrasse einen einmaligen Blick über Kyoto - wenn denn das Gerüst nicht wäre...

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net o3r3vepb.jpg

Neben der Pagode sieht man Kyoto aber mindestens genauso gut.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net ydb8bb26.jpg

Hinter der Haupthalle führt eine Treppe wieder nach oben. Dort befindet sich direkt an den buddhistischen Tempel angrenzend ein Shinto-Schrein.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net tt7ub5jy.jpg

Der Jishu-jinja ist dem Gott der Liebe gewidmet.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net ud4yplpd.jpg

Dem Weg am Berg weiter folgend kamen wir an weiteren buddhistischen Gebäuden vorbei.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 8dkywckx.jpg

Eines davon ebenfalls mit Terrasse und herrlicher Aussicht. Aber ohne Eintritt. S

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net ggibd5ti.jpg

Aber letztlich braucht man nichtmal eine Terrasse für diesen Blick über Kyoto.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 3rejux24.jpg

Hier nochmal eine schöne Perspektive der Pagode.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net jovqgppd.jpg

Am südlichen Ende des Geländes versteckt sich noch eine weitere Pagode im Wald. Diese besucht man für eine glückliche Geburt.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 6h67qsm8.jpg

Wir befanden uns nun direkt gegenüber der Haupthalle.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net zpxtsdjw.jpg

Ach wie putzig.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net fdf4s5ac.jpg

Und das sind wohl die Rohlinge dazu? S


Wir waren an diesem Tag schon viel gelaufen und hatten einige Höhenmeter überwunden. Die ein oder andere Pause musste sein.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net yox4wmcw.jpg

Schildkröten gibt es in Japan auch.

Über anderthalb Stunden waren auf dem Gelände des Kiyomizu-dera unterwegs, gegen 12:30 Uhr traten wir den Abstieg an. Allerdings nicht mehr über den beeindruckenden Friedhof, sondern über die eigentliche Zufahrtsstraße. Die ist relativ schmal und ziemlich überlaufen, außerdem säumen ihn natürlich unzählige Souvenirläden. Wir gönnten uns unterwegs ein Eis (Geschmack: Grüner Tee), denn es war doch recht warm in Kyoto. Entsprechend sparten wir uns den 40-minütigen Fußmarsch bis zum Hauptbahnhof von Kyoto, sondern nahmen die Buslinie 100. Auch hier kann man den Fahrpreis mit der Suica quasi im Vorbeigehen entrichten. Beim Einsteigen (an der hinteren Tür) einchecken und beim Aussteigen vorne beim Fahrer wieder auschecken, schon wird der Betrag abgebucht. Einfacher und schneller geht es einfach nicht!

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net axn6nfj7.jpg

Hier ist die Route nicht ganz so gut nachzuvollziehen, dennoch möchte ich sie euch nicht vorenthalten.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net sxg5pr4f.jpg

Kurz vor dem Bahnhof Kyoto kamen wir noch am Kyoto Tower vorbei. Der 131 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1964 fertiggestellt.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 5wiaz9oe.jpg

Die Sagano Line (wieder JR) brachte uns von der Kyoto Station zur Station Nijo. Von dort waren es nur wenige hundert Meter bis zu unserem letzten Ziel in Kyoto.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 3opvqe8e.jpg

Leider hat man den Eingang zur Burg Nijo auf der falschen Seite gebaut, sodass wir die kompletten 550 Meter am Wassergraben vorbeilaufen mussten.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net sgdvdcov.jpg

Hier investierten wir dann auch die 600 Yen für den Eintritt.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 6fbvx8su.jpg

Die Befestigungsanlage wurde 1601 vom Herrscher Tokugawa Ieyasu erbaut. Sie sollte ihm und seinen Nachfolgern als Residenz dienen, wenn sie mal in Kyoto waren.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net sjhlsqe2.jpg

Entsprechend prachtvoll ist das Tor zum Palastbereich verziert.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net gpa8le6j.jpg

Gleiches gilt für den Ninomaru Palast selbst.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 726eirhk.jpg

Die einzelnen Gebäudeteile schließen im Zick-Zack aneinander an.

Wer hinein möchte, muss am Eingang zunächst die Schuhe ausziehen. So wie es in Japan halt üblich ist. Fotografieren ist im Inneren leider strengstens verboten, um die wirklich sehr prächtigen Wand- und Deckenverzierungen zu schützen. Jede Menge Gold, aufwändige Wandgemälde, das muss man einfach selbst gesehen haben. Im Verlauf der Berichte-Serie werdet ihr aber noch Bilder einer anderen Burg mit ähnlicher Gestaltung bewundern können. Eine weitere Besonderheit sind die Bodendielen, welche bei jedem Schritt quietschen. Und zwar vollkommen beabsichtigt, denn der sogenannte Nachtigallen-Flur sollte die Bewohner vor heimtückischen Angriffen schützen. Selbst ein Ninja sollte sich dank des Vogelgezwitschers des Bodens nicht unbemerkt anschleichen können.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net vhyt4jap.jpg

Auch die beiden vor dem Palast ausgestellten Glocken werden wohl mal als Warnsignal für bevorstehende Angriffe gedient haben.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net i3qt9ugg.jpg

Rund um den Palast sind weitläufige Gärten angelegt, die zum flanieren einladen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net jbkk5bdf.jpg

Einen großen See gibt es auf dem Gelände ebenso.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net jui5dd8f.jpg

Inklusive kleinem Wasserfall.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net onxl3cxa.jpg

Ein zweiter Wassergraben umschließt den inneren Teil der Burg. Anders als in Osaka sind die Gräben hier ziemlich rechteckig.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net bkituzrv.jpg

Der ursprünglich dort befindliche Palast brannte leider 1788 ab.

Das Gelände blieb daraufhin zunächst leer, erst 1893 wurde der heutige Honmaru Palast dorthin versetzt, der jedoch nur zu besonderen Anlässen für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Zuvor gehörte dieser zur Umgebung des Kaiserpalastes von Kyoto, der sich nur gut anderthalb Kilometer nordöstlich befindet. Der wäre sicherlich auch ein interessantes Ziel gewesen, aber wir hatten uns wie gesagt entscheiden müssen. Beim nächsten Mal ist dann der Kaiserpalast an der Reihe, würde ich sagen.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 4j2pn6vx.jpg

Vom großen Wachturm der Burg ist nach einem Blitzeinschlag 1750 ebenfalls nur noch das Fundament übrig.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net 4ju4w7yt.jpg

Ein Blick von dort oben auf den Honmaru Palast.

Außerdem kamen wir ins Gespräch mit einem Schweizer, der schon längere Zeit per Couchsurfing durchs Land tingelte und froh war, nochmal ein wenig Deutsch sprechen zu können. Seine Methode war sicherlich die bessere, um das Land und die Kultur kennenzulernen, aber wochenlang so ganz alleine herumlaufen macht doch irgendwie auch keinen Spaß. Da bevorzuge ich doch lieber so ein kleines Grüppchen wie wir es waren.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net nff23uqu.jpg

Wenig später verließen wir den inneren Teil der Burg schon wieder und gingen außen wieder zurück in Richtung des Eingangsbereichs.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net wjqgx8pk.jpg

Nochmal der Honmaru Palast von der anderen Seite.

Fremdbild
Quelle: fs5.directupload.net rvvb6siw.jpg

Der Rückweg führte uns erneut durch wunderschöne Gärten.

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir wieder den vorderen Teil der Burg, wo wir uns noch eine ganze Weile rund um den Souvenirshop samt Café aufhielten. Eine ganze Stunde vor unserem Plan wollten wir dann doch noch nicht abhauen. Irgendwann machten wir uns aber wieder auf den Weg zurück zum Bahnhof. Zunächst fuhren wir wieder zum Hauptbahnhof Kyoto, von dort ging es mit einem Expresszug zurück nach Osaka. Genauer gesagt bis zur Tennoji Station.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 8fuxsrx2.jpg

Außen hin, Innen zurück und nochmal retour, dann außen wieder zurück. Hat man vor über 400 Jahren irgendwie doof geplant. Smilie :12: - Dr. Weizenkeim - 870855 Zugriffe

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 6vibnse3.jpg

Hier noch eine Übersicht über die Lage unserer Ziele. Die eingezeichnete Route ist natürlich nicht zu beachten, wir waren ja mit dem Zug unterwegs.

Fremdbild
Quelle: fs1.directupload.net 4k5yuwuq.jpg

Mit dem Zug kamen wir auch am Kyocera Dome Osaka, einem 1997 eröffneten Baseballstadion, vorbei. Baseball gehört in Japan tatsächlich zu den beliebtesten Sportarten.

Unser eigentliches Ziel für den Abend lag aber noch ein Stück westlich davon...


Fazit: Kyoto war wirklich schön. Ich hatte mich im Vorfeld überhaupt nicht informiert, was wir dort nun im Einzelnen besuchen würden. Der Fushimi Inari Taisha besticht durch seine unzähligen Torii in allen möglichen Größen. Je weiter man dem Weg auf den Berg hinauf folgt, desto weniger andere Touristen stören das Bild. Aber wer bis ganz nach oben will, muss deutlich mehr Zeit und Kondition mitbringen als wir es taten. Das Nishi Otani Mausoleum war zwar nicht eingeplant, lag aber praktischerweise direkt auf dem Weg. Den riesigen Friedhof hatten wir so definitiv nicht erwartet, er bot aber ein deutlich spektakuläreres Bild als die schmale Straße auf dem Rückweg. Beim Kiyomizu-dera war es etwas schade, dass das Hauptgebäude aktuell komplett eingerüstet ist. Aber der Blick über Kyoto ist nicht nur von der kostenpflichtigen Terrasse aus absolut sehenswert. Gleiches gilt für die Burg Nijo. Von außen ziemlich unspektakulär (da wirkte die Burg Osaka deutlich imposanter), aber die Schönheit liegt hier im Inneren. Schade, dass man davon keine Fotos machen durfte.
Hab' Sonne im Herzen und Pizza im Bauch,
dann bist du glücklich und satt bist du auch.
Lacront
nach oben
Mitglied Daniel

Schweiz . ZH
 
Avatar von Lacront
Link zum Beitrag #1003820 Verfasst am Montag, 06. August 2018 12:10 Relax
Vielen Dank für den interessanten Sightseeing-Bericht! Smilie :25: - Dr. Weizenkeim - 2066666 Zugriffe

Runner Beim Einsteigen (an der hinteren Tür) einchecken und beim Aussteigen vorne beim Fahrer wieder auschecken, schon wird der Betrag abgebucht.

Solche "Abbuch-Vorgänge" habe ich schon vielerorts ähnlich angetroffen, aber die Reihenfolge dürfte dann doch etwas Japan-Spezifisches sein. S Man steigt echt hinten ein und dann vorn beim Fahrer wieder aus?
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
mico
nach oben
Administrator Michael Coslar

Deutschland . NW
 
Avatar von mico
Link zum Beitrag #1003824 Verfasst am Montag, 06. August 2018 12:27 Relax
In der Regel ja. Man steigt hinten ein und nutzt entweder die Karte oder zieht einen Papierschnipsel aus einem Automaten. Da steht dann die Nummer der Haltestelle drauf, an der man eingestiegen ist. Über dem Fahrer ist dann eine Anzeige wo man sehen kann, wie viel einem die Fahrt kostet, wenn man an der nächsten Haltestelle aussteigen möchte. Man muss also nur schauen, was da bei der Zahl erscheint, die auf seinem Schnipsel steht. Steigt man aus, wirft man den Schnipsel zusammen mit dem passenden Kleingeld beim Fahrer in einen Trichter und steigt aus. Einen Wechselautomaten gibt es dort auch, wenn man es nicht passend hat. Oder man scannt halt die Karte, wenn man die zum Einsteigen benutzt hat. Hier gibt es ein paar Bilder.
Carpe omnia!
Nächster neuer Beitrag in diesem Forum Nächster neuer Beitrag