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Indoor Freizeitpark wegen Pommes geschlossen
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JUK
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Aufsteiger Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
 
Avatar von JUK
Link zum Beitrag #84191 Verfasst am Montag, 30. August 2004 21:10
Themenersteller
Relax
Zitat ++ 30.08.2004, Allgäuer Zeitung ++
"Pommesstreit" tobt ums Trampiland
Freizeithalle derzeit geschlossen - Verzicht auf Fritteuse war Bedingung für Nutzungsänderung
Marktoberdorf(vit). - Seit zwei Monaten sind die Türen zum "Trampiland" in Marktoberdorf geschlossen (wir berichteten). Am Eingang verweist Betreiberin Anke Paulus auf einen "Rechtsstreit" als Grund für die vorübergehende Schließung des "Freizeitparks in der Halle". Pommes beim Kindergeburtstag werden letztlich als Anlass genannt, warum die Spielgeräte ungenutzt in der früheren Tennishalle stehen. Denn Roland Lyschik, Wirt des benachbarten "Fentilator", stellt zwar klar, dass er absolut nichts gegen die Kinder-Freizeihalle habe. Wogegen er sich aber wendet: In der Halle, die einer österreichischen Bank gehört, wurde die Gastronomie ausgeweitet, obwohl im Grundbuch ein Konkurrenzverbot verbrieft ist. Familie Paulus verweist hingegen darauf, dass ihr der Pachtvertrag den Bistrobetrieb genehmige.

Nein, er wolle den Kindern sicher nicht verbieten, Pommes beim Kindergeburtstag im Trampiland zu essen, stellt Roland Lyschik klar. "Es geht um die Speisewirtschaft, die als Konkurrenzbetrieb neben dem Fentilator eingerichtet wurde, und nicht nur um Pommes", bekräftigt der Wirt. Die Begriffe Fritteuse und Bistro führen schnell zum Gaststättenrecht, das neben dem Beherbergungsbetrieb zwei Arten der Gastronomie kennt: In einer Schankwirtschaft, wie sie bereits früher in der Tennishalle bestand, gibt es nur Getränke und vorbereitete kleine Speisen. In einer Speisewirtschaft hingegen werden die Gerichte in einer eigenen Küche zubereitet. Eben hier gehen die Auffassungen im Pommesstreit auseinander und haben schon vor Gericht geführt. Wie die Recherchen unserer Zeitung ergaben, wurde Lyschik als Fentilator-Besitzer vor der beabsichtigten Nutzungsänderung für das Trampiland von einer österreichischen Bank (Verpächter der ehemaligen Tennishalle) gefragt, ob er Einwände gegen die Neuerung habe. Lyschik stimmte dem Indoor-Freizeitpark zu unter der Bedingung, dass der neue Nachbar seiner Gaststätte bei Speisen keine große Konkurrenz mache. Eine entsprechende Grunddienstbarkeit wurde ebenso notariell festgeschrieben, wie dies auch bei den dortigen Kegelanlagen geregelt ist. Dem entsprechend wurde im wenig später geschlossenen Pachtvertrag zwischen der Bank und Anke Paulus auch nur ein Bistrobetrieb im Indoor-Freizeitpark erlaubt, der aber ausdrücklich keine Fritteusen zulasse.
"Keine Fritteusen" duften

Wenig später wurde aber im Trampiland eine eigene Küche mit Fritteuse eingerichtet. Denn vor allem Arrangements für Kindergeburtstage finden dort Zuspruch und neben Spaß und Spiel gehören dazu Pommes und Würstel. Doch das allein war noch nicht der Grund für den Rechtsstreit: Der Fritteusenduft weht aus rund drei Metern Entfernung in die Wohnung des Wirts und so zog Lyschik vor Gericht, um eine Klärung herbeizuführen. Nun untersucht ein Gutachter die Gerüche. Das Verfahren nimmt fast schon groteske Züge an. Denn ein Kemptener Richter, so Lyschik-Anwalt Christian W. Huber, habe die Ansicht vertreten, dass das Verbot von "Fritteusen" (Mehrzahl) in der Grunddienstbarkeit "eine Fritteuse" (Einzahl) erlaube. Ein Parkverbot für Busse sei auch kein Freibrief zum Abstellen eines einzelnen Busses, meint Huber dazu. Aus seiner Sicht rechtfertige der juristische Streit auch keine (vorübergehende) Schließung des Trampilands. Denn noch habe das Gericht die Fritteuse nicht verboten oder Auflagen für die Abluft gemacht. Wie dem auch sei. Der Pommesstreit ums Trampiland, das seit Ende Juni "bis auf weiteres" geschlossen ist, geht weiter. Die Freizeithalle, so Paulus, sei in den acht Monaten zuvor besser gelaufen als erwartet. Obwohl man noch keine Tourismus-Hauptsaison geöffnet hatte, seien bereits 40000 Gäste gekommen: "Unsere Erwartungen wurden übererfüllt." Aus diesem Grund wolle man die 3000 Quadratmeter große Halle so schnell wie möglich wieder öffnen. Die Spielgeräte, Trampoline, Kletterberge und Elektroautos, die vor allem für Kinder attraktiv sind, stehen noch in den Räumen. Wann sie wieder bespielt werden, ist ebenso offen wie die Frage, ob es dann beim Kindergeburtstag noch Pommes gibt.
Christopher
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Aufsteiger Christopher Betz
Kirchardt
Deutschland . BW
 
Avatar von Christopher
Link zum Beitrag #84198 Verfasst am Montag, 30. August 2004 21:38 Relax
Man, ist das verrückt, da kann man doch ne Einigung finden!
Brot
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Onrider Chris

Deutschland . NI
 
Avatar von Brot
Link zum Beitrag #84232 Verfasst am Dienstag, 31. August 2004 01:20 Relax
Wie laecherlich ist das denn bitte?

Gruß,
Brot
You can live in a car, but you can't drift in a house. - Jeremy Clarkson
Sebi
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Einsteiger

Deutschland . NW
 
Avatar von Sebi
Link zum Beitrag #84235 Verfasst am Dienstag, 31. August 2004 01:38 Relax
Kann man den Friteusenmann nicht fürs EGF-Basiscamp verpflichten? S

Labberige Heißluft-Pommes nicht mögende Grüße,
Sebi
Aiwa
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Einsteiger

Deutschland
 
Avatar von Aiwa
Link zum Beitrag #84256 Verfasst am Dienstag, 31. August 2004 08:19 Relax
Also Sachen gibts schon....Da kann ich nur noch den Kopf schütteln!

und mein Forum
Also schaut mal vorbei!!!
stilbruch
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Leiter Dirk Lather
Bad Homburg vor...
Deutschland . HE
 
Avatar von stilbruch
Link zum Beitrag #84366 Verfasst am Dienstag, 31. August 2004 14:23 Relax
Na ja...

für einige mag das lächerlich sein, aber das Problem liegt wirklich an den sogenannten "Anfängen".

Ich habe hier ein ähnliches Problem, da wird es sicher mit einem kleinen Stück Kuchen anfangen, wenn ich an die Decke gehe.

Wenn man ein Lokal einrichtet oder anmietet, richtet man sich natürlich nach der Konkurenzsituation. Nicht immer nur um reichlich Gewinne abzuschöpfen sondern um überhaupt seine investition oder laufende Kosten einzufahren.

Auch mir wurde hier in einerm Einkaufszentrum versprochen, dass ich mit meinem Cafe & Brasserie alleine bleibe.
Einige Wochen später macht 10 Meter weiter ein kleiner Laden auf, der ausschließlich kleine Schnittchen verkauft.
Nun laufen die "Schnittchen" nicht so gut und der Betreiber versucht sich "heranzutasten". Evtl. bald ein Stück Kuchen, evtl. bald einen Salat oder ein Nudelgericht aus der Mikrowelle.

Natürlich ist es kleinlich sich über ein Stück Kuchen dann aufzuregen, aber duldet man es, wird es einem dann später vor Gericht vorgeworfen und man wird erst recht als Schwein dargestellt, wenn man dem neuen Laden erst einmal lange ermöglicht hat Gäste zu binden und dann Theater macht.

Ich mußte gemäß Ordungsamt eine komplett neue Zu & Abluftanlage für Gastraum und Küche bauen. Ich muss Toiletten vorhalten usw. Summa Sumarum Mehrkosten von fast 80,000 Euro.
Die kleinen Eckläden müssen all dies nicht, weil sie ja so klein sind.
Aber die Butterrosinen werden sich dann über die Hintertüre herausgepickt.

Bei Vertragsabschluss wird dann viel versprochen von wegen "nein, das würden wir ja nie tun usw."
Kunden werden dann von den kleinen Läden mit Billig Preisen gelockt. Der Standartkunde sagt dann nur.. "Ach schau mal, dort ist der Kuchen aber 30 Cent günstiger als bei dem anderen". Dann wird versucht dem größeren Laden genau dieser Preis aufzudrängen, man möchte ja Kundenorientiert sein. Genau so dann beim Cafe; da kostet dann die Tasse aus einer kleinen Standart SAECO Maschine für 1200 Euro 1,70 Euro, dass unsere Großmaschine für 30,000 Euro nicht auf gleicher Kostendeckung arbeiten kann ist ja wohl klar. Der Kunde sieht all dies aber nicht. Die Fritöse vom Baumarkt ist halt trotzdem gut genug, einen Preis langfristig kaputtzumachen und sich über die Hintertüre "hungrige Gäste" einzufangen, die evtl. sonst vor oder nach dem Einkauf bei einem selbst gelandet wären.

Also... vor dem Vorverurteilen einmal nachdenken, wie ihr Euch fühlen würdet wenn Ihr mit Eurem gesamten Vermögen in Eurem Laden steckt und man plötzlich um seine Exsitenz fürchten muss, von dem man nicht nur Freizeitparkbesuche, sondern auch eine Familie und Angestellte ernähren muss.
Dieses Land ist für Unternehmer nicht annähernd so fair wie das viele Außenstehende denken.

Gruß Dirk

liebe Grüße,
Dirk
Michi1
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Einsteiger Michael
Odelzhausen
Deutschland . BY
 
Link zum Beitrag #84525 Verfasst am Dienstag, 31. August 2004 20:19 Relax
Hallo Stilbruch,
Ich mus dir zwar recht geben, allerdings kenne ich das trampiland seit etwa 3 Jahren, es gab da von anfang an ein kleines Bistro, mit Pizza und Hamburgern (und bei den pizzen denke ich das sie selber gemacht sind, und dann eingefroren.) Das da jetzt die dazugekommenen Pommes einen solchen rechtsstreit nach sich ziehen halte ich für XYX !! Arg kotz .......
Das Trampiland ist ähnlich eines Parkes totall in sich abgeschlossen, es gibt ja wohl kaum Leute die vom EP nach draußen gehen und draußen essen ?? Im Trampiland kann ich mein Kind in der Halle rumspringen lassen, und gemütlich was essen während mein Kind unten rumtollt und ich es sehr gut im Auge habe. Welches Kind geht da brav mit nach draußen und ist in der Pommesbude um die Ecke was ??
Das ich abends wenn ich heimfahre eventuell im (guten) Rasthof was gutes esse - okay aber dann esse ich keine Pommes !! (mein kleiner schon der ist dann aber todmüde und fällt ins Bett)
Michi
Ist das Leben nicht ein ständiges Auf und Ab
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