HSAGT Teil 1: Terenzi Horror Nights und EP-Halloween
HSAGT Teil 2: Halloween Horror Fest
HSAGT Teil 3: Fort Fear Horrorland
HSAGT Teil 4: Walibis Halloween Fright Night




Bald ist wieder Wochenende, das heisst, neues Futter für meine Berichte, aber ich hab euch ja noch Walibi World vorenthalten. Um unnötige Diskussionen zu vermeiden weise ich hier nochmal drauf hin, das meine Bericht 100% Subjektiv geschrieben sind, die Bewertung völlig unfair und das ganze im Endeffekt nur meine eigene Meinung inklusive aller Sympathien und Vorurteile ist.


Ich mochte Walibi World ansich schon seit meinem ersten Besuch im Sommer 2005, Goliath, die lustigen Raftingboote und das Splashbattle haben mich damals am meisten beglistert. Damals hatte ich natürlich keine Ahnung, das in dem Park bei Biddinghuizen (hihi) auf einer Insel quasi unter dem Meer DAS Halloweenevent schlechthin stattfindet. Heute bin ich doch etwas schlauer und so besuchten wir am vergangenen Sonntag wie jedes Jahr (mit ausnahmen) Eddieland!



Was der Europapark mit Terenzi versucht, Fort Fun mit Jackie Moon ganz gut hinbekommt, treibt Walibi seit 2007 mit Eddie the Clown als Aushängeschild auf die Spitze. Statistisch gesehen weiss jeder dritte Niederländer wenn er den Main Character von Walibi in einer Werbung sieht sofort, das es DER Eddie von den Fright Nights ist. Eddie kurvt ab 18 Uhr mit seinem Golfwägelchen durch die Menge und wird bejubelt wie ein Popstar, irgendwie ist er eine Halloweenattraktion für sich, denn die Mazes, Scarezones und dieses Jahr sogar die Shows haben keinerlei bezug zu ihm. Das wär auch schon der grösste Minuspunkt des diesjährigen Halloweens, es ist fast unglaublich, aber zum 10-Jährigen Jubiläum wurde die tolle Abschlussshow mit dem „Riesenrad in Flammen“ als krönendes Finale abgesetzt.






Das versetzte der Stimmung doch einen kleinen Dämpfer, aber nach einer Fahrt Goliath mit nur 20 Min. Wartezeit (Es war wirklich voll im Park), war die Welt wieder in Ordnung. Apropos Besuchermassen, der erste Sonntag sollte ja statistisch gesehen der leerste Tag der ganzen Fright Nights sein, aber die Bude war sozusagen voll bis auf den letzten Platz, alle Mazetickets waren ausverkauft. So bildeten sich an den Mazes natürlich ziemlich lange Schlangen, welche aber, dank quasi kontinuierlichem Einlass, erstaunlich schnell voran gingen. Wir als Maze-Fans waren natürlich so dreist und bewegten uns extra langsam durch die Räume, um alles genau zu sehen und keine Besucher direkt vor uns zu haben. Auch die zahlreichen Scarezones waren ziemlich überlaufen, was die Scareactors aber geschickt ausnutzen und sich zwischen den Besuchern versteckten.





Nun wieder zu den Mazes, da die Fright Nights noch nicht zu Ende sind komplett gespoilert:




Club Roxy


Fangen wir mit dem alten Krempel an, ich weiss nicht genau, wie lange der Club schon offen hat, seit 2006 oder 2007 denke ich, denn 2005 hab ich in dem Stadion noch die „Interessante“ Stuntshow gesehen. Nun wurde die komplette Tribüne abgebaut, die Showkulisse steht noch, und die eine Hälfte zur lautesten Warteschlange der Welt, die andere zum Club Roxy umgebaut. Ich mag die Warteschlange nicht, die Musik ist mir relativ egal, auch die Deko, unzählige beleuchtete 1000-Liter-Wasserfässer hat was, aber das Publikum ist hier um einiges dreister und aggressiver als bei den anderen Mazes… wieso auch immer. Da wird gedrängelt und geschubst, geschumpfen (was auf holländisch irgendwie witzig klingt) und viel geraucht.

"Nachdem sich die Ohren wegen der lauten Musik verschlossen haben, geht’s in das Maze. Ich weiss nicht, ob das gewollt ist, aber wenn die Musik plötzlich weg ist breitet sich eine ganz spezielle Stimmung aus, jedenfalls stieg bei mir die Anspannung, obwohl Mazebesuchen für mich mittlerweile eher eine Freude und mit Worten wie „oh schau mal da, das ist toll gemacht“ gespickt ist. Im Club selbst hat sich bis auf ein paar Räume in den letzten Jahren nicht viel verändert, gewohnt viele Schreckeffekte und ein schönes Theming, angereichert mit einer gesunden Portion Splatter. Mein absoluter Lieblingsraum ist immer noch die Kammer mit Schaufensterpuppenteilen, die im Dunkeln leuchten. Allgemein läuft man in dem Maze ja durch so ziemlich alle Räume, die ein Club, oder eine Bar haben kann, teilweise sind auch Räume dabei, bei denen man sich ernsthaft fragt, ob überhaupt eine Bar auf dieser Welt so einen besitzt?? Naja egal, auch wenn die Räume alle gut, einige sogar sehr gut sind, mein persönliches Highlight ist der Weg durch den Wald nach dem Maze, natürlich bevölkert mit der ein oder anderen Kettensäge samt Monster dran. "


Ich bin eigentlich vollkommen zufrieden, wenn ein Maze die Qualität von Club Roxy erreicht, aber im örtlichen vergleich ist es nunmal das schlechteste Maze, deshalb souveräne 4 Bomben (Überraschung, heut mal wieder was anderes ):





Alice in Horrorland


"Letztes Jahr wurde Dr. Shock aus dem Park und somit aus dem Mainstreet-Gebäude verbannt. An dessen Stelle kam ein für mich völlig neues Mazeerlebnis, das 3D-Maze Alice im Wunderland. Was eignet sich besser dazu als die verrückte bunte Welt von Alice, die in 3D einem ziemlich heftigen Drogentrip ähnelt (Jetzt nicht, das ich wüsste, wie sich sowas anfühlt, aber man munkelt, es sei so ähnlich). Der Eingang, getreu nach der Zeichentrickvorlage, stellt ein Schlüsselloch dar, an welches direkt ein Exemplar der ach so beliebten Geburtskanäler (Zwei Luftkissen, die gegeneinander drücken) anschliesst. Das Merkwürdige daran ist, das dieser Kanal nur halbhoch ist und der Oberkörper sich frei bewegen kann. Um eine Ecke folgt das nächste Luftkissen, welches von oben drückt und das Schrumpfen von Alice simulieren soll. Nun folgt eine verwirrende und doch faszinierende Reise durch eine neonfarbene (Word kennt dieses Wort nicht und schlägt „senffarbene“ vor) Fantasiewelt, nicht ohne auf die klassischen Charaktere, die Kiffende Raupe, die Herz-König(in) und der Ecstasy-Hase zu treffen, welche meistens nur zur Ablenkung da sind, das dich jemand von der Seite erfolgreich erschrecken kann.
Zwei räume haben es mir auch hier sehr angetan, zum einen ein Gang mit vielen überdimensionalen Spielkarten, welche alle mit einem lauten Knall aufklappen können und jemand dir daraus entgegenspringt. Nun ist es aber nicht so, das nur eine dieser Karten besetzt ist, nein, alle sind besetzt und es knallt und schreit an jeder Ecke. Der andere Raum ist der Laserraum, in dem 2 Laser, die auch in der Moviepark-Mainstreet Verwendung fanden, auf kleinstem Raum unzählige rote und grüne Strahlen machten… ein irres Erlebnis!"


Alice ist einfach top und beängstigend anders, ganz klar 5 Bomben:






The Villa


Ich wusste über dieses Maze im Vorfeld nichts, mal abgesehen vom Name. Walibi hat auf dem ehemaligen Platz des Zirkuszeltes, welches ein Bestandteil von Eddies Zirkusmaze (2008/2009) war, eine Halle errichtet und dort das neue Maze rein gebaut. Da die Brandschutzbestimmungen in Holland anscheinend anders sind, wurden komplette Räume mit Decke eingebaut, was sehr gut kommt, erstaunlich was eine Decke, etwas worauf man nicht wirklich achtet, ausmacht.

"In der Warteschlange wurden, wie schon bei Eddies Maze, Horrorfilme gezeigt, ein Zusammenschnitt aus vielen Filmen, wie z.b. SAW, The Texas Chainsaw Massacre, Psycho, ect. Haja, man schaut es sich halt an… dann ging es ins Haus, leider etwas unschön an der Wellblechwand der Halle vorbei (Anscheinend wollte man noch eine Fassade bauen). Da wir ziemlich früh am Haus waren, gab es noch keinen Durchgangsbetrieb, also wurden wir in kleinen Grüppchen durchgeschleust, durch den ersten Raum, ein paar Schaufensterpuppen, darunter eine echte, den zweiten Raum, keine Ahnung mehr, was das war, doch beim dritten Raum dämmerte es mir! Alles was wir hier sahen, waren die Szenen aus dem Wartebereich, 1:1 nachgespielt, und das sogar ziemlich gut! Zwar passierte in jedem Raum meist nur etwas, teilweise auch zwei Sachen, aber die schlugen in der Regel richtig ein. Alle paar Räume gab es Zwischenräume mit einer Security, doch selbst die waren Top gestaltet, denn an jedem „Fenster“ in diesen Räumen war ein Bildschirm, auf denen zu sehen war, das draussen eine völlig verrückte Tante ein Gemetzel anfing. Geil, und bestimmt nicht billig! Allgemein war das Maze sehr detailreich gestaltet, es gab keine „Lückenfüller“-Gänge wie man das von anderen Mazes in Rust und Bottrop kennt, einfach ein Raum nach dem nächsten. Bei den meisten Räumen hing dann noch ein kitschiger Vorhang in der Tür und diese stand unverrückbar halb offen, sehr fies, wenn man der erste in der Gruppe ist. Als kleines Finale lief man dann noch durch eine Mine, ja eine richtige, felsige Mine, mit unebenem Boden und sogar Bahngleisen drin, ich war echt beeindruckt. Als man dann endlich wieder an die frische Luft kam, wartete noch eine letzte Herausforderung, vor einem waren unzählige Leintücher gespannt, wie in The Texas Chainsaw Massacre, und du wusstest, da musst du durch, da sind Kettensägen (auch mit Monster dran) drin, da passiert jetzt das selbe wie im Warteschlangenfilm! Mir machen Kettensägen jetzt nicht soo viel aus, aber wenn man von den Dingern Panik hat, was ja ziemlich viele haben, ist dieser Schluss der blanke Horror."


Die Idee, die Umsetzung, die Schreckeffekte, das Theming, das alles ist mindestens 5 Bomben wert:




Natürlich machen die Scareactors immer dasselbe, sie drücken auf ihren Knopf, Licht und Soundeffekte werden eingespielt und sie machen ihre Bewegung, also ein directed Maze, aber ein perfekt umgesetztes!






Zum Schluss noch allgemein, vor 2 Jahren ist mir aufgefallen, das die Schminke der Walibi-Scareactors nicht wirklich gut war, dieses Jahr war sie voll zufriedenstellend, immer noch nicht so gut wie in Bottrop, aber schon um einiges besser als auch schon. Man verbessert sich also immer noch und ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus, die man definitiv verdient hat.



Sooo, jetzt kann ich ohne schlechtes Gewissen ins nächste Halloweekend starten, ich versuch mal wieder etwas mehr zu fotografieren (ohne Garantie) .




Gruss
Flexy