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Tom's Orlando Guide: Kennedy Space Center

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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  23.01.2008 Mittwoch, 23. Januar 2008 09:54
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Tom

Deutschland . NW
Dieser Bericht ist Teil der Serie "Tom's Orlando Guide". Informationen zu weiteren Parks findet Ihr hier:

John F. KennedyWe choose to go to the moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard.


Diese Worte stammen von John F. Kennedy. 1957 hatte Russland den Satellit Sputnik 1 in den Weltraum geschossen und somit die Amerikaner in allem, was mit Raumfahrt zu tun hat, um Längen überholt. Als Reaktion auf diese "unheimliche Bedrohung" hielt der Präsident am 12.09.1962 die oben kurz zitierte Rede und läutete damit eines der unglaublichsten Ingenieur-Programme der Weltgeschichte ein: die bemannte Reise zum Mond. Und das teuerste: Während die NASA normalerweise über ein Budget verfügt, das unter einem Prozent des US-Gesamthaushalts liegt, konnte sie in den Jahren der ersten Mondmission teilweise über 5% des Haushalts verfügen.

Wer sich auch nur ein wenig für dieses Kapitel jüngster Geschichte und für Raumfahrt in Allgemeinen interessiert, der sollte seinen Orlando-Trip mit einem Besuch des Kennedy Space Centers bei Cape Canaveral abrunden. Ca. 90 Minuten von Orlando entfernt befindet sich dort nicht nur ein beeindruckendes Raumfahrt-Museum, sondern der "Spaceport" der USA. Nicht umsonst ist der Werbeslogan des KSC Visitor Complex "Echt nah – Echt. Nah.".

Man sollte den Besuch ein wenig vorbereiten: Auf dem extrem weitläufigen Gelände auf Merrit Island sorgen Shuttlebusse für den Transport. Wer in die Nähe der Shuttle-Startrampe 93A kommen will, muss die "NASA Upclose Tour" buchen. Und die ist ebenso beliebt wie leider auch schnell ausverkauft. Sie lässt sich aber auf der Homepage im Voraus buchen – was ich absolut empfehlen würde.

Die Tour bietet einige Highlights: Neben der Shuttle Startrampe führt sie auch am Vehicle Assembly Building vorbei, in dem seinerzeit die Saturn-V Raketen für die Mondmission und nun das Shuttle montiert werden. Das Vehicle Assembly Building ist dementsprechend verdammt groß: 160 Meter hoch, 218 Meter lang und 157 Meter breit. Platz genug um an zwei Shuttles gleichzeitig zu arbeiten. Die Tourguides wissen viel Interessantes über die NASA und das Weltraumprogramm zu berichten, gute Englischkenntnisse sind hier allerdings von Vorteil.

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Die Shuttle-Startrampe

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Das Vehicle Assembly Building

Für alle Space Shuttle Fans ist Eile geboten: Das Programm wird 2010 auslaufen und durch das Ares / Orion System ersetzt werden, dessen Ziele eine bemannte Mondbasis und letztendlich ein bemannter Marsflug sind.

Ebenfalls ein echter Hingucker, der im übrigen auch ohne Buchung der Upclose Tour zu besichtigen ist: Die Space Station Processing Facility. Hier werden Module der ISS für Ihre Reise ins All vorbereitet. Den Besucher verblüfft die – in der heutigen Zeit schon fast naiv wirkende – Offenheit: man darf den internationalen Crews - nur durch große Glasscheiben getrennt - bei Ihrer Arbeit an den Modulen zusehen.

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Fleißige Kanadier bauen an Ihrem ISS-Modul

Eines meiner persönlichen Highlight ist jedoch das Apollo / Saturn V Center, das unter anderem zwei Hauptattraktionen zu bieten hat: Das eine ist eine echte Saturn V Rakete wie sie in den 60ern für die Mondmission eingesetzt wurde. Ebenfalls sehenswert: LM-9 ein echtes Lunar Module, dass zwar nie geflogen ist, aber flugbereit war. Nicht minder beindruckend ist das nachgebaute Control Center, in dem man einen Saturn V Start erleben kann, durch die Druckwelle zum Klappern gebrachte Stahljalousien inklusive. Wer will, kann ein Stück Mond berühren: der ausgestellte Lunar Rock stammt tatsächlich vom Erdtrabanten – klein, aber fein.

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Saturn-V Rakete

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Apollo Control Center

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Blick in das Cockpit eines echten Lunar-Modules

Kennedy Space Center ist auch ein riesiges Naturschutzgebiet, wenngleich dieser Umstand eher als Abfallprodukt des Raumfahrtbetriebs anzusehen. Dadurch, dass man verhältnismäßig wenig Platz, aber viel Abstand brauchte, ist das ganze Gebiet ein fast unberührtes Naturreservat mit Alligatoren, Vögeln und anderen wilden Tieren. Das "Highlight": an einer Stelle befindet sich zwischen den drei hohen Bäumen ganz hinten, wenn Sie genau hinschauen, ein Weißkopfadler-Nest. Ich habe da zwar noch nie auch nur eine Feder gesehen, aber auf jeder Tour wird dort mindestens drei Mal gehalten. Wappentier halt. Aber wenn Ihr mal tatsächlich einen Adler sehen solltet, könnt Ihr mir eine Mail schreiben.

Im Rocket-Garden kann man einige Raketen älteren Datums bewundern und in der Shuttle Plaza befindet sich ein begehbarer 1:1 Nachbau des Space Shuttles Explorer incl. Raketentank und Feststoffboostern – ebenfalls in Originalgröße.

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Space Shuttle Plaza

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Der Rocket Garden

Daneben bietet das Kennedy Space Center noch zwei IMAX Kinos, die Filme zum Thema Raumflug zeigen und den Bewegungssimulator „Shuttle Launch Experience“.

Das Highlight, das Ihr auf gar keinen Fall verpassen solltet und für das alleine sich schon ein Besuch lohnt, ist unprätenziös und kommt ohne Special Effects aus: "Astronaut Encounter" ist schlicht das, was der Name sagt: ein Treffen mit einem Astronauten. Je ein Weltraumflieger bericht täglich von seinen Reisen ins All, plaudert aus dem Nähkästchen und beantwortet gerne Fragen, z.B. wie man in der Schwerelosigkeit aufs Klo geht (wird fast jedes Mal gefragt). Wer also immer schon einmal einen Raumfahrer etwas fragen wollte: hier ist die Chance.

Das Kennedy Space Center setzt einen erfrischenden Kontrapunkt zur bunten und künstlichen Welt von Orlando. Alles hier ist echt und ungeschminkt: wenn man all die Zweckbauten aus den 60ern sieht, fragt man sich, wie hier High-Tech-Geschichte geschrieben werden konnte. Die Vielzahl der Attraktionen sorgen dafür, dass man mit einem Besuch einen guten Tag beschäftigt ist. Ein pädagogisches Niveau wie z.B. im Deutschen Museum in München darf man freilich nicht erwarten: Hintergrundwissen sollte man sich im Zweifelsfall vorab anlesen. Halbwegs gut vorbereitet wird der Besuch zu einer ganz persönlichen Begegnung mit der jüngsten Technik-Geschichte.

P.S.: zur Frage aller Fragen (siehe oben): Mit Unterdruck. Wie sonst? Wäre ja sonst eine schöne Sauerei!
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Diddi Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  24.01.2008 Donnerstag, 24. Januar 2008 05:40
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Deutschland . NW
Ich fands super langweilig, und auch Freunde von mir die hin wollten sind nach ein paar Stunden wieder gefahren. Vielleicht bin ich (sind wir) einfach mit falschen Erwartungen hin gefahren. Ich hatte mir wesentlich mehr "interaktiven" Spass erhofft. Aber das ganze ist ja mehr ein grosses Museum. Man geht in eine Halle, schaut ein Filmchen, liest ein paar Tafeln und pendelt mit dem Bus weiter zur naechsten Halle. In der Astronaut Hall of Fame gibts dann zwar ein paar Sachen zum rumspielen, aber das reisst mein negatives Bild auch nicht wieder raus.

*edit*
Und nochwas: Haltet euch bloss von dem Essen dort fern! Das waren mit Abstand die ekelhaftesten Pommes samt Cheesburger die ich je gegessen hab... wuargh. Und sauteuer dazu natuerlich.
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  24.01.2008 Donnerstag, 24. Januar 2008 11:57
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Tom

Deutschland . NW
Und genau da liegt der Fehler. Kennedy Space Center als "großes Museum" zu sehen ist ungefähr so, wie die Universal Studios Hollywood als "Filmmuseum" zu sehen. Kennedy Space Center ist ein richtiger Weltraumhafen und gerade auf der Upclose-Tour bekommt man hiervon auch jede Menge mit. Vielleicht hängt die Faszination auch ein bisschen mit dem Geburtsdatum zusammen: Ich war 11 als die erste Shuttle-Mission ins All aufbrach und das war verdammt aufregend.

Wer mit Raumfahrt nicht so viel am Hut hat, und auf "Spaß" hofft, sollte nicht hinfahren.

Die Verpflegung-Problematik kann ich leider bestätigen.
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Big Olli Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  24.01.2008 Donnerstag, 24. Januar 2008 12:20
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Olli Wendorff
Kaltenkirchen
Deutschland . SH
Ich kann auch nur Tom´s Meinung bestätigen. Ich war 2005 da, und mir hat es sehr gut gefallen. Allerdings interessiere ich mich auch sehr für das Thema, und ich war damals in einem ähnlichen Alter wie Tom. Aber auch meine bessere Hälfte als Nichtinteressierte fand es zumindest nicht langweilig.

Viele Grüße, Olli
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chollay Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  24.01.2008 Donnerstag, 24. Januar 2008 21:25
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Deutschland . BW
Sehr schöner Bericht, ich war 1999 dort und damals ist an diesem Tag ein Shuttle gestartet dadurch konnten wir "leider nicht überall hin"

Aber der Shuttle Start war einfach der absolute Wahnsinn!

Lg Chris
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  21.04.2008 Montag, 21. April 2008 05:55
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Tom

Deutschland . NW
upic229805


Al Worden, Command Module Pilot auf Apollo 15
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