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Lipton Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.02.2021 Donnerstag, 11. Februar 2021 17:49
Avatar von Lipton Lipton Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . RP
Kann man das nicht rund um die Uhr verimpfen ? Notfalls holt man sich Hilfe. Bundeswehr ist ja jetzt auch schon aktiv und hilft mit. Impfen nach Bürozeiten klingt in einer Pandemie nicht so toll.

Was macht eigentlich das Thema Dunkelziffer ?

Ich habe heute einen Beitrag auf ntv gelesen in dem gerätselt wurde warum die Zahlen so stark zurück gehen weltweit. Man erklärt darin, das die Immunität in den USA vermutlich wesentlich höher ist als man denkt, das ja die Dunkelziffer wesentlich höher ist.

Ich kenne mich lange nicht so gut aus, aber es klingt für mich plausibel.

In Deutschland wäre man deshalb noch nicht so gut "immunisiert" weil man aufgrund der besseren Maßnahmen eine niedrigere Immunität hätte.
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mico Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.02.2021 Donnerstag, 11. Februar 2021 18:01
Avatar von mico mico Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Michael Coslar

Deutschland . NW
Möglich. Aber ich persönlich habe eh keine große Hoffnung auf eine natürliche Herdenimmunität. Siehe Manaus. 0 gefällt das
benbender Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.02.2021 Donnerstag, 11. Februar 2021 18:38
Avatar von benbender benbender Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Torsten Bender

Deutschland . HE
Der Artikel ist zu sehr auf die Variante Mutation fixiert. Aktuellere Artikel und Meinungen von Virologen gehen davon aus, dass mehrere Faktoren dort zusammengekommen sind.

Daher zur Ergänzung folgender Artikel:
n-tv.de Warum-Herdenimmunitaet-in-Manaus-nicht-wirkt-article22335720.html

Also 4 Faktoren, wobei man Immunescape im Auge behalten muss. Da kommt aber der immer wiederkehrende Einwurf von Tom ins Spiel, wer ernsthaft glaubt, dass es mit einer Impfrunde getan ist, wird richtig auf die Nase fallen. Daher bitte Bundesregierung und EU lernen was falsch gelaufen ist und schon jetzt die Dosen für 2022 fortlaufend sichern.
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.02.2021 Donnerstag, 11. Februar 2021 20:51 1 gefällt das
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
LiptonIch habe heute einen Beitrag auf ntv gelesen in dem gerätselt wurde warum die Zahlen so stark zurück gehen weltweit.


Hier der passende „Graph zum Rätsel“. In UK ist die Kurve übrigens nahezu deckungsgleich.

upic563974


Die Zahl der täglichen Neuinfektionen fällt seit dem 10. Januar ins Bodenlose und hat sich binnen eines Monats mehr als halbiert.

Für eine „obskure“ Herdenimmunität ist der Abfall zu abrupt. Mit Impfungen ist das aber auch nicht zu erklären, mit Maßnahmen (wie in UK) ebenfalls nicht, auch Änderungen im Testverhalten erklären die Kurve nicht.

Die einzige Erklärung, die mir einfallen würde, wäre, dass die Kurve eigentlich schon Mitte November für einen Abwärtstrend „reif“ gewesen wäre, dieser aber durch Super-Spreader Events rund um Thanksgiving, Chanukka, Weihnachten und New Years Eve aufgeschoben wurde.

Aber letztlich ist auch das nur eine eher kläglicher Versuch der Datenlage einen Sinn zu verleihen. Ehrlich gesagt fehlt mir jegliche Antwort auf die schon anno dunnemals von Alexander von Cube in „Kopf um Kopf“ gestellte Frage: „Warum ist das so?“

Nach meiner Zählung ist dies jetzt schon das dritte Mal, dass sich die Kurve gänzlich anders verhält, als von „Experten“ vorhergesagt:

  1. Im Frühjahr 2020 fielen die Zahlen in Deutschland bereits bevor drastische Lockdown-Maßnahmen ergriffen wurden.
  2. Im Sommer 2020 zeigte das Virus eine von „Experten“ unerwartet massive Saisonalität.
  3. Und jetzt die oben gezeigte Kurve.


Deswegen bewahre ich mir meine Skepsis, wenn „Experten“ die „Dritte Welle“ jetzt schon als unausweichlichen Fakt verkünden.
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schrubber Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.02.2021 Donnerstag, 11. Februar 2021 23:21 1 gefällt das
Avatar von schrubber schrubber Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . HE
Hieß es nicht irgendwann mal, dass das Virus durch Mutationen ansteckenden, aber weniger gefährlich werden würde? Vielleicht sehen wir diesen Effekt gerade. Für ein bisschen Schnupfen rennt schließlich bei weitem nicht jeder zum Test. 1 gefällt das
multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 00:15
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
Hochinteressante These, mein Lieber:

B.1.1.7 ist gar nicht per se ansteckender, sondern verläuft häufiger symptomarm / symptomlos, dadurch werden weniger Infizierte getestet, es werden weniger Infizierte aus dem Verkehr gezogen, können länger andere anstecken und in der Summe steigt dadurch der Anteil von B.1.1.7 während die nachgewiesenen Infektionen, die Hospitalisierungen und die Todesfälle sinken.
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schrubber Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 07:32
Avatar von schrubber schrubber Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . HE
Klingt plausibel und würde erklären, warum hier im Kreis dort wo aufgrund der Mutation durchgetestet wird immer mehr Fälle auftauchen. Und das eben auch dort, wo die Leute so wenig Kontakt miteinander hatten, dass eine Ansteckung eher unwahrscheinlich ist (es sei denn man erklärt es sich mit einer hohen Übertragbarkeit). Wer testet, der findet. Wer nicht testet, bei dem sinkt die Inszidenz. 0 gefällt das
michael86 Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 08:20
Avatar von michael86 michael86 Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Österreich . S
Man darf aber nicht vergessen, der Virus wird weitrermutieren und könnte - theoretisch "sich falsch verhalten" und aggresiver werden und das Lungengewebe irreparabel schädigen. Der Sinn von mutationen ist ja praktisch der Überlebenskampf des Virus, auch würde ein auslöschen des Wirtes dem Virus nicht hilfreich sein, Ebola als beispiel ist aggresiver geworden.
Wir wollen jetzt aber das beste hoffen - und das 117 weitermutiert zu einen Harmlosen Schnupfen, der die unteren Atemorgane in Ruhe lässt!
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 09:13 2 gefällt das
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
Ich habe gestern Abend noch sehr intensiv über schrubber's These nachgedacht, die in eine überraschend hohe Zahl von Aspekten geeignet ist, die gegenwärtigen Kurven zu erklären. So wäre der stetig wachsende Anteil der Mutante bei gleichzeitig fallender Gesamtzahl auch so zu erklären, dass bei B.1.1.7 die Isolation durch Quarantäne versagt, weil sich Personen ohne Symptome nicht testen lassen. Die Wildform hingegen wird durch Entdeckung und Kappen von Infektionsketten immer weiter zurückgedrängt. Der Mensch wird sozusagen zum Komplizen von B.1.1.7.

Bei einer anzunehmenden Kreuzresistenz zwischen den beiden Stämmen würde Corona so „enden“: Das Virus könnte sich als saisonaler Begleiter etablieren ohne ultimativ vom Menschen bekämpft zu werden.

Paradoxerweise würden in solchem einem Szenario Grenzkontrollen Leben kosten, wenn milde Infektionen mit B.1.1.7 vor schweren mit der Wildform schützen.

Das interessanteste bei dem Gedankenspiel ist aber: die „renommierten“ Experten haben das Szenario nicht auf dem Schirm, weil die signifikante Auswirkung der Dunkelziffer bis heute hartnäckig ignoriert ist.

Aus meiner Sicht ist der größte biologische Vorteil von SARS-CoV-2 nicht seine hohe Kontagiosität, sondern der Umstand, dass er zu erheblichen Teilen „unter dem Radar segeln“ kann. Das würde auch den seltsamen Knick der Infektionszahlen Anfang Januar erklären: Nicht das Infektionsgeschehen ist abrupt abgebrochen, die Behörden haben schlicht und ergreifend alle leicht zu ermittelnden Kontakte der Weihnachts-Superspreader-Events „abgegrast“.

Deswegen ist „No Covid“ für mich auch gleichbedeutend mit „No Sense“, denn ein Virus mit einem signifikanten Anteil symptomloser aber kontagiöser Verläufe bekommt man nicht eingefangen, so viel kann man gar nicht testen …
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Dschack Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 15:07
Dschack Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland
Interessante und genaue Daten aus Israel:
ourworldindata.org vaccination-israel-impact
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 16:28
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
Was ich schon seit einem halben Jahr gebetsmühlenartig predige, hier nun aus berufenem Munde:

TagesschauDie Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert, mit flächendeckenden Impfungen gegen das Coronavirus in Arztpraxen spätestens im April zu beginnen. Schon im März könnten die Kapazitäten der Impfzentren nicht mehr ausreichen, um alle verfügbaren Dosen gegen Covid-19 zu verimpfen, teilte die KBV mit. Basis für die Berechnung ist eine Modellierung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zur nationalen Impfkampagne. Würde nicht im April mit den Impfungen in den Praxen begonnen, entstehe ab Mai eine Impflücke von wöchentlich mindestens drei Millionen unverimpften Dosen, die bis Juli auf etwa siebeneinhalb Millionen Dosen pro Woche wachsen könne, hieß es. Nach bisherigem Stand könnten laut KBV von Ende März an mindestens 40.000 Arztpraxen zusätzlich benötigt werden, um den verfügbaren Impfstoff schnellstmöglich zu verimpfen.

Quelle: Tagesschau
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 18:55
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
In der von mico aufgeworfenen Diskussion um die Abwägung verlorener Lebensqualität habe ich gerade eine sehr interessante Studie im Ärzteblatt gefunden, die berechnet, wie viele Lebensjahre durch COVID 2020 verloren gegangen sind. Um mit der Tür ins Haus zu fallen: etwa 300.000. Dabei geht nicht nur ein frühzeitiger Tod in die Berechnung ein, sondern auch Beeinträchtigungen durch die Krankheit selbst, wie Aufenthalte auf der Intensivstation.

Ich hatte vor ein paar Seiten die Formel:

verlorene Lebensqualität * Anzahl betroffener Personen * Dauer


ins Spiel gebracht. Die Dauer kürzt sich dabei raus, da nur 2020 betrachtet wird. Um vergleichen zu können, müsste man jetzt den durchschnittlichen Verlust von Lebensqualität in Prozent berechnen. Gastronomen, die um Ihr Lokal fürchten, werden hier vermutlich -50% und mehr angeben, Menschen, die nicht in Urlaub fahren dürfen, vielleicht -10% bis -20%. Karl Lauterbach wird vermutlich eher einen positiven Wert haben, aber ich glaube, von der Sorte gibt es in Deutschland nicht ganz so viele.

Sagen wir mal ganz konservativ 1% durchschnittlicher Verlust an Lebensqualität in 2020. Schon das entspricht 820.000 Lebensjahren.
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Colorado-Fan Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 19:22 2 gefällt das
Colorado-Fan Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
Jetzt bleibt die Frage, wie hoch würde der Verlust ausfallen, wenn es einfach keine Maßnahmen gegeben hätte. Die 300.000 Jahre gibt es ja letztendlich nur, weil das Gesundheitssystem irgendwie funktioniert hat. Wie sieht es da im Vergleich in anderen Ländern aus?

Ich finde den Begriff Lebensqualität aber auch extrem schwammig. Wie definiert man diese? Je nach Definition fällt die Zahl der Einschränkung der Lebensqualität dann doch recht willkürlich aus.

Wenn ich die Umstände berücksichtige, dass ich bisher keine Corona-Infektion hatte, meine Arbeitsplätze noch existieren, ich Zugang zu allen lebenswichtigen Dingen habe, dann fällt mein Urteil erst einmal positiv aus. Wenn ich dann noch überlege, dass extrem häufige Freizeitparkbesuche, Kino, Restaurants, usw. über das Jahr verteilt nur eingeschränkt möglich waren, dann vielleicht schon etwas negativer. Bleibt aber eben auch die Frage, ob die Lebensqualität nicht auch mit einem statt 20 Europa-Park Besuchen im Jahr hoch wäre und wir vielleicht auch extrem übersättigt sind.

Je mehr Variablen da ins Spiel kommen, desto schwieriger kann ich diese Frage beantworten. Und ich denke, dass das Experten auf diesem Gebiet auch nicht unbedingt leicht fallen dürfte. Natürlich kann man bestimmte Variablen zur Messung entwickeln. Aber ist das objektiv?

Für mich persönlich ist der größte Faktor, der mir die Lebensqualität raubt, die Kommunikation der Entscheider. Ich habe oft den Eindruck, dass man eben immer nur verwaltet und nicht wirklich eine gute Strategie hat. Das macht mir Sorgen. Ich sorge mich auch um alle Menschen, die nicht arbeiten können und eventuell ihr Lebenswerk nach einem Jahr vernichtet sehen. Das raubt mir viel mehr Lebensqualität als mein eigenes "Schicksal". Der Gastronom, der am Ende pleite ist und sein Lebenswerk verloren hat, der verliert eigentlich sogar den Rest seines Lebens. Sein "Baby" ist kaputt, das kann man kaum wieder reparieren. Und davon wird es eine Menge geben. Das hat für mich aber eigentlich gar nichts mit dem Lockdown selbst zu tun. Es ist doch viel eher das Problem, dass die Politik aktuell nicht in der Lage ist, schnell und unbürokratisch Hilfen auszuzahlen. Viele Unternehmen, die noch geöffnet haben, wissen doch gar nicht, wie hoch ihre Verluste im letzten Jahr waren. Vielleicht hätte es ohne Corona ein massives Wachstum gegeben? Eigentlich hätte man unbürokratisch sämtlichen Unternehmen und Selbständigen alle Verluste zahlen müssen. Das wäre fair gewesen. Und dann wäre die Bereitschaft und der Verlust der Lebensqualität auch viel geringer. Natürlich hätte das viel mehr Geld gekostet. Die tausenden Insolvenzen werden aber eben auch indirekt Geld kosten, weil von diesen Menschen über Jahre keine Steuereinnahmen zu erwarten sind. Man spart kurzfristig, langfristig wird es aber richtig teuer.
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  12.02.2021 Freitag, 12. Februar 2021 19:55 1 gefällt das
Avatar von multimueller multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Tom

Deutschland . NW
Am einfachsten lässt sich Lebensqualität für unsere Zwecke indirekt über die relative Lebenszufriedenheit ermitteln. Du bewertest Deine persönliche Zufriedenheit täglich mit 1 - 10 Punkten. Ich würde einem "normalen Tag" eine 7 geben, einem Urlaubstag eine 10. Ich versuche im Jahr auf 50 Urlaubstage zu kommen, macht zusammen 2.705 Punkte. Das ist meine Baseline. 2020 hatte ich keinen Urlaub und ich würde aufgrund der Corona-Lage die durchschnittliche Zufriedenheit an "normalen Tagen" auch eher auf 6 setzen, also 2.190 Punkte. Macht 19% Verlust an Lebensqualität.

Direkt gibt es zum Beispiel die „Mercer Quality of Living Survey“, die eigentlich Metropolen bezüglich Ihrer Lebensqualität bewertet, dies aber direkt über 10 objektivierbare Kenngrößen bewerkstelligt, von denen gleich fünf von den gegenwärtigen Maßnahmen beeinträchtigt sind.

  1. Politische und soziale Umgebung
  2. Ökonomische Bedingungen
  3. Soziokulturelle Bedingungen (Einschränkung der Berufsfreiheit, der Freizügigkeit)
  4. Gesundheit und Gesundheitswesen (Verschieben elektiver OPs)
  5. Schulen und Ausbildung (ist klar)
  6. Öffentliche Services und Verkehr
  7. Unterhaltung (Restaurants, Freizeitparks, Reisen)
  8. Konsumgüter
  9. Unterkünfte
  10. Umwelt
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Bends Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 02:35
Avatar von Bends Bends Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
Ich möchte ebenfalls noch auf etwas anmerken, und zwar das die Testkriterien ab kommender Woche nochmal geändert werden, so dass sich quasi jeder testen lassen kann.

Begründung hierfür ist, dass jetzt wieder genug Testkapazitäten zur Verfügung stehen würden, was vorher laut Spahn nicht der Fall gewesen ist.
Wenn man sich hierzu die Zahlen des RKI anschaut, ist dies eine ziemlich steile These:
rki.de Testzahlen-gesamt.html

Wenn man die Anzahl der Testungen mit der theoretischen als auch realen Kapazität vergleicht, wurde zumeist oftmals weniger als die Hälfte der Testkapazitäten genutzt.
Auch interessant: Mehrere Labore sind scheinbar wohl aus dem „Corona-Game“ ausgestiegen, die Anzahl der übermittelnden Labore sinkt jedenfalls.
Ebenfalls interessant: Die Quote der positiven Testergebnisse sinkt ebenfalls stark ab, auch wurden in der letzten KW nach den alten Kriterien 100.000 Menschen weniger getestet.

Was das bedeutet? Keine Ahnung!
Positiv formuliert will man mehr in die Breite testen um einen besseren Überblick zu bekommen. Pessimisten denken wohl eher, dass man andere Zahl benötigt, um Argumente zur Legitimation zu finden - nicht das man plötzlich mögliche Lockerungen durch Absenken der Inzidenz auf maximal 10...ups...
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uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 10:53 1 gefällt das
Avatar von uso uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Daniel Gilles
Meckenheim
Deutschland . NW
multimuellerDirekt gibt es zum Beispiel die „Mercer Quality of Living Survey“, die eigentlich Metropolen bezüglich Ihrer Lebensqualität bewertet, dies aber direkt über 10 objektivierbare Kenngrößen bewerkstelligt, von denen gleich fünf von den gegenwärtigen Maßnahmen beeinträchtigt sind.

  1. Politische und soziale Umgebung
  2. Ökonomische Bedingungen
  3. Soziokulturelle Bedingungen (Einschränkung der Berufsfreiheit, der Freizügigkeit)
  4. Gesundheit und Gesundheitswesen (Verschieben elektiver OPs)
  5. Schulen und Ausbildung (ist klar)
  6. Öffentliche Services und Verkehr
  7. Unterhaltung (Restaurants, Freizeitparks, Reisen)
  8. Konsumgüter
  9. Unterkünfte
  10. Umwelt


Auch wenn ich es immer schwierig finde, ein solches, letzten Endes subjektives Empfinden objektiv quantifizierbar zu machen, möchte ich so weit gehen, dass hier mehr als die von dir fünf genannten Kenngrößen betroffen sind:

  1. Politische und soziale Umgebung -> Die politische und soziale Umgebung ist streckenweise derart vergiftet, sodass man nicht mehr frei seine eigene Meinung äußern kann, ohne ernsthafte Repressalien (außerhalb des Gerichtswesens) zu erfahren.
  2. Ökonomische Bedingungen-> Extrem subjektiv. Für mich persönlich und viele andere Branchen gab es hier keine Einschnitte. Für das Gastro-, Friseur oder Veranstaltungsgewerbe wiederum....
  3. Soziokulturelle Bedingungen (Einschränkung der Berufsfreiheit, der Freizügigkeit)
  4. Gesundheit und Gesundheitswesen (Verschieben elektiver OPs)
  5. Schulen und Ausbildung (ist klar)
  6. Öffentliche Services und Verkehr
  7. Unterhaltung (Restaurants, Freizeitparks, Reisen)
  8. Konsumgüter-> Hier kommt es auch wieder ganz stark auf den Bereich an. Wenn wir mal vom Klopapier am Anfang des Lockdowns absehen, gibt es noch immer Tech-Produkte, die aufgrund der Konstellation von anhaltenden Lockdowns + mehr Home-Office + Weihnachten gar nicht oder nur noch zu absurden Preisen verfügbar sind.
  9. Unterkünfte-> Auch wieder stark subjektiv. Aber wenn ich es mir zuhause einfacher eingerichtet habe, weil ich eh entweder auf Arbeit bin oder in der Freizeit sehr viel verreise, dann bewerte ich dies natürlich in einem Lockdown auch wieder ganz anders.
  10. Umwelt

Daher würde ich ausgehend von deiner Skala (1-10, wobei 7 ein durchschnittlicher Tag auch für mich ist) soweit gehen, dass ich subjektiv einen Tag im aktuellen Lockdown eine 4 und einen Tag in der "Zwischenwelt" zwischen den beiden Lockdowns letzten Sommer eine 5 gebe. Mit Normalität hatte auch dies nichts gleich.
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Old Chatter Hand Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 12:11 2 gefällt das
Avatar von Old Chatter Hand Old Chatter Hand Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
usosodass man nicht mehr frei seine eigene Meinung äußern kann, ohne ernsthafte Repressalien (außerhalb des Gerichtswesens) zu erfahren.


usower hier eigentlich die Fakenews verbreitet


usowarum ich "Qualitätsjournalismus" nur noch mit Anführungszeichen schreibe


Sorry, aber langsam wirds echt lächerlich.
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mico Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 12:39 1 gefällt das
Avatar von mico mico Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Michael Coslar

Deutschland . NW
multimuellerAm einfachsten lässt sich Lebensqualität für unsere Zwecke indirekt über die relative Lebenszufriedenheit ermitteln. [...]


"Lebenszufriedenheit" finde ich für mich nur sehr schwierig zu ermitteln. Man muss nämlich nicht nur betrachten, was ist, sondern auch was sein könnte. Ich möchte das nur an einem einzigen Beispiel erläutern, was ich damit meine:

Momentan bin ich im Homeoffice, genau wie in der ersten Welle von Anfang März bis Ende Mai, und jetzt wieder seit Anfang Oktober mit noch offenem Ende. Ich wäre deutlich lieber im Büro, aber es ist nun mal so. Ohne Homeoffice würde ich jeden Tag 2x 50km mit dem Auto zur Arbeit hin und zurück fahren (mit der Bahn bräuchte ich von Tür zu Tür 2x 90min verglichen mit 2x 45min mit dem Auto, also IMO kein Option). Im Jahr sind das 22-24tkm (ohne die ganzen privaten Fahrten). Jetzt betrachte ich das Risiko, dass ich innerhalb eines Jahres auf dieser Strecke einen schweren Unfall mit Langzeitfolgen habe, und vergleiche es mit dem Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs und Langzeitfolgen. Das Gefahr auf der Autobahn dürfte deutlich höher sein als das Risiko bei Covid-19, ohne eine Risikoperson zu sein.

Kommt es in einem der beiden Fälle zu diesem schweren (Un-)Fall, ist die Wahrscheinlichkeit also durchaus gegeben, dass es das auf lange Sicht war, mit einem "normalen" Leben inkl. mehreren Urlauben im Jahr durch die Welt. Durch das Homeoffice ist das Arbeitswegrisiko aber auf nahezu Null reduziert, das (Long-)Covid-Risiko nimmt dadurch einen deutlich höheren Stellenwert ein. Daher versuche ich, das Risiko einer Infektion auch möglichst weit zu reduzieren, und hoffe, dass ich es bis zur Impfung schaffe, auch hier die Null stehen zu haben. Die üblichen Lebensrisiken sind vermutlich für mich in beiden Fällen ähnlich, weswegen ich sie nicht näher betrachten will.

Was ich damit sagen will: Ja, persönlich geht es mir auch in dieser Situation gut, auch wenn ich auf vieles verzichte, was bis Anfang 2020 das Leben ausgemacht. 2020 konnte man dann abschreiben, und für mich schreibe ich auch 2021 bereits ab. Sollte ich überrascht werden, dass durch die Impfungen tatsächlich ab Sommer/Herbst wieder vieles von der 2019-Normalität möglich sein wird, würde mich das sehr freuen. Aber ich wäre nicht enttäuscht, wenn es erst 2022 wieder soweit ist, ich mache mir da keine falschen Hoffnungen. Dann wird eben erst 2022 wieder durchgestartet. Et kütt wie et kütt.

Jeder muss da natürlich seine aktuelle Situation und die Auswirkungen selber bewerten. Ich verzichte lieber jetzt bis zur Impfung auf mehr als vielleicht notwendig wäre, better safe than sorry, habe dafür aber eine höhere Sicherheit, dass es danach wieder normaler wird. Es ist es mir nicht Wert, jetzt ein deutlich höheres Risiko einzugehen, jede Lockerung herbei zu sehen, um was auch immer zu machen, um im Augenblick ein klitzekleines bisschen Normalität zu erzielen, und mir dafür im Extremfall die nächsten Jahre zu versauen.

Just my 2 Cent.
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uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 12:44
Avatar von uso uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Daniel Gilles
Meckenheim
Deutschland . NW
Achso, die immer weitergehende Spaltung der Gesellschaft ist also nur eine Einbildung und Cancel-Culture ein Hirngespinst. Und es ist auch vollkommen normal, dass in einer freiheitlichen Demokratie Menschen aufgrund einer privaten Teilnahme an einer Demo ihren Job verlieren....


Und zum Thema Fakenews können wir gerne den Artikel vom #Faktenfuchs Absatz für Absatz auseinandernehmen, wenn dir die plakative Gegenüberstellung mit den anderen Meldungen aus meiner Collage nicht genügt. Ich nehme es vorweg, das Ergebnis wird das selbe sein.
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Old Chatter Hand Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 13:00 2 gefällt das
Avatar von Old Chatter Hand Old Chatter Hand Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
usoAchso, die immer weitergehende Spaltung der Gesellschaft ist also nur eine Einbildung und Cancel-Culture ein Hirngespinst.


Natürlich darfst du deine Meinung frei äußern, du darfst das aber nicht verwechseln. Nicht jeder muss sich deine Meinung anhören oder dir unwidersprochen zustimmen.

Du darfst an der Supermarktkasse auch einen fahren lassen - ist nicht strafbar - aber du darfst nicht von den Menschen verlangen sich dann näher an dich ran zu stellen.

Und zum Thema Cancel-Culture: Es gibt da etwas wie Hausrecht und die freie Entscheidung wen ich einlade und wen ich wieder auslade.
Du darfst sogar mit Nazis marschieren und dich trotzdem zur Mitte der Gesellschaft zählen. Nur darfst du nicht erwarten, dass dir da die Zustimmung zufliegen wird.

usoUnd es ist auch vollkommen normal, dass in einer freiheitlichen Demokratie Menschen aufgrund einer privaten Teilnahme an einer Demo ihren Job verlieren....

Auch das sind gern genommene "Argumente". Dafür gibt es gewisse Gerichte, die da über Recht und Unrecht entscheiden.


usoUnd zum Thema Fakenews können wir gerne den Artikel vom #Faktenfuchs Absatz für Absatz auseinandernehmen, wenn dir die plakative Gegenüberstellung mit den anderen Meldungen aus meiner Collage nicht genügt. Ich nehme es vorweg, das Ergebnis wird das selbe sein.

Darauf habe ich zugegebenermaßen gewartet.
Ich gehe mal den Zitierten Beitrag von dir durch und sehe da, dass alle "Qualitätsjournalismus" Bildchen von dir ZITATE sind.
Was hat es jetzt bitte mit deinem Framing "Qualitätsjournalismus" zu tun, wenn die Medien ZITATE als Überschriften nehmen?

Pauschal alle Medien zu diskreditieren ist einfach nur schwach und "Michael Wendler"-like.
Auch ich bevorzuge gewissen Medien, aber für alles andere vertraue ich einem Presserat oder finanziere diese Medien schlicht und einfach nicht.
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uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 14:06 2 gefällt das
Avatar von uso uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Daniel Gilles
Meckenheim
Deutschland . NW
Auch wenn das ganze droht, in einer eher privaten Gemengelange zu enden, versuche ich es einmal mit einer konstruktiven Antwort:


Old Chatter HandNatürlich darfst du deine Meinung frei äußern, du darfst das aber nicht verwechseln. Nicht jeder muss sich deine Meinung anhören oder dir unwidersprochen zustimmen.

Du darfst an der Supermarktkasse auch einen fahren lassen - ist nicht strafbar - aber du darfst nicht von den Menschen verlangen sich dann näher an dich ran zu stellen

Vielen Dank für die Erläuterung von Selbstverständlichkeiten, das hätte ich fast vergessen, aber hierum ging es eigentlich gar nicht...

Old Chatter HandUnd zum Thema Cancel-Culture: Es gibt da etwas wie Hausrecht und die freie Entscheidung wen ich einlade und wen ich wieder auslade.

Auch wenn das formal korrekt ist, ist das ein wenig zu kurz gegriffen. Wenn ein wütender Twittermob eine Institution vor sich hertreibt und verlangt, dass Person X geht, weil sie einer anderen Meinung ist, als der wütende Twittermob, dann ist das nur eine bedingt freie Entscheidung. Bestes Beispiel hierfür ist die Geschichte rund um den Beitrag von Dieter Nur für die DFG letztes Jahr gewesen.

Old Chatter HandAuch das sind gern genommene "Argumente". Dafür gibt es gewisse Gerichte, die da über Recht und Unrecht entscheiden.


Hier kommen wir dem eigentlichen Punkt näher. Wie schon in meinen Eingangspost beschrieben, habe ich hiervon bewusst gerichtliche Entscheidungen außen vor gelassen. Nur einmal Hand aufs Herz, wie gut denkst du, wird das Arbeitsverhältnis nach solch einem Vorfall sein, wenn ein Gericht die Kündigung für nichtig erklärt. Und irgendwie lässt sich die Auswirkung auf das Politische und Soziale, worum es ja in der ursprünglichen Fragestellung ging, nicht so recht wegdiskutieren - so sind wir doch gerade in einer solchen Diskussion.


Old Chatter HandDarauf habe ich zugegebenermaßen gewartet.
Ich gehe mal den Zitierten Beitrag von dir durch und sehe da, dass alle "Qualitätsjournalismus" Bildchen von dir ZITATE sind.
Was hat es jetzt bitte mit deinem Framing "Qualitätsjournalismus" zu tun, wenn die Medien ZITATE als Überschriften nehmen?


Pauschal alle Medien zu diskreditieren ist einfach nur schwach und "Michael Wendler"-like.
Auch ich bevorzuge gewissen Medien, aber für alles andere vertraue ich einem Presserat oder finanziere diese Medien schlicht und einfach nicht.


Ich glaube, hier haben wir irgendwie aneinander vorbei geredet. Ich stehe in der Tat allen Medien, egal ob etablierten, alternativen oder soziale mit einer gesunden Portion Skepsis entgegen und versuche diese kritisch zu hinterfragen. Das geht besonders gut, wenn die Quellen wissenschaftliche Artikel als Basis nehmen, denn dann kann ich in die Primärquelle direkt hereinsehen und diese für mich selbst bewerten. Bei ereignisbezogenen Meldungen ist das nicht so einfach möglich - hier hilft es zumeist nur, sich die Meldungen aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven (Quellen) anzusehen. Nicht selten wird erst durch ein Querlesen unterschiedlicher Medien ein vollständiges Bild der Lage möglich. Denn egal ob ÖRR, Spiegel, SZ, Nachdenkseiten, Tichy's oder Twitter, die meisten Medien haben selbst eine bestimmten politischen Vorgeschmack und verordnen ihre Meldungen in diesem bzw. färben die Berichte entsprechend.

Gerade in der Corona-Krise - aber auch schon davor - haben etablierte Medien sehr häufig eine ungesunde Nähe zu der aktuellen Machthabern entwickelt. Da dies immer stärker zunimmt und zum Teil auch fragwürdige Blüten mit sich bringt, habe ich den Begriff "Qualitätsjournalismus" verwendet. Es berichtet sich halt leichter über das aktuelle politische Geschehen, wenn man im Regierungsflieger mitreisen kann und man bekommt auch einfacher Interviews, wenn man mit den Interviewten besser kann. Und dann wäre da ja auch noch das Problem mit der Vermarktung. Die Printerlöse brechen immer weiter ein und trotz enormer Online-Reichweiten sind die Erlöse hieraus nicht so dolle. Da ist es praktisch, wenn man einen direkten Draht zur Politik hat, und so vollkommen unsinnige Gesetze wie das Leistungsschutzrecht auf den Weg bringen kann oder durch spezielle Förderprogramme in dreistelliger Millionenhöhe profitiert. Das monetäre Problem hat der ÖRR natürlich nicht, dafür gibt es hier aufgrund der Nähe zur Politik und der Wechselwirkung durch Beteiligung der Politik in Aufsichtsfunktionen ganz andere Probleme.

Es gibt also gute Gründe, den Medien gegenüber kritisch zu sein und sich bei jeder Meldung zuerst einmal zu fragen, von wem kommt sie und wem nützt sie und daraus die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Das ist zugegebener Maßen nicht immer ganz einfach und auch noch zeitintensiv. Und genau diese Rolle wollen Faktenfinder übernehmen und somit dem unbedarften Leser weiterhelfen. In der Theorie hört sich das toll an. In der Praxis sind Faktenfinder aber im Endeffekt nicht mehr, als weitere Medienanbieter, die an diesem Spiel mitspielen. So hilfreich es für den Leser auch erscheint, sich an einem Faktenfinder zu orientieren, ob ein Bericht aus den sozialen Medien war ist oder auch nicht, genauso hilfreich ist es für die Auftraggeber des Faktenfinders die Meinungsbildung in den sozialen Medien entsprechend des eigenen Narrativs zu beeinflussen.

Und genauso einen Fall sehe ich in der Faktenfuchs Collage. Obwohl die Faktenlage mittlerweile ziemlich eindeutig ist, dass aufgrund des Lockdowns die psychosozialen Kollateralschäden enorm zunehmen, wie es die anderen Artikel und genügend wissenschaftliche Arbeiten darlegen, wird mit dem Faktencheck versucht, einen viralen sozialen Beitrag zu bremsen, um das aktuelle politische Narrativ nicht zu sehr ins wanken zu bringen - nur ist dies angesichts der erdrückenden Beweislage (den anderen Meldungen zum Teil auch aus dem ÖRR) absurd. Nur bitte kritisiere mich nicht für diese Absurdität - ich bin hier nur der Übermittler und nicht der Urheber dieser Absurdität.
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Old Chatter Hand Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 14:21
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Deutschland . NW
In erster Linie war meine Kritik auch auf die ganzen Framings bezogen, aber du hast es ja jetzt aufgedröselt und ich verstehe deine Punkte jetzt besser und kann diesen in Teilen jetzt eher zustimmen.

Ich finde nur, dass wir mit den ganzen Frames hier in eine Diskussion abdriften, die mich eher an den Michael - ich habe Instagram vor dem Kriegsgericht angezeigt- Wendler Telegram Kanal und nicht an - den ansonsten sehr sachlichen und tollen - onride Beitrag hier erinnert.

So und jetzt weitermachen 👌
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multimueller Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 17:09
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Tom

Deutschland . NW
Als jemand, der gegenwärtig sehr viel zu Corona liest, in „allgemeinen“ Medien wie Spiegel, Süddeutsche und den Öffentlich-Rechtlichen, Fachmedien wie dem Ärzteblatt aber auch Primärquellen wie Lancet, stelle ich fest, dass sich gerade die erstgenannten „Mainstream-Medien“ durch die Bank extrem tendenziös berichten und interessanterweise ausschließlich in eine Richtung.

Ich glaube aber nicht, dass dieser Bias politischer Natur ist. Aus meiner Sicht sind die von Online Diensten gebeutelten Medien derzeit in einer Art „Bad News Rausch“. Da findet man beim Spiegel Aufmacher, deren platte Komposita und martialische Adjektive man eher bei der BILD verorten würde:

SPIEGELWie gefährlich ist das Supervirus? Nach Meldungen über eine neue aggressive Virusvariante wurde Großbritannien abgeriegelt. Hilft das?

Die Kombination von Verängstigungs-Journalismus und Clickbait hat schon eine ganz eigene Qualität, doch selbst gewöhnlich ausgewogenere Anbieter, wie Süddeutsche und Tagesschau hauen teilweise ebenfalls sprachlich gewaltig auf die Kacke oder verdrehen im Zweifel - bevorzugt in Headline und Aufmachertext - die Fakten, damit die „Story passt“:

SüddeutscheIn einem Pflegeheim bei Osnabrück stecken sich 14 Frauen und Männer mit der britischen Mutante des Coronavirus an, obwohl sie geimpft wurden.

(Cave: „Geimpft waren“ ≠ „Geimpft wurden“! Tatsächlich fand die Infektion vor der zweiten Impfung statt, bevor sich der maximale Impfschutz aufgebaut hatte. Alle Infizierten hatten milde oder keine Symptome. Man hätte auch schreiben können: „Bereits nach der ersten Impfung: Heim-Bewohner zu 100% vor schweren Verläufen geschützt.“. Ironische Seitennotiz: Trump's „Chinese Virus“ ist populistisches Framing, „britische Variante“ ist aber vollkommen okay … )

Man gefällt sich in der Rolle des Unheilsverkünders und die Taktik geht auf: über zu wenig Aufmerksamkeit können sich die Medien sicherlich nicht beschweren. Nur: kritischer Journalismus, Hinterfragen von Fakten, findet bestenfalls dann statt, wenn es darum geht, Personen, die das Ganze etwas differenzierter und vor allem weniger kritisch sehen, mit teilweise verstörender Wucht anzugreifen und dabei trifft es nicht nur Aluhut tragende Deppen, sondern auch gestandene Wissenschaftler und Menschen, die aufgrund Ihrer Kenntnis deutscher Geschichte Unbehagen empfinden, wenn Grundrechte beschnitten werden und das anscheinend (oder scheinbar?) die meisten Menschen völlig okay finden.

Wenn es eine Verbindung zwischen Journalismus und Politik in der Causa Corona gibt, dann eher anders herum. Ich halte es da mit Stephan Russ-Mohl, den ich hier schon einmal zitiert habe:

Gastbeitrag von Stephan Russ-MohlNicht die Regierenden haben die Medien vor sich hergetrieben, wie das Verschwörungstheoretiker so gerne behaupten. Vielmehr haben die Medien mit ihrem grotesken Übersoll an Berichterstattung Handlungsdruck in Richtung Lockdown erzeugt, dem sich die Regierungen in Demokratien kaum entziehen konnten.

Quelle: Gastbeitrag von Stephan Russ-Mohl
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UP87 Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 17:30 3 gefällt das
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Deutschland . NW
multimuellerIronische Seitennotiz: Trump's „Chinese Virus“ ist populistisches Framing, „britische Variante“ ist aber vollkommen okay … )


Ja, finde ich durchaus. Während Trumps "Chinese Virus" Aussagen sich hauptsächlich um Schuldzuweisungen drehen (was man definitiv merkt wenn man seine Betonung und Wiederholungen betrachtet) ist die "britische Variante" keine Schuldzuweisung sondern eine (vereinfachte) Einordnung. Natürlich könnte man die genaue Bezeichnung des Mutation verwenden und es wäre polititsch korrekter. Aber so ist es einfach greifbarer und besser einzuordnen. Ich habe dies nie als Schuldzuweisung gesehen, da die Briten ja auch nichts für die Mutation können. Während Trumps Aussagen ja ganz klar waren: das Virus kommt daher und die sind Schuld, dass sich das überall ausbreitet!
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uso Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  13.02.2021 Samstag, 13. Februar 2021 17:45
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Daniel Gilles
Meckenheim
Deutschland . NW
Tom, ich kann deine Argumentation gut verstehen und nachvollziehen und bin mir auch unsicher, wer hier wen vor sich hertreibt bzw. wer wen zuerst beeinflusst hat.
Wie bewertest du denn die Rolle des BMI-Strategiepapiers, dass genau diese tendenziöse Kommunikation mit Schockwirkung zu Beginn der Pandemie empfohlen hat und auch den bekannten Medienhäusern "vorgelegt wurde"?

Wie die Welt vor einer Woche berichtet hat, hat man angeblich bei den zu Grunde liegenden Berechnungsmodellen die gewünschten Ergebnisse gleich mit auf den Weg gegeben. Hier würde mich brennend der Schriftwechsel im Original interessieren, um diese Information besser einschätzen zu können. Vor allem Stelle ich mir die Frage: Sollten in der Tat die Ergebnisse vom BMI vorweggenommen worden sein - Warum?
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