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Holnemvolt Park (Zoo Budapest) in Ungarn
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Üdvözöljük a Budapesti Vidámparkban! 25-09-2004
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Tejay
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Avatar von Tejay
Link zum Beitrag #91796 Verfasst am Montag, 27. September 2004 18:52
1 mal bearbeitet, zuletzt am 28.09.2004 23:42
Themenersteller
Relax
Ein kleiner Vorgeschmack auf meinen Erlebnisbericht vom vergangenen Samstag


Bilderserien
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Back to the Roots: Mpgfanboy70
Platz 1 der Top Bilder 2023 + Gewinner der Fotowettbewerbe "Vorgeschlagene Bilder 1/2" und "Vorgeschlagene Bilder 2/2" 2023multimueller
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Aufsteiger Tom

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Avatar von multimueller
Link zum Beitrag #91820 Verfasst am Montag, 27. September 2004 20:10 Relax
Und ich dachte bei dem Topic, Du wärst mit dem Kopf auf der Tastatur eingenickt...
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
Tejay
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Avatar von Tejay
Link zum Beitrag #91830 Verfasst am Montag, 27. September 2004 20:29
Themenersteller
Relax
Hallo Tom,

nein, nein, nix mit Kopfnuss auf Tastaturiban.
Die Überschrift ist ungarisch und bedeutet übersetzt :
Willkommen im Budapester Vidámpark.

Ich glaube nach dieser Sprachgemischwoche (Katalanisch, Spanisch, Easy Jet-Englisch und Ungarisch) schaffe ich es auch mich in Finnland zu bewegen.
Ungarisch sieht aus wie Türkisch, klingt aber eher Finnisch-Nordisch.

Hier noch zur Einstimmung der Parkplan


Der Park bietet folgende Fahrgeschäfte / Attraktionen:

- Ikarusz / Ikarus (Huss-Condor)
- Go-Kart
- Viharvasút / Sturmbahn (Darkride)
- Trambulin / Trampoline (diese fürchterlichen Up-Charge-Trampoline
- Tükörútvesztö / Spiegelhalle (Habe ich gar übersehen)
- Break Dance (Huss Breakdance)
- Vadvízi utazás / WIldwasserbahn
- Fényvadász Dodzsem / Laserskooter (Autoskooter mit Score im Dunkeln)
- Ügyességi játékok / Geschicklichkeitsspiele
- Mesecsónak / Märchenboot (Old Mill)
- Hullámvasút / Holzachterbahn
- Méhecske / Bienchen (Huss-Bee-Bee)
- Elvarázsolt kastély / Verzaubertes Schloss (Walk Through / Funhouse)
- Rendezvénsysátor / Veranstaltungszelt
- Hip Hop (Moser Spring Ride für 10 Personen)
- Looping Star (Schwarzkopf-Klassiker)
- Top Spin (Huss Top Spin)
- Hernyó / Raupe
- Kukomotív / Kinderachterbahn
- Szimulátor / Simulator (mit holländischer Beschriftung, teuersters Fahrpreis im Park)
- Panorámakerék / Riesenrad
- Kanyargó / The Whip (Schleuderbahn)
- Színpad / Freilichtbühne
- Szellemvasút / Geisterbahn
- Versenyautó / Autopiste (Auto-Rennbahn zum Selbstfahren)
- Gólkirály / Goalstriker
- Barlangvasút / Drachenbahn
- Família Expressz / Powered Coaster (von Pinfari)
- Kisdodzsem / Kinder-Autoskooter
- Konvoy / Kinderschleife
- Játékterem / Spielhalle
- Villanyautó / Autoskooter
- Álomhajó / Titanic (Traumboot von Weber)
- Hullam Hajó (Rockin' Tug von Zamperla)
- Körhinta / Pferdekarussell
- Gyermekkert / Kinderpark mit Kindergeschäften Schaukel und Hüpfburg
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Tejay
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Assistent Thorsten Janke
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Avatar von Tejay
Link zum Beitrag #92831 Verfasst am Freitag, 01. Oktober 2004 17:06
3 mal bearbeitet, zuletzt am 01.10.2004 18:00
Themenersteller
Relax
Am Samstag Morgen war es soweit. Siemchen, CJ und ich machten uns nach unserem Frühstück im Hotel zu Fuss auf den Weg, um den nahegelegen Varosliget zu erreichen. Der Varosliget ist ein Stadtwäldchen in Budapest, welches ehemals ein Sumpfgebiet gewesen ist und wurde als königliches Jagdrevier genutzt. Später – Mitte des 18. Jahrhunderts unter Maria Theresia - wurde dieses Gelände trockengelegt und bepflanzt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der heutige Park im damals sehr beliebten englischen Stil angelegt. Auch heute dient der Park als städtische Grünanlage zur Erholung der Budapester.

Im und um den Varosliget fanden im Jahre 1896 die Millenniumsfeierlichkeiten statt. Der Stamm der Magyaren besiedelte im Jahr 896 n.Chr. das Gebiet des heutigen Ungarn, so dass man diese 1000jährige Wiederkehr im Jahre 1896 mit Ausdruck von Nationalstolz gebührend feierte. Zu diesem Jahr (1896) wurde das Gebiet in und um den Varosliget kräftig ausgebaut. Es enstand die Burg Vajahunyad und der Heldenplatz als Zugang zum Parkgelände. In und um den Park folgten im Laufe der Jahre weitere Bauprojekte. Im Park selbst findet man z.B. das Széchenyi-Bad und am Heldenplatz befinden sich sowohl das Museum der schönen Künste als auch die Kunsthalle. Im nördlichen Bereich des Parks findet man auch heute noch den Budapester Zoo und in direkter Nachbarschaft den Vidampark.

Der Vidampark ist ein klassischer Freizeitpark – als ein eingezäuntes Gelände mit Parklandschaft, Attraktionen wie Karussells, Achterbahnen, Spiel- und Gastronomiebetrieben.
Man erreicht den Eingang des Freizeitparks entweder wie wir zu Fuss – oder bequemer von der Stadtmitte aus mit der U-Bahn (Budapest besitzt drei große U-Bahnlinien): man nimmt von dem zentralen U-Bahn-Treffpunkt in der Stadtmitte (Haltestelle Deák Ter) die gelbe Metro mit der Nummer 1 Richtung Mexikoi út und verlässt diese an der achten Station namens Széchenyi fürdo.

Um den Park zu betreten muss man ein Eintrittsticket lösen. Dieses kostet 300 HUF (ungarische Forint, 250 HUF entsprechen ca. einem Euro). Nachdem man das Eingangsdrehkreuz passiert hat, gibt es drei Möglichkeiten: links, geradeaus oder rechts. Wer jedoch Attraktionen nutzen möchte, benötigt Fahrtickets, die man an mehreren Verkaufsständen im Park käuflich erwerben kann. Jede Attraktion ist einzeln zu bezahlen – in der Regel kostet die Fahrt 2 Tickets. Ein Ticket kostet 250 HUF (ca. 1 Euro). So etwas wie All-Inklusive-Tickets oder Wristbänder sucht man im Vidampark vergebens. Alternativ gibt es nur ein 20+2 Ticketheft zum Preis von 5000 HUF (ca. 20 Euro). Eines dieser Heftchen habe ich mir dann direkt an der ersten Verkaufsstelle im Park geholt. Danach geht unsere Entdeckungsreise durch den Park erst mal rechts herum.

Direkt rechts neben dem Eingang befindet sich der Huss-Condor namens Ikarus. Den lassen wir jedoch links liegen und gehen geradewegs weiter. Nach ein paar Meter befindet sich links des Weges eine Neuheit von Zamperla: das Rund-Schaukelschiff „Rockin’ Tug“ präsentiert sich hier in einer eher typischen Kirmesaufmachung wirkt aber noch topfrisch. Rechts unseres Weges befindet sich ein Gebäude mit der Aufschrift Vihar Vasút (Sturmbahn). Es sieht nach Geisterbahn aus, also nehme ich meine ersten beiden Tickets und starte zu meiner ersten Fahrt in diesem Freizeitpark. Die Bahn hat den Charme einer alten Geisterbahn ohne große Schreckensmomente. Es geht im Dunkeln über zwei Etagen und anstelle von Schockszenerien erwarten mich eher Wandszenerien, die mit Leuchtfarben aufgetragen worden sind. Unter anderem passiert man eine New York-Szenerie mit Spiderman. Na, ja, nicht gerade spannnend aber immerhin ein Hauch von Nostalgie. An der Seite der Fassade entdecke ich später einen Hinweis auf eine Neugestaltung der Anlage.

Nach der Fahrt mit der Sturmbahn umrunden wir das Gebäude. Direkt hinter dem Gebäude befinden sich einige Geschicklichkeitsspiele, ein Laserautoskooter, die Wildwasserbahn und ein Break Dance von Huss. Das Gebäude mit den Laserskootern lasse ich links liegen, da ich mit Skootern nie so richtig warm werde – von einem Werbeprospekt-Bild ausgehend kann man hier wohl eine ähnliche Anlage wie im Hansa-Park erwarten, da es wohl irgendwelche Scorelisten gibt. Spannender für mich ist der Bereich hinter dem Skooter, wo man abgebaute verstaute ältere Anlagen des Parks abgestellt findet. Einige Teile stammen wohl von einer älteren Wildwasserbahn. Vielleicht kann jemand mehr aus den Teilen erkennen? Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass es sich dabei um den Isar-Jump des Schaustellers Alfred Avi handelt.

Auf einer größeren Fläche befindet sich eine Wildwasserbahn , die mein zweites Ziel für den Tag wird. Ich bin der erste Fahrgast für diesen Tag; nach der Abgabe von zwei Tickets bittet man mich das zweite Boot zu besteigen, das erste wird führerlos vor mir auf die Strecke gebracht. Die Anlage ist weder klein noch groß – es handelt sich wie einige Geschäfte in diesem Park, um ehemalige Reisegeschäfte. Die Bahn besitzt zwei Abfahrten, zuerst eine kleinere und zum Finale eine größere Abfahrt mit Fotoanlage. In der Kirmes Revue 11+12/1996 findet man auf Seite 41 ein Foto einer identisch aufgebauten Anlage – Wildwasser von Pötzsch aus München, Hersteller Reverchon – vielleicht ist es ja sogar genau dieses ehemalige Reisegeschäft, da der Münchner Schausteller mit dieser Anlage in den Jahren 1988 bis 1993 gereist ist. Im Vergleich fehlen jedoch die hohe Rückwand und der Spritzwasser-Überbau im Talbereich des zweiten Drops. Die Bahn macht Spaß und auch das Onride-Foto liegt mit 500 HUF im Bereich des finanziell tragbarem.

Der Break Dance steht die ganze Zeit mangels Fahrgästen still, es läuft dort die eher typische Technosoundkulisse. Kurzes Typenschild- und Rückwandfotografieren und schon geht es weiter. Vorbei an einem Trampolin und einer Gokartbahn zur linken und einem Endlos-Klettergerät zur rechten gelangen wir wieder vor den Eingang der Sturmbahn. Weiter geradeaus liegt die große Holzachterbahn Hullamvasút und darunter ein schon sehr altes Vergnügungsgeschäft, welches man in den Freizeitparks älteren Datums noch findet: Mesecsónak oder mit deutschem Namen Märchenboot ist streng genommen eine Attraktion, die man auch unter dem Namen „Old Mill“ oder „Tunnel of Love“ aus englischen oder amerikanischen Parks kennt. Man besteigt ein kleines Boot, welches durch einen künstlichen Tunnel an Szenerien vorbeifährt. Der Antrieb erfolgt über ein Wasserrad, welches eine geringe Strömung erzeugt, die das Boot vorantreibt. Im Prinzip noch eine Bootsfahrt für Verliebte, deswegen auch „Tunnel of Love“, da man für mehrere Minuten gemächlich aus dem Blickfeld anderer Menschen verschwindet und für ein paar Minuten Bootsfahrt ungestört ist. Diese Attraktion hatte zum Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus einen anderen Stellenwert als in unserem jetzigen 21. Jahrhundert. Längst haben sich die Konventionen des in der Öffentlichkeit Küssens und Fummels geändert, so dass diese Arten von Attraktionen vom Aussterben bedroht sind. In Budapest hat man die Fahrt etwas kindertauglicher gemacht, in dem man an Märchenszenen vorbeigleitet. Nun bei meiner Fahrt hat mir wahrscheinlich öfter der Schrecken im Gesicht gestanden. In dem kleinen Boot geht es schon kurz nach der Einfahrt in den Tunnel in absolute Dunkelheit bevor per Grubenlampe wieder etwas Licht die Fahrstrecke erhellt. Ich bin zwar ein Ruhrgebietskind – aber diese Enge des Tunnels – es dürften nur ein paar Zentimeter über meinem Kopf bis zur Decke sein – ist sicherlich nichts für Leute, die unter Klaustrophobie leiden. Zudem kommt die fast absolute Stille – es gibt das leichte Plätschergeräusch aus der Ferne und das Schaben des Bootes an den Rändern – sonst nichts. Einmal hört man die Holzachterbahn, die über das Gelände dieser Bootsfahrt ihren Weg sucht – dann schon wieder Stille. Die Märchenszenen sind hinter Gitterzäunen versperrt – Rotkäppchen und Schneewittchen kommen mir bekannt vor wie auch Figuren, die der Biene Maja und den Schlümpfen gleichen. Dann der Supergau: das Boot scheint zu halten – wahrscheinlich bin ich zu schwer und zur Mitte der Strecke ist die Strömung des Wassers nicht mehr ausreichend genug, um mich voranzutreiben. Also hilft alles nichts – die Hände ins Ungewisse zur Wand strecken (Nein, genau an der Stelle wird schon kein Spinnennetz sein) und den Eigenantrieb durch Anschieben forcieren. Nach ein paar Metern setzt die Strömung wieder ein, und das Boot nimmt wieder den Antrieb durchs Wasser an. Nach einer scheinbaren Ewigkeit taucht das Tunnelende in der Ferne auf und kurz darauf gleitet das Boot in die Tageshelle hinaus. Meine erste Old Mill nachdem ich die Anlage in Blackpool leider zeitlich versäumt habe. Trotz des günstigen Preises von einem Ticket reicht mir eine Tunnelfahrt. Spannender wird dann die Fahrt auf der Holzachterbahn Hullamvasút, deren Eingang in direkter Nachbarschaft liegt. Hier besteigen wir zu dritt den Zug und erleben eine spaßige Achterbahnfahrt – eine der ältesten Anlagen in Europa. Die Züge besitzen Drachenköpfe als Verzierung und die dreiteiligen Züge werden stets durch einen Bremser an Bord begleitet. Ich kann jedem Ungarnreisenden die fahrt mit dieser Nostalgieanlage nur empfehlen.

Nach der Holzachterbahn geht es weiter in den hinteren Parkteil, wo sich die Schwarzkopf-Achterbahn Looping Star befindet. Bis zu diesem Stahlriesen geht es noch linker Hand vorbei an einem Huss-Ride Marke Bee-Bee (wie ihn einige aus dem CentrO.Park kennen werden) und am Verzauberten Schloß (wahrscheinlich ein Funhouse, da am Ausgang eine rotierende Tonne auf die Besucher wartet). Mit der Längsseite steht dann der Looping Star vor uns. Die gebrauchte Anlage stammt laut Webseite aus einem schottischen Freizeitpark. Insgesamt die zweite Anlage dieses Typs, die ich fahren kann (bislang kannte ich nur den Looping Star aus dem Bobbejaanland). Auf der Kirmes war ich einst zu klein und ängstlich, um darin eine Fahrt zu wagen. Während ich beginne selbst die Schrauben der Anlage zu fotografieren, winkt CJ ab. „Damit fahre ich nicht, da sieht man ja wie das Kettenöl auf die unteren Schienenabschnitte herunterfällt“. Es dauert lange bis überhaupt ein (der) Zug die Station verlässt. Dann ein Foto vom Zug im Looping und ,schwupps, die zwei Tickets abgegeben und ab zur Front Row. Siemchen und ich finden nach der Fahrt, dass die Anlage für ihr Alter butterweich daherkommt – und uns ohne Schläge über den Schienenpacours geleitet hat. Anton, deine Achterbahnen waren, sind und bleiben spitze. Leider hat die Neuheit – die Fotoanlage am Looping Star – geschlossen. Vor dem Eingang zum Looping Star befindet sich ein weiterer Huss-Klassiker – ein Top Spin. Mit Wasserspielen aber ohne Rückwand – hier gibt es halt das obligatorische Typenschildfoto und weiter geht’s. In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Kinderachterbahn mit Wurmdekor und eine alte Raupe, die im 60s-Look daherkommt. Weiter in Richtung hinterer Parkbereich passieren wir das teuerste Fahrgeschäft des Parks. Drei Tickets muss man hinblättern, will man mit dem Simulator auf die Reise gehen. Am Fahrgeschäft selbst gibt es einen Sticker vom Gebrauchthändler Gambit Leisure und auch an der Flanke des Fahrgeschäftes lassen Worte in Niederländisch auf einen belgischen oder niederländischen Vorbesitzer schliessen. Auch den Simulator lassen wir links liegen und gehen weiter zu einem Highlight, welches sich im hintersten Teil des Parkes befindet: das Panorámakerék, das Riesenrad. Das Gebilde wirkt auf mich etwas unstabil, aber erst probieren, dann meckern. Die ganze Anlage wirkt sehr luftig. Ein älteres Ehepaar fungiert hier als Ride-Ops, Er bedient das Rad und sie den Einlass an der Ticketkasse. Die Gondeln bieten jeweils vier Personen Platz und sind äusserst luftig gestaltet. Das Rad macht eine komplette Umdrehung und stoppt nicht großartig. Wirkt sehr filigran und luftig auf mich.

Nach dem Riesenrad wurde der Rundgang durch den Park fortgesetzt mit dem Besuch des Kanyargó. Hierbei handelt es sich um eine klassische Schleuderbahn, die auch oft unter dem Namen The Whip zu finden ist. Die Anlage macht Fun und verbreitet wie einige andere Geschäfter im Park einen Hauch Nostalgie.

Ebenfalls in diesem Parkbereich befindet sich ein weiterer Darkride: die Geisterbahn Szellem Vasút. Hier geht es wenig spannend durch dunkle Kurven, über zwei Etagen und ab und an an fluroszensierenden Wandszenerien vorbei. Nicht wirklich spannend.

Im Zugangsbereich findet man eine neuere Installation vom Typ Goal Striker sowie eine Etagen-Go-Kartbahn, wie man sie von Kirmesplätzen kennt. Mit dieser Anlage besitzt der Park gar zwei Go-Kartanlagen. Diese zweite wird sogar von Shell gesponsert. Direkt im Anschluß befindet sich der Powered Coaster "Famíla Expressz" aus dem italienischen Hause Pinfari. Wahrscheinlich auch ein Relikt aus transportablen 70er-Tagen. Egal Fun machts immer noch. Direkt gegenüber lockt eine weitere Indoorattraktion: Barlangvasút. Die junge Frau am Eingang warnt mich auf deutsch: "Es ist eine Märchenbahn in ungarischer Sprache" - Egal, da kenne ich nichts. Hinter dem Namen verbirgt sich eine klassische Drachenbahn, wie man sie ebenfalls im Wiener Prater findet. Ein Zug mit einem Drachenkopf fährt auf Schienen durch eine künstliche Höhle. Während der Fahrt läuft über Lautsprecher die Geschichte von Janosz, dem Drachentöter. Der Zug hält an bestimmten Stellen, damit die meist kindlichen Fahrgäste Gelegenheit haben, eine zum Erzähltext passende Puppenszenerie zu betrachten, die die Geschichte von Janosz visualisiert. Alt, einfach und schön, ungarisch verstehe ich zwar nicht, aber das Ende ist trotzdem klar: Wer den Drachen tötet, bekommt die blonde Maid mit Zöpfen und lebt glücklich mit ihr bis ans Ende der Tage.

Langsam nähern wir uns wieder dem Eingangsbereich. Links gibt es einen Autoskooter, rechts ein größeres Kinderareal mit Fahrgeschäften für die ganz Kleinen. Im Bereich der Straße, die vor dem Parkeingang verläuft gibt es für Nostalgiefans noch eine wunderschöne Bodenmühle, die samt Orgel in einem eigenen Rundbau eingefaßt ist. Das Pferdekarussell stammt aus dem Jahr 1906. Etwas ungewohnt ist hierbei die Blickrichtung der Reitpferde mit denen man eine Reitbewegung in Richtung Karusselrand macht. Interessant auch hier, dass man durch die Fenster von ausserhalb des Parks auch auf dieses Karussellinnere schauen kann.

Nun sind wir auf unserem Rundgang auch schon wieder beim Eingangsbereich gelandet. Links vom Eingang befindet sich ein weiteres Hochfahrgeschäft. Ein Weber-Traumboot, welches hier den Namen Titanic trägt. Wie auch der Namensgeber in real, scheint auch diese Bremer Version anfällig. Während unseres Besuches war die Anlage ausser Betrieb. Direkt nach dem Eingang befindet sich noch ein Moser Spring Ride für 2 x 5 Fahrgäste, welcher den Namen Hip Hop trägt.

Zum Abschluß gab es noch einmal eine Fahrt mit der Hullamvasút und eine Fahrt auf dem Condor, welcher ein ziemlich gutes Fahrprogramm fuhr. Leider gab es keinerlei Andenken zu kaufen wie z.B. Postkarten, auch fand ich keinerlei Hinweise über die Geschichte oder das Alter des Parks.

Bei einem Bücherladenbummel am Sonntag fiel mir ein Buch mit alten Fotos aus Budapest in die Hände. Dort schon gibt es Fotos des parks aus den Dreissiger Jahren. Damals trug der Park noch den Namen "Angolpark", wahrscheinlich "Englischer Park" - vielleicht ein Hinweis auf die ehemaligen Betreiber?

Über sachdienliche Hinweise freut sich wie immer unser Aufnahmestudio.

EDIT: Hier gibt es ausführliche Infos über die Parkgeschichte auf Englisch
vidampark.hu indexe.html

EDIT II: Der Isar Jump wurde laut dieser Quelle 1997 an den Vidampark verkauft.
ridesonline.de _isarjump.html
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Link zum Beitrag #92842 Verfasst am Freitag, 01. Oktober 2004 17:38 Relax
*BOAH* Gerade nach der Beschreibung des Tunnel of Love ist das garantiert ein Captain-Harlock-Park. Auch die ganze andere Aufmachung lässt längst verblasste Erinnerungen an Berlin zu DDR-Zeiten aufkommen.
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Link zum Beitrag #92845 Verfasst am Freitag, 01. Oktober 2004 17:49
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Hallo Jens,

hier noch einmal seperat ein Foto aus diesem Tunnel - man bedenke: es ist hell aufgrund des Blitzlichtes. Ohen Blitzlicht wirkt es anders. Ungefähr so: S

Ich denke die Vergleiche zum Wiener Prater oder zum Plänterwald sind mehr als berechtigt. Gerade die Schleuderbahn (the Whip) soll es auf ostdeutschen Plätzen wohl noch häufiger gegeben haben / gar geben?

Insgesamt ein sehr gemütlicher Park mit für mich bislang noch nicht so bekannten Attraktionen aus teilweise sehr weit zurückliegender Zeit. Sollte man bei einem Besuch in Budapest auf jeden Fall mal selbst erlebt haben.
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Link zum Beitrag #92847 Verfasst am Freitag, 01. Oktober 2004 18:02 Relax
Auch wenn ich der Parks wegen keine Ausflüge mehr mache, sollte es mich mal nach Budapest verschlagen, dann plane ich den Vidam auf jeden Fall ein.

Ich mag dieses alte, nostalgische, trashige einfach.
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Avatar von Tejay
Link zum Beitrag #93005 Verfasst am Samstag, 02. Oktober 2004 13:50
1 mal bearbeitet, zuletzt am 05.10.2004 16:47
Themenersteller
Relax
Einige Bericht über den Vidampark findet man auch in der Kirmes & Park Revue

Blunck, André: Vidam Park, in: Kirmes Revue 4/1997, S. 67.
o.A.: Vidam Park Budapest, in: Kirmes & Park Revue 11/1999, S. 85.
Koppei, Ton: Vidampark, in: Kirmes & Park Revue 7/2000, S. 86.

Dort wird u.a. ein Fahrgeschäft in der Art eines Galaxy gezeigt, welches bei unserem Besuch nicht mehr im Park zu finden war. Ein altes Round Up wurde hierfür 1999 mit Sitzplätzen umgerüstet.

Der Breakdance, der Ikarus und ein Huss-Pirat sind im Jahre 2000 schon / noch Bestandteil des Rideangebotes gewesen. Der Ikarus kam 1999 als Neuheit in den Park.
Interessant hierbei auch die Tatsache, dass der deutsche Hersteller Huss seine Produktionsstätten schon im Jahre 2000 nach Budapest verlegt hatte.

Aufgeführt werden als Ride-Angebote im Jahr 2000:
- Isar Jump
- Looping Star (Neuheit 2000)
- Apple Coaster von Pinfari (Neuheit 1999)
- zwei Autoskooter
- eine Go-Kartbahn
- Riesenrad
- Rutsche
- Astroliner
- Raupenbahn
- Schleuderbahn "The Whip"

Abweichend davon erscheinen bei dem 1999er Artikel noch Fahrgeschäfte mit Namen
- Terminator
- Sombrero
- Super Allround

Der Bericht von André Blunck nennt als einzige neuere Geschäfte im Jahre 1997 (vor dem 15.03.1997 besucht) den Break Dance und den Huss-Pirat namens "Columbus". Des Weiteren gibt es dort einen Amor-Express (wahrscheinlich von Spaggieri & Barbieri), ein Round Up namens "Centrifuga" und eine Filmrakete namens "Astro Liner".
Über den Ursprung des Parks ist dort zu erfahren, dass ein "gewisser Herr Meinhard aus Bayern...den "Englischen Park" (Angol Park)" um die Jahrhundertwende eröffnet habe. 1908 wurde die erste Attraktion - die Drachenbahn - in Betrieb genommen.
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Link zum Beitrag #93087 Verfasst am Samstag, 02. Oktober 2004 20:19 Relax
Ich hab mir deine Bilder nochmal angeschaut und deinen Bericht gelesen und dabei mal versuchsweise "Blackmore's Night" gehört, das gibt gleich so eine richtig passende Stimmung, wo du dich gleich mitten drin fühlst (obwohl man nur Bilder anschaut).

Die Kirmes&Park-Revue habe ich nicht.
Hier kommt das Kassengift...
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Link zum Beitrag #172462 Verfasst am Samstag, 13. August 2005 20:45 Relax
Ich weiß, der Bericht ist schon etwas älter, aber habe mir jetzt mal die ganzen Bilder-Serien durchschaut und keines von der Raupenbahn "Hernyo" gefunden, oder habe ich das übersehen?
Interessere mich ja besonders für Berg-und-Talbahnen, daher würden mich weitere Fotos von der Raupe schon interessieren. Die Bilder auf der Vidam-Park-Homepage sind leider etwas klein.
(neuer Link)
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