Auch wenn Venedig zu der Kategorie Stadt gehört, die man eher in der Konstellation Liebespaar statt Um-die-Wette-furzendes-Road-Trip-Duo besucht, nutzten wir die Chance für ein spontanes Sightseeing am Nachmittag. In Aqualandia war schließlich nicht viel los und wenn man schonmal da ist... Die Anfahrt gestaltete sich angenehmer als man es vermuten würde und bequemerweise wartet gleich hinter den Toren des zukünftigen Atlantis auch schon ein zehnstöckiges Parkhaus auf die gepflegten Automobile deutscher Staatsbürger. Genau hier befindet sich aber auch der Beginn eines höchst gewöhnungsbedürftigen und unbehaglichen Prozederes. Da die Parkhäuser der Stadt in erster Linie von den Einwohnern genutzt werden und deren verbeulten Blechbüchsen ein VIP-Treatment mit garantierter Stellplatzverfügung zugesichert zu sein scheint, muss man als Besucher die Schlüssel in seinem zehnmal so wertvollen Wagen hinterlassen, damit dieser gegebenenfalls umgeparkt werden und die Bewohner den Stellplatz in Anspruch nehmen können. An diesem Punkt ist es übrigens auch bereits zu spät wieder umzukehren. Die knapp 30? Parkgebühr gelten für den gesamten Tag. Es bleibt einem also nichts anderes übrig als dieses Spielchen mitzuspielen, auf die Praktikabilität dieses Systems zu vertrauen und zu hoffen, dass das Verhalten der Venezianer weniger delinquent ist als unsere zu Vorurteilen neigende Einstellung.
Venedig selbst lässt sich auf zwei verschiedene Arten erkunden. Zu Fuß und per - Überraschung! - Boot. Wir wählten zunächst die erste Option und brauchten etwa knapp 45 Minuten um über die Rialto Brücke einmal quer durch die Stadt bis zum eigentlichen Hotspot, dem Markusplatz zu laufen. Auf eine Karte oder GPS kann man getrost verzichten. Entweder man folgt einfach dem Menschenstrom oder hält sich an die Hinweisschilder, die an jeder Kreuzung den richtigen Weg weisen. Ich muss ja zugeben, dass sich meine emotionalen und romantischen Gefühle für Matthias seit jeher eher in Grenzen halten, Venedig hat es aber trotzdem geschafft mich auf eine merkwürdige, nicht schwule Art und Weise zu verzaubern. Aus diesem Grund habe ich mir fest vorgenommen hier auch mal zwei, drei Tage und Nächte mit meiner Vollzeitfreundin zu verbringen (vielleicht aber erst dann wenn die Stadt das aktuelle Legionellenproblem in den Griff bekommen hat) oder zumindest später einmal zum Schnorcheln vorbeizukommen.
Für den Rückweg nahmen wir die venezianische Version einer U-Bahn. Vom System und Ablauf her ist es exakt dasselbe, nur, dass das Transportmittel sich nicht unterirdisch sondern über Wasser fortbewegt. Noch. Man hat so die Gelegenheit bei Sonnenuntergang den Canal Grande entlangzuschippern und die Stadt noch einmal aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Nebenbei kann man sich von verwirrten Amerikanern belustigen lassen, die gerade dabei sind den Prozess der European-Rudeness* zu durchlaufen und es in Gegenwart des lautstark und somit klischeehaft "Avanti! Andiamo! Forza!" brüllenden Decksmannes beinahe mit der Angst zu tun kriegen. Der Tag endet mit einer abermals viel zu langen Autofahrt und der langersehnten, hochverdienten Ankunft im Paradies. Buonasera Lago di Garda!
*Fachbegriff zur Klassifizierung kulturell bedingter Umgangsformen, die speziell von der Kultur und Mentalität Fremden zu Weilen als grob oder gar aggressiv wahrgenommen werden kann. Vergleiche dazu auch American-Kindness und American-Dullness.
Ein nicht countbarer Count nahe Aqualandia.
Venice, bitches!
Eine Anfahrt fast so spektakulär wie in Sandusky.
Mehrspuriger venezianischer Highway.
Zu Fuß Richtung Markusplatz.
Genug Zeit um verlassene Seitengassen zu fotografieren.
Uhrzeit. Check.
Blick von der Rialto Brücke auf...
...Schatzi...
...und Schnucki.
Was für Vegas der Stretch-Hummer ist für Venedig die Stretch-Gondel.
Wegweiser weisen uns den Weg.
Nicht ohne eine weitere Seitengasse zu fotografieren.
VEGAS BABY!!!!
Beeindruckend wie ein wirtschaftlich kriselndes Land wie Italien geschafft hat ganze Teile von Las Vegas beinahe maßstabsgetreu nachzubilden.
Sogar die Taubenmenschen aus NYC wurden kopiert.
Kuppelfoto.
Mensch auf Säule, auf Drache surfend.
Menschen und Wasserpegel steigen und steigen.
Seafood on Ice calls for...
...That's right!
Der Markusturm ist natürlich begeh- und besteig- bzw. beaufzugbar.
Der arme Gondoliere...
Blick vom Top of the Markus.
Über den Dächern Venedigs.
Insel vor der Insel.
Große Kirche.
Soarin' over Venice.
Sonnenuntergang inklusive.
In der "U-Bahn".
In vielen Gebäuden ist das Erdgeschoss nicht mehr bewohnbar.
Approaching Rialto.
San Barnaba Kirche. Sie kennen sie vielleicht aus Filmen wie Indiana Jones und der letzte Kreuzzug.
Vielen Dank für den wie immer tollen Bericht! Venedig ist aber auch wirklich toll - auch mich hat die Stadt damals auf Klassenfahrt wirklich verzaubert. Und wie ihr fand auch ich die Sandusky-artige Überfahrt auf die vorgelagerte Insel und das Prinzip "Fähre = ÖV" schlicht grandios. Und man hat Venedig erst erlebt, wenn man mit den Klassenkameraden abends noch zu einem Kebab am Markusplatz aufbricht und plötzlich Wasser aus den Gullys aufzusteigen beginnt, das den halben Platz flutet.
Allerdings würde ich wohl auch in Zukunft nach Möglichkeit wieder per Zug anreisen - in Italien den Schlüssel im Wagen lassen, wenn der Kofferraum roadtripbedingt voller Wertsachen ist, das wäre mir glaube ich nicht geheuer. Habt ihr den Wagen und seinen Inhalt denn immerhin wohlbehalten auf dem gleichen Stellplatz wieder angetroffen?
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
Der Witz war ja auch, dass der Parkplatzwächter bei unserer Rückkehr schon längst Feierabend hatte!
Aber ok, wenn der Müncher M3-Fahrer hier guten Gewissens seinen Wagen stehen lässt, warum dann nicht auch wir?
Hm.
Sind nach der langen Brücke sofort nach rechts in das riesige Parkhaus rein. Dann mit dem People Mover mit wunderbarer Aussicht an den Kreuzfahrtböötchen vorbei direkt an den Piazzale Roma. Von da aus Fuß- oder Öffis-Bus.
Das enzig nervige in dem Parkhaus sind die "freien Taxifahrer", die einen von der Fahrt mit der Standseilbahn abwerben wollen.
Aber den Schlüssel im Auto lassen? In Venedig? Naja, ich hätte da so meine Bedenken...
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