Arches National Park
Nach dem recht aufwändigen Abstecher gen Norden zum
Yellowstone National Park, sollte das kleine Städtchen
Moab in Utah der zweite wesentliche Fixpunkt der Tour werden. Tatsächlich verbrachten wir hier so viel Zeit wie an keinem anderen Ort während des Trips. Es war dieses kleine Nest, und nicht etwa Großstädte wie Dallas oder Denver, das großen Einfluss auf die diesjährige Routenplanung hatte. Das liegt vor allem daran, dass Moab, quasi eine Exklave Österreichs, nicht nur als Gateway zu zwei Nationalparks fungiert, sondern in erster Linie auch für seinen gigantischen Backyard-Playground bekannt ist, zu dem der geneigte Durchschnittstourist nur bedingt Zugang zu finden scheint und Kletterer, Mountainbiker sowie motorisiertes, mit reichlich Bodenfreiheit ausgestattetes Klientel die Szene beherrschen. Doch dazu beim nächsten Mal mehr. Um uns von morgendlicher Eiszeit in Idaho auf moab'sches Klima zu akklimatisieren, reihten wir uns zunächst buchstäblich in den Hauptstrom der Nationalparkbesucher ein und starteten die Moab-Experience im
Arches National Park.
Standesgemäß, wie es sich für zwei durch die
Great Wide Open bekehrte Freizeitparkfans gehört, beschlossen wir Arches von hinten nach vorne durchzucounten. Hinsichtlich der selbst im September nicht zu unterschätzenden Mittagshitze und dem geplanten mehrstündigen Hike durch den
Devil's Garden am hinteren Ende des Parks, eine nicht nur kluge, sondern auch alternativlose Entscheidung. Der Devil's Garden Trailhead bietet massentauglichen Zugang zu mehreren Arches und endet vor dem
Landscape Arch, dessenwegen die meisten Amerikaner den strapaziösen und menschenfeindlichen, zwanzig-minütigen Spaziergang auf sich nehmen. Von hier aus besteht mit dem
Primitive Loop jedoch noch die Möglichkeit diesen Spaziergang um die ein oder andere Stunde auf etwas alpineres Niveau auszudehnen. Für Menschen, pardon, Maschinen wie
Werner, den wir 2013 kennen- und verehren lernen durften, kommt diese Wanderung jedoch eher dem morgendlichen Brötchenholen statt einer Herausforderung gleich. Dass wir das anfänglich genauso wahrgenommen und nicht hundertprozentig akkurat eingeschätzt haben, wurde damit bestraft, dass wir vom (nicht gekennzeichneten) Weg abgekommen sind und uns irgendwo inmitten des Devil's Garden schlichtweg verlaufen haben. Und was tut man in so einer Situation? Option A: Sich per Luftlinie seinen Weg da hin bahnen, wo laut Plan der Trail sein müsste? Option B: Zurückgehen und hoffen, dass man die Stelle findet, an der man eine Abzweigung verpasst hat? Weder noch. Die richtige Antwort lautet Option C: Remember Bear Grylls! Auf einen erhöhten Punkt klettern (und davon gibt es hier zum Glück reichlich) und nach anderern Wanderern bzw. Anzeichen des Haupttrails Ausschau halten. Hat zum Glück funktioniert und sowohl Bear als auch Werner hätten wohl stolzer nicht sein können. So trafen wir also nach einer Stunde des Verlorenseins wieder auf den eigentlichen Weg und "retteten" nebenbei noch zwei weitere Umherirrende aus diesem Labyrinth. Gedankt wird dies einem mit einsamen Blicken auf Private Arch, Double O Arch und einem dann nicht mehr so einsamen Rückweg über erhöhtes Gelände, wo einem der Wind den Hut entreissen will und zierliche Asiatinnen am Boden kriechen lässt. Zurück am Landscape Arch verdichtet sich ob der fortgeschrittenen Tageszeit die Masse der Schaulustigen, welche wir am mittlerweile überfüllten Parkplatz, nach einer verdienten Elektrolyt-Auffüllung sponsored by Gatorade Fruit Punch, möglichst schnell hinter uns lassen.
Auf dem Weg zur zweiten Hauptattraktion des Parks counten wir noch die familientauglichen Arches namens
Skyline Arch, Sand Dune Arch sowie
Broken Arch und stellen fest, dass wir mit der
Fiery Furnace den ersten großen Ausfall hinnehmen müssen. Die dreistündige Wanderung durch das rote Gesteinslabyrinth kann nur mit Park Ranger unternommen werden und muss aufgrund der hohen Nachfrage bereits Wochen im Voraus gebucht werden. Stattdessen machen wir uns mit einer Horde Menschen über den einzig wahren
Walk of Death (Orlando muss sich offiziell geschlagen geben) auf den etwa dreißigminütigen Weg zum
Delicate Arch. Die Schwierigkeit, welche die Bezeichnung
Walk of Death zumindest für untrainierte oder solche die mit einem 1,5 Liter Eisteebecher von der Tankstelle hier hochmarschieren, rechtfertigt, besteht darin, auf halber Strecke eine Felsplatte mit geschätzt 100 Höhenmetern zu überwinden. Was nicht weiter problematisch klingt, erfordert ob der Hitze und des gänzlichen Nichtvorhandenseins von Schatten schon ein wenig Schmalz in den Oberschenkeln. Oder eben einen Becher Eistee. Wer nicht kapituliert und den Weg des Todes meistert, wird mit einer Erfrischung epischen Ausmaßes belohnt. Der gesamte Bereich um den Delicate Arch, der einen beinahe an ein Stadion erinnert, wird von einem Wind beföhnt, wie man es nur selten erlebt. Zur Abwechslung kann man das hier sogar mal genießen und muss nicht darum in Sorge sein, das Gleichgewicht zu verlieren und irgendwo runterzustürzen. Herausfordernd wird es erst beim Versuch ein Foto von sich und dem Delicate Arch, von uns eigentlich nur License Plate Arch genannt, zu machen. Meiner Meinung nach würde es Sinn machen, hier einen Operator einzustellen, der hier etwas Ordnung in den Sauhaufen von Leuten bringt, die denken sie hätten die Location exklusiv gebucht und müssten somit auch auf allen Bildern anderer Besucher zu sehen sein. Mit etwas Geduld kriegt man dann aber das gewünschte Motiv. Überhaupt lohnt es sich hier etwas länger zu verweilen und evtl. eine kleine Brotzeit einzulegen, zumal die Aussicht auch nicht die allerschlechteste ist.
Abchließend erwartete uns noch der gewaltige
Double Arch, der, darunter stehend, durch die beiden gewölbten Bögen beinahe wie eine Kathedrale wirkt und nochmal zum Kraxeln verleitet. Eine Stelle würde ich dabei durchaus als UIAA I einstufen, da sie zum einen relativ ausgesetzt ist und man deshalb gerade beim Abstieg schon wissen sollte wohin man seine Tritte setzt. Gegenüber befinden sich noch die
Windows und der
Turret Arch, welche wir, ob des gesteigerten Verlangens nach einer warmen Fleischbunse, allgemein auch als Burger bekannt, nur aus der Ferne betrachten, um möglichst bald von der Cuisine Moabs kosten zu können. Diese findet sich mitunter in der beliebten
Moab Brewery, wo es nicht nur verschiedenstes Gebräu sondern auch zünftiges Gespeis zu schnabbulieren gibt. Es empfiehlt sich zeitig einzutreffen, da es abends schnell voll werden kann.
Ein letzter kalter Morgen in Idaho.
Goodbye Motel West.
Den Tag nach Yellowstone und vor Moab verbrachten wir hauptsächlich im Auto.
Und nutzten die Zeit zum Bevorraten für das, was da komme.
Geräumig war er ja, der Kia.
Live elevated!
Zurück in Salt Lake City.
Mittagspause im berühmten...
...Red Iguana.
Wir versuchten dieser Aufforderung nachzukommen.
Die Landschaft verändert sich mal wieder alle paar Meilen.
Autofahren in den Staaten. Läuft.
Der erste komplette Tag in Moab begrüßt uns erneut von seiner schönen Seite.
Kühlbox kalt, Fahne flattert, Tank voll. Let's roll!
Tunnel Arch.
Pine Tree Arch.
Landscape Arch, Ende des Devil's Garden Trail.
Und Start des Primitive Loop.
Dem Aufruf "Please stay on the trail" ist nicht immer leicht Folge zu leisten.
Im Garten des Teufels.
Gartendekoration.
Sind wir hier noch richtig?
Nein...
Nach dem außerplanmäßigen Umweg...
...erreichen wir den Private Arch...
...und einen random Arch.
Double O Arch am Wendepunkt des Primitive Loop.
Der Rückweg führt über den Black Arch Overlook und...
...besticht mit grandiosen Fernblicken.
Ganz im Gegensatz zu dem tiefen Kessel, in dem wir uns anfangs verirrt haben.
Zurück am Landscape Arch.
Wo man nicht um ein Selfie herumkommt.
Oder ein Bothie.
Wir verabschieden uns vom Devil's Garden.
Skyline Arch.
Sand Dune Arch.
Fiery Furnace Overlook.
Wo man über den feurigen Ofen blicken kann.
Scheinbar waren wir hier nicht die Ersten.
Next up: Der Beginn des Walk of Death.
Ein Blick zurück.
Nach einer halben Stunde ist das Ziel zum Greifen nah.
Zur Linken tun sich erneut großartige Ausblicke auf.
Der zierliche Bogen.
Sie kennen ihn vielleicht von Utahs Nummernschild.
Das "Stadion".
License Plate Arch.
In der Tat ein recht delikates Gebilde.
Blick auf die Straße, die sich durch den gesamten Park zieht.
Und ein Blick von der Straße zurück.
Wer findet den Arch?
Blick auf die Fiery Furnace.
Garden of Eden.
The Window.
Double Arch.
Kathedralisch.
Durchaus imposant.
Ein wenig kraxeln...
...und wir erreichen einen schönen Fotospot.
Im Schatten lässt sichs gut entspannen.
Blick zur Window Section.
Auch hier muss irgendwann wehmütig zurückgeblickt werden.
Und wie so viele Nationalparks hat auch Arches seinen...
...Balanced Rock.
The Great Wide Open.
Monument.
Die "Wolkenkratzer" in der Park Avenue.
Moab Brewery.
Conveniently located next to our motel.
Bier mit Zitrone. Ja, wirklich.
Die Deko stimmt bereits auf den nächsten Tag ein.