Gestern habe ich den Eurosat Can Can Coaster auch zum ersten Mal testen können.
Gegen 14:00 im sehr gut gefüllten Park angekommen, war natürlich auch bei der Neuheit die Hölle los. So sieht es nun aus, wenn man von Italien kommend rechts um die Ecke nach Frankreich zur Eurosat-Kugel abbiegt:
Die neuen Fassaden finde ich sehr gelungen. Diese gliedern sich nun deutlich besser in den französischen Themenbereich ein, als zuvor:
Der Eingang zum Eurosat Can Can Coaster befindet sich natürlich in der Moulin Rouge. Dort befinet sich auch jener für Single Rider:
Angeschlagen waren 90 Minuten – aber die Queue soll ja sehr hübsch gemacht sein. Und das ist Sie in der Tat:
Nach ca. der Hälfte verlässt man das Gebäude und wird nach draußen geleitet:
Das Ende der Queue verläuft im Prinzip gleich, wie bisher, nur es gibt keine Rolltreppen mehr:
Schön finde ich, dass man immer wieder kleine Details aus der alten Eurosat entdeckt, wie z.B. den Roboter:
Einmal um die Haspel rum…
… geht es dann in die Station, die mit dem Baum auch richtig was her macht. 90 Minuten waren das allerdings nicht, sondern nur 50, die durch die detailreich gestaltete Queue gefühlt auch nochmal schneller verflogen.
Um den Mitfahrern mehr Komfort und Beinfreiheit zu bieten, wurde die Länge der Züge beibehalten, allerdings um einen Wagen gekürzt. Diese Entscheidung war Gold wert. Endlich kann man den Rucksack zwischen den Beinen verstauen ohne sich dabei großartig verrenken zu müssen. Ich denke auch größere Personen werden darüber sehr glücklich sein. Die Sitzschalen und Bügel sind dieselben wie bei Pegasus / Atlantica und daher sehr komfortabel und kein Vergleich zu Eurosat 1.0.
Zur Fahrt:
Diese ist nun wie erwartet butterweich. Ob sie langsamer ist, als vorher? Könnte ich jetzt ehrlichgesagt gar nicht beurteilen, weil eben das Geruckel fehlt, das sie früher zumindest „wilder“ erschienen lies. Vergleicht man Onride-Videos ist da allerdings kein nennenswerter Unterschied festzustellen. Richtig überrascht hat mich hingegen der „2nd Drop“ um die Haspel rum. Da geht es vor der ersten Bremse nochmal richtig zur Sache. Auch im Bereich zwischen erster und zweiter Bremse ist ein neuer Hopser drin, der vor allem im vorderen Bereich des Zuges echt Laune macht.
Die Gestaltung in der Kugel finde ich teilweise gelungen, teilweise verbesserungsfähig. Die Szene mit den explodierenden Sektflaschen vor der Haspel ist top. Die Schwarzlicht-Haspel mag mir hingegen noch nicht so ganz zusagen. Die Häuserzeilen im unteren Bereich sind mir ein bisschen zu bunt geraten. Leider hat man links an den Seitenwänden (bisher) noch nichts gemacht. Hier ist definitv Potential für eine weitere Ausgesaltung vorhanden. Den Eiffelturm an sich ist unter Berücksichtigung der vorhandenen Möglichkeiten echt in Ordnung. Den „In a Second Orbit“ Soundtrack in der Haspel hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Da ist der Cut, wenn der Onboard Sound ansetzt einfach zu krass.
Während der eigentlichen Fahrt fliegt man dann an diversen 2D-Elementen vorbei/hindurch. Ehrlichgesagt habe ich nichts anderes erwarten und finde das teilweise auch gut gelungen, insbesondere die Mondprojektion. Die 3 Gebäude, durch die man fährt (Notre Dame, Arc de Triomphe und das Moulin Rouge wirken aber echt ein bisschen karg. Was ich mir zudem in der Kugel gewünscht hätte, wären ein paar von der Decke/Struktur hängende LEDs, als Sternenhimmel.
Man muss sich bei der Thematisierung in der Kugel aber natürlich fairerweise immer vor Augen halten, dass man einfach begrenzte Möglichkeiten hat, was Thematisierung angeht – nicht zuletzt auch was die Lasten angeht. Bitte bedenkt, dass die Bahn auf einer Stahlbetondecke steht. Bei deren Bemessung in den 80er Jahren hat man diese für eine gewisse Last ausgelegt. Da man durch die massivere Schiene, und etliche Stützen ohnehin schon mehr Last auf der Decke hat, als vorher, kann man nicht einfach nach Belieben Zusatzlasten (ja, selbst die Stahlrahmen für diese 2D-Elemente sind Zusatzlasten) draufpacken. Dennoch ein bisschen mehr Details, vor allem bei den Häuserdurchfahrten, hätte ich mir gewünscht.
Der Onboard Sound (Can Can Musik) macht während der Fahrt richtig Laune. Ich habe bei zwei meiner fünf Fahrten erlebt, dass die Mitfahrer mitklatschen – scheint also gut anzukommen.
Am gestrigen Samstag, 3 Tage nach Eröffnung, gab es natürlich auch Kinderkrankheiten. So fiel der onboard Sound einmal während der Fahrt aus. Auch die Rücklaufsperren muss man noch in den Griff bekommen, die machen aktuell noch einen Höllenlärm in der Haspel. Das wird sich aber alles in den nächsten Tagen und Wochen einspielen. Die Abfertigung an sich funktionierte reibungslos und zügig, wie gewohnt.
Zum VR-Ride kann ich leider noch nichts sagen, da dieser gestern Nachmittag nicht in Betrieb war. Das Stationsgebäude auf anderen Seite kommt sehr futuristisch daher und passt daher ganz gut in diesen Bereich bei Silver Star. Im Erdgeschoss gibt es auch einen kleinen Shop:
Und hier noch ein paar Impresionen aus dem neuen Frankreich bei Nacht:
Fazit:
Gelungene Aufwertung der Eurosat und des französischen Themenbereichs!
Die Eurosat passt nun besser nach Frankreich. Die Queue und die Station sind superschön geworden, die Züge eine absolute Aufwertung. Die Fahrt überrascht mit ein paar Abweichungen vom alten Layout und fährt sich super gut. Die Innengestaltung der Kugel ist verbesserungsfähig.
Was man zudem hervorheben sollte, ist die Tatsache, dass der Umbau der Eurosat aus technischer Sicht eine absolute Ausnahmeleistung darstellt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwierig es ist im Bestand zu arbeiten und gleichzeitig so hohe Anforderungen an die Genauigkeit zu erfüllen, damit am Ende alles zusammenpasst. Wenn dann noch Unbekannte mit ins Spiel kommen, wie beispielsweise der Verzug der Konstruktion durch das Herausnehmen von alten Schienen, ist dies nahezu unmöglich.
Das perönliche Highlight für mich an der ganzen Anlage ist aber die Drehweiche, die der Ottonormalbesucher leider gar nicht mitbekommt. In diesem unscheinbaren Bauteil steckt schon eine ordentliche Portion Gehirnschmalz drin. Chapeau vor der Konstruktionsabteilung in Waldkirch.