Terra Mitica, ein relativ kleiner und bis zuletzt ziemlich erfolgloser, und demnach auch schlecht besuchter und bekannter Themenpark in Benidorm (Spanien) kommt so langsam auf die rechte Spur. Grund genug für mich ihn euch mal genauer in einem Videospecial vorzustellen!
Der Park ist gegliedert in 5 Bereiche:
- Egipto
- Islas
- Iberia
- Roma
- Grecia
Die Themenbereiche sind antiken Zivilisationen des Mittelmeeres nachempfunden und auch dementsprechend gestaltet, wobei der Unterschied zwischen Roma/Grecia und Islas nicht klar erkennbar ist, da sie praktisch die selbe Architektur nutzen. Fällt aber nicht schwerer ins Gewicht, da alles traumhaft schön gestaltet ist!
Beginnen wir den Rundgang in Egipto, dem Eingangsbereich des Parks. Vor dem Eingang befindet sich ein kleiner Platz mit vielen Palmen, den winzigen Kassenhäusschen und ganz vielen Wassersprühern. Davon gibt es auch jede Menge im Park, da es dort öfter mal über die 40 Grad klettert.
Der Eingang ist eigentlich ziemlich unspektakulär und kommt in Form eines kleinen, grauen Durchgangs daher. Hinter diesem befindet sich ein kleiner Brunnen sowie ein Portal nach Ägypten, komplett verziert mit Hyroglyphen. Durchtritt man dieses, befindet man sich endlich im Park und blickt auf den großen See, das geschlossene Darkrafting „El Rescate de Ulises“ (Islas) sowie einige andere große Attraktionen. Linksherum befindet sich nur der Aussichtsturm Infinnito, der mit seinen 100m einen schönen Überblick über den Park und die Stadt bietet. Geht man den Weg weiter gelangt man nach Iberia und Islas.
Vom Eingang rechts herum gelangt man, vorbei an McMitica, einem Fastfood-Restaurant zum „Puerto de Alejandria“, einer Bootsfahrt über den See bis hin in andere Bereiche. Gegenüber befindet sich eine leerstehende Pyramide, die anfangs mal ein Maze beinhaltet hat was später zur Paintball-Arena umfunktioniert wurde. Geht man den Weg weiter gelangt man zur Wildwasserbahn des Parks „Cataratas del Nilo“. Die Anlage ist mit die unspektakulärste Attraktion des Parks, sieht von außen aber nett aus und hat die große Schussfahrt direkt am Anfang. Neben dem Ausgang befindet sich die Kinderwasserbahn „Akuatiti“. Eines der Dinge, die den Park aus- und so sympathisch machen ist dort gegenüber. „Rio del Nilo“, ein Flusslauf zum reinlegen, mit Bänken, Fontänen, Wasserstrahlen und Whirlpools bestückt. Also merkt euch: Badehose einpacken!!!
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Iberia ist der kleinste Bereich des Parks, war zu Anfang aber mit einer der größten. Beherbergt er heute nur noch 2 Autoscooter sowie eine Stuntshow, waren dort auch ein großes Dorf, 2 Powered-Coaster sowie der SLC zu finden. Der SLC steht nun am anderen des Parks in Grecia, die Powereds sind verschütt gegangen und das Dorf wird für Events genutzt.
Erwähnenswert ist der Bereich eigentlich nur wegen „Barbarroja“, der Piratenstuntshow des Parks. Sie findet nur einmal am Tag statt (zwischen 16-17Uhr da dann die Sonne nicht auf die Tribünen knallt) und hat es in sich. Eine große Kulisse, ein fahrendes Schiff, viele zusammenbrechende Balkone etc., viel Feuer, viel Witz (auch wenn man des Spanischen nicht mächtig ist) sowie eine lange Geschichte machen die Show zu einer der besten, die ich in Parks bis jetzt sehen durfte. Gut, ich bin ja eigentlich auch kein Show-Mensch.
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Islas schließt sich direkt an Iberia an und gehört auch zu den kleineren Bereichen. Eine geschlossene Großattraktion (wahrscheinlich eins der Highlights des Parks), ein normales Rafting, ein Pferdekarussel, aber mit mythologischen Wesen sowie die Supernova „La Colera de Akiles“ von Mondial aus dem Jahre 2006. Außerdem gibt’s dort noch eine Kindershow über Abenteuer der Pandora, die aber nur erwähnenswert ist wegen des Madhouse-verdächtigen Vorraums. Sehr geile Gestaltung für so einen Schmarn!
Das Rafting „Rapidos de Argos“ ist ein mittelmäßiges Rafting, das nass sein kann, aber nicht zwangsweise wie man es sonst aus spanischen Parks kennt. Die Gestaltung ist soweit ganz nett, nur die hellblaue Fahrrinne trübt den Gesamteindruck ein wenig.
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Der zweitgrößte Bereich des Parks ist Roma, der 2 der 4 Achterbahnen des Parks, darunter auch das optische Highlight, beinhaltet. Neben den beiden Bahnen gibt es noch den 60 Meter hohen
Intamin-Freefall „El Vuelo del Fenix“ sowie mehrere Kinderfahrgeschäfte. Der Bereich um den Freefall ist noch mit Tempelanlagen sowie dem Circus Maximus, einer ehemaligen Show-Arena gestaltet, während der Bereich rund um die Holzachterbahn „Magnus Colossus“ einem Fort nachempfunden ist. Auf dem Weg vom Freefall zum Fort gelangt man an „Inferno“ vorbei, dem
Intamin Zacspin. Die Anlage ist baugleich mit Kirnu und bietet daher maximal 1-2 Überschlage. Mir macht der neue Achterbahntyp unglaublich viel Spaß und ich freue mich schon, irgendwann mal Insane zufahren!
Im Fort angekommen lassen wir die Kinderattraktionen mal außen vor und begeben uns hinauf zu Magnus Colossus, einer von der Roller Coaster Corporation of America erbauten Holzachterbahn. Ein seltenes Exemplar wie ich meinen will, da sie angepasst im Steinbruch erbaut wurde und einen Doppeldrop als Firstdrop besitzt. Mit ihrer Höhe von 28m und einer Geschwindigkeit von 80 km/h gehört sie nicht zu den schnellsten oder höchsten, aber das muss sie auch gar nicht. Die Fahrt an sich ist ganz nett, verliert aber schnell an Tempo und gurkt nur noch im viel zu langgezogenen Kurs rum. Schade eigentlich…
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Der letzte Bereich, Grecia, bildet den größten und zugleich auch meinen Lieblingsbereich und das nicht nur weil dort meine Lieblingsattraktion des Parks zu finden ist!
Begibt man sich durch Roma in den Bereich, bemerkt man eine sehr eigenartige Achterbahn. „Alucinakis“ ist eine von zwei Hybridachterbahnen (Stahlschiene mit Holzstützen/die andere ist laut rcdb.com El Diablo in Portaventura) in Europa. Die Bahn liegt schön am Hang und man hat während der gemütlichen Fahrt einen wahnsinnig tollen Ausblick auf Benidorm und seine viele Hotels. Die Bahn an sich ist für Kinder und Familien ausgelegt, ist aber dennoch ganz witzig. Der Spillwater des Parks lässt Großes hoffen. „La Furia de Triton“ sieht von außen pompös aus und man fragt sich, was sich hinter den Felsen verbirgt. Ich kanns euch sagen: so gut wie nichts. 3 oder 4 kleine Statuen sinds, das wars. Dabei hätte man bei dem Thema so einen genialen Darkridepart installieren können…aber hey, man kann ja nicht alles haben. Dafür hat die Anlage 2 schöne Drops die beide ziemlich nass sind.
Neben der Wasserbahn ist ein weiteres Objekt, dass viel erhoffen lässt. Der „Templo de Kinetos“ ist groß, beinhaltet eine große Zeusstatue im Eingang und sonst? Richtig! Den wohl beknacktesten und witzigsten Simulator den ich kenne! Der Film heißt Crash Endo und handelt von einem Klavier-Spieler, der einen auf seinem Anhänger mit sitzen mitnimmt und währenddessen ein Konzert gibt. Dabei fährt man diverse Hotdogverkäufer um, rast durch den Untergrund, gelangt in eine Instrumentproduktionshalle und vieles mehr. Absolut abgefahren und lustig!
Der SLC „Titanide“ ist einer der besseren SLCs und besticht durch seine schöne Farbgebung. Fahrtkomfort ist in Ordnung und Thematisierung gibt’s nicht viel. Braucht so ein Ding aber auch nicht wirklich. Gegenüber befindet sich noch „Synkope“, ein 35m hohes Pendel von Mondial, das einen mit bis zu 90 km/h durch die Gegend schwingt.
Das absolute Highlight befindet sich aber im Tempelkomplex in der Nähe. „Le Laberinto del Minotauro“ steht auf einem doch relativ kleinen Logo, mehr Infos gibt es nicht. Hat man die ziemlich lange Warteschlange passiert gelangt man in eine Doppelladestation mit Wagen, die einem aus Walibi Belgium bekannt sein dürften. Es handelt sich hierbei um einen interaktiven Darkride von Sally mit 3 Weichen, die einen früher oder später wieder in die Station kommen lassen. Diese Option wird aber nicht mehr genutzt, weil die Spanier wahrscheinlich zu schlecht für sowas sind.
Der Ride besitzt 14 Räume und insgesamt 74 Animatronics, die verdammt genial ausschauen. Allgemein ist die Atmosphäre im Ride außergewöhnlich und richtig packend. Durch die Thematik wird das Ganze auch nochmal stark unterstützt!
Hier kurz noch die Geschichte um die sich der Ride dreht (in einer kurzen Zusammenfassung):
"Um sein Recht auf den Thron von Kreta geltend zu machen, versicherte Minos, daß die Götter jedes seiner Gebete erhören würden. Zum Beweis betete er, daß ein Stier aus dem Meer aufsteigen möge, den er dann zum Opfer bringen würde. Wirklich sandte Poseidon ihm darauf einen prächtigen weißen Stier. Minos war von der Schönheit des Tieres so hingerissen, daß er beschloß, an seiner Stelle einen anderen Stier zu opfern. Der beleidigte Poseidon rächte sich, indem er Minos Frau Pasiphae dazu brachte, sich in den Stier zu verlieben. Pasiphae bat den großen Baumeister Dädalos, der in Kreta im Exil lebte, um Hilfe. Dädalos konstruierte eine hölzerne, innen hohle Kuh, in der sich Pasiphae verbarg und sich so dem Stier näherte. Der Stier bestieg die Kuh, und Pasiphae brachte den Minotaurus zur Welt, ein Ungeheuer mit Stierkopf und Menschenleib. Um den Minotaurus gefangen zu halten, ließ Minos den Dädalos das sogenannte Labyrinth errichten."
Man nimmt an, dass das Labyrinth im Palast des Knossos war und nicht wirklich ein Labyrinth darstellte!
"Der Palast von Knossos hatte einen Innenhof. Um ihn lagen eine Unzahl von Räumen, so dass der Palast Fremden wie ein Irrgarten, ein Labyrinth, vorkam. Der Sage nach regierte hier der König Minos. Der Sohn von König Minos, Androgeos, wurde in Attika (Gebiet um Athen) hinterhältig ermordert. Minos begann einen vernichtenden Krieg gegen Athen. Nach einem Spruch des Orakels Apollons boten die Athener König Minos alle 9 Jahre 7 Jünglinge und 7 Jungfrauen als Tribut nach Kreta zu schicken. Diese wurden von Minos in seinem Labyrinth eingeschlossen. Der Minotaurus (halb Mensch, halb Stier) im Labyrinth tötete sie. Beim dritten Tribut war auch Theseus dabei. Dieser schöne Jüngling fand das Interesse der minoischen Königstochter Ariadne und sie gab ihm einen Knäuel Faden mit in das Labyrinth und zusätzlich noch ein Schwert, um den Minotaurus zu töten. Mit dem Schwert tötete er den Minotaurus und mit dem abgewickelten Faden fand er den Weg aus dem Labyrinth. Zusammen mit Ariadne floh Theseus von Kreta..."
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Terra Mitica ist ein Park, der den Erfolg, den er momentan hat, redlich verdient. Jahrelang musste man sich um die Insolvenz kümmern, doch langsam geht es bergauf, was man auch im Park merkt. Das Straßenentertainment ist überall! Dauernd gibt es irgendwelche Stuntshows (mit historischem Lernwert) auf den Straßen, es fahren Leute umher die einen nass machen zur Abkühlung und allgemein herrscht super Stimmung im Park. Ein weiter interessanter Aspekt sind die vielen Infotafeln, die an bedeutenden Gebäuden/Statuen/Artefakten stehen und das entsprechende Objekt beschreiben wie z.B. den Turm von Alexandria oder die Sphinx.
Wenn ihr die Chance habt und nach Benidorm könnt, fahrt unbedingt hin! Der Park ist einfach wunderbar (was ich mit den Videos hoffentlich vermitteln konnte) und verdient einen Besuch. Einer meiner absoluten Lieblingsparks!
Danke fürs Lesen!
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