VIVA LA WESTCOAST 2012
Los Angeles
Tragisch war zuallererst einmal, dass wir nach drei käfer- und schimmelfreien, insgesamt höchst zufriedenstellenden Nächten Abschied von Disney's inoffiziellem Resort-Hotel nehmen mussten. Die Nachbildung eines klassischen Super8 Motels ist wirklich erschreckend gut gelungen. Bevor wir der Putze also die Chance ermöglichten etwas Geld zu verdienen wurde die Stabilität der Betten selbstverständlich einem gnadenlosen Qualitätstest unterzogen. Dieser hat sich alljährlich als das wichtigste Kriterium bei der kritischen Bewertung der bewohnten Hotels erwiesen. Super8 Anaheim: Officially approved!
Disney's Super8 Resort.
Mit eigener Poollandschaft.
Erstaunlich authentisch.
Sogar die Zimmer sehen erstaunlich echt aus.
Vorbereitung auf die nächste Reise-Etappe.
Auch das Auto will umsorgt sein.
Der patentierte Qualitätstest.
Neben einem weiteren Kurzbesuch in
Knott's Berry Farm aus Gründen der zwischenzeitlichen Beschleunigung, bestand der nächste und übernächste Tag in LA aus LA selbst.
Los Angeles ist zwar eine riesige Stadt (Ach was?!) die sich im wesentlichen aber nur durch die ganzen miteinander verschmolzenen "Population 100.000+ Citys" zusammensetzt. Dennoch braucht man eigentlich nicht mehr als ein bis zwei Tage um diesen sich größtenteils aus Siff und Smog erhebenden Drecksmoloch zu erkunden. 48 Stunden sind nämlich mehr als genug Zeit um sich die für Touristen relevanten Hotspots anzusehen. Genauer gesagt ist das sogar ein wenig zu viel Zeit, die wir nur eingeplant haben weil wir unter anderem vorhatten in Huntington Beach die Kunst des Wellenreitens zu erlernen. Und genau hier, im Home of Jürgen "Ich-kann-ja-zu-Länderspielen-einfach-einfliegen" Klinsmann, beginnt unsere Tour durch Los Angeles.
Huntington Beach ist vielleicht etwas berühmter als es eigentlich sein dürfte und auch nur ein weiteres von unzähligen Surf Capitals of the World. Heute war es das allerdings nicht. Der Wellengang des Ozeans ließ sich in etwa mit dem in der heimischen Badewanne vergleichen. Aber Hey! Der Jürgen weiß wie man es sich gutgehen lassen kann. An den privaten Häusern mit Blick auf den Pazifik gibt es nicht viel auszusetzen. Mit den Klinsi-Cribs auf der linken und dem statisch in sich ruhenden Ozean auf der rechten Seite ging es weiter gen Süden bis
Newport Beach, in der Hoffnung dort die erwarteten 20-Meter-Brecher zu finden. Die
Ano Nuevo Locals hatten mal wieder einen unglaublich genialen Insidertip für uns parat: The Wedge! Hier, am Ende der Newport Beach Halbinsel wo sich auch die Einfahrt in das Hafenbecken befindet soll sich das kalifornische Epizentrum des Surfsports befinden. Das lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert und kehre umgehend wieder in die Realität zurück. Was uns nämlich bereits sehr früh klargeworden war, bestätigte sich dann spätestens hier. Off-Season! Nix da Surfen. Höchstens morgens um 5 geht hier was. Weil wir von dieser Uhrzeit in der Theorie bereits viel gehört, sie in der Praxis aber noch nie selbst erlebt hatten, ließ sich das nicht so einfach mit unserem Biorhythmus koordinieren und so entschieden wir uns neben weiteren Beschleunigungen auf dem Beschleuniger zu einer etwas ungefährlicheren Aktivität: Postkarten verschicken. Muss ja schließlich auch mal erledigt werden.
Welcome to Newport Beach!
Heute: Ruhetag.
Nix los bei The Wedge.
Highlight: Ein Vogel!
Hübsches Häuschen.
Hier lässt sichs aushalten.
Grüße in die Heimat.
Wichtigster Punkt auf der LA-Sightseeing-Agenda ist natürlich
Hollywood, Welt der (Ver)schöne(rte)n und Reichen, in der selbst die Hundekacke am Straßenrand glitzert und glänzt... Denkste! Mit den höchsten Erwartungen auf den
Hollywood Boulevard eingebogen, eröffnete sich uns etwas ganz und gar Unerwartetes: Liquor- und Pawn Shops, heruntergekommene Läden die sich darauf spezialisiert haben etwas angeblich essbares zu verkaufen und mittendrin in all dem Rotz etwas, das allgemein unter dem Namen
Grauman's Chinese Theater bekannt ist. Hier findet nicht nur die alljährliche Oscar-Verleihung statt, es ist auch der Ausgangspunkt des
Walk of Fame, auf dem neben Superstars wie Robert De Niro und Michael Jackson auch so präsenzlose Persönlichkeiten wie Godzilla und Shrek getreten... äh, vertreten sind. Unmittelbar vor dem Eingang des Kinos befinden sich die in Betonplatten verewigten Hand- und Fußabdrücke von Menschen die - glaubt man der öffentlichen Wahrnehmung - sehr viel wichtiger sind als man selbst: Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Frank Sinatra und viele mehr. Schräg gegenüber steht das berühmte
Hollywood Roosevelt Hotel. Legenden, Mythen und markerschütternde Schauergeschichten gibt es
hier nachzulesen. Das alles und nicht viel mehr befindet sich wie bereits erwähnt in oben genanntem Schlonz, sodass man in weniger als einer Stunde sowohl seine Fotos als auch viele ernüchternde Eindrücke im Kasten hat.
Auf nach Hollywood!
Angekommen...
Schon besser.
POV of a VIP.
Wenn er das noch sehen könnte... Ok, der war böse.
Hollywood Boulevard.
Graumanns Chinesentheater.
In den Fußspuren des Terminators.
Bruce.
Blick auf El Capitan.
Er hats verdient.
Roosevelt Hotel.
Hotel Roosevelt.
Random Wildfire.
Das L steht für Leroy
Walking the Walk of Fame.
Da wollten wir als nächstes hin.
Betonung auf wollten.
So gehts auch.
Wer nach all dem Lust hat endlich das wahre Bling Bling zu sehen, fährt nach
Beverly Hills. Gesagt, getan. Wir starteten am späten Nachmittag am
Rodeo Drive, Einkaufsmeile der finanziell gesegneten. Leider gibt es hier kein Couponbook oder Food Court, weshalb wir ausnahmsweise auf exzessives Shopping verzichteten und lieber die Augen nach denen offen hielten, die es sich leisten konnten. Da es aber bereits kurz vor Ladenschluss war, blieb es bei einem schwarzen Muscle Car mit Vin Diesel hinterm Steuer. Vielleicht war er es auch nicht aber ich mag den Gedanken...
LA
Capitol Records. Coldplay, Katy Perry, Kylie Minogue uvm. sind hier unter Vertrag.
Rodeo Drive.
Gleich wirds teuer.
Chanel.
Prada.
Bugatti Veyron. Kostenpunkt: 1,5 Millionen ¤.
Louis Vuitton.
Dior.
Hugo Boss.
Lamborghini cruising.
Weiter ging es Richtung Norden durch die mit Villen bebauten Hügel. Anstatt unser Geld für eine Hollywood Tour zu den Häusern der berühmtesten der Berühmten aus dem Fenster zu werfen, folgten wir lieber einem der kleinen Busse und landeten unter anderem im
Green Acres Drive an dessen Ende sich eine der größten und luxuriösesten Villen der Gegend befindet. Die Smartphone-Recherche hat ergeben, dass das Anwesen einst keinem geringeren als
Harold Lloyd gehörte. Harold wer? Dachten wir uns auch. Er war in den 20er Jahren einer der größten und bekanntesten Stummfilmstars des Landes. Aha. Fährt man den
Mulholland Drive oder die
Benedict Canyon Road entlang, kommt man früher oder später an den ehemaligen oder gegenwärtigen Hütten von Jack Nicholson, Pamela Anderson, Marlon Brando, Eddy Murphy und Madonna vorbei. Da aber scheinbar keine der genannten Herrschaften zu Hause war und wir nicht gerade scharf darauf waren in der von Überwachungskameras übersäten Gegend auffällig zu werden, ließen wir den Dunst von Los Angeles für kurze Zeit hinter uns und quartierten uns für die Zeit unseres anstehenden Aufenthalts im Freizeitpark mit den meisten Achterbahnen im nördlich von LA liegenden Städtchen
Santa Clarita ein. Ein Volltreffer in jeder Hinsicht, wie sich später noch herausstellen sollte.
Harold Llyods Einfahrt.
Anwesen an der Benedict Canyon Road.
Blick auf die andere Seite der Hills.
Scenic Drive.
Buenas noches y hasta manana.