"Down in Mexicali there's a crazy little place that I know. Where the drinks are hotter than the chili sauce and the boss is a cat named Joe."
Auch wenn The Coasters in ihrem Song - der unter anderem Verwendung in Quentin Tarantinos Death Proof und jüngst auch in Hangover 3 fand - nicht explizit von einem bestimmten Ort sprechen, so kann trotzdem nur einer gemeint sein: Tijuana. Die Stadt wird nicht nur traditionell von vielen Amerikanern zum Erwerb von verschreibungspflichtigen Medikamenten besucht, sie bietet auch eine Vielfalt an kulturellen Anziehungspunkten widerwärtigster Couleur. Dabei sind die berüchtigten Hahnenkämpfe sowie weitere den illegalen Machthabern unterstehende Aktivitäten zwar schon schlimm genug, jedoch wird die unterste Grenze der menschlichen Würde erst dann erreicht, wenn man in einer Seitenstraße die Einladung zu einer ganz besonderen Mixtur aus Glücks- und Geschicklichkeitsspiel erhält. Nochmal zur Erinnerung. Wir sind hier in Tijuana, weit entfernt von sämtlichen rumänischen Hütchenspieler-Gangs. Personen mit einer bildlich stark ausgeprägten Phantasie sowie solche von leicht erregbarem Gemüt mögen den folgenden Abschnitt bitte entschuldigen.
Ich bin mir an dieser Stelle auch ehrlich gesagt nicht ganz sicher ob und vor allem mit welcher Formulierung ich die Vorgehensweise dieses "Spiels" erläutern soll, ohne dabei ebenfalls die oben erwähnte Grenze zu unterschreiten. Vielleicht so: Person A bezahlt Person B eine bestimmte Summe, damit sich diese auf dem Rücken liegend flach auf den Boden positioniert. In Mexiko ist es furchtbar heiß. Person A entledigt sich daher seines Beinkleids. A und B treffen eine Übereinkunft und schließen eine Wette ab, wonach B behauptet, dass es für A unmöglich ist den Burrito von heute morgen B ein zweites Mal zur Verköstigung anzubieten. A ist sich der Machbarkeit dieses Unterfangens zu 100 Prozent gewiss und sieht darin eine leichte Gelegenheit sein Geld zu verdoppeln und an den traditionellen Bräuchen und Sitten einer ihm fremden Kultur teilzuhaben. B verfügt jedoch über ein fundiertes anatomisches Wissen und eine nicht vorhandene Hemmschwelle um dieses Wissen auf präzise Art und Weise zum Einsatz bringen zu können. Das Ergebnis in 99,9% aller Fälle: Person A verliert ihr Geld und beide ihre Würde. Und die übrigen 0,1%? Tja, das ist eine andere Geschichte...
So viel zu den dunklen Ecken Tijuanas. Die etwas helleren folgen im direkten Anschluss an die Immigraciòn, welche durch zwei Drehkreuze und einen mit Maschinengewehr ausgestatten mexikanischen Senor repräsentiert wird. Eine derart sorglose und bequeme Einreise haben wir nicht erwartet. Und überhaupt. Lustig, Wörter wie Immigration und Einreise im Zusammenhang mit Mexiko zu gebrauchen. Vermutlich ist das aber auch der Grund für den unproblematischen Grenzübergang. Die Mexikaner sind wohl froh um jeden Gringo, der kommt, schnell wieder geht und seine Dollares für welche Dienstleistung auch immer hier lässt. Von Medikamenten mit potenziellen Nebenwirkungen, oder besser gesagt, Nebenwirkungen in potenziellen Medikamenten und jedwelcher mexikanischen Köstlichkeit haben wir schön die Finger gelassen. Original mexikanischer Tequila und ein Sombrero bildeten das Ergebnis der Souvenirjagd.
Wer ebenfalls eine Excursiòn nach El Mexìco plant, dem seien hier noch zwei sehr nützliche Tips ans Corazòn gelegt. Von überteuerten Parkhäusern Abstand halten und den riesiegen Aparcamiento der Mall of the Americas benutzen, welche direkt vor dem Haupt-Grenzübergang San Diego/Tijuana liegt und eine Einreise per pedes ermöglicht. Mal ganz davon abgesehen, dass ein amerikanischer Mietwagen sowieso nicht nach Mexiko gefahren werden darf, erspart man sich den Stau und die kommerzielle Belästigung auf dem Rückweg. Tip Nummer 2: Border Field State Park. Dies ist der Ort an dem der Zaun im Pazifik mündet und man im Schatten der benachbarten Stierkampf-Arena am Playa relaxen kann. Oder man tut das Gleiche wie wir. Zu spät kommen, einen State Park vorfinden, der ab 18 Uhr geschlossen ist, sein Auto - trotz aller sehr eindringlich darauf hinweisenden Verbotsschilder - am Straßenrand abstellen, es verlassen, im Busch dem ununterdrückbaren Ruf der Natur folgen um schließlich die gesamte Aufmerksamkeit der patrouillierenden Border-Sheriffs und umherkreisenden Helikopter zu erregen. Es gibt sicher entspanntere und vor allem deutlich weniger auffällige Wege sich der mexikanischen Grenze zu nähern.
Heading towards Tijuana.
Im Grenzgebiet.
No vehicles allowed.
NO VEHICLES ALLOWED!!!
Diese Ausfahrt verpasst man besser nicht.
Hinter der Mall of the Americas befindet sich bereits die Grenze.
Down in Mexicali...
...there's a crazy little Drehkreuz I know.
Bienvenidos a Tijuana.
Kaum auf mexikanischem Boden, schon erfolgt die erste öffentliche Festnahme seit Las Vegas.
"Einkaufspassage".
Man passt sich an.
Plaza Comercial.
Stuhlgang to go?
Nein, danke.
Tijuana.
Rückreiseverkehr.
Wir sind schlauer.
Der Grenzübergang auf amerikanischem Boden.
Modern und gepflegt.
Zum Vergleich das mexikanische, deutlich pragmatischere Pendant.
Zurück in San Diego fanden wir auch endlich wieder etwas essbares.
Wir waren leider nur viel zu kurz südlich der Grenze. Beim nächsten mal sollte dafür mindestens ein ganzer Tag eingeplant werden was sich ja wunderbar mit einem längeren Aufenthalt in der Region San Diego verbinden lässt.
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